Ideen zum Bau eines Umschaltgeräts für die Kurzwellenstation gesucht

  • Hallo zusammen,


    ich möchte endlich Ordnung in mein Shack bekommen und dieses ganze Kabel-Wirrwarr im wahrsten Sinne des Wortes vom Tisch haben. Dazu muss ich erklären, dass ich viel mit der Soundkarte arbeite: Für die digitalen Betriebsarten wie RTTY, PSK31, MT63 u.s.w.. Dann verwende ich die Soundkarte noch für den Empfang von DRM, wozu ich meinen Transceiver noch einen 12 kHz-Ausgang spendiert habe. Ich muss also, wenn ich zwischen den Betriebsarten wechseln will, oft unter den Tisch krabbeln und viel umstecken. Dem Ganzen soll jetzt ein Ende gesetzt werden mit einem selbstgebauten Umschaltkasten, den ich entweder auf den Transceiver setze oder unter ihn. Und wenn ich schon einmal dabei bin, möchte ich in dieses Gerät noch einen kleinen Antenneumschalter (bis 100 Watt) integrieren. Außerdem soll neben einem Soundkarten-Interface und einem I/Q-Mischer für die Soundkarte später noch ein Hamcomm-Modem eingebaut werden, weil ich damit immer noch gerne Amtor betreiben möchte. Zudem soll von diesem Kasten auch das Netztteil ein- und ausgeschaltet werden, was wohl das geringste Problem ist. Dann muss es nämlich nicht mehr auf dem Tisch stehen. Ein kleiner NF-Verstärker soll auch noch rein, damit man einen externen Lautsprecher betreiben kann, der von der Soundkarte gespeist wird.


    Meine Vorstellung ist, dass nur noch das auf dem Schreibtisch steht, was zur Bedieung und zum Ablesen unbedingt nötig ist. Hat jemand schon einmal so etwas ähnliches aufgebaut. Für Anregungen bin ich dankbar. Was hat sich technisch bewährt? Was ist von der Bedienung her praktisch?


    Im Moment sind mir die Hände gebunden. Ich kann zur Zeit nichts basteln und auch sonst nicht viel machen. Fast alles - auch der Lötkolben - ist in über 80 Umzugskartons verstaut.


    vy 73 Volker DH7UAF

    vy 73 de Volker SM5ZBS

    4 Mal editiert, zuletzt von SM5ZBS ()

  • Hallo Volker,
    da du ja sehr komplexe Anforderungen an die Einsatzmöglichkeiten hast hätte ich eine Idee für dich: wie wäre es mit einem Steckfeld
    Du führst alle Ein- und Ausgänge aller Geräte auf ein Pultgehäude. Ideal, da robust und preiswert, sind Chinchstecker und -buchsen für die NF und BNC für HF.
    So kannst du jederzeit jede beliebige Verbindung herstellen oder auch jedes Gerät (Filter, Verstärker usw.) zwischenschalten. Mit einer farblich aufgeteilten Oberfläche und einer vernünftigen Beschriftung fällt auch die Orientierung leicht.

  • Hi Volker,


    ich kenne das Problem und habe es schon fast aufgegeben hier eine Lösung zu finden. Mir soll auch keiner mehr was von drahtloser Kommunikation erzählen. Der sollt mal unter meinen Tisch gucken.... :)


    Was mir aber für die ganzen NF Geschichten einfällt ist ein kleines Mischpult. Die findest Du in großer Auswahl z.B. bei Musikhaus Thomann.


    Die Idee mit dem Steckfeld ist auch nicht schlecht. Das werde ich mir mal für die Antennenleitungen überlegen.


