Anpassung MFJ-1982

  • Hallo,


    wie bereits vorgestellt bin ich Anfänger und baue gerade meine neue Station auf.

    Als erste KW-Antenne habe ich auf die MFJ-1982HP EndFed 8-Band ausgesucht.

    MFJ-1982HP, END FED, 1/2 WAVE, 80-10M, 800W, WIRE ANTENNA
    FULL HF Coverage, no tuner needed on most frequencies. No long counterpoise, radials or feedline required. Rugged weather-resistant 50-Ohm matching network.…
    mfjenterprises.com


    Es handelt sich um eine ca. 40m lange endgespeiste Antenne.

    Montiert ist diese zwischen meinem Haus und einem Baum in ca. 5m Höhe. Leider ist die Antenne um ca. 50vm zu lang, weshalb sie recht stark durchhängt - ich gehe aber davon aus, dass die Antenne zu kürzen ist:

    Meine Messdaten mit dem NanoVNA sehen sie folgt aus:


    hier nochmal in lesbar:

    MHZ SWR Band (zu) hoch/tief
    3.543 2,4 80m tief
    6.904 1,2 40m tief
    10.478 1,2 30m tief
    14.053 1,3 20m tief
    17.628 1,2 17m tief
    21.132 1,5 15M tief
    24.564 2,4 12M tief
    keine Reso 10M FEHLT



    Wie gesagt, meine erste Drahtantenne und ich habe leider recht wenig praktische Erfahrung...

    Nachdem die Resonanzfrequenz überall zu tief liegt, ich als die Frequenzbereiche nach oben hin verschieben möchte muss ich die Antenne verkürzen (was mir hinsichtlich Aufhängung auch entgegenkommen würde..)?

    Aber: in welchen Schritten tastet man sich hier vor? mm? cm? 1/2m?

    Kann man die korrekte Länge anhand der verschobenen Resonanzen berechnen?


    Danke für eure Hilfe,


    73deOE5FFO , Florian

  • Hallo Florian,


    freilich kann man das berechnen, müsste dann aber auch alle konkreten Umgebungsbedingungen mit einbeziehen.

    In der Praxis würde ich den Teil zwischen Balun und Spule einfach mal durch Zurückfalten um 30..40cm einkürzen und dann neu messen, da erkennst Du schon die Tendenz.

    Den 'Schwanz' am Antennenende lass erstmal wie er ist und beobachte, was auf 80 passiert, für die anderen Bänder ist das Stück ja irrelevant.

    Und bei einem SWR unter 2 würde ich mir keine großen Gedanken oder Mühe mehr machen ;)


    Viel Erfolg, keep us posted!

    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

  • "den Teil zwischen Balun und Spule einfach mal durch Zurückfalten um 30..40cm"


    Okay, was meinst du mit Zurückfalten? praktisch hier das Kabel "kurzschließen" - dazu müßte ich die Isolierung beschädigen, oder reich hier einfach das Einbinden einer "Schlaufe" ohne die Isolierung zu beschädigen?


    Der Abstand zwischen Balun und Spule beträgt nur ca. 1,5m.

  • Florian, ich meine das so wie skizziert, die roten Striche sind Kabelbinder zum Fixieren ;)
    Also weder abschneiden noch Isolation beschädigen, um es reversibel zu machen.


    Und die Verkürzung soll auf den knapp 40m langen Drahtabschnitt, egal wo, da wo Du am besten rankommst.

    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

  • Hi!

    Ich habe auch diese Antenne. Auch bei mir war wie zu erwarten und von MFJ dokumentiert die Drahtlänge zu lange. Ist auch gut so weil: "2x abgeschnitten immer noch zu kurz" - hilft auch nicht wirklich


    Zum Verkürzen rate ich dir den Draht nicht abzuschneiden sondern Umfalten und dann den zu langen Teil entlang des Antennendrahts zurück laufen zu lassen. Was zu lange ist mit Kabelbindern Schrumpfschlauch odglm zu sichern. Für längeres Belassen auf UV Festigkeit des Sicherungsmaterials zu achten. Ich habe weit über 1,5m kürzen müssen. Mein Antennendraht läuft als "L" um die Ecke, das ist ein Aufgelassener Holzmast einer Freileitung. Mein Ende ist am Dach einer Gartenhütte, das soll bald geändert werden um das Ende "höher" zu bekommen. Weiters läuft der Draht derzeit "durch" eine Föhre hindurch. An sich verboten sowas, ich hab's der Antenne noch nicht erzählt daher funktioniert das bisher UFB.

