Antennen-Simulator fuer Linux

  • EZNEC 6.0 soll mit WINE nicht zuverlaessig laufen und 5.0 gibt es nicht mehr. Die Demo-Version wuerde mir im Moment voellig reichen. Daher meine Frage an Linux-Benutzer: Was nehmt Ihr als Antennensimulator? Die NEC2 Linux-Frontends, die ich bisher sah, sahen hoelzern aus oder konnten die NEC2 Files nicht editieren.

    Der Hintergrund ist, dass ich u.a. einen 80m Dipol bauen mochte, den ich ohne Matchbox breitbandig machen muss. Denn unser 80m Band geht von 3.5-4.0MHz. Nun laeuft CW unten bei 3.050MHz und die meisten SSB-Runden aber wegen hiesiger Lizenzregeln oberhalb von 3.8MHz. Ich moechte das so hinzimmern, dass die Chose am Einspeisepunkt mit LC-Schwingkreisen oder aehnlichem breitbandig gemacht wird. Moeglichst ohne Relais oder gar Schrittmotore. Der meiste Betrieb wird im CW-Bereich erfolgen. Experimentieren waere bei dieser Antenne wegen Leiterklettern schwierig.

    73, Joerg

  • ich hab bisher immer mit MMANA in Wine gearbeitet; ist vielleicht nicht state-of-the-art, aber besser als gar keine Simulation.

    Debian hätte was NEC-artiges in den Repositories, hab ich aber bisher nie ausprobiert

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Joerg, Du willst einen Monobanddipol bauen? Anstelle von LC-Kreisen würde mir Breitbandigkeit mittels eines zweiten Strahlerdrahtes einfallen. Zwischen den Wellenlängen von 3,5-4MHz liegen ca 10,7m, die Dipolhälften müssten sich also um knapp 2,7m unterscheiden, Nur so als Idee...

    Bin gespannt, was am Ende rauskommt ;)
    72, Tom 4 . .-

    72/73, Tom 4 . .-

    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

  • Hallo

    EZNEC 6.0 soll mit WINE nicht zuverlaessig laufen und 5.0 gibt es nicht mehr.

    Schau mal hier. Vielleicht hilft Dir das weiter.

    Aber mal so am Rande. Warum installierst Du nicht Windows auf einer separaten Platte oder Partition?

    Dann brauchst Du Dir um solche Sachen kein Kopf machen.

    vy 73 Ralf, DL2BR


  • MMANA reicht für die meisten Fälle aus. Ich verwende es seit Jahren (unter Windows) parallel zu 4nec2. Von Drahtantennen bis zur Yagi geht damit einiges, weshalb ich das Programm gerne für "schnelle" Antennensimulationen hernehme. Was es nicht kann: Speiseleitungen (z.B. für eine G5RV oder als Phasenleitung) mit einbeziehen. Ebensowenig kann MMANA mit isolierter Litze umgehen, dafür gibt es aber "NEC2 for MMANA files" aka MAA_NEC_181.exe. Ich weiss allerdings nicht, ob dieses Utility auch unter wine läuft.

    72! de Uli


    Bedenke! Amateure bauten die Arche, Profis die Titanic...

  • Moin Joerg,

    ohne da jetzt tiefer eingestiegen zu sein, zumindest xnec2c macht mit Standard NEC Files aus dem Netz (hier ein 20m Dipole, einfach auf die Schnelle aus dem Netz gekramt) bunte Bilder.

    Das File sieht so aus und lässt sich mit jedem beliebigen Texteditor verändern.

    Mit der Taste 'e' kann man das Eingabefenster von xnec2 aufrufen und die Daten auch dort erfassen. Ich würde mir irgendein NEC File für einen Dipol, Koax oder Hühnerleiter gespeist, aus dem Netz besorgen und das als Basis wählen.

    Hier gibt es zwei Videos zum Einstieg: https://www.youtube.com/user/s1conklin/videos

    73, Tom

  • Moin,

    Aber mal so am Rande. Warum installierst Du nicht Windows auf einer separaten Platte oder Partition

    Wenn, dann genügt auch eine virtuelle Maschine, viel einfacher.

    Aber Windows muss man kaufen und das will man in seiner Freizeit nicht wirklich benutzen ;)

    73, Tom

  • Leute, vielen Dank fuer die zahlreichen Antworten.

