Überlieferung noch Zeitgemäß?

  • Moin allseits,


    dass wir uns auf dem Band mit unserem Rufzeichen zu erkennen geben ist selbstverständlich, so wie das Kennzeichen am Auto.


    Hat sich schon mal jemand gefragt, wozu man bei jedem Wechsel des Durchgangs das Call des QSO-Partners mit anführen muß ?


    Vielleicht hat jemand eine Erklärung oder Begründung. Meine Prüfung, wo uns das gelehrt wurde, ist über 60 Jahre her.


    73 Dieter DL2LE

  • Moin Dieter,


    muss man nicht. Immer noch nicht. Siehe

    § 11 AFuV, Rufzeichenanwendung - Gesetze des Bundes und der Länder

    § 11 Rufzeichenanwendung


    Zitat:

    (1) Rufzeichen dienen der Identifikation. Die für den jeweiligen Verwendungszweck zugeteilten Rufzeichen sind bei Beginn und Beendigung jeder Funkverbindung sowie mindestens alle zehn Minuten während des Funkverkehrs zu übermitteln.

    Zitat Ende.


    Da hat sich nix geändert. Wer also flott unterwegs ist und lange klöhnt - alle 10 Minuten mal bei der Tastenannahme (nach einer Übergabe) das Rufzeichen einstreuen. Jedes Mal bei der Übergabe (egal welcher Mode) den "Roman" aufsagen - muss man nicht. Der eine oder andere, den ich kenne, stellt sich halt 'ne Uhr. Oder andere Möglichkeiten.


    Wenn ich so dran wäre, dann reicht ein "de df2ok Dieter, xyz"


    Und eben am Beginn und am Ende. Mann / Frau / Diverse muss auch nicht das Call der Gegenstation nennen, denn es ist ja nicht das o.g. zugeteilte Rufzeichen. Das ist ja nur meines. Soweit gesetzlich.


    Allerdings ist es schon nett und hilfreich, auch das Call des Gegenüber vorschriftsmässig mal innerhalb der 10 Minuten mit einzustreuen. Also DL2LE DF2OK = Das "de" dazwischen ist nicht zwingend, denn auch die Reihenfolge der Callnennung ist formal festgelegt. Wird aber einige nicht so sattelfeste OP verunsichern...


    Dann weiss jemand, der bspw. in der toten Zone sitzt, wer das Gegenüber ist, den er nicht hört. Oder, wenn einer ins QSO reinhört, also mittendrin, der weiss dann auch, wenn nur einer beide Calls nennt, wer da schnackt.


    Aber jedes Mal bei einem langen Chat? Nee, das nervt doch.


    Ein Tipp für diejenigen, die nicht CW machen und bspw. in Fonie unterwegs sind. Einfach einen Callgeber bauen, der wie beim Relais das Rufzeichen in CW einfügt. Per Timer beim Tasten der PTT und ggf. auch auf Knopfdruck. Hauptsache das Call wird in offener Sprache genannt. Und CW gehört zur offenen Sprache dazu. Gut, Feinheiten, macht wohl keiner. Aber möglich und legal wäre es.

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

    Einmal editiert, zuletzt von DF2OK ()

  • Wer also flott unterwegs ist und lange klöhnt - alle 10 Minuten mal bei der Tastenannahme (nach einer Übergabe) das Rufzeichen einstreuen. Jedes Mal bei der Übergabe (egal welcher Mode) den "Roman" aufsagen - muss man nicht.

    Volle Zustimmung.


    Es ist immer erfrischend, wenn ein QSO ohne formelle "Durchgaenge" auskommt. Derzeit laeuft CW bei mir nur in "Halb-QSK", doch das reicht, um nach einem Satz mal zwischenfragen zu koennen. Dabei ist ein Rufzeichenaustausch unueblich, ausser <bk> ist da nichts, und manchmal selbst das nicht.


    Hier gaebe es ein Verbesserungspotenzial bei modernen TRX, was technisch ohne Aufwand machbar waere und was man bei einem eigenen Keyer einprogrammieren koennte: Der Keyer erkennt das Geben des eigenen Rufzeichens, kurz danach gefolgt von "QTH", als Beginn eines QSOs und wenn das Rufzeichen dann laenger ausbleibt, blinkt nach 8-9 Minuten eine Warnanzeige im Display. Nach Geben des eigenen Rufzeichens (ohne QTH) laeuft diese Art Eieruhr wieder neu los. Mit dem Geben von <sk> wird das QSO-Ende erkannt diese Warnfunktion wieder deaktiviert.


