Dimensionierung eines Akkus

  • Hallo zusammen,

    mein nächhstes Umbaauprojekt steht an, ich möchte meinen 40m cw-TRX (49er) für Portabel ausbauen. Dazu gehört einmal, einen Keyer mit einzubauen und auch einen Akku. Messungen haben ergeben, dass die Platine bei Sendung rund 3,7 bis 3,9 Watt Leistung aufnimmt. Das ergibt bei 3,9 Watt einen Strom von 0,325 mA. Bei Empfang sind es rund 30mA. Ziel ist es, einen 12V-LiFePo ins Gehäuse mit einzubauen.

    Aber wie groß soll ich den Akku dimensionieren? Wie setzt ihr das Verhältnis zwischen Senden und Empfangen an? 0,5 zu 0,5?

    Ich beabsichtige später damit, max. 5 bis 6 Stunden wirklich Betrieb am Stück zu machen.

    Über eine kleine Hilfestellung wäre ich erfreut!

    Gruß Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Stefan,

    von hinten angefangen: eremit.de z.B. bietet LiFePo Einzelzellen mit 600mAH und 2000mAh zu ähnlichen Preisen. Mit 4x2000mAh für 12V wärst Du auf der sicheren Seite, egal wie Du das Tx/Rx Verhältnis ansetzt. Ich persönlich nehme 50% Tx 50% Rx an, es gibt nichts ärgerlicheres als ein leerer Akku.

    Gruß

    Gerd.

  • Hallo Gerd,

    danke für die Antwort. Dieser Ansatz mit 50-50 ist auch so mein Ding, wahrscheinlich bin ich besser unterwegs. Und da war ja dann die Unsicherheit, weil zwischen 600mAh und 2000 mAh ein so gar großes Loch ist. Ich will ja das Ding auch nicht so überdimensionieren, dass der Akku nie leer wird... ;)^^

    Gruß Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Aber wie groß soll ich den Akku dimensionieren? Wie setzt ihr das Verhältnis zwischen Senden und Empfangen an? 0,5 zu 0,5?

    Hi Stefan!

    0,5:0,5 ist wesentlich zu hoch als Verhältnis, denn selbst, wenn Du CW sendest, ist es ja nicht Dauerstrich, sondern bedingt durch die Pausen rechnet man mit ca. 44 Prozent Level.

    Uwe, DL4AC hat mal sehr schönes kleines Tool programmiert, aber leider funktioniert seine DARC-Seite nicht mehr. Hoffe, es ist ok, wenn ich es hier poste?!


    Akku-Laufzeit.zip

    73!

    Peter DL3NAA

    DL3NAA
    Name: Peter
    QTH: Kehl (JN38VN)
    DOK B14, HSC 1023, VHSC 186
    QRP von 80 Meter bis 10 Meter CW

    Life is too short for QRP!

    Satis longa vita - Das Leben ist lange genug! (Seneca)

  • Hallo Stefan,

    Über eine kleine Hilfestellung wäre ich erfreut!

    ich hatte vor Jahren eine ähnliche Überlegung angestellt, um möglichst wenig Blei auf die Berge schleppen zu müssen. Das dabei entstandene, kleine Berechnungsprogramm ist hier verfügbar. Mit 325 mA beim Senden und 30 mA beim Empfang für jeweils 3 h ergeben sich bei CW mit 10 % Reserve nur 635 mAh als notwendige Kapazität für den Akkumulator. Ich würde immer einen etwas größeren Akkumulator mitnehmen oder in Deinem Fall einbauen.

    73/72 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Hallo zusammen,

    Ingo, das verlinkte Tool ist gut, bezieht sich aber auch Bleigel. Die sind laange nicht so erträglich wie LiFePo, so kann es nur näherungsweise betrachtet werden. Aber eine nette Seite!

    Danke Peter für die Erläuterung bezüglich der Betriebszeit. Ich habe ds Excel mal aufgemacht und getestet. In der Tat wären eigentlich 1000mAh genau richtig. Bei 2000 mAh würde rund 30 Stunden Dauerbetrieb funktionieren!

    Ich habe mal mit 600mAh Kapazität gerechnet, 30mA Empfang und 325mA beim Senden, 50-50 für TX/RX und den 44 %, dann komme ich immer noch auf 7 Stunden! Das reicht mir für den Zweck, den ich plane, ewig aus! Zumal beide Stromangaben tendenziell eher aufgerundet wurden. Das Tool ist echt gut!

    Ich denke, ich hab jetzt die Hilfe, die ich gesucht habe, danke für die Info und vielleicht hört man sich diesen Sommer auf 7030Khz!

    Gruß Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Peter,

    hätte der Einsatz von Akkus < 2000mAh Vorteile aus Deiner Sicht?

    Gruß

    Gerd.

    Hi Gerd,

    meiner Meinung nach sprechen "nur" Gewichtsgründe dafür, einen kleineren Akku zu verwenden und natürlich ist es bequemer, wenn man den Akku ins Gehäuse integrieren will. Ich persönlich habe nie versucht, einen Akku IN ein Gerät einzubauen, weil ich bei mehreren verwendeten Geräten es praktischer finde, einen extrernen Akku zu verwenden, denn ich einfach "umstöpseln" kann und mit dem ich auch andere Geräte verwenden kann.

