Antennenfrage

  • Hallo,

    ich bin Thomas, 57, aus BY, hab mich vor Kurzem erst hier angemeldet.

    Ich bin ausschließlich Hörer, habe keinerlei Prüfung o.ä., sehr interessiert, mit Antennen/ Funk- Basiswissen.

    Ein wenig in Büchern gelesen (Antennentechnik, Antennenbau usw.) habe ich, aber das Thema ist doch schon ein wenig- sagen wir mal- abstrakt für mich. Zumindest teilweise.


    Ein paar Sachen probiert, nichts war zufriedenstellend.

    Verwendet wird: Yaesu FRG 100, Grundig S700

    Wohnsituation: Whg., zweiter Stock, Dachboden (ca 10 m lang) über mir, ungenutzt, ein RG58 und ein H155 habe ich schon oben liegen.


    1. Versuch: paar Meter Lautsprecherkabel an RG58 angeschlossen, Abschirmung offen und auch mit Gegengewicht

    2. Versuch: Kaufantenne, endgespeist, 10 m , mit Balun 1:9

    3. Versuch: vom Balkon aus an gut erreichbares Regenrohr angeschlossen (mit und ohne Gegengewicht metallisches Balkongeländer)

    4. Versuch : Boni Whip, versch. Standorte. Auch bei nem Freund ganz oben aufm Dach (durch Luke gut erreichbar) und Erde an Blitzableiter. Bisher das beste, aber der S700 war einen Stock tiefer im Elektrosmog mind. genau so gut und oben in der Luke/ aufm Dach) immer noch besser (mit seinem Teleskop) Positiv war jedoch, das keine Störungen auftraten.

    5. Versuch: Kaufantenne G5RV, 7,5 m Spannweite, 3 m HL (? sieht sehr schmal aus diese HL) entlang des Daches als inverted V.

    habe aber auch bei dieser massive Störungen in LW und MW und ist zu selektiv.


    denke jetzt über diese hier nach:

    RF Parts Company ~ Mitsubishi & Toshiba Power Modules SAU - SAV - RA


    Fragen:

    - wäre das einen Versuch Wert? müsste aber die Enden um 90° am Dach entlang weiter verlegen, da zu lang.

    - und ausserdem deckt sie ja LW/ MW nicht mit ab, hmm...

    - warum ist diese angeblich nicht selektiv im Vergleich zur G5RV?? sie soll ja breitbandig sein und von 3- 30 Mhz alles abdecken?!

    - der Yaesu hat ja auch nen Hi Z Anschluss, hier hab ich noch nix probiert,hm...? aber hier fängt man sich wohl noch mehr Störungen ein!?


    Freue mich auf Eure Statements! Danke schon mal!

    Mir ist klar, das es hier nicht immer pauschale Antworten gibt...


    Habe auch schon über die Indoor Antenne von Grahn nachgedacht, mit dem Loop und ein, zwei Modulen hätte ich alles abgedeckt; und die ist möglicherweise auch in Sachen Störungen die beste Wahl..?!


    Danke und Grüße

    thomas

    2 Mal editiert, zuletzt von thomas64 ()

  • Hallo lieber Thomas aus BY..........


    Erstmal ein ganz herzliches Willkommen - schön dass Du hergefunden hast.


    BY ist einigermaßen groß. Idealerweise versucht man bei der Antennenwahl einen Test bei einem, der die gewünschte Antenne schon hat. Da wäre eine vielleicht etwas genauere Herkunft vielleicht interessant um dir was anzubieten. Bei mir vor der Haustür haben die meisten Autos das Kennzeichen vorne mit HEB-


    Bisher willst Du "nur" empfangen?? Wird das dauerhaft so bleiben?? Diese Perspektive wäre bei der Antennenwahl auf jeden Fall zu berücksichtigen.


    Der von Wimo verlinkte Dipol macht "überall" und kann natürlich damit einer spezifischen Antenne - auch Mehrbandantenne - nicht ansatzweise "das Wasser reichen". Das liegt in der Natur der Sache. Erfahrung habe ich aber mit diesem Dipol nicht - und lege auch keinen Wert darauf.


    Wie so oft ist selbst hier bei einer Kurzwellenantenne NUR ZUM Empfang die Frage: was willst Du denn genau damit???

