Qualität von industriell gefertigten Amateurfunkgeräten

  • Rick, aus irgendwelchen Gründen gab es den Argosy II mal kurze Zeit aus UK

    Wolfgang,


    Davon wusste ich nichts. Ich nehme an, es war Richard von "AOR", der das getan hat. Er wurde später der britische Ten-Tec-Vertriebspartner, als Appello den deutschen Vertrieb aufnahmen.


    Im Jahr 2004 kam Richard zusammen mit Scott (W4PA) von Ten-Tec nach Friedrichshafen, und zusammen mit Carsten und Salvo von Appello starteten wir den Orion.


    Lustige Geschichte: Wir hatten gerade die CE-Zulassung für den Orion erhalten und hatten einige Geräte dabei, die wir verkaufen wollten. Die Funkgeräte wurden direkt aus den Staaten verschickt. Bevor die Messe eröffnet wurde, kam die Zollbehörde zu unserem Stand und beschlagnahmte alle unsere Orions. Anscheinend fehlte der "CE-Stempel" auf der Außenseite der Versandkartons.


    Es gelang uns, in der Druckerei am Bahnhofplatz Aufkleber drucken zu lassen, und so konnten wir die Radios gerade noch rechtzeitig vor der Messe aus dem Gefängnis holen.


    Während Scott, Richard, Carsten und Salvo im vorderen Teil des Standes standen und verkauften, saß ich an einem Schreibtisch im hinteren Teil des Standes und demonstrierte das Orion.


    Scott und Richard kannten sich zwar mit dem Orion aus, konnten aber kein Deutsch sprechen.


    Ich war sehr froh, das Funkgerät vorführen zu können.

    Besser schlecht gesssen als gut gestanden!



    73 - Rick, DJ0IP

  • könntest Du den "ICOM den IP+ Fehler" beschreiben?

    Karsten,


    Ich kann dir einen kurzen Überblick geben. Rob Sherwood hat es ausführlich dokumentiert, einschließlich "Vorher-Nachher"-Labormessungen.


    Jahrelang lag das Hauptaugenmerk bei der Empfängerleistung auf dem "Nahbereich (2 kHz Abstand) Dynamikbereich 3.


    Wie viele andere Transceiver verfügt auch der 7300 über eine "IP+"-Funktion, die die Leistung des Geräts unter schlechten Bedingungen verbessern soll.


    Bei den ersten beiden 7300er-Serien führte das Einschalten von IP+ tatsächlich zu einer Verschlechterung des DR3 um 10 dB! Dies wurde im Labor eindeutig gemessen und von mehreren Personen dokumentiert. In der Praxis gab es keinen wirklich spürbaren Unterschied.


    Die 3. Serie hat endlich diese Problem beseidigt. Der 7300er hatte ein neues Mainboard bekommen. Obwohl ICOM nie genau sagte, was sie geändert hatten, vermuteten Rob und Adam Farson (VA7OJ) Hardware-Änderungen an der Clock und Software-Änderungen an den Dither-Algorithmen.


    Rob hat es so beschrieben:


    . . . The two main issues with the 7300 were a poor implementation of “dither” (called IP+), and an “RF Tail” on key-up after the linear key line had gone high...


    While “dither” should only degrade receiver noise floor a few dB, the 7300 measured degradation in the range of 9 to 13 dB. While this may be of little significance on the lower HF bands due to the higher level of band noise, an approximate 10 dB increase in noise floor with IP+ is certainly undesirable on 6, 10, 12 and possibly 15 meters.


    A second sample 7300 was obtained in early February 2018 with S/N 02012272. There is no longer a significant degradation in noise floor with present production 7300s. When the production change was made is not known at this time. Over 20,000 IC-7300s have been sold to amateurs worldwide in fewer than two years.


    While I have not found the need to run IP+ on my early 7300 on any band, the significant improvement of that feature is a welcome enhancement. Degradation in noise floor with IP+ is now approximately 1 dB. There is likely some sample variation, and another ham measured a unit with S/N of 02010125 with a 2.5 dB degradation due to IP+.

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    Obwohl mein Gerät das IP+-Problem nicht mehr hat, habe ich noch keinen Fall gefunden, in dem IP+ geholfen hat.

    Tatsächlich hilft die Verwendung eines externen Preselektors wesentlich mehr als IP+.


    73 - Rick, DJ0IP

  • Herzlichen Dank Rick.

    Ich habe dies Funktion auch nie benötigt.

    73 Karsten

  • Auch ich habe noch nie gehört, dass IP+ in der Praxis eine Verbesserung gebracht hat. Der Grund ist, dass all die HF Signale neben der Empfangsfrequenz, welche von der Antenne durch den Bandpassfilter zum RX-ADC gelangen, genau dasselbe tun wie IP+ (Dither). Dies im Gegensatz zum Labortisch beim Ausmessen eines RX. Da fehlen diese vielen Signale und ohne IP+ werden schlechte IMD3 Werte gemessen, welche sich in der Praxis an der Antenne nicht so zeigen. IP+ ist nur für den Labortisch.


    73, Peter - HB9PJT


    Obwohl mein Gerät das IP+-Problem nicht mehr hat, habe ich noch keinen Fall gefunden, in dem IP+ geholfen hat.

    Tatsächlich hilft die Verwendung eines externen Preselektors wesentlich mehr als IP+.

  • Moin Michael,

    TenTec hat einen schönen 6m Transverter. Gibt sicher noch andere Quellen für einen Transverte

    ich glaube, Elecraft hatte auch mal welche für den K2, also von den Gehäusen her, gleiches Design, für 2m und 6m.


    Ein Gerät mit allem drin wäre natürlich schöner für den Stationstisch. Ich grübel über einen TS-590SG nach, weil der alles kann, was ich am TS-570DG so mag und noch das 6m Band hat. Ich bin mir aber noch nicht sicher, ob ich das so priosiere, dass ich bestellen werde. Ich bin da nicht sehr entscheidungsfreudig, da ist mir auch schon das eine oder andere H0 Modell durch die Lappen gegangen (z.B. ne' Köf II von Lenz, damals ca. 150€, heute gebraucht im Bereich von 350-450€, wo ich mich dann auch schlicht weigere), weil ich solange überlegt hatte, bis es das nicht mehr gab.


    73, Tom

  • Werte gemessen, welche sich in der Praxis an der Antenne nicht so zeigen. IP+ ist nur für den Labortisch.

    Das sehe ich nicht so, Peter. Rob sagte auf den niedrigen Bändern macht es keinen großen Unterschied, aber auf den hohen Bändern, wo es nicht so viel Aktivität gibt, schon.


    JEDOCH habe ich bisher noch keinen Fall gefunden, in dem IP+ geholfen hat.

    Bei großen Wettbewerben hat der externe Preselektor jedoch sehr geholfen.

    Allerdings arbeite ich zu 98 % auf 80/40m.