Heiligsprechung: Elecraft AX1 Von der Dummy Load zur guten SOTA-Antenne

  • Hallo,


    ich muss gestehen, dass die Elecraft Ax1 Antenne mich immer fasziniert hat: Auseinanderziehen, an den BNC-Anschluss drehen - Fertig!

    Großer Preis, kleines Packmaß - geringes Gewicht und den Rest macht der ATU. Und Elecraft hat eigentlich immer Gutes geliefert.


    So ging ich mit dem Gedanken schwanger, aber es war ob des Preises eine immer wieder verzögerte Geburt. Wenn man dann noch Leute fragte, waren außer bei den bekennenden Elecraft-Fans, bezogen auf den Wirkungsgrad der Antenne, die Urteile nicht vorteilhaft. Ausgehend von der Tatsache, dass, wenn man nur lange genug wartet, kleine Antennen manchmal funktionieren können, bekam ich den Eindruck, dass es sich um eine sehr teure Dummyload handeln würde.


    Dann trat Tom Witherspoon – K4SWL auf die Bühne und füllte Logbücher mithilfe dieser Antenne. Ich lese seine Berichte gerne, er erzählt auch keine Märchen, aber Schwachstellen werden nicht unbedingt in den Vordergrund geschoben.


    So kam ich wieder ins Wanken, ließ mir die Preise aus der Schweiz geben, und aktivierte meine HPF-1/Superantenne. Eigentlich sollte die besser und unhandlicher sein.


    Und dann hatte ich die Eingebung, warum die Antenne bei K4SWL in den USA funktionierte und bei mir nicht:


    - Ich hörte und rief ins Weltall. Doch die Bewohner hatten Besseres zu tun, als mir zu antworten.

    - K4SWL kündigte Ort, Zeit und Frequenz an, verteilte diese Informationen UND sie kamen alle. Lauschten auf der Stelle, zückten ihre Antennen und PAs und die Aktivierung war nach 20 Minuten mit 20 QSOs vorbei.


    Summa Summarum: Die Ax1 mag einen teure Dummyload sein, aber wenn auf der Gegenseite genug potente Stationen auf den Ruf warten, wird sie zur SOTA/POTA/...Superantenne.

    Manchmal brauche ich etwas länger, bis ich etwas kapiere


    Hajo dl1sdz

    PS: Wenn einer seine Ax1 nicht mehr mag, möge er sich bei mir melden.

  • Hi!

    Wäre interessant wir die Ax1 Aufgebaut ist um mehr Verständnis zu bekommen. Ich bin immer sehr interessiert an Antennenformen die sich schnell auf und abbauen lassen als auch wenig Gewicht haben.


    SOTA erlaubt das Ankündigen und auch SelfSpotting. Ich mache immer Ankündigungen, wenn's zäh geht ein Spotting und das PileUp ist da - meist schon nach 15-30 Sekunden nach dem Absetzen.

    -AH-

  • Hi!

    Wäre interessant wir die Ax1 Aufgebaut ist um mehr Verständnis zu bekommen. Ich bin immer sehr interessiert an Antennenformen die sich schnell auf und abbauen lassen als auch wenig Gewicht haben.


    SOTA erlaubt das Ankündigen und auch SelfSpotting. Ich mache immer Ankündigungen, wenn's zäh geht ein Spotting und das PileUp ist da - meist schon nach 15-30 Sekunden nach dem Absetzen.

    -AH-

    So wie die aussieht einfach Teleskop mit Verlängerungsspule.

    Ein Vergleich zur HFP-1 wäre interessant. Da ist die Strahlerlänge ja mehr in die "bessere" Richtung.

    73, Jens


    Und immer schön locker bleiben.

  • Wäre interessant wir die Ax1 Aufgebaut ist um mehr Verständnis zu bekommen.

    Elecraft hat das recht gut dokumentiert:


    https://ftp.elecraft.com/AX1/Manuals%20Downloads/E740330-C2,%20AX1%20owner%27s%20manual.pdf

    https://ftp.elecraft.com/AX1/Manuals%20Downloads/AX1%20Theory%20of%20Operation,%20rev%20B2.pdf


    N6KR schreibt ja selber: "Electrically short base-loaded whips of this type are typically 3 to 4 dB below the performance of a full-size vertical mounted at the same operating height."


    73!

    Peter DL3NAA

    DL3NAA
    Name: Peter
    QTH: Kehl (JN38VN)
    DOK B14, HSC 1023, VHSC 186
    QRP von 80 Meter bis 10 Meter CW


    Life is too short for QRP!

    Satis longa vita - Das Leben ist lange genug! (Seneca)

  • Nur 4 dB schlechter?

