G5RV und Rauschen

  • Von: DJ1ZB


    Zu dieser Darstellung muß ich einiges hinterfragen. Die Fragen füge ich in den Text unten ein:


    <forum@qrpproject.de> schrieb:
    > Neues Thema: Antennen
    > Titel:»G5RV und Rauschen«
    > Verfasser: DL1EA
    >
    > Inhalt: Einer G5RV-Antenne wird nachgesagt, daß sie empfangsmäßig verhältnissmaßig rauscharm sei. Ich habe mich durch den Nachbau einer G5RV in verkleinerter Version ( 2 mal 8.5 m und 4,8 m Hühnerleiter ) selbst davon überzeugen können.


    OK. Diese Feststellung lasse ich erst einmal so stehen.


    Diese Antenne ist im Vergleich zum Dipol in der Tat sehr rauscharm, nicht jedoch taub, denn Stationen die mit anderen Antennen gehört werden empfängt die G5RV nicht schlechter.


    Was heißt nun: "Nicht schlechter"? Beim Empfang geht es doch nicht nur um die Stärke des Nutzsignals, sondern vor allem um den Signal-Rausch-Abstand.


    So wäre es durchaus verständlich, daß die verkleinerte G5RV wegen ihrer kleineren aktiven Fläche weniger Rauschen aus der Ionosphäre aufnimmt. Wenn dann ein Nutzsignal auftaucht und der Signal-Rausch-Abstand gleich bleibt im Vergleich zum Empfang an einer Dipolantenne, wäre das durchaus einzusehen.


    Oder wird von der verkleinerten G5RV behauptet, daß der Signal-Rausch-Abstand bei Empfang sogar besser sei als an einem ausgewachsenen Dipol??


    Das käme dann vielleicht dadurch, daß eine kleinere Antenne auch allgemein den Empfänger "entlastet" und das Fehlen von Intermodulationsverzerrungen sogar den Eindruck eines reineren Empfanges vermittelt.


    Ich befasse mich zur Zeit mit aktiven Antennen, und bei denen wird ja die Antenne auch extrem reduziert, und zwar so weit, bis das ionosphärische Rauschen noch ausreichend über dem Eigenrauschen liegt. Der Signal-Rausch-Abstand entspricht dann immer noch dem bei größeren Antennen, aber sowohl die Nutzsignale als auch das Rauschen sind niedriger als an ausgewachsenen Antennen.


    Natürlich kann man mit extrem verkleinerten Antennen nicht mehr effektiv senden; die Anpaßverluste wären beträchtlich. Wird denn behauptet, auch die verkleinerte G5RV liefere ein genau so gutes Sendesignal wie ein ausgewachsener Dipol? Ich denke nicht.


    Können wir auf diesem Wege zu einer Erklärung über die Eigenschaften der verkleinerten G5RV kommen?


    73 Ha-Jo, DJ1ZB

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • Da ich wegen der bei mir beschränkten Platzverhältnisse eine verkützte G5RV, für 10 - 40 m, benutze, stellt sich mir die Frage, wie eigentlich die Strahlungsdiagramme im Vergleich zum jeweiligen, auf das Band bemessenen Dipol sind. Leider habe ich dazu noch keine Literaturquelle finden können.

    73 de DM4JO - Jochen

  • Hallo zusammen:


    zum Thema Rauschen:
    die Zweidrahtleitung der G5RV strahlt keinesfalls und sie nimmt auch keine Störstrahlung auf, da diese ja durch den hin- und rücklaufenden-Draht eliminiert wird (Gleichtakt). Bei Koaxkabel in Verbindung mit einer nicht HF-tauglichen Erde könnte das schon anders aussehen; obwohl das Gefühl vielleicht eher genau anderes vermuten lässt.


    zum Thema Strahlungsdiagramme:
    ich habe die Strahlungsdiagramme für meine G5RV (fullsize) und ZS6BKW über EZNec dargestellt. Die Strahlungsdiagramme sind natürlich mit einem Lamda-Halbe-Dipol nicht zu vergleichen. Auch hängt das Diagramm stark von dem Aufbau ab. So ist eine inverted-V aufgebaute G5RV eher ein Rundstrahler. Falls Du, DM4JO Dich für ein bestimmtes Band interressierst, so teile mir Deinen konkreten Aufbau mit und ich simuliere Dir das Band...

  • Hallo Olaf,


    genau so sehe ich das übrigens auch und deswegen habe ich zu dem Vergleich nichts Konkretes gesagt. Es können nur Vermutungen angestellt werden. Es könnte sich zum einen um man made noise handeln, oder zum anderen um Unterschiede, die sich aus den verschiedenen Elevationswinkeln ergeben. Aber ob der Unterschied signifikant ist, kann ich nicht sagen.