    -AH-

  • Danke!

    Da habt ihr mir sehr geholfen! Gut dass ich die Antenne jederzeit recht einfach vom Baum herunterlassen kann :)

    Zumindest habe ich jetzt eine Größenordnung mit der ich arbeiten kann, das hat mir komplett gefehlt :)

  • Danke, an die OMs ! Stehe bald vor dem gleichen Projekt und das waren nützliche Hilfen.

    72, Roland OM4VK

  • Hallo,


    bitte auch drandenken:

    Diese resonanten endgespeisten Antennen benötigen ein Gegengewicht.

    Meist wird dazu der Aussenleiter des Koaxkabels verwendet. Man sollte deshalb in einigem Abstand vom Speisepunkt eine Mantelwellensperre einfügen. Das vermindert auch deutlich das selbsgemachte QRM aus dem Haus. In der Anleitung zum MFJ-1982 findet man leider keine Hinweise dazu. Beim Hersteller der "Hyendfed"-Antennen gibt es dazu Hinweise:

    Tech info


    73, Uli DF7SC

  • Danke,


    ja Erdung/Gegengewicht habe ich (noch) nicht dran, da sich das ganze bei mir etwas schwieriger gestaltet.

    Im Frühjahr bekomme ich eine PV Anlage aufs Dach, dann werde ich auch hinsichtlich Potentialausgleich und Blitzableiter etwas machen - somit habe ich dann vernünftige "Erde" zur Verfügung.

    Ich werde testweise die Dachrinne als Gegengewicht anzapfen, vom Speisepunkt bis zum Funkgerät sind es aktuell nur 2m Koaxkabel.


    Hinsichtlich eines "echten" Dipols: ja, wenn das letzte Haus in unserer Nachbarschaft (zwangs-)Angeschlossen an die neue Erdleitung wird, dann kommen die 400V Freileitungen weg:

    diese sind im Abstand von 40M aufgestellt, der mittlere Mast steht genau neben meinem Hausdach--> wenn die Masten nicht vollkommen marode sind werde ich wohl die 3 Stück behalten, dann würde sich wohl sogar ein Lambda/2 Dipol für 160M ausgehen. Solange da aber noch die Stromleitungen hängen beliebe ich dem ganzen möglichst fern :)

  • Florian, die 2m Koax reichen in Deinem Fall völlig, wichtig ist die Mantelwellensperre, unmittelbar bevor es in den Tuner/ Trx reingeht.

    Sieh von der Einbindung der Dachrinne ab, erstens ist das für die EFHW viel zu viel des Guten, zweitens fängst Du Dir damit nur weitere mögliche Störungen ein.

    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

  • Uli, jetzt sprichst du was wichtiges zu endgespeisten Antennen an.

    Jedes Gegengewicht ist nun mal Teil des Gesamtantennengebildes (es strahlt auch HF ab, bzw. empfängt auch HF), [...]

    Macht den armen Newcommer nicht verrückt! Die MFJ1982 ist eine der typischen Antennen die nicht funktionieren dürfen. Seitenlange Abhandlungen der Experten beweisen das eindrücklich. Das Geheimnis für den meist erfolgreichen Betrieb: man darf keine dieser WEB Seiten der Antenne vorlesen. Dann weiß sie nix von den Problemen und mach einfach - meistens! Wenn dieses MEISTENS mal nicht zutreffen sollte dann aber erst dann die Bedenkensträgerseiten durchlesen, unrecht haben die ja tatsächlich nicht!