    Das ganze sollte sich auch als Computerprogramm erstellen lassen, was diese Information z.B. ueber das Mikrofon in der Webcam bekommt. Wuerde ich gern tun, bin aber nicht der grosse Programmierer. Damit ginge das sogar fuer SSB oder FM, aehnlich wie Amazon Alexa Geraete solche gesprochenen Informationen erkennen koennen.


    73, Joerg

  • ... na, dann soll doch lieber nach Übergabe das Funkgerät einfach das Rufzeichen automatisch mit anhängen.


    Oder ganz ehrlich, ist es so schlimm, wenn man nach ungefähr 10 Minuten das Rufzeichen selber sagt/gibt? Und wenn es erst nach 15 Minuten passiert, ist auch nicht schlimm. Auf 80m gibts runden, da fällt das Rufzeichen einmal pro Stunde und die Welt geht nicht unter. Und testet mal selber, 10 Minuten sind verdammt lange! Viele der QSO dauern nicht so lange, und bei denen, die länger gehen... na und?


    Ja, es ist manchmal nervig, wenn nach jedem Halbsatz beide Rufzeichen genannt werden. Ich handhabe es so, wenn meine Gegenstation es sagt, spare ich es mir ein.


    Gruß

    Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Hallo,


    ist es denn wirklich so schwierig alle 10 Minuten mal das Rufzeichen zu nennen ?

    Mehr will der Gesetzgeber doch garnicht !

    Möglicherweise wieder mal ein Sommerloch Luxusproblem mit enormer Diskussionskraft, hi.


    Ich bin der Meinung, daß uns diese kleinkarierten Diskussiönchen nicht viel weiterbringen, die eigentlichen Probleme liegen doch ganz wo anders und sind

    teilweise existenzieller Struktur.

    So die auffallende Abwanderung von DX-Stationen in den FT-8 Bereich und die damit verbundene Leere der CW Bereiche , in diesem Sommer ganz besonders auffallend im 6m Band.

    Unsere VHF / UHF Frequenzbereiche liegen teilweise vollkommen brach und wecken natürlich Begehrlichkeiten bei aktiven Bandbeobachtern, genannt seien hier die Hobbypiloten / Gleitschirmflieger aber auch die Betreiber von Navigationssystemen aller Art wie im 23 cm Band geschehen, das 70 cm Band steht hierzu auch wieder in der Diskussion einen breiten Bereich für Navigationszwecke abzugeben.

    Möglicherweise müssen sich viele Funkamateure mal wieder darauf besinnen welche vielfältigen Möglichkeiten unser Hobby bietet, statt in nervtötender Monotonie

    FT-8 QSO`s von Europa nach Europa im 40 m Band zu führen, so wie man es jeden Tag beobachten kann.

    Da taucht natürlich sofort die Frage auf : Wird in der Ausbildung was falsch gemacht, wird da womöglich ein Weg gezeichnet der anders aussehen sollte, werden die richtigen Werte und Wertigkeiten vermittelt ?

    Das sind m.E. einige der Probleme die den Amateurfunk in unserer Zeit berühren und die es zu diskutieren gilt.


    73 de Rolf, DL1EA.

    Einmal editiert, zuletzt von DL1EA ()

  • Rolf, DL1EA


    wenn du zu der von mir gestellten Eingangs-Frage eine nützliche Antwort gehabt hättest, so wie Michael zielgerichtet geantwortet hat, dann wäre das hilfreicher und vor allem beim Thema geblieben.


    Niemand hat die Rufzeichennennung innerhalb von 10 Min. kritisiert, wozu dann solche Verfehlungen.


    Themen als Sommerloch zu bezeichnen und im selben Atemzug mit eigenen, völlig anderen Themen Aufmerksamkeit erwecken zu wollen, die mit dem ursprünglichen Thema nichts zu tun hat, finde ich ebenso verfehlt.


    Mit deinen aufgelisteten Problemen darfst du dich gern mit gesonderten Beiträgen an die Leser wenden. Mit Sicherheit wirst du dann auch Ziel von kritischen Anmerkungen sein, weil es nicht nur deine Meinung gibt.


    Ich ergänze meinen Beitrag zur Klarstellung.


    Bei Klartext-QSOs ist die beschriebene Gewohnheit so mancher OP noch immer anzutreffen, die völlig überflüssig ist und einen flüssigen QSO Verlauf nur behindert.


    Rolf, das Thema tritt nur bei Klartext-QSOs auf und nicht bei 5nn QSOs!


    Jeder hat das Recht anders zu denken und zu handeln als ich.


    Dieter DL2LE

  • Bei Klartext-QSOs ist die beschriebene Gewohnheit so mancher OP noch immer anzutreffen, die völlig überflüssig ist und einen flüssigen QSO Verlauf nur behindert.