    Auch Sendeamateure betreiben zum Beispiel im 160m-Band teilweise immensen Aufwand NUR FÜR DEN EMPFANG (Stichwort beverage). Bei 80m ist das noch ein wenig ähnlich. Im 40m-Band ist Selektvität ein GAAAANZ wichtiges Thema und eine Breitbandantenne ziemlich kontraproduktiv.


    In deinem Fall würde ich mal vermuten dass mit selektiveren Empfängern mit ordentlichen Quarzfiltern eine deutlich spürbarere Verbesserung zu erreichen wäre als mit dem Breitband-Dipol......ABER wieder - es ist eine Frage was DU willst. Willst Du "alles" hören, also auch KW-Rundfunk?? Willst Du hauptsächlich uns Amateuren auf den Amateurbändern lauschen?? Willst Du primär deutschsprachige?? Hast Du (schon?) eine gewisse Affinität zu bestimmten Bändern?? Weltweit empfangen kann man zur richtigen Zeit auf dem richtigen Band letztendlich auch mit "ein paar Meter Draht".....regelmäßig andere Erdteile auf 80 oder 160m erfordern aber schon einen anderen Aufwand. Mit einer Breitband-Antenne kann das "auch mal" mal funktionieren.

    vy 72/73 de Martin, DH4NWG


    hpe cuagn !!


    DARC DOK B12 | DL-QRP-AG #490 | FISTS #18187 | SKCC #12673 | GQRP #17504

  • Hallo Thomas,


    ich bin ja nicht der Antennenspezialist, aber ich höre seit über 50 Jahren Kurzwelle.


    Wenn Du nicht die Amateurfunkprüfung im Auge hast, dann benötigst Du auch nicht unbedingt eine Sendeantenne. So die wichtigste Frage: Was willst Du hören? Geht es nur um KW (100 kHz - 30 MHz) oder bist Du auf den Lang-/Mittelwellenbereich fokussiert oder schielst Du auch auf Frequenzen über 100 MHZ ?


    Wenn es nur um guten/besten Empfang im KW incl. Lang/Mittelwelle geht,, würde ich den Aufwand aus dem Haus zugehen und mich mit Wetter, Blitzen etc. herumzuschlagen, aus dem Wege gehen. Im Haus/unter Dach eine gute Position finden und allsägliche Störungen ausblenden ist dann die Aufgabe.


    Hierbei sind aktiv Antennen und Loops nicht die schlechteste Lösung. Seit ca. einem Jahr habe ich für mich für diesen Frequenzbereich eine Lösung gefunden, die auch im Vergleich zu einer im Freien aufgehängten Endfed keine Einbußen bringt.


    Sieh mal bei Wimo nach unter "Youloop" in Kombination mit dem "Airspy +" . Es ist eine passive Antenne, die bei mir viele unerwünschte Frequenzen unterdrückt und mit dem SDR hast Du eine große Spielwiese, um Sender zu filtern. Diese Kombination wird u.a. auch vom Ersteller der Frequenzjahrbücher (Shortwave Central Gayle Van Horn) verwendet.


    73 de Hajo

  • Wird Dir genau so wenig bringen wie Deine anderen Versuche. Je nach Störsituation (gerade bei Antennen im Haus)

    sind Empfänger heute schlichtweg überfordert. Insbesondere wenn keine Vorselektion stattfindet. Hier würde ich

    als erstes mal über einen Preselektor nachdenken. Im einfachten Fall ist das ein manueller Antennentuner den man

    nach Gehör auf bestes Signal abstimmt. Dadurch hält man sich auch Signale vom Empfängereingang fern die man

    gerade nicht hören will, sprich es kommen Signale im gewünschten Bandbereich besser an als alles was ausserhalb

    des Bandes Spannung produziert. Whips im Haus sind ebenfalls kontraproduktiv weil eben vertikal und weil solche

    Antennen Störungen anziehen wie Käse eine Maus.