    72 / 73 de thomas, dk2nb

    DK2NB Thomas JN59NI DOK D22 - MA12 - RockMite 14MHz - Elecraft T1 - Yaesu FT-818ND - Green Mountain GM30
    DL-QRP-AG #1131 AGCW #2109 G-QRP-Club #10385 GTC #256 EPC #2020 GM25

  • Steckfelder sind 'ne schoene Sache. Fuer KW hab' ich's bereits realisiert und noch zusaetzlich ein Relais dazu geschaltet. Dann kann man fuer Vergleiche / Tests
    mal schnell 2 Antennen ueber einen Schalter / und oder Taster umschalten.
    Fuer die NF-Quellen eignet sich ein Mischpult (bspw. von Behringer) ganz gut:
    Alle Quellen und Senken liegen an und man kann noch ganz schoen von einem Geraet aufs andere uebertragen. Aber Vorsicht: ohne Brumm geht's meist nur, wenn man alle Leitungen mit Symmetrie-Uebertrager versieht...
    Dann fehlt nur noch ein ein zentrales "PTT-Feld". Auch hier sollten alle PTT-Leitungen ueber Relais geschaltet werden, damit keine Masseverschleifungen entstehen. Man kann dann schoen Vorwaehlen, welche Geraete "ON AIR" gehen sollen, wenn der PTT-Knopf gedrueckt wird. (Oder mehrere PTT Knoepfe parallel geschaltet an geeigneten Stellen der Station...) Uebrigens haben die modernen FuGs meist nicht mehr eine simple Leitung, die nach Masse geschaltet wird, sondern verlangen oft i.d. Leitung einen ganz bestimmten Widerstand. - Aber das laeszt sich ja durch die relaisgetrennte Schaltung realisieren....

    73
    Juergen
    nnnn

  • Hallo,


    vielen Dank für die Antworten. Beim Gedanken an Steckfeldern wird mir erst jetzt bewusst, wie aufwändig die Umschalterei für die Soundkarte wird. Im Prinzip brauche ich an der Frontplatte einen Drehschalter mit 4 Stellungen:


    1. Digitale Betriebsarten (PSK, RTTY, MT63 .....)
    2. DRM/Rundfunkempfang mit 12 kHz-Ausgang
    3. DRM/Rundfunkempfang mit I/Q-Mischer
    4. Hamcomm-Modem für Amtor (NF- Anschlüsse des TRX werden mit Hamcomm verbunden, zusätzlich muss noch die PTT vom "Soundkarten-PC" auf das Notebook für Hamcomm umgeschaltet werden).


    So habe ich mir das vorgestellt: Die Audiosignale werden mit CMOS-Schaltern 74HC4066 oder Ähnlichen geschaltet. Die Ansteuerlogik kann man ja mit einem Mikrocontroler, z.B. einem PIC, realisieren. Dann ist man für spätere Erweiterungen flexibel.


    Gehäusegestaltung: Es soll ja unauffällig sein. Das Gehäuse soll dieselbe Tiefe und Breite wie der Transceiver besitzen. Nur soll das Gehäuse möglichst flach sein. Für Boden und Deckel nehme ich etwa 4 mm dickes Sperrholz. Als Seitenteile dienen Vierkanthölzer (Dachlatten). Für Front und Rückseite nehme ich Glasfaser-Leiterplattenbasismaterial. Da die meisten Transceiver in dunkelgrau gehalten sind, lackiere ich im gleichen Farbton.


    Antennenumschalter: Der soll ja auch noch mit ein das Gehäuse. Hier nehme ich auch wieder einen leichtgängigen Drehschalter, der dicke Relais 220 Volt / 25 A schaltet. Wahrscheinlich ist es notwendig den ganzen Umschalter nochmals in ein Blechgehäuse unterzubringen, damit keine HF in den Soundkartenteil einstrahlen kann.