    Das Zuleitungskabel vom TRX zum Anpassungsglied gibts. Weil die Antenne hoch beginnen soll braucht man schon eine gewisse Kabellänge dort hin. Das wird von MFJ auch so beschrieben und genau das ist das Gegengewicht. Also nicht verrückt machen lassen aufhängen dran rum fummeln bis die Messwerte einen brauchbaren Kompromiss für die gewünschten Bänder haben. Dann ins Shack gehen und die Zauberworte des Funkers sprechen oder Morsen: "CQ CQ de ..." Ohne Zauberspruch geht da nämlich garnix!

    -AH-

  • Macht den armen Newcommer nicht verrückt!

    Ich hätte es nicht besser ausdrücken können. Mach weiter, Florian, bin auf Deine weiteren Ergebnisse gespannt!

    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

  • Zum Verkürzen rate ich dir den Draht nicht abzuschneiden sondern Umfalten und dann den zu langen Teil entlang des Antennendrahts zurück laufen zu lassen.

    Genauso sollte man das machen, am Ende. Nicht irgendwo weiter mittig maeandern.


    Was zu lange ist mit Kabelbindern Schrumpfschlauch odglm zu sichern. Für längeres Belassen auf UV Festigkeit des Sicherungsmaterials zu achten.

    Dafuer gibt es Kabelkauschen aus Edelstahl. Davon nehme ich normalerweise nur eine kurz vor der Umfaltstelle. Diese haelt die Last des langen Drahtes und den Rest zwirbele ich mit isoliertem Kupferdraht aus CAT-5 Kabel oder aehnlich billigem zusammen. Ausser da, wo die Kolibris drauf landen und sich vom letzten Luftkampf ausruhen.


    Kabelbinder, Schrumpfschlauch und aehnliches haelt IME nur wenige Jahre.


    Im Frühjahr bekomme ich eine PV Anlage aufs Dach, dann werde ich auch hinsichtlich Potentialausgleich und Blitzableiter etwas machen - somit habe ich dann vernünftige "Erde" zur Verfügung.

    Und mit viel Pech massenhaft Stoerungen von der PV-Anlage. In der Hoffung, dass die keine billigen chinesischen Micro-Interver enthaelt, dann wird es vielleicht ertraeglich.


    Ich werde testweise die Dachrinne als Gegengewicht anzapfen, vom Speisepunkt bis zum Funkgerät sind es aktuell nur 2m Koaxkabel.

    Kann gehen, solange die Dachrinne zusammenhaengend (geloetet) und gescheit geerdet ist. Sonst koennte es eventuell britzeln und bei Holzbalken ist Funkenbildung nicht gut. Auch rosten solche Aschlusstellen irgendwann und man hat dann ein Loch. Vielleicht einen isolierten Draht reinlegen oder nach unten weggehen lassen?


    Florian, eine Resonanzverschiebung nach unten ist bei einer so niedrig haengenden Antenne normal. Wenn Du mal die Masten hast, dann kannst Du ja was gescheites syemmetrisches aufhaengen und auf den mittleren am Haus vielleicht gar einen Beam setzen.


    73, Joerg

  • Im Frühjahr bekomme ich eine PV Anlage aufs Dach, dann werde ich auch hinsichtlich Potentialausgleich und Blitzableiter etwas machen - somit habe ich dann vernünftige "Erde" zur Verfügung.

    Auch wenn es erst einmal verwirrend erscheint und schwer verständlich ist: Erde ist nur unten auf dem Boden wirklich Erde.

    Sobald ein Stück Draht oder Mast oder Regenrinne zwischen Antennenfußpunkt und Erde ist, verhält sich das wie eine HF-Leitung und muss nach HF-Gesichtspunkten auch so betrachtet werden. Der Grund dafür ist die endliche Ausbreitungsgeschwindigkeit einer Welle und die dadurch verursachten Laufzeiten. Die Hoffnung, mit der Blitzschutzerde eine "vernünftige Erde" für eine Antenne aufs Dach zu bekommen, ist also bei hohen Frequenzen ein Trugschluss. Aber besser als gar keine Erde.