    MMANA wuerde wahrscheinlich nicht reichen, weil ich irgendwann Tricks mit Stubs und dergleichen brauchen werde.

    Ein Fan Dipole soll das eh werden, 80m, 40m und 30m. Allerdings habe ich nach Westen heraus nur einen Abspannpunkt fuer den 80m Teil. Die Draehte kaemen sich zu nahe, was elektrisch nicht gut ist und sie wuerden bei Wind uebereinanderschlagen. Letzteres ist mir schon passiert, aber zum Glueck haben sich die Draehte dabei nicht zusammengeschweisst.

    Windows ist auf dem PC, aber staendig in einen neuen Boot muessen ist nicht der Hit, weil hier alles andere mit Linux laeuft. VM ginge, doch wie Tom schrieb, muss man dafuer eine Windows Lizenz kaufen und Microsoft verlangt fuer eine VM eine weitere Lizenz auf demselben Rechner. Das muss nicht sein.

    Tom, ich habe jetzt mal xnec2c probiert. Laeuft, danke, und den File fuer den 20m Dipol habe ich auch gefunden:

    https://wiki.ubuntu.com/SteveConklin/Test

    Allerdings muss ich jetzt erstmal dahintersteigen, wie man diese Files beackert. Z.B. wie man L und C in Serie zur Einspeisung haengt. Ich hatte im 21.Jahrhundert eher gehofft, dass es das mit GUI Eingabe a la LTSpice gibt. Doch ich kenne das von den PSPICE Ur-Versionen, war Early Adopter und in den 80ern mussten wir das gesamte Schaltbild per Text Editor einklimpern. Fast ein halbes Jahrhundert spaeter kommt mir das etwas masochistisch vor, aber es muss offenbar immer noch sein. Xnec2c hat zwar eine Eingabemaske, aber die fuehlt sich an wie ein unsynchronisiertes LKW-Schaltgetriebe :)

    73, Joerg

  • Moin Joerg,

    Allerdings muss ich jetzt erstmal dahintersteigen, wie man diese Files beackert. Z.B. wie man L und C in Serie zur Einspeisung haengt. Ich hatte im 21.Jahrhundert eher gehofft, dass es das mit GUI Eingabe a la LTSpice gibt. Doch ich kenne das von den PSPICE Ur-Versionen, war Early Adopter und in den 80ern mussten wir das gesamte Schaltbild per Text Editor einklimpern. Fast ein halbes Jahrhundert spaeter kommt mir das etwas masochistisch vor, aber es muss offenbar immer noch sein. Xnec2c hat zwar eine Eingabemaske, aber die fuehlt sich an wie ein unsynchronisiertes LKW-Schaltgetriebe :)

    Ganz unten am Artikel sind Links zur Original Dokumentation von NEC aus 1981. Ich gehe davon aus, dass man die weitestgehend auch für xnec2c verwenden kann.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Numerical…omagnetics_Code

    Da sind noch weitere interessante Links, vielleicht findest Du auch im Archiv der ARRL noch etwas, Zugriff hast Du ja (die blöde Karte ist immer noch nicht da).

    Ich würde mit irgendeinem Beispiel einfach mal anfangen und das dann weiter ausbauen. Texteditor ist doch eine schöne schnelle Sache, besser als dieses Geklicke. Versuch mal "Geany" dafür, der ist recht gut, natürlich nicht so gut wie der vi ;)

    73, Tom

  • Wolfgang, den grafischen Editor habe ich akut noch nicht gefunden, nur eine Eingabemaske, wie sie auch xnec2c hat. Meine Hoffnung war etwas, wo man wie im CAD fuer Schaltbilder R, C, L und Drahtstuecke einzeichnen kann. Doch das gibt es vielleicht nicht.

    Tom, ich benutze meist Featherpad. vi waere natuerlich der volle Masochismus :)

    Jedenfalls ist fuer jemanden, der NEC noch nie benutzt hat, die Lernkurve arg steil. Die einzige Antenne mit L und C, die ich als Beispiel fand:

    https://www.darc.de/fileadmin/file…l_4_bd_beam.nec

    Das sieht fuer mich erstmal hoelisch komplex aus. Es wird also noch lange dauern. Ich hatte zwar mal ein schwedisches (ziemlich teures) Antennenprogramm, aber es ist mehr als 30 Jahre her und lief mit DOS. Das hatte eine grafische Eingabe, auch wenn das damals naturgemaess etwas rudimentaer wie bei OrCAD SDT war.