    Meine Lösung (ist aber rein subjektiv): Talentcell YB1203000-USB (http://talentcell.com/lithium-ion-ba…203000-usb.html): 190 Gramm, Größe einer Zigarettenschachtel bzw. eines QCX-mini und - das finde ich persönlich praktisch: Das Ding hat auch 5 Volt-Ausgang, mit dem ich auch Smartphone aufladen kann oder - praktisch, wenn es mal dunkler wird - eine kleine Leselampe mit USB-Anschluss anschließen kann, die es billig in den 1-Euro-Shops gibt. Talentcell gibts auch mit 6 Ah (http://talentcell.com/lithium-ion-ba…206000-usb.html). Mit 400 Gramm bisschen größer, klar, aber das Ding hält für verlängertes Campingwochenende "mit allem".

    Hier sieht man die Größe des kleines Akkus gut:

    Der größere Akku mit 6Ah ist aber auch - weil ziemlich flach - gut zu transportieren:

    73 und schönen Abend!

    Peter DL3NAA

    DL3NAA
    Name: Peter
    QTH: Kehl (JN38VN)
    DOK B14, HSC 1023, VHSC 186
    QRP von 80 Meter bis 10 Meter CW

    Life is too short for QRP!

    Satis longa vita - Das Leben ist lange genug! (Seneca)

  • Ja genau!

    Go big or go home, wie wir hier in Texas sagen! :D;)

    Gegen Reichweitenangst schleppe ich den Eremit mit 6Ah mit, betreibe alles mögliche damit wenn ich 12 V brauche.

    Reicht auch ewig wenn man mal 15-20 Watt dabei hat.

    Ok, wenn es auf das letzte Gramm ankommt vielleicht nicht die beste Wahl, aber kletter ja nicht im Hochgebirge...

    vy 73, Arno

  • Beim Einbau ins Gerät würde ich ihn nicht überdimensionieren eventuell um 50% Reserve, dann hat man Winter, Alterung und einiges mehr abgesichert. Hat ja was für sich, wenn man nicht so viele Stribben anstecken muß.
    Wenn doch mal große Dinge abgesichert werden sollen, dann lieber sicherstellen, daß man z.B. mit einer Powerbank bei Bedarf nachladen kann, die kann man dann auch anderweitig nutzen. Ich merke es bei POTA auch - jedes Einzelteil erfordert einzeln Handgriffe und wird notfalls vergessen, wenn es unbeobachtet runterfällt. Aber letztlich hat jeder seine Vorlieben und besonderen Schwerpunkte. Im Rucksack zählt jede Kleinigkeit, im Auto darf es auch mal ein Koffer sein.

    73 Reiner

  • Fuer Leute mit knapp bemessenem Akku gibt es noch Solar-Rucksaecke, wo ein kleines Panel auf der Aussenklappe integriert ist:

    Green - ECEEN Solar Panel Backpack - 7-Watt Solar Panel Back Pack
    Enjoy free unlimited on-the-go power with this ECEEN solar panel backpack!  This is the perfect choice for any outdoor enthusiast. It comes with plenty of…
    elfbrands.com

    Den oft mit eingebauten Akku kann man vermutlich entfernen. Selbst wenn das Panel bei germanischer Sonne netto nur 3-4 Watt liefert, waere das fuer die Energiebilanz in diesem Fall erheblich.

    73, Joerg

  • Genauso, wie Peter die Bilder darstellt, sieht es bei mir aktuell auch aus. Deswegen wird der Keyer ins Gerät gebaut und auch der Akku. Ich bin in der Regel vielleicht 3 Stunden QRV, wenn ich also mit aktueller Rechnung auf 6 Stunden komme, reicht das locker.

    Ich habe an Daniel Beck von Eremit geschrieben, ob er mir den 2AH-Akku für 12 Volt nicht nur Quadratisch, sondern auch rechteckig aufbauen kann. Das wäre eine top Lösung, die ich super im neuen Gehäuse unterbringen könnte.

    Danke für den Tip mit der Lampe, da sehe ich eine Einbaubuchse vor, wo ich eine solche oder ähnliche LED-Lampe einstecken kann, wenn Bedarf ist.

    Zum Vergleich: Wenn ich mit meinem Xiegu X6100 rausgehe, habe ich auch alles Einzeln dabei. Da mache ich SSB und nicht nur die einfache Endfedantenne. Ruckzuck ist die Bauchtasche voll und schwer. Nein, genau das möchte ich da nicht haben.Es soll eine Minimalausstattung werden, kompakt und mit einem Griff muss alles dabei sein. Die Antenne dazu und fertig.

