Welche mechanischen Antennenumschalter sind gut?

  • Ich suche mechanische Antennenumschalter, 2-auf-1 und 4-auf-1 (notfalls 3-auf-1). Der 2-auf-1 wuerde "rueckwaerts" benutzt, um eine 2m/70cm Antenne zwischen zwei TRX hin und her zu schalten. Die anderen normal, mehrere Antennen auf einen TRX. Ueber 1kW werde ich nicht gehen, normalerweise 100W oder weniger. Eine Erdungsstellung waere schoen, mindestens aber sollte es moeglich sein, bei dem groesseren Schalter fuer KW den TRX bei nahen Gewittern von allen Antennen weg zu schalten.


    Nun habe ich zu den MFJ (Daiwa?) Schaltern eher gemischte Reviews gelesen, was Zuverlaessigkeit, Lebensdauer und SWR bei 70cm angeht. Wobei 70cm nur bei dem 2-auf-1 eine Rolle spielt. Soll man lieber Alpha-Delta nehmen? Habt Ihr gute Erfahrungen mit anderen Fabrikaten? Rein europaeische Produkte koennten auf unserer Teichseite schwer beschaffbar sein.


    73, Joerg

  • Moin Jörg,


    als Schutz bei Gewitter halte ich die meisten Antennenumschalter für ungeeignet, der Abstand der Schaltkontakte beträgt nur wenige Millimeter.


    Wenn Du einen Blitz zur Erde ableiten willst, solltest Du auch einen entsprechenden Erder haben, der mit ordentlichen Querschnitt am Antennenumschalter hängt. Alternativ bietet sich ein Fluxkompensator an 😏


    Ich persönlich würde etwas anderes als MFJ nehmen. Ich habe einen im Regal der über die Jahre bei sporadischen Einsätzen ganz gut funktioniert hat, Marke weiß ich gerade nicht, Gehäuse dunkelgrau mit blauen Drehschalter.


    73, Tom

  • Hallo Jörg,

    ich habe den Umschalter CS-401 von Daiwa vor mir. An und für sich ein toller Schalter, allerdings muss der Vorbesitzer die Kontakte überlastet haben, denn die schalten nur durch, wenn er wirklich will.


    Um eventuell einen Blitzschaden zu vermeiden hilft nur Kabel abtrennen und auf die Seite legen. Ich mache das auf dem Balkon draussen und dadurch ist jegliche Verbindung zwischen Antenne und Shak unterbrochen. Die 2 bis 3 mm bei einem Antennenschalter reichen bei großen Antennen schon nicht aus, die statische Aufladung abzuhalten.


    Gruß

    Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Wir hatten in der Clubstation (die leider aufgelöst wurde) einen an der Wand montierten Antennenbahnhof. Zu dem gingen die vom Dach kommenden Antennenkabel.


    Der Bahnhof selbst waren Antennenbuchsen nebeneinander auf einem Winkelblech montiert, deren Kabel zu den Geräten gingen. Das Winkelblech war am Blitzschutz geerdet. Es gab auch kurzgeschlossene Antennenbuchsen für die Antennen, die grad nicht gebraucht wurden. Die waren da einfach draufgeschraubt.


    Man konnte so quasi jede Antenne an jedes Gerät anschließen. Bisher habe ich nur eine Antenne, die ich notfalls einfach entferne. Aber wenn es dann mal mehr wird... wäre das auch mein Plan.


    Viele Grüße - Armin

  • Hallo Leute, vielen Dank fuer die Antworten. Richtigen Blitzschutz wuerde ich nie erwarten, zumal amerikanische Haeuser eh keinen Blitzableiter mit entsprechendem Erder haben. Ausserdem ist hier alles felsig und ein Erder muesste fast bis ins Magma getrieben werden, damit er wirkt.


    Mir geht es nur darum, dass bei nahen Gewittern der TRX weggeschaltet ist und die Antennen kurzgeschlossen sind. Da wo man sonst die Ueberschlaege wie von Michael beschrieben haette. In Deutschland hatte ich das mal. Konnte nachts nicht richtig schlafen, immer wieder *PIFF* und zeitgleich ein blauer Schimmer im Raum. Es war der Koaxstecker von der GPA. Damals war das alles kein Problem, da Roehren.