    Wenn schon aktive Antennen würde ich es definitiv mal mit einer MLA-30 probieren. Das ist eine Loop und die sind

    bekannt dafür nicht allzu Störanfällig zu sein und auch im Haus gut zu funktionieren. Ich betreibe eine solche an

    meinem RSP1A und kann mich über die Empfangsleistung nicht beklagen. Obwohl im 1. OG in meiner Wohnung

    bekomme ich Stationen mit der MLA meist genausogut oder gar besser als mit meinem 50m Sendedraht der draußen

    schön frei hängt. Gegenüber Grahn kostet die MLA-30 erstmal recht wenig und wäre prima um zu testen ob eine

    Loop es bei Dir überhaupt bringt. Später kann man immernoch Geld anlegen und das "bessere" System anschaffen.


    Da diese Loops Breitbandig sind hilft ein Preselektor aber da durchaus auch. Bei den Grahn Antennen ist sowas schon

    integriert und wird über das Main Tunig geregelt. Aber wenn ich so rechne und eine MLA-30 für um 40.- € kaufe und

    noch einen kleinen manuellen Antennentuner wie bspw. einen solchen für etwa 140.- € ist man immer noch günstiger

    als bei einer Grahn Loop.


    https://www.classicinternation…e-antennentuner/mfj-901b/


    Ist natürlich nur ein Beispiel es geht auch Selbstbau eines ATU für weit weniger.


    Nicht nach automatischen ATU´s schauen, die brauchen zum Abstimmen ein Sendesignal. Bei manchen geht

    zwar auch manuelle Abstimmung per Up-/Down-Tasten aber da dreht es sich schneller an den Knöpfen eines

    manuellen ATU´s .....


    Hoffe das bringt Dich erstmal weiter ... ;);)

    73´s Jürgen , ALT-512 SDR 10 Wtts, mittlerweile 50m endgespeist an der Luft + TS-790E für VHF/UHF mit Indoor X-30 und

    4-Ele LPDA. Moxon für 6m/4m ebenfalls Indoor .... Xiegu G90 mit Eremit 18 AH LiFePO4 und 12m Spidermast für outdoor.

    Member Log4OM Alpha- & Betatest Team

  • Moin moin,

    man kann viel Geld für Antennen ausgeben, aber die Enttäuschung ist vorprogrammiert, wenn man "keine Ahnung" hat und gar nicht weiss, was man da eigentlich kauft. Und die "Ahnung" gibt's nicht fertig im Laden ;)

    Darum erst mal etwas Grundsätzliches, das z.T. im Widerspruch zu Tips weiter oben steht:


    Vor 40 Jahren oder so hörte man in den Abendstunden insbesondere auf dem 40m-Band mit den meisten Empfängern bzw. Transceivern nur einen wüsten "Brodel-Mumpf", weil die zahlreichen KW-Rundfunksender die Empfänger übersteuerten und jede Menge Phantomsignale erzeugten (die entstanden also erst im Empfänger).

    Damals halfen einfache Dämpfungsglieder aus 2 oder 3 Widerständen, die das Eingangssignal vor dem Empfänger auf etwa 1/10 (20dB) herabsetzten.

    Ein Dämpfungsglied führt zwar zu einer geringeren Feldstärkeanzeige, aber die Empfindlichkeit der Empfänger war/ist auf den niedrigen KW-Frequenzen ohnehin viel zu hoch. Das natürliche atmospärische Rauschen ist unter ca. 15 MHz sehr viel höher als das Eigenrauschen der üblichen Empfänger. Man hörte also trotz des Abschwächers auch "schwache" Signale, die im (atmosphärischen) Rauschen lagen.

    Die Empfänger sind heute jedoch besser geworden und die leistungsfähigen KW- Rundfunksender sind fast alle verschwunden.


    Der Müll, den man heute in einer Etagenwohnung auf KW hört, entsteht nicht als Phantomsignal im Empfänger, sondern kommt über die Antenne rein. Der stammt von hunderten kleinen Schaltnetzteilen und unzureichend geschirmten mikroprozessorgesteuerten Geräten aus der Nachbarschaft und wird hauptsächlich über die 230V-Hausverteilung abgestrahlt (aber auch über andere Leitungen).


    Da helfen keine Massnahmen am KW-Empfänger, sondern nur eines: mit der Antenne möglichst weit weg vom Haus (oder, wenn man auf den Dachboden angewiesen ist: möglichst weit weg von den Elektro-Installationen).