    Mir geht es nur darum, die Resonanz zu verbreitern. Vielleicht kriege ich das doch irgendwie mit LTSpice hingebastelt. So wie ich meine mechanisch technischen Zeichungen immer mti Eagle erledigt habe. Ein Kunde dafuer seine Schaltbilder mit AutoCAD.

    73, Joerg

  • Moin Joerg,

    Das sieht fuer mich erstmal hoelisch komplex aus. Es wird also noch lange dauern.

    Ich habe auch noch nie mit NEC was gemacht und mir das gerade angeschaut. So komplex ist das gar nicht, ich habe nur dieses Dokument dazu genommen, um zu wissen, was die Bezeichnungen sind. Es hilft aber schon ungemein, wenn man das Textfile in einen Editor einliest und entsprechend mit Tabs formatiert und die Spalten bezeichnet. CM ist ein Kommentar, kann man dann gut über den Spalten einfügen, wie in der Tabellenkalkulation. Mal eben schnell etwas im Editor bearbeitet, als Beispiel:

    Am Anfang werden Werte definiert, mit SY, ähnlich Variablen. Die sind etwas kryptisch gewählt. Eben den Texteditor nehmen und mit Suchen und Ersetzen vielleicht ein paar sprechende Namen vergeben.

    GW sind die Drahtabschnitte, am besten eine Skizze machen und die in der Skizze benennen. Die Zahl direkt hinter GW ist der Tag des Abschnitts.

    Mit LD wird die Last angegeben, die erste Zahl dahinter ist die Art der Last, 5 z.B. die Leitfähigkeit, dann kommt die Tag Nummer des Drahtabschnitts. Bei LD 1 ist es die RLC Last des Drahtabschnitts.

    Also Texteditor anwerfen, ein paar CM mehr einfügen, etwas formatieren, mit Skizze daneben und schon wird das deutlicher, finde ich.

    Wie früher SPICE Netlists mit dem Schaltplan auf dem Blatt Papier daneben ;)

    73, Tom

  • Tom, fuer jemanden, der NEC nie benutzt hat, ist das ein Buch mit sieben Siegeln. Ich muss erstmal eine Lektuere finden, mit der ich diese kryptischen NEC Files aufdroseln kann. Ich muss z.B. wissen, wie hier die Spulen, Kondensatoren und Widerstaende in den Loads versteckt sind und wie sie verbunden werden:

    Ein winziges weiteres Problem ist, dass z.B. dieser NEC Input File beim VSWR Plot und auch bei anderen mit xnec2c nur eine schwarze Flaeche produziert. Das ist alles weit muehsamer als es z.B. bei SPICE war. Da hatte man einfach KNoten 17, Knoten 32, und eine Spule dazwischen.

    Ich habe daraufhin eine RLC Schaltung in LTSpice probiert, muesste aber wissen, ob die am Dipol gehen wuerde, da alle Experimente mit ziemlicher Leiterkraxelei an einer nicht ungefaehrlichen Stelle verbunden sind.

    73, Joerg

  • ging mir genau so, als ich mal nen Blick darauf geworfen hab; deswegen halt bescheuert windows-like WYSIWYG mit MMANA; ist leider so gar nicht mein Stil, da ich sonst alles via console mache, aber das ist echt ein Buch mit sieben Siegeln

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Tom, fuer jemanden, der NEC nie benutzt hat, ist das ein Buch mit sieben Siegeln. Ich muss erstmal eine Lektuere finden, mit der ich diese kryptischen NEC Files aufdroseln kann. Ich muss z.B. wissen, wie hier die Spulen, Kondensatoren und Widerstaende in den Loads versteckt sind und wie sie verbunden werden:

    Ein winziges weiteres Problem ist, dass z.B. dieser NEC Input File beim VSWR Plot und auch bei anderen mit xnec2c nur eine schwarze Flaeche produziert. Das ist alles weit muehsamer als es z.B. bei SPICE war. Da hatte man einfach KNoten 17, Knoten 32, und eine Spule dazwischen.