    Ein Antennenbahnhof zum Stoepseln oder PL-259 Schrauben ist nicht so mein Ding. Ich moechte rasch hin und her schalten koennen. Eine Art Bahnhof habe ich derzeit. Im Shack ist eine Pomona Box an der Wand mit fuenf SO-239 Buchsen, einem DB-25 Datenstecker und einem Erdungspfosten. Aussen nochmal das gleiche, aber regengesichert und dazwischen die Kabel durch die Wand. Die PL-259 Schrauberei ist jedoch auf Dauer nichts.


    Hier ist das Innere eines Daiwa Schalters zu sehen. Sie bauchbar aus, aber auch nach viel Crosstalk und Erdung gibt es wohl nicht:


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    73, Joerg

  • Noch eine Frage in die Runde. Sind moderne TRX gegen versehentliches Senden in einen Kurzschluss gesichert? Es waeren lediglich die 2-3 Meter Koax bis zum Schalter da. Denn irgendwann wird es mal passieren. Schalter auf Kurzschluss und versehentlch gegen ein Paddle gestossen, oder so. In meinem Fall ist es ein IC-7100 und spaeter mal (hoffentlich) ein JST-100.


    Es ist wohl eine Frage, wie schnell die SWR-Schutzschaltung kommt. Frueher war das alles kein grosses Thema, da Roehren-PA. Die brauchten keinen Schutz und haben nie was uebelgenommen.


    73, Joerg

  • Hallo Jörg, das ist, als ob du mit dem Auto in der Garage stehst und losfährst, obwohl das Tor noch geschlossen ist. Wenn du schnell genug bist und weit genug vom Tor wegstehst, kann es mit einem Schrecken ausgehen, aber wenn nicht.... ;)

    Ich würde es nicht ausprobieren wollen. Wobei, mir passiert das ja auch hin uns wieder, allerdings dann nur mit 15 Watt und ich bemerke gleich, wenn der Tuner nicht tunen kann und sich die SWR-Anzeige nicht bewegt.

    Viel Glück!

    Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Moin,


    Ich mache das immer so ähnlich wie die 5 Regeln der E-Technik.


    - VOX am TS 570 ist immer aus, außer ich will wirklich Betrieb machen und nicht nur hören.


    - Koax ist immer abgezogen


    - Antennentuner ist immer aus, also auf Durchgang


    - Umschaltbox steht immer auf einen Ausgang, der auf Erde liegt ( Tiefenerder vom Mast )


    - Blitzschutzpatrone direkt hinter der Umschaltbox im Koax zum Haus, auch am Tiefenerder


    Wenn meine „Man‘s Cave“ mal fertig ist (gerade am Entkernen, auf der Deponie begrüßt man mich morgens schon mit „Du schon wieder“) kommt da wieder die dicke Kupferschiene aus dem Schaltschrankbau an die Wand, da habe über 10 Durchgangsbuchsen mit Flansch drauf und die gesamte Schiene geht dann mit 16qmm auf den Tiefenerder


    Beim Betrieb gibt dann immer den gleichen Ablauf, Koax an TRX, eine Antenne aufs Koax schalten (per WLAN mit dem iPhone), Tuner an, VOX an. Beim Abschalten anders herum. Das sitzt genauso drin, wie die 5 Regeln beim arbeiten am Hausnetz.


    73, Tom

  • Ich habe noch nie von einem Funkgerät oder einer PA gehört, welche durch Senden bei hohem SWR, Kurzschluss oder offene Antennebuchse defekt wurde. Die meisten modernen Geräte haben einen sehr guten Schutz, welcher wirklich funktioniert. Ich habe schon oft die Sendetaste gedrückt ohne angeschlossene Antenne.


    Ausnahmen sind gewisse QRP Bausatzgeräte ohne PA-Schutzschaltung, wo man hie und da mal hört, dass die PA zerstört wurde.


    Auch haben Gerätehersteller wie zum Beispiel Icom viele Geräte ausgeliefert, wo dann die PA ausgestiegen sind, obwohl die Antenne ein gutes SWR hatte. Da waren vermutlich schlechte Komponenten oder eine Fehlkonstruktion verantwortlich.


    73, Peter - HB9PJT

    Sind moderne TRX gegen versehentliches Senden in einen Kurzschluss gesichert?

  • Peter,

    Du scheinst neu im AFU zu sein und dazu unbelesen...

    Ich habe noch nie von einem Funkgerät oder einer PA gehört, welche durch Senden bei hohem SWR, Kurzschluss oder offene Antennebuchse defekt wurde.

    Die Fachwerkstätten sind ziemlich voll von solchen Fällen.

    Erstaunlich, was 5 Bauteile "anrichten" können.