    Und - da das Koaxialkabel zwischen KW-Empfänger und Antenne den häuslichen HF-Müll auf seinem Aussenleiter bis zur Antenne trägt, muss da eine "Mantelwellensperre" rein.


    Eine Dachboden-Antenne für den 10m langen Dachboden würde ich mir nicht "von der Stange kaufen", sondern selbst bauen:

    Ringkern FT-114-43 oder FT-140-43 bei Reichelt kaufen und mit ca. 12 - 20 Windungen dünner Schaltlitze bewickeln. Mittig dazwischen, aber isoliert 3 Windungen.

    Die 3 Windungen kommen ans Koaxialkabel, die 12 - 20 Windungen an die Drahtantenne. Als Drahtantenne (je nach Lage der Koaxkabel-Niederführung) entweder ca. 2*5m Draht als Dipol möglichst weit weg von anderen elektrischen Leitungen spannen/verlegen.

    Liegt die Koaxkabel-Niederführung auf einer Dachboden-Seite, statt der symmetrischen 2*5m ca. 9m und 1m unsymmetrisch verspannen.

    Erklärung: Die Antenne ist zwar irgendwo bei 15 MHz rsonant, der Ringkern arbeitet aber als Transformator, der die Fehlanpassung ans Koaxkabel vermindert (der Hari-Dipol von Wimo wird das so ähnlich machen).


    Die beiden voneinander isolierten Ringkernwicklungen fungieren als Mantelwellensperre. Zusätzlich kann man noch einige Windungen des Koaxkabels auf einen zweiten Ringkern wickeln; am besten sollte er in ca 2-3m Abstand vom antennenseitigen Ende des Koaxkabels eingefügt werden.



    73,
    Ralf


    PS: die Hari-Antenne kostet zwar nicht die Welt, aber bei der weiss man nicht (oder erst hinterher), was da verbaut wurde.

  • Kann ich so voll und ganz bestätigen


    das Problem schlechthin ist in den allermeisten Fällen miese Elektronik in der Nachbarschaft.

    hab zur Zeit einen Aktivlautsprecher von Logitech auf der Bench zur Reparatur; das 24V Schaltnetzteil verfügt über keinerlei Entstörmassnahmen - ein typisch minimalistisches Chinanetzteil - vielleicht stört es, vielleicht aber auch nicht, die Weichen sind aber auf Störung gestellt. So viel zum Thema Markenhersteller.


    ich kenn zwar die Boni Whip nicht, aber diverse andere, die für ihre Grösse hervorragendes leisten, aber eben ggf. nicht in der Nähe von häuslichem Störnebel. Gerade in Mehrparteienhäusern stehen die Zeichen meist gut für ein reiches Potpurri an HF-Schleudern.

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Hallo Thomas,


    Sehr gute Erfahrungen habe in solchen "Stör"- Situationen mit magnetischen Loop-Antennen gemacht.
    Nachteil ist, dass sie wegen ihrer extremen Schmalbandigkeit laufend nachgestimmt werden müssen.

  • Hallo, erstmal danke für die zahlreichen, freundlichen und ausnahmslos hilfreichen Antworten!

    Werde versuchen, auf das Angesprochene ein zu gehen...


    Komme aus Oberfranken/ LIF, Senden/ Sendeantenne/ AFU Prüfung sind nicht angedacht.

    Hören will ich eigentlich alles von unter 100 kHz bis 30 MHz. Versuche das Empfangene zu identifizieren anhand eines Hörfahrplans etc. und freue mich tierisch, wenn es sehr weit entfernt ist.

    Ausserdem möchte ich noch ausloten, wie der S700 auf UKW (DX) mit einer "richtigen" Dachantenne "spielt"...(hab ich mir letztens besorgt, ein 3 Element Lambda/ 2 Faltdipol) mit dieser werde ich auf dem Staffel- oder irgendnem anderen Berg rumrennen... hoffentlich sieht mich keiner/ kommen keine Wanderer ;)

    Ausserdem noch mit genannter Antenne (ja, sie ist ein bissl zu gross) und dem Tecsun S2000 den Flugfunk anpeilen.. (ist der überhaupt noch analog?) aber diese UKW Geschichten sind nicht das Thema.