    Ohne Radials sind es 20dB Verluste gegenüber mit Radials laut der Beschreibung.

    Also fehlt schonmal eine Vergleichsangabe ob mit oder ohne Radials.


    Aber wenns Funktioniert und man Glücklich ist, wayne. Ich steh auf meine EFHW und andere hassen die.


    Mit 6W und der HF-P1 (Eingestellt mit NanoVNA[Man war das fricklig]) bin ich vom Bismarkturm bei Magdeburg, der hat ein Metalldach, bis Portugal gekommen in SSB und sehr guter Verständigung.

    Die Gegenseite hatte natürlich einen Beam, aber nur 10W.

    73, Jens


    Und immer schön locker bleiben.

  • Tom, K4SWL baut die AX1 regelmäßig nur mit 1..2 Radials auf. An der Wundertechnik liegt's also nicht.

    Was HaJo zu Toms Aktivierungen schreibt (Spotting), hilft sicher wie auch seine unbestrittene Bekanntheit & Fangemeinde.

    Was zudem seinen Erfolg maßgeblich begründet, ist, dass POTA drüben einfach deutlich populärer ist und weit mehr Resonanz erzeugt als in DL/EU.

    Hier muss man schon POTA, SOTA, WFF und am besten noch weitere Trigger kombinieren, um einigermaßen Interesse zu erzeugen.

    Oder mehr Geduld haben, effizientere Antennen aufbauen, selber über's Band/ die Bänder drehen, um die für eine gültige Aktivierung erforderliche QSO-Zahl zusammenzubringen. Klappt mit AX1 & Co sicher auch, wird nur länger dauern und etwas mehr Anstrengung kosten.


    Wie steht's bei Ingo in der Signatur? The fun is the power.

    Oder wie las ich neulich in einem anderen Forum: Keep smiling while riding - your attitude matters!

    In diesem Sinne ;)

    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

  • Naja, also ich hab seinerzeit mit einer Outbacker Tri Split angefangen, da haben wir damals schon ab und an mal USA Arbeiten können, in SSB allerdings nicht qrp sondern mit 100 Watt und auf einer Anhöhe.


    Die HFP-1 sollte etwas besser gehen die hat ja ne Mittelspule aber ich hab meine noch nicht lange genug um das sagen zu können, nur lange genug um zu wissen das die Beigelegten Radials für 40 und 80 m zu kurz sind, das merkst du wenn du über die Mantelwelle das LED Licht tasten kannst, dann war das Radial nicht gut genug.


    Was ich bei den Verticals interessant finde ist die Möglichkeit die einfach ohne weiteren Support aufzustellen. Sagen wir mal: ich hab schonmal am Berg gestanden und festgestellt das ich keine Möglichkeit habe den GFK Mast zu befestigen. Ein aus der Not heraus hingeworfener Draht mit einem hingeworfenen Gegengewicht hat mir nicht ein QSO eingebracht.


    Grüße


    Hans

  • Wenn ich sehe 20/17/15m und für 40 brauche ich noch einen Extender da bin ich dann mit der HF-P1 schon durchaus zufrieden. Hab mir dazu noch das 5,6 m

    Teleskopantennchen aus BY angeschafft und wenn ich Spule/n und Unter-/Zwischenteile rechne komme ich auf fast 7m Antennenlänge. Meist nutze ich aber

    nurnoch das Teleskop an der HF-P1 Tischhalterung mit dem Radialsatz. Der ATU im G90 richtet den Rest. Wenn man sich dann noch solch eine Halterung zum

    adaptieren von M10 auf PL oder BNC selbst baut hat man eine Antenne unter 40.- € wenn man die HF-P1 außen vor lässt.


    Im Prinzip hab ich nichts gegen die Elecraft Antenne aber mir wäre das zuviel Preis für zuwenig Leistung. Die HF-P1 geht ohne im Set zu sein schon von 70cm

    bis 40 m ohne irgendwelche Zusätze kaufen zu müssen. Im kpl. Set ist dann auch noch die 80m Spule dabei und 10m Koax und das ganze ist in einer schönen

    Tasche verstaut.

    73´s Jürgen , ALT-512 SDR 10 Wtts, mittlerweile 50m endgespeist an der Luft + TS-790E für VHF/UHF mit Indoor X-30 und

    4-Ele LPDA. Moxon für 6m/4m ebenfalls Indoor .... Xiegu G90 mit Eremit 18 AH LiFePO4 und 12m Spidermast für outdoor.

    Member Log4OM Alpha- & Betatest Team

  • Und warum nicht einen Fiberglasmast mit einem Draht dran und einem Balun am Fusspunkt? Viel besser und wirksamer.