    Ich habe daraufhin eine RLC Schaltung in LTSpice probiert, muesste aber wissen, ob die am Dipol gehen wuerde, da alle Experimente mit ziemlicher Leiterkraxelei an einer nicht ungefaehrlichen Stelle verbunden sind.

    73, Joerg

  • Pascal, MMANA scheint wirklich der Weg des geringeren Widerstandes zu sein. Sieht nach deutlich weniger "Ballast" aus:

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    Mir ist das in Linux ueber WINE zwar beim Versuch eines SWR Plots festgefroren, aber das kriege ich noch raus. Hoffentlich.

    73, Joerg

  • Danke, Johannes, aber das Online Handbuch hatte ich schon gefunden. Nur ist das immer noch arg kryptisch und vieles ist nicht gut erklaert. Z.B. wie man einzelne Widerstaende und andere Bauteile einbaut. Mit dem Suchbegriff "resistor" findet sich nichts in all den Seiten. In MMANA ist das etwas besser erklaert, aber ebenfalls nicht perfekt. Man kann auch dort m.W. keine Widerstaende direkt eingeben, mit denen man Spulen bedaempft, sondern muss das ueber Q machen. Das ist ziemlich hoelzern.

    73, Joerg

  • ge Jörg

    Einen Widerstand kannst du einfügen, indem du eine series rlc load einfügst und dort nur den Widerstandswert angibst. Wenn du es direkt über die nec2 "Karten" machst, findest du die Syntax dafür, in dem du im erwähnten Handbuch mit "im Dokument suchen" zu (LD) runter springst. Schau dir in Ruhe die verschiedenen Varianten der load Definitionen an.

    Wenn das zunächst zu abstrakt und trocken ist, geh mal ein paar Beispiele aus dem Internet durch. Davon gibt es doch einige.

    Zu der von dir früher gestellten Frage nach Sim mit ltspice, wollte ich noch anmerken:

    Die Kompensation und die Anpassung der Antenne kannst du durchaus mit ltspice simulieren. Aber die über die Frequenz variierende Impedanz der Antenne muss vorher mit einer Antennensimulation ermittelt werden und im ltspice entsprechend dargestellt werden. Also kommt zuerst die Elektromagnetische Simulation und dann die darauf aufbauende Schaltungssimulation. Das finde ich am komfortabelsten.

    73, Jo

  • Johannes, ich habe mal versucht, mit einer Art W3DZZ als File anzufangen, mit diesem hier:

    CM OH2EC trap dipole

    CM 10 metres above average ground

    CM 5.3m 75 ohm transmission line 100% VF (1.4wave@14.1MHz)

    CM VA3RR@AMSAT.ORG

    CE

    GW 1 15 0 -1.65 10 0 1.65 10 1.e-3

    GW 2 1 0 -0.1 4.9 0 0.1 4.9 1.e-3

    GW 6 15 0 -1.65 10 0 -9.9 10 1.e-3

    GW 7 15 0 1.65 10 0 9.9 10 1.e-3

    GW 61 1 0 -9.9 10 0 -10.1 10 1.e-3

    GW 71 1 0 9.9 10 0 10.1 10 1.e-3

    GW 8 13 0 -10.1 10 0 -17 10 1.e-3

    GW 9 13 0 10.1 10 0 17 10 1.e-3

    GW 72 3 0 -1.65 10 0 -1.65 8.5 1.e-3

    GW 73 3 0 1.65 10 0 1.65 8.5 1.e-3

    GE 0

    EK

    TL 1 8 2 1 75 5.3

    LD 1 61 1 1 52042.5 8.2e-6 6.e-11

    LD 1 71 1 1 52042.5 8.2e-6 6.e-11

    EX 0 2 1 0 1 0

    GN 0 0 0 0 10 0.001

    FR 0 1 0 0 10.1 0

    XQ

    EN

    XQ und EN musste ich ergaenzen, ohne gab es nur eine kryptische Fehlermeldung (da muss man erstmal drauf kommen ...). Doch das SWR Plot Fenster in xnec2c beibt immer schwarz und die Tutorials im Web wie dieses

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    zeigen ein voellig anderes GUI als das Program jetzt hat. Kann man also kaum mit lernen. Das ist so ein Kreuz, dass immer wieder dran geschraubt wird. Alles ziemlich frustig. Vielleicht fuehrt Basteln draussen an der frischen Luft doch eher zum Ziel. So wie frueher :)

    73, Joerg