    Hauptsache ist nat. AM. Ich gab mich der Illusion hin, das es möglich ist mit einer Draht- Antenne aufm DB so gute Ergebnisse zu erzielen, wie mit dem S700 (mit int. Antennen) in der Hand in freier Natur und guter Position.

    Der FRG 100 (betrieben mit der 7,5 m G5RV, meiner bisher besten Antenne) ist bestimmt kein schlechtes Gerät; und doch kommt er nicht ansatzweise an den Empfang des S700 ran, der tiefer ist und in der Wohnung ist. (und dann auch noch mit lächerlichen 4,8 Volt auskommen muss!)

    Hätte ich jetzt so nicht erwartet, denn es stehen ja 7,5 m zu 1m "Draht"! Klar ist der 1 m lange Teleskopstab top an den Empfänger angepasst, aber er muss ja auch fast 30 MHz ab decken und ich dachte halt, das die Anpassung im reinen Empfangsfall sich nicht sooo stark bemerkbar macht. (Die int. Ferritantenne ist auch sehr sehr gut!)


    Ein passiver "langer" Drahtdipol aufm DB hat einfach mehr "Charme" als ein Loop an die Fensterscheibe geklebt. Werde deshalb noch das ein oder andere probieren, aber ich denke (und das wurde hier auch bestätigt) das ich nicht an einer aktiven Loop vorbeikommen werde; und da ist die Grahn wohl die beste.

    Klar muss man da ständig nachjustieren, aber dafür hat man dann Selektion und Richtwirkung und durch das HFeld weniger Störungen.


    Die Youloop und die MLA 30 sind gute Tips für kleines Geld, das werde ich mal testen.

    Der von Wimo verlinkte Dipol macht "überall" und kann natürlich damit einer spezifischen Antenne - auch Mehrbandantenne - nicht ansatzweise "das Wasser reichen". Das liegt in der Natur der Sache.

    ja, ist verständlich

    würde ein, zB dieser Tuner dieses Manko der (zB) wimo Hörerantenne ausgleichen können?

    Wenn es nur um guten/besten Empfang im KW incl. Lang/Mittelwelle geht,, würde ich den Aufwand aus dem Haus zugehen und mich mit Wetter, Blitzen etc. herumzuschlagen, aus dem Wege gehen. Im Haus/unter Dach eine gute Position finden und allsägliche Störungen ausblenden ist dann die Aufgabe.

    ja, genau darum geht es mir

    Obwohl im 1. OG in meiner Wohnung

    bekomme ich Stationen mit der MLA meist genausogut oder gar besser als mit meinem 50m Sendedraht der draußen

    schön frei hängt.

    Erstaunlich!!


    Eine Dachboden-Antenne für den 10m langen Dachboden würde ich mir nicht "von der Stange kaufen", sondern selbst bauen:

    danke! ist gut erklärt und gut machbar und auch sinnvoll; denn meine Antenne muss nicht mech. belastbar und wetterfest sein, auch ist mein Abgang nicht mittig. ausserdem kann ich dann meine LS Litze verwenden, el. besser als Stahlseil.

    dazu ein paar Fragen:

    - wäre folgendes sinnvoll? (keine Lötstellen): ich verwende ja Lautsprecher Litze (einfach/ auseinandergerissen) Um sie am Stück/ ohne Lötstellen zu lassen müsste der Ringkern grösser sein, da der Draht und die Isolierung stärker ist als der angesprochene Schaltdraht. auch wäre dann alles nicht so eng an eng gewickelt. machbar, oder eher doch wie von Dir beschrieben?

    - welcher Innen- Durchmesser Ringkern wäre gut für die MWS? also das das rel. steife H155 3 x durch den Ring gewickelt werden kann.


    soweit erstmal. wenn Ihr möchtet, könnt Ihr noch was dazu sagen.

    Danke und Grüße

    thomas

  • Hallo Thomas,

    Meine Meinung ist bezüglich reinem Empfangsbetrieb:

    Der Antennentyp ist untergeordnet, entscheidend ist der Standort - möglichst weit weg vom Störnebel des Hauses, also meist Dachboden oder weg vom Haus.

    Man kann Draht-Antennen verwenden, aber für reinen Empfang sind Gebilde wie Miniwip u.a. elektronische Antennen oft leichter an störarmen Standorten zu installieren.