    73, de

    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

    2 Mal editiert, zuletzt von DL4ZAO ()

  • Auch wenn es erst einmal verwirrend erscheint und schwer verständlich ist: Erde ist nur unten auf dem Boden wirklich Erde.

    Sobald ein Stück Draht oder Mast oder Regenrinne zwischen Antennenfußpunkt und Erde ist, verhält sich das wie eine HF-Leitung und muss nach HF-Gesichtspunkten auch so betrachtet werden. Der Grund dafür ist die endliche Ausbreitungsgeschwindigkeit einer Welle und die dadurch verursachten Laufzeiten. Die Hoffnung, mit der Blitzschutzerde eine "vernünftige Erde" für eine Antenne aufs Dach zu bekommen, ist also bei hohen Frequenzen ein Trugschluss. Aber besser als gar keine Erde.


    73, de

    Günter

    Ja und dann sind da ja auch die Erdungen zu unterscheiden:
    Schutzerde
    Blitzschutzerde
    Hf-Erde (die es ja bekanntlich nicht gibt)

    Als Hf-Erde gibts dann ja auch noch die Möglichkeit, eine LC-Kombination zu verwenden, die ein Hf-Spannungsnull zur Verfügung stellt. Stimmt aber leider auch nur für eine Frequenz. Da hat man dann plötzlich 2 Antennentuner zu bedienen.

    So, jetzt aber Schluss mit der Newbie-Verwirrung.

    73 de Eike KY4PZ / ZP5CGE

    Wat de een sien Uhl is de anner sien Nachtigal
    Auf Englisch: Live and let live
    Und wenn's garnicht anders geht: "Einfach gaanich injuriern!" sagt der Hamburger

  • Als Hf-Erde gibts dann ja auch noch die Möglichkeit, eine LC-Kombination zu verwenden, die ein Hf-Spannungsnull zur Verfügung stellt. Stimmt aber leider auch nur für eine Frequenz

    Das wäre ja dann der Fuchskreis, richtig? Wobei, wenn man den hat, braucht man ja keinen zweiten Tuner ;)


    vy73

    Thilo

  • Das wäre ja dann der Fuchskreis, richtig? Wobei, wenn man den hat, braucht man ja keinen zweiten Tuner ;)


    vy73

    Thilo

    Ich meinte das hier Artificial Ground (Künstliche Erde). Das Gerät ist in die Erdleitung eingeschleift. Der Fuchskreis ist zwischen Senderausgang und Antenne. D.h. man hat mit der künstlichen Erde und einem Fuchskreis oder einem Antennentuner zwei Geräte abzustimmen.
    Ein Fuchskreis allein hilft da wohl nicht weiter oder habe ich etwas massiv missverstanden?

    73 de Eike KY4PZ / ZP5CGE

    Wat de een sien Uhl is de anner sien Nachtigal
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    Und wenn's garnicht anders geht: "Einfach gaanich injuriern!" sagt der Hamburger

  • Hallo Eike,

    genau, der Artificial-Ground ist für die Erdseite, nicht für die Antenne und Du hast völlig recht, der Fuchskreis kann nicht die Erdseite abstimmen.



    Wenn ich das Prinzip des Fuchkreises richtig verstanden habe, hat dieser das Problem der hf-aktiven Gerätemasse nicht, weil die LC-Beschaltung im Fuchskreis galvanisch vom Antennenausgang getrennt ist. Folglich könnte man den mfj-1982 durch einen Multiband-Fuchskreis ersetzen und könnte so die endgespeisten ~40m unabängig vom Vorhandensein einer Geräte-Erde abstimmen.


    vy73

    Thilo

    Einmal editiert, zuletzt von DL7AME ()

  • interessant fand ich hinsichtlich Erdung dieses Video:

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    demnach sollte als Gegengewicht bei der Endfed ein kurzes Stück Draht reichen (0.05 Lambda).

    Der nächste Schritt ist dann dieses Stück draht durch eine Mantelwellensperre am Speisekabel - also 0,05 Lambda enfernt vom Speisepunkt.

  • Florian, und genau das meinte ich in meinem Beitrag #11 ;)

    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.