    Gruß Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Morgen

    Meine Lösung Lipoakku 20Ah / 12V mit Verteilerbox abgesichert und verpolungsichere Stecker

    ich versorge auch den Laptop aus dem Akku.

    den Akku habe ich mal durch zufall bekommen etwas überdimensoniert aber

    dann brauch man nicht so oft laden

    73 Bernd DL3BLA

    Amateurfunk und Selbstbau , Flugmodellbau

  • Hallo Stefan,

    Ingo, das verlinkte Tool ist gut, bezieht sich aber auch Bleigel. Die sind laange nicht so erträglich wie LiFePo, ...

    wenn Du Dich dabei nicht mal irrst. Zugegeben ist die Spannung beim Enladen eines LiFePo4-Akkus länger auf hohem Niveau als bei einem Blei-Akku. Doch es ist unerheblich, ob Du die erforderlichen Amperestunden aus einem Blei-Akku oder LiFePo4-Akku holst.

    73/72 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Doch es ist unerheblich, ob Du die erforderlichen Amperestunden aus einem Blei-Akku oder LiFePo4-Akku holst.

    Hallo Ingo

    Deine Aussage ist nur "bedingt" korrekt..... und außerdem ist die Frage offen, was DL8SFZ mit "erträglich" meint......

    Bei höheren Entladeströmen geht die entnehmbare Kapazität eines Blei-Akkus grundsätzlich sehr merklich zurück.....diese technische Eigenschaft ist bei LiFePo4-Akkus deutlich weniger ausgeprägt. Angegeben wird meist die Kapazität bei 10-stündiger Entladung, bei Blei-Gel oft auch bei 20-stündiger Entladung.....

    Nimmt man jetzt die beiden Typen mit gleicher (C10/C20)-Kapazität, so ist bei Entladeströmen, die den Akku in 3 Stunden (oder auch 6) leer machen die Versorgungszeit mit dem LiFePo4 merklich höher.....

    vy 72/73 de Martin, DH4NWG

    hpe cuagn !!

    DARC DOK B12 | DL-QRP-AG #490 | FISTS #18187 | SKCC #12673 | GQRP #17504

  • Wenn man den Bleigel jedesmal nur halb leer macht (also nur 3 Ah entnimmt) könnte er auf 1.000 Zyklen kommen......

    Wobei bei der Afu-Portabel-Anwendung die notwendige Zyklenzahl eher im unteren einstelligen Hunderter-Bereich liegen dürfte....bei 40 Zaklen im Jahr ist man schon ganz schön fleißig.......wenn man das dann 10 Jahre durchhält kommt man auf immerhin 400 Zyklen .... und nach 10 Jahren ist bei beiden Technologien die Frage, was von der Kapazität noch übrig ist......

    und die 630g zu 2.000g habe ich bezüglich "erträglich" vermutet...... zum "rumtragen" von Blei gibt es heute eher keinen Grund mehr - und das hat nix mit Umweltschutz zu tun.....

    vy 72/73 de Martin, DH4NWG

    hpe cuagn !!

    DARC DOK B12 | DL-QRP-AG #490 | FISTS #18187 | SKCC #12673 | GQRP #17504

  • ...eben. Ich sehe bei Bleigel nur den Kostenvorteil. Wen du was einbauen willst, sind die eh raus für portabel. Lipo ist halt noch leichter, aber du brauchst noch das Ladegerät dazu. Da sind die Eremiten extrem anspruchslos...

    vy 73, Arno

  • Hallo zusammen,

    meine Aussage bezüglich des LiFePo im Vergleich zur Bleigelbatterie kommt aus der Solartechnik. Da fand ich mehrfach auf diversen Händlerseiten, dass eine 100Ah-Batterie Typ AGM durch eine 50Ah-LiFePo ersetzt werden kann, weil man aus dem LiFePo mehr Energie entnehmen kann, ohne ihn zu schädigen.

    Das würde heissen, ich kann einen 10Ah-Bleiakku durch einen wesentlich kleineren und leichteren LiFePo ersetzten.

    Hier steht z.B.

    Entladung und Batteriekapazität
    Die nutzbare Batteriekapazität entspricht nicht immer der angegebenen Kapazität. Mit anderen Worten: 100Ah ist nicht immer 100Ah! Lesen Sie hier, wie das…
    www.rebel-cell.com

    1. EINE BLEIBATTERIE SOLLTE NIEMALS VOLLSTÄNDIG ENTLADEN WERDEN

    Blei-Säure-Batterien können nur bis zu 50% entladen werden, bevor es zu irreversiblen Schäden kommt. In der Praxis bedeutet dies, dass Sie nur die Hälfte Ihrer Batteriekapazität nutzen können. Semitraktionsbatterien wie z.B. AGM- und Gel-Bleibatterien werden häufig als Marinebatterien für Wassersport und Angeln verwendet. Diese Batterien können oft bis zu 70% entladen werden. Das bedeutet, dass in der Praxis 30% nicht verwendet werden können. Lithiumbatterien können vollständig entladen werden, was bedeutet, dass Ihnen die volle Kapazität zur Verfügung steht. Darüber hinaus sind die Lithiumbatterien von Rebelcell im Gegensatz zu Blei-Säure-Batterien dank des Batterie-Management-Systems (BMS) vor Tiefentladungsschäden geschützt. Das BMS schaltet die Batterie „automatisch“ ab, wenn sie unter 3% fällt.

    Gruß Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D