    Hi Dieter,

    nachdem wir das Rechtliche geklärt haben (Callnennung alle 10 Minuten), ein paar Denkanstöße, warum es meiner Meinung nach sinnvoll sein kann, die Calls häufiger zu geben:

    1. Auch Zuhörer und SWLs interessiert, wer da plaudert. Ist spannend zur Abschätzung der Funkbedingungen, aber auch um beim Drehen übers Band Freunde oder interessante QSO-Partner leichter identifizieren zu können.

    2. Gerade bei QRP und QSOs an der Grasnarbe ist es hilfreich zu wissen, wann der Durchgang des Anderen endet. Wenn ich von "DL3NAA DE DL2LE kN" auch nur zwei oder drei Buchstaben höre, weiß ich, dass Du den Durchgang beendest und kann auch etwa abschätzen, wann ich dran bin. Sowas vermeidet Doppeln...


    Wenn das QSO stabil ist, dann finde ich es auch schöner, wenn BK reicht und man alle paar Minuten Calls gibt


    73!

    Peter DL3NAA

    DL3NAA
    Name: Peter
    QTH: Kehl (JN38VN)
    DOK B14, HSC 1023, VHSC 186
    QRP von 80 Meter bis 10 Meter CW


    Life is too short for QRP!

    Satis longa vita - Das Leben ist lange genug! (Seneca)

  • Hallo Dieter, DL2LE,


    es tut mir leid wenn ich Dir mit meiner Antwort zu nahe gekommen bin-

    Ich hab mich lediglich gewundert, daß nach zig Jahren Amateurfunk so eine Fragestellung auftaucht.

    Natürlich darf jeder nach seiner Fasson glücklich werden, es ist ja nur ein Hobby.

    Ich bitte um härteste Bestrafung.


    73 agbp de Rolf, DL1EA.

  • Rolf, DL1EA


    Bei Klartext-QSOs ist die beschriebene Gewohnheit so mancher OP noch immer anzutreffen, die völlig überflüssig ist und einen flüssigen QSO Verlauf nur behindert.

    Hallo Dieter,

    ich habe Mitte der 50er als SWL angefangen und finde diese (alte) Gewohnheit nicht als überflüssig. Speziell auf 20m ist es wegen der toten Zone sehr angenehm, wenn man zwar nur eine Station hört, aber wenigstens mit bekommt, mit wem das QSO läuft.


    Ich habe die alten SWL-QSL- und Diplomregeln nicht mehr im Kopf, außer daß man drei QSOs gelogged haben mußte. Ich mag auch nicht zu dem Thema in alten Unterlagen stöbern, ob man beide Calls haben mußte oder nicht. Ich weiß nur noch, daß ich den QSO-Partner immer mit im Log hatte und teilweise lange warten mußte, bis ich alles komplett hatte.


    In kleinen Lokal-Ratschrunden ist es natürlich irgendwie nervig, wenn sich einer die rote Mütze aufsetzt und möglichst auch noch mehrere Calls aufzählt (auch solche gibt/gab es). Ansonsten würde ich es bei KW durchaus vorziehen, wenn ab und an bei Wechsel beide Calls kommen.


    Also auch mal an SWLs denken .................. und den einen oder anderen in der toten Zone, der dann beurteilen kann, ob er vielleicht auch ein Chance hätte. Es hängt ja nicht jeder an PC und Internet und geht vielleicht "nur" mit RX und TX auf die Jagd. Macht mir jedenfalls mehr Spaß und diese Cluster-Dingsbumms-Dinger finde ich einfach unsportlich und langweilig (kann ich ja gleich telefonieren ... *duck*)


    73 Peter

  • Moin Peter,


    ob das bei SWL Diplomen so ist/war kann ich nicht behaupten aber zu meiner SWL Zeit gehörte das Call der Gegenstation mit auf die QSL Karte.

    Ich halte es bis heute so das ich SWL Karten nicht beantworte wenn die das Call meiner Gegenstation nicht mit auf der Karte/eQSL haben.


    Bei CW halte ich es selbst so das ich nach längeren Durchgängen oder bei mehreren kürzeren immer ein DE DF5WW BK anhänge. So erfülle ich

    die 10 Minuten Regel und brauche trotzdem nicht auch noch das Call des Gegenüber mit anzugeben. Das erledigt der dann meist von alleine.


    😉😉

    73´s Jürgen , ALT-512 SDR 10 Wtts, mittlerweile 50m endgespeist an der Luft + TS-790E für VHF/UHF mit Indoor X-30 und

    4-Ele LPDA. Moxon für 6m/4m ebenfalls Indoor .... Xiegu G90 mit Eremit 18 AH LiFePO4 und 12m Spidermast für outdoor.

    Member Log4OM Alpha- & Betatest Team