    Da fällt mir ein: Noch eleganter wäre es, den Antennenumschalter in einer abgesetzten Box unterzubringen. Es wird dann nur eine Steuerleitung zur Umschaltbox geführt. Die Box kann man in einer alten Keksdose unterbringen. Bei der Montage der Relais wird "nicht groß rumgemacht". Einfach mit Sekundenkleber festkleben. Als Verbindungskabel zum Drehschalter dient ein normales 9-poliges SUB-D-Kabel. In die Box soll noch ein Relais, dass beim Abschalten den Antenneneingang des Transceivers kurzschließt


    Anschlüsse an der Rückseite: Für den Audio-Teil kommen von der Soundkarte Ein- u. Ausgang über 2 Stereoklinkenstecker rein. Vom Transceiver kommen Audio Ein, Audio Aus, PTT, 12-kHz-Aus und ZF für den I/Q-Mischer. Das sind 5 Anschlüsse, die ich nicht jedesmal neu einstecken möchte, wenn ich das Gerät entferne. Deshalb fasse ich alles auf einer 25-poligen SUB-D-Buchse zusammen.


    Bei dem Projekt wird es auf jeden Fall über die Winterzeit nicht langweilig. Fällt jemanden noch etwas ein?


    vy 73 Volker DH7UAF

    vy 73 de Volker SM5ZBS

    2 Mal editiert, zuletzt von SM5ZBS ()

  • Zitat

    Original von dh7uaf
    Hallo,


    vielen Dank für die Antworten. Beim Gedanken an Steckfeldern wird mir erst jetzt bewusst, wie aufwändig die Umschalterei für die Soundkarte wird. Im Prinzip brauche


    Hallo Volker, mit fällt da noch etwas ein: hast du nicht die seriellen Schnittstellen der Receiver und anderer Geräte vergessen?

  • Hallo Ralph,


    ja stimmt, habe ich völlig vergessen, der FT-747GX hat eine CAT-Schnittstelle. Ich habe ein Interface dazu, das wie die PTT schließlich auf eine serielle Schnittstelle des PC zugreift. Die CAT-Steuerung brauche ich für das DRM-Programm DREAM, was dann den Betrieb sehr komfortabel macht. Übrigens kann die Frequenzsteuerung von DREAM auch für normale Afu-Zwecke verwendet werden, um z.B. über den Computer die Bänder direkt anzusteuern. Dazu kann man auch noch die DRM-Dekodierung abschalten. Mit DREAM lassen sich fast alle Transceiver ansteuern.


    Es wäre unter Umständen möglich, dass man die CAT und die PTT über die gleiche serielle Schnittstelle betreiben kann, was von der Pin-Belegung abhängt oder man sieht wie bereits vorgeschlagen eine Umschaltung mit Relais vor.


    Bei diesem Projekt sehe ich auch eine Chance für alle jene, die nicht so fit in der Entwicklung von Schaltungen sind, Eigenentwicklungen vorzunehmen, da es sich ja hauptsächlich um Verdrahtungsarbeit handelt. Jeder kann nach seinen Fähigkeiten und individuellen Anforderungen Lösungen finden. Wer keinen Mikrocontroller programmieren will, kann die Logik ja auch mit normalen Gattern oder Relais hinbekommen.


    Der Reiz des Projekts liegt auch darin, dass man hier um eine Eigenentwicklung nicht herumkommt, da jedes Shack anders zusammengestellt ist. Der Lohn der Mühe ist dann ein auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmter optimaler Bedienungskomfort, was doch wirklich sinnvoll ist.


    vy 73 Volker DH7UAF

    vy 73 de Volker SM5ZBS

  • Hi Volker,
    das stimmt, was du sagst. Mir fehlt auch soetwas. Ich habe zwar ein selbstgebautes Mischpult, aber alles in einem Gehäuse wäre toll. Am liebsten wäre mir es, wenn alles unter der Tischplatte festgeschraubt wird. Das der PC eh an ist, könnte man von dort die Steuerung mit einem kleinen Programm vornehmen. Oder aber mit einer Fernbedienung was machen?
    Da wir über den Winter sicher was zu entwickeln.

    vy73 Jürgen