    73 de Daniel, HB9DDS

  • ich habe zwei SOTA-Aktivierungen mit einer AX1 hinter mir und war etwas erstaunt, was damit möglich ist. Benutzt habe ich sie bisher, wenn es nur die Wahl zwischen der AX1 und gar keiner Antenne gibt. Man muss aber nicht K4SWL sein oder "potente" Gegenstationen haben, es geht auch so mehr als man beim Anblick der kleinen Antenne denkt..

    73 de Thomas, DM1TBE, M0KEU

  • In Anlehnung an die AX1:

    Ich habe mir für eine 2,4m langes Teleskop eine Spule gebaut mit einem BNC-Stecker, sodass ich die Antenne auf meinen X6100 direkt aufstecken kann. Abgleich natürlich mit der Hand am Gehäuse, weil ja der Körper das Gegengewicht darstellt wie bei jedem UKW-Hanfunk.


    Beim ersten Versuch mit 5 Watt ein QSO mit Finnland und ein QSO mit einem Russen nähe Moskau. Beide gaben nach Rückfrage und Hinwesi auf QRP einen Signalrapport von S9 und S9+. David, DL1DN hat diese Antenne gebaut und in Videos auf Youtube vorgestellt. Er hat mit 5 Watt und dieser Antenne VK erreicht. Aus meiner Sicht: Eine wunderbare Alternative! Und deswegen braucht die AX1 wahrscheinlich auch nicht so viel Radials, weil der Körper auch mitspielt.


    Gruß Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Hallo Stefan,


    Danke!


    Den Hinweis auf DL1DN hatte ich heute auch bekommen und die Antenne bestellt. Es gibt also günstige Alternativen.


    Hajo

  • Wo bestellen? Beim googlen habe ich nichts gefunden! :(

    Hans-Gerd, DH1YBD

  • Hallo Hans-Gerd,


    die moderne Welt liest und schreibt nicht mehr, sondern macht Videos:


    DL1DN WHIP kit's (build+DX QSO's)
    Selling my DL1DN telescopic whip:It contains 2 coils and 1 whipBands: 20/17+15/12/10You can choose between a kit 69€ or a ready to use version 89€ + shipping...
    www.youtube.com


    Hajo

  • Mich hat aber dabei der "Ich will das selber bauen" erfasst, das brachte noch einiges an Erkenntnissen. Dennoch ein paar Tipps, weil ich nicht weiß, in wie weit da was vorgearbeitet ist:

    Ich habe mit dem Programm von dieser Seite die Spule berechnet:http: //www.df7sx.de/rechner-verkuerzte-vertikal-antenne/

    und auf ein Abwasserrohr Durchmesser 45mm (DN40) gewickelt. Die Leitung der Anzapfung mit einer Nadel verlötet und durchs Kabel gestochen genau den Punkt gesucht, an dem das SWR am besten war. Aber immer schön mit der Hand am Gehäuse der Funke.

    Vorteil dabei ist die Scanfunktion des Xiegu.

    Nach wenigen Versuchen war die Antenne fertig und macht auf 20m einen guten Dienst, die Variante für 40m muss ich noch testen.

    Viel Spaß mit dem Teil!

    Gruß Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • die moderne Welt liest und schreibt nicht mehr, sondern macht Videos:

    Vielen Dank für die Hinweise, bei den Youtube-Videos über Amateurfunk bin ich im Konsum doch

    recht zurückhaltend, weil dort manchmal zu viele Worte verloren werden, die man nicht wie bei Geschriebenem einfach

    überspringen kann, aber der o.a. Film ist gut!

  • Ich habe mit dem Programm von dieser Seite die Spule berechnet:http: //www.df7sx.de/rechner-verkuerzte-vertikal-antenne/

    und auf ein Abwasserrohr Durchmesser 45mm (DN40) gewickelt. Die Leitung der Anzapfung mit einer Nadel verlötet und durchs Kabel gestochen genau den Punkt gesucht, an dem das SWR am besten war. Aber immer schön mit der Hand am Gehäuse der Funke.

    Diese Schaltung von der Spule, zu mindestens in dem Video, erinnert stark an einen 1:16 bzw 1:9 UnUn, und Stark ist da schon eine Untertreibung, es ist nämlich einer. Ich habe mit einer vergleichbaren Konstruktion in 1:9er Variante mit einem ATU zusammen jahrelang an 7 Meter Draht gearbeitet. Ein befreundeter OP treibt mit so was seinen Langdraht an darauf gebracht hat uns OE1DO seinerzeit.