  • DL1EGR, wie kommst Du darauf, dass die Fachwerkstätten voll seien mit solchen Fällen? Meine Kontakte zu Werkstätten sagen das Gegenteil. Ich bin übrigens seit 1978 Funkamateur.


    73, Peter - HB9PJT

  • Ich hab sowas, außer bei Katastropentransceivern, auch nicht sehr oft gehört. Das meiste hat heute eine entsprechende

    Schutzschaltung (ist auch nicht mehr so ganz neu) und nimmt sowas nur dadurch krumm das komplett abgeregelt

    wird. Bei CB Geräten und bei solchen die als AFu-Transceiver verkauft werden aber die gleiche Technik verbaut haben

    passiert sowas wohl öfter mal aber bei moderneren "echten" AFu-TRX eher nicht. Es sei denn man halt irgendwelche

    Endstufenmodule verbaut die schonmal von alleine sterben wie seinerzeit die erste Serie vom 817 (ohne ND) wo die

    Dinger gerne mal abgeraucht sind wenn der Akku drin war und die Endstufe angefangen hat zu schwingen.


    Mag sein das es noch andere "Aussreißer" gibt aber das entzieht sich jetzt meiner Kenntnis. Weder beim ALT-512 noch

    beim G90 ist da etwas schief gegangen und mir passiert das hin und wieder auch mal. Da ich händisch wechsle hat man

    schonmal die X-30 dran anstatt des 50m random wire.


    ;) ;)

    73´s Jürgen , ALT-512 SDR 10 Wtts, mittlerweile 50m endgespeist an der Luft + TS-790E für VHF/UHF mit Indoor X-30 und

    4-Ele LPDA. Moxon für 6m/4m ebenfalls Indoor .... Xiegu G90 mit Eremit 18 AH LiFePO4 und 12m Spidermast für outdoor.

    Member Log4OM Alpha- & Betatest Team

  • klar ist, dass bei den heute gängigen LDMOS Endstufen der Eingang viel empfindlicher ist als der Ausgang; wenn heute Endstufen wegen Fehlanpassung abfackeln, kann man das vielmehr als einen Konstruktionsfehler als als einen Bedienfehler bezeichnen

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Moin Jörg,


    hier meine Antwort zu Deiner Frage:


    Ich nutze seit etlichen Jahren zwei manuelle Schalter DELTA-4 von ALPHA-DELTA. Maximale Belastung hier 400W. Bisher hatte ich mit diesen Schaltern keine Probleme. Für mich war es vorteilhaft, dass alle Anschlüsse und damit die Kabel in eine Richtung wegeführt werden. Früher habe ich Bausatzschalter von Heathkit benutzt. Die hatten dann aber igendwann Kontaktprobleme.


    Für die Umschaltung zwischen zwei verschiedenen Transceivern nutze ich einen DAIWA CS-201 Schalter. Den habe ich noch nicht so lange. Habe früher immer umgesteckt. Bei dem DAIWA-Schalter sollen auch Fake Produkte im Umlauf sein. Deshalb habe ich den bei einem mir bekannten deutschen Händler gekauft und nicht auf das billigste Angebot geschaut.


    Nun zu den anderen Punkten die hier noch diskutiert wurden:


    - Bei Gewitter oder wenn ich verreise ziehe ich die Stecker, auch die von der Beverage. Ich hatte bisher immer Glück und keine Schäden.


    - Meine Transceiver/Endstufen haben bisher alle Fehlbedienungen durch Senden ohne Antenne etc. überstanden. Die automatische Abschaltung greift schnell und effektiv. Auch meine einfachen QRP-Geräte, die vielleicht keine Abschaltmimik implementiert haben, haben bisher alles überstanden. Man sollte den Fehler schnell merken und dann manuell abschalten. Zum Glück ist Wärmeleitung ja ein langsamer Prozess.


    73 Olaf

    ARRL ! BCC ! DARC ! DL-QRP-AG ! EUDXF ! FISTS ! SOC ! TEN-TEN

    FOXX-3 ! K3 ! MA12/40 ! mcHF ! HW9 ! PFR-3B ! SST

  • Olaf, danke, das sind die mir vorschwebenden Schalter. Zwar recht teuer, aber die Qualitaet soll stimmen. Davon wuerde ich mir einen Zweier besorgen, um eine 2m Antenne zwischen zwei TRX zu schalten. Dann einen Vierer fuer die KW Antennen zum IC-7100 und noch einen weiteren Zweier (oder Vierer), um vom IC-7100 zu einem TRX in der Braustube oder im Garten umzuleiten.


