• Hallo,


    ich hab da mal 'ne Frage:
    Laut Amateurfunkverordnung §16, Abs. 7, ist Amateurfunkverkehr in offener Sprache abzuwickeln. Das ist für mich ein Hemmnis, um in SSB Betrieb zu machen. Allgemeine Abkürzungen usw. im CW-Betrieb sind ja "offene Sprache". Damit mache ich schon immer ohne Bedenken Betrieb in CW.
    Ich bin mit Leib und Seele Sachse, und damit ist meine Aussprache auch entsprechend dialektisch gefärbt. Was ist nun, wenn ein Kontrolleur der Bundesnetzagentur mein SSB-QSO hört, aber auf Grund meines sächsischen Sprechens mich nicht versteht?
    Kann der mich verdonnern, nur noch hochdeutsch zu sprechen, evtl. entsprechende Lehrgänge zu besuchen oder gar den SSB-Betrieb verbieten?


    Unsichere Grüße
    Jürgen
    DL1JGS


  • Jürgen, bevor du über Detail nachdenkst, wäre erst mal zu klären ob du als bisheriger Telegrafist überhaupt richtig SSB-Sprechfunken kannst?? Falls du unsicher sein solltest, wende dich mal an den DARC OV D23, die bieten schon seit längerem einen Erweiterungskurs SSB speziell für hardcore Telegrafisten an.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Zitat

    Original von DL2FI
    ... erst mal zu klären ob du als bisheriger Telegrafist überhaupt richtig SSB-Sprechfunken kannst??


    meine Erfahrung: das kann man bei 6m-Es ganz gut üben, die Durchgänge sind für uns ssb-scheue Hardcore-Telegrafisten erträglich kurz & als zusätzlicher Anreiz: etliche "new-ones" sind einfach nur ssb qrv :o( hart für uns erp-limitierte DLs...


    fraglich bleibt natürlich, wie potentielle "Kontrollempfänger" dann auch mit plattdeutsch oder schwäbisch umgehen...
    ich glaube, Du hast wg. des Sächsischen keine besonderen Restriktionen zu erdulden & solltest munter drauflosbabbeln.. ;)


    awdh!
    Tom

    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

    Einmal editiert, zuletzt von dm4ea ()

  • Mach Dir mal keine Sorgen, auch als deutscher OM darfst Du Deine QSOs in beliebiger Fremdsprache, also auch in Kisuaheli, Urdu oder in der Sprache der Navajo-Indianer führen.
    Obwohl Navajo schon an die Code Talkers im Zweiten Weltkrieg erinnern würde.
    http://www.history.navy.mil/faqs/faq61-2.htm


    73

    Heinz DH2FA, KM5VT

  • Zitat

    Original von DL2FI
    Jürgen, bevor du über Detail nachdenkst, wäre erst mal zu klären ob du als bisheriger Telegrafist überhaupt richtig SSB-Sprechfunken kannst?? Falls du unsicher sein solltest, wende dich mal an den DARC OV D23, die bieten schon seit längerem einen Erweiterungskurs SSB speziell für hardcore Telegrafisten an.


    So'n SSB-Lehrgang ist bestimmt hilfreich, aber die Entfernung nach Berlin ist mir dafür zu groß.
    Vielleicht kontrolliert ja auch gar keiner mehr die Funkgespräche, dann bräuchte ich auch kein Magengrummeln zu haben...


    Jürgen

  • Dann sollte der Kontrolleur Sächsisch lernen. Da er das auch ohne weiteres kann, wenn er einen Lehrer findet, bin ich der Meinung, dass Dialekte nicht als verschleirt gelten. Esperanto darf ja auch benutzt werden.


    Marcus, DH3SCB


    P.S. den Amis fährt ja auch keiner an den Karren, obwohl sie kein Englisch schreiben, geschweige denn sprechen.

  • Hallo Jürgen,
    so, wie jeder Telegrafist, der vom HAM-Spirit infiziert ist, nur so schnell gibt, wie sein QSO-Partner hören kann, so bemüht sich jeder SSB-ist, sich an die Modulation seines QSO-Partners anzupassen. Du darfst dich also nicht wundern, wenn ich, der ich in reinstem Hochdeutsch rufe, dann, wenn du dich meldest, in unverfälschdem Sächssch zurüggomme. Oja, das ist HAM-Spirit.


    Gruß aus Mecklenburg,
    der Zeitzer - Jochen - DM4JO

    73 de DM4JO - Jochen

  • Hallo,


    vielen Dank für Eure mutmachenden Antworten, ich werde es einfach versuchen und dann sehen, was kommt...
    Heinz: naja, manchmal kommt man sich mit sächsisch schon so vor, als wenn man eine Fremdsprache sprechen würde, hi. Immer davon abhängig, wo man ist und ob man da die Sachsen mag...
    @Marcus: Gute Idee, ich würde mich als Lehrer für Westsächsisch zur Verfügung stellen und das sogar kostenlos
    @Jochen: Mal sehen, wann wir uns auf den Bändern begegnen, bin auf Dein Sächssch gespannt!!!


    Schönen Abend
    Jürgen

  • Naja, das klingt ja so, als müsse man sich für sein sächsisch schämen!
    und das seh ich ganz anders, ich bin Sächsin, und das aus vollen Herzen, ich steh zu meinem dialekt.
    Ich hab lange in schwaben und hessen gearbeitet, das sind dialekte, die fast nicht zu verstehen sind, genauso schlimm wie astreines Vogdländisch.


    einer unserer großen deutschen dichter hat gesagt, das sächsisch der schriftsprache am nächsten kommt!