    Ab 30 Watt brauchst du etwas dickere Querschnitte auf den unteren Windungen wegen der hohen Ströme, das merkst du aber eh wenn es Warm wird. Dieser DL1DN Bau dürfte eh schon 100 Watt mitmachen mit dem Elektrodraht. Der Durchmesser und die Induktivität sind meines Erachtens hier nicht so kritisch wie das Übersetzungsverhältnis.


    Im Gegensatz zu der klassischen Verlängerungsspule ist dieses Teil jedenfalls ein Breitbandtrafo, und der wird auch wie alle Konstruktionen dieser Art mit Erde besser arbeiten. Ich fand es spannend zu sehen das das auch bei kürzeren Antennenlängen geht, wenn auch dann nicht mehr auf allen Bändern. Man muss sich halt das optimale Transformationsverhältnis herraussuchen.


    Das sind soweit mal meine Gedanken dazu, dieses Kit ist schon Cool irgendwie.


    Grüße


    Hans

  • Hans, bei der Antenne ist KEIN UNUN drin! Und die Antenne ist für QRP vorgesehen, nicht für stationären Betrieb.

    Gruß Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Hans, bei der Antenne ist KEIN UNUN drin! Und die Antenne ist für QRP vorgesehen, nicht für stationären Betrieb.

    Du kannst auch einen UnUn im Feld betreiben die Physik ist die selbe.



    Das hier ist klar eine Vertikale Luftspule mit 17 Windungen. Der Innenleiter des Koax hängt auf der 4. Windung. Der Aussenleiter am Fusspunkt.

    Hier mal der Schaltplan von der Antenne, das uebersetzungsverhaeltnis ist nicht ganz 1:16 kommt aber nah dran:



    Und jetzt mal bitte den Unterschied zu einem 1:16 UnUn erklaeren, ein UnUn muss nicht unbedingt auf einen Ferrit gewickelt werden und man muss auch nicht zwangslaeufig die Windungen ineinander legen damit es geht. Wenn du die 4 Wicklungspackete der Reihe nach auf einen Stabferrit aufbringst und dann den Stabferrit wegdenkst bleibt genau diese Schaltung oben übrig.



    Und wie gesagt das haben einige Leute mich Inclusive mit Erfolg probiert, insbesondere kann da kein Kern in Sättigung gehen, irgendwann brennt es halt den Kunststoff ab dann war es zu viel Leistung.


    Der Nachteil: das Magnetfeld ist in der Luft und damit auch strahlendes Element.


    Deshalb ist mein Standpunkt: Das ist und bleibt eine Spartransformatorschaltung (ein Trafo bei dem sich Primaer und Sekundaerspule einen Draht teilen) und damit eine abgestimmte UnUn Antenne, und da zaehlt das Windungsverhaeltnis mehr als die Induktivitaet.


    gruesse


    Hans


    PS: Uebrigens hattest du recht die Impedanzverlaeufe folgen nicht einer Cosinus Kurve, damit muss ich da nochmal ran an die Formeln.

  • Vorweg: ich habe keine AX1. Ich sehe es so: halbiere ich die Länge eines Dipoles , dann halbiert sich in etwa auch die Abstrahlung. (Und da gehören die Radiale/Gegengewichte im Prinzip dazu, schon die CB-Handfunke wurde deutlich besser, wenn neben dem Teleskop nach oben auch noch ein Draht von Masse zum Boden herabhing)

    Natürlich kommt es auch auf die Ausführung (Verlustwiderstände, Anpassung) und den Standort an. Bin ich verabredet, erahne ich natürlich noch Signale, die ich sonst wohl kaum ansehen würde. Kürzlich hatte ich einen interessanten AHA-Effekt beim Aufbau meines QDX: Ich rief mal kurz S55PR auf 10MHz in FT-8 an und kam sofort zum QSO (-21 +02, 597km). Die Besonderheit: die Endtransistoren waren noch nicht an der Stromversorgung angeschlossen. "Durchgereichte" Ausgangsleistung vom 74ACT08 mit FA-NWT nachgemessen: 6,7mW, gegeben auf einen 10m langen Sloper halbhoch hinterm Wohnblock. Mit etwas Glück geht so manches, und manches relativiert sich auch ein wenig, wenn man z.B. Standort und Antennen von S55PR mit beachtet. Aber im allgemeinen möchte ich schon etwas kräftiger rauskommen und nicht als potentieller Alleinunterhalter auf einem Hügel stehen.. Andererseits ist es schön, in der Jackentasche ein kleines Kästchen mit Teleskop zu haben, mit dem man mal kurz im Gelände von einem Stubben aus rufen kann und ab und an auch mal erhört wird. Es gibt keine Wunderantennen, aber welche mit guter oder auch schlechter Funktion.Also: Jedem Tierchen sein Plaisierchen, es ist Hobby.

    73 Reiner