    Bezüglich der Empfangsleistung sind Funkgeräte das Optimum, reine Empfänger sind oft nur teuerer (wegen der Stückzahlen ??). Allwellen- Empfänger als aufgemotzte Kofferradios fallen da in der Regel deutlich ab

    Viel Spass beim Hobby

    73 Reiner

  • Nebst dem Standort, ist im Empfangsbetrieb eigentlich nur eines wirklich wichtig: die S/N ratio

    ob und wie eine Antenne im Empfangsfall angepasst ist, ist völlig nebensächlich, solange das Verhältnis des Signals zum Rauschen, egal ob nun QRM oder QRN, gross genug ist, gelingt auch die Dekodierung des Signals - sonst wird es eben schwierig.


    Die Whip ist wie gesagt eine Antenne, die für ihre Grösse Ordentliches liefert, aber eben nur dann, wenn sie nicht dem örtlichen Störnebel ausgesetzt ist.

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Hallo Thomas,


    Zitat

    - wäre folgendes sinnvoll? (keine Lötstellen): ich verwende ja Lautsprecher Litze (einfach/ auseinandergerissen) Um sie am Stück/ ohne Lötstellen zu lassen müsste der Ringkern grösser sein, da der Draht und die Isolierung stärker ist als der angesprochene Schaltdraht. auch wäre dann alles nicht so eng an eng gewickelt. machbar, oder eher doch wie von Dir beschrieben?

    Eines vorweg: Der Anpass-Trafo mit den ca. 20 Windungen primär / 3 Windungen sekundär hat im interessierenden Frequenzbereich Hochpass-Charakter. Am unteren Ende der MW oder gar auf LW dämpft der das Signal bereits stark.

    Lötfreie Verbindungen: KW ist fast noch Gleichstrom. Da kann man durchaus noch Reihen-Brech-Schraubklemmen nehmen. Reichelt spuckt die mit dem Suchbegriff "Lüsterklemme" aus.

    Als Ringkerne nimm' dann mal lieber wegen des größeren Durchmessers FT-140-43. Vielleicht passen da 12-20 plus 3 Windungen Deiner Lautsprecher-Litze drauf.

    Für die Mantelwellensperre und die letzen 2-3m bis zur Antenne würde ich 5m dünneres Koaxialkabel nehmen. Reichelt-Suchwort: RG 174-5

    Sollte die Lautsprecher-Litze zu dick sein: Mit dem Suchbegriff "Litze BL" findest Du bei Reichelt 10m-Ringe dünne isolierte Kupferlitze, die mechanisch nicht sehr belastbar ist, aber elektrisch gut genug ist und sich unter Dach gut befestigen lässt. Da reichen einige Reißzwecken. Der 10m-Ring kostet 88 ct ;)


    Viele Grüße,

    Ralf


    PS: Habe mit aktiven Magnet-Loops keine Erfahrung, aber gesehen, dass man die (weiter oben im Thread erwähnte) MLA-30 bei "Kaufland online" bestellen kann - Direkt-Lieferung aus China. Ist zwar alles nicht meine Welt, aber bei 39 Euro komme ich glatt ins Grübeln, die mal auszuprobieren.....

  • Eines vorweg: Der Anpass-Trafo mit den ca. 20 Windungen primär / 3 Windungen sekundär hat im interessierenden Frequenzbereich Hochpass-Charakter. Am unteren Ende der MW oder gar auf LW dämpft der das Signal bereits stark.

    ja, ist klar. wenn sie ungefähr so tut, wie der wimo Hörerdipol angepriesen wird; also so ca. 3-30 MHz, dann ists ok.


    Ist es so??


    Ich werde von 0- 3 Mhz mit einer Loop "arbeiten", und wie gesagt mit dem besagten Selbstbau Dipol von 3-30.

    das ist zumindest der Plan....

    Habe zus. zu den Kleinteilen für das DiY Projekt noch nen Ant.- Umschalter besorgt.

    bei a.... zum Testen noch eine youloop und eine MLA 30 bestellt. wenns nix taugt, gehts ja da problemlos zurück.


    alles in allem etwas weniger als € 130, das ist ok!!


    bin gespannt, die nächsten Tage/ Wochen werdens zeigen.


    