    Also steh zu deinem dialekt, uns mag man belächeln, aber man versteht uns wenigstens!!!! :D :D :D


    Gela

  • Offene Sprache = unverschlüsselt


    ....solange ihr nicht in Rätseln sprecht ist alles erlaubt.... :D :D


    vy73, Kai (DJ1KAI)


    I like my "badisch"... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von DJ1KAI ()

  • Von: DJ1ZB


    Um dieses Thema einmal etwas zu verbreitern:


    Ich hatte mal (schon vor der Wende) spaßeshalber die Hypothese aufgestellt, wenn man den Trägerzusatz bei SSB entsprechend einstellt, könne man sächsisch in schwäbisch verwandeln und umgekehrt.


    Wie steht ihr dazu?


    73 Ha-Jo, DJ1ZB

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • Hi Hajo,
    man kann sogar bei leichtem drehen am BFO in CW das Sächsische (da hört man in CW besonders gut raus) in den Dialekt des Kohlenpott umwandeln :D :D :D :D


    Aber du weißt ja, jeder hat so seinen eigenen Dialekt und das ist gut so.
    Also lassen wir die Anderen so Sprechen und Leben.
    In dem Sinne vy 73 Jürgen

    vy73 Jürgen

  • Hallo Freunde - nochwas dazu: CW mit QRR in Plattdeutsch ist eine echte Herausforderung selbst für hard-core-sparks! Mit freundlichen Grüssen an die offiziellen und sonstigen Mithörer :D Das kommt in die Nähe von Navajo-Sprache und Schwyzerdütsch, wobei letzteres insbesondere die östlichen Geheimdienste an den Rand der Verzweiflung brachte. Aber: offene Sprache im Amateurfunkdienst. Sächselt und schwäbelt Ihr man weiter, hört sich immer nett an.

    vy73 de Fred DL6XAZ - E12 - EPC 1419 - FHC 763
    FT-8x7 & KX1 #0808 etc.
    Flying Pig #62 / DL-QRP 2543 / ARS-DL /SOWP

  • Hi, HaJo!


    Nur der Original-Träger allein wird wenig bringen. Da bleibt doch alles beim alten. Müßte ein Zusatz-Sachsen-Träger sein. Durch entsprechende Variation (evtl. PIC-gesteuert) sollte es dann möglich sein, jeden beliebigen Dialekt in einen anderen zu konvertieren. Die Auswahl "Eingang --> Ausgang" könnte man mit einem Kreuzschienen-Verteiler machen (bietet sich doch geradezu an bei PIC-Steuerung). Wer entwickelt die entsprechende Software? Bitte MELDEN!


    Schönes Wochenende noc und 73
    Hans/DJ4AZ

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum


  • ...soweit kann man den Träger gar nicht verstellen, dass das klappt!!!


    73, Uli, DK4SX, Originalschwabe

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • Hallo zusammen,


    nicht deshalb, weil meine deutschen Sprachwurzeln aus der Gegend stammen, in der Hölderlin, Mörike und Hermann Hesse aufgewachsen sind und welche die deutsche Sprache maßgeblich beeinflußt haben, halte ich das Sächsische im Amateurfunk für bedenklich, sondern weil es das Sächsische sprachwissenschaftlich gesehen überhaupt nicht gibt, jedenfalls nach Wikipedia.


    Da es das Sächsische also im sprachwissenschaftlich strengen Sinne nicht gibt, kann es auch nicht als offene Sprache geltend gemacht werden. Es gehört nach der Meinung von Wikipedia eher auf die Bühne der Komödianten und daher meines Erachtens nicht auf die Amateurfunkbänder. Amateurfunk ist eben ein ernsthaft zu betreibendes Hobby.


    Bei der Thüringisch-Obersächsichen Dialektgruppe, wie es korrekt lauten muss, sehe ich allerdings keine Bedenken. Sie ist genau dokumentiert und es existieren auch Wörterbücher. Man sollte allerdings schon zu erkennen geben, welchen der 12 thüringisch-obersächsischen Dialekte man spricht. Ich möchte diesbezüglich eine Locator-Karte anregen, in der die einzelnen Dialektgebiete eingetragen sind. Vielleicht findet dies auch bei der Bundesnetzagentur Zustimmung.


    Scherz beiseite, ich bin immer wieder verblüfft, welche erschöpfende Auskünfte Wikipedia bieten kann.


    Offenbar hat jede Sprache ihren Dialekt mit einem besonderen Image. Im Schwedischen ist es der Dialekt, der in der Gegend von Örebro und Eskilstuna gesprochen wird, weil er als weinerlich, jammernd empfunden wird. Wen es näher interessiert, kann unter Gnällbältet nachschauen.


    Eine Städtepartnerschaft zwischen Örebro, Eskilstuna, Leipzig und Dresden wäre vielleicht bestimmt sehr anregend.


    Meine Nachbarn kommen übrigens aus Leipzig und haben sich hervorragend integriert. Sprachkurse waren nicht notwendig. Von Sprachbarieren kann also keine Rede sein.


    In der Hoffnung, dass man meinen Humor versteht, ein herzliches
    vy 73 de Volker DH7UAF aus dem Badisch-Schwäbischen Grenzgebiet.

    vy 73 de Volker SM5ZBS

    Einmal editiert, zuletzt von SM5ZBS ()


  • ...wir können alles außer hochdeutsch...
    besten gruß von der schwäbischen alb
    de
    denis
    dl5sfc

    Das schöne an einer Kirche ist , das man sie im Dorf lassen kann.

  • Hallo!


    Ich weiß nicht was die Frage soll. Ich verstehe fast jeden OM egal ob er aus DL, Vk oder OE kommt. Falls ich da Rufzeichen doch einmal nicht verstanden habe,frage ich noch einmal nach! Und das geht in SSB und FM auch für mich als CW-Novice. Mann muß nur die Ruhe behalten.


    73 es 55
    de Nico
    DD6VFS