    Hast Du schonmal in CW gesendet, waehrend der Schalter noch auf COM stand? Mit welchem TRX? Bei mir ist fast alles CW und das oft mit voller Ausgangsleistung. Ich drehe meist erst nach dem CQ-Ruf herunter, wenn mein Report gut genug ist.


    Dass die Anschluesse alle in eine Richtung gehen, ist auch fuer mich gut. Warum sie die Beschreiftung auf den Kopf gestellt haben, weiss ich nicht, ist aber nur kosmetisch.


    Bei Gewitter ziehe ich natuerlich alles raus. Doch das moechte ich nicht bei jeder Pause machen. Ich moechte gern in der Lage bleiben, sie wie frueher mit den Roehrengeraeten einfach zwischendurch an den Stationstisch zu gehen, Schalter umlegen und loslegen. Viele meiner QSOs sind solche Spontanaktionen. Bierbraupausen, Kettensaege heissgelaufen, oder so.


    73, Joerg

  • Hallo Jörg,


    ja ich habe schon mit CW gesendet mit Schalter auf COM. Habe ich eben gerade nochmal ausprobiert sowohl mit K3 barfuss als auch mit KPA500 und 400W. Da passiert nichts. Auch mein alter TS440 hat alle Misshandlungen überlebt.


    Für meine QRP-Geräte habe ich sicherheitshalber Ersatz für die Endstufentransistoren liegen, wurden aber bisher noch nicht benötigt.


    Die ALPHA-DELTA Schalter haben eingebaute Blitzschutzpatronen. Da habe ich auch Ersatz hier. Wurde aber bisher nicht benötigt.


    Die Schalter kosten zwar einiges, aber nachdem meine uralten Heathkit Bausatzschalter schwächelten habe ich mich für die teuren Schalter entschieden und habe es bisher nicht bereut. Die ALPAH-DELTA Schalter sind bestimmt schon 15 Jahre im Einsatz, der DAIWA ist recht neu.


    Das sind meine Erfahrungen mit manuellen Antennenschaltern.


    73 Olaf

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  • "Der 2-auf-1 wuerde "rueckwaerts" benutzt, um eine 2m/70cm Antenne zwischen zwei TRX hin und her zu schalten."


    Wie groß ist denn typischerweise die Dämpfung zwischen den beiden Transceiverausgängen dann? Besteht da nicht die Gefahr, durch das Senden mit dem einen Transceiver den Empfängereingang des anderen Transceivers zu schädigen? Bei der üblichen Verwendung ist es ja egal, wenn bisschen Leistung auf der "falschen" Antenne landet, aber eine Antenne und zwei Transceiver?


    73!

    Peter DL3NAA

    DL3NAA
    Name: Peter
    QTH: Kehl (JN38VN)
    DOK B14, HSC 1023, VHSC 186
    QRP von 80 Meter bis 10 Meter CW


    Life is too short for QRP!

    Satis longa vita - Das Leben ist lange genug! (Seneca)

  • Moin Peter,


    da hast Du einen wichtigen Punkt angesprochen.


    Die Datenblätter sagen zu den Isolationswerten:


    DELTA- 4B bis 30 MHz > 60 dB, 150 MHz > 50 dB, 450 MHz 50 dB


    Daiwa CS-201 600 MHz 60 dB


    Der Daiwa-Schalter ist danach besser.


    Zum Schalten verschiedener Transceiver (bei mir bis max. 50 MHz und maximal 100 W) nutze ich den Daiwa-Schalter. Macht in der Praxis keine Probleme. Ich nutze dann sogar manchmal das andere Gerät als Monitor beim Senden.


    73 Olaf

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    FOXX-3 ! K3 ! MA12/40 ! mcHF ! HW9 ! PFR-3B ! SST

  • Danke, Olaf, dann werde ich die Alpha-Delta Schalter bestellen. Michael, die Daempfung ist nicht sehr kritisch, da ich auf 2m mit maximal 50W sende. Selbst bei nur 30dB saehe ich keine Gefahr fuer den Empfaenger des anderen TRX. Auch waere der Tausch eines Eingangstransistors nicht tragisch. Sendeendstufen sind ein anderes Thema, z.B. ist mein JST-100 wegen Nichtbeschaffbarkeit der 2SC2879 vorerst fluegellahm (irgendwann probiere ich Nachbauten von Huagao).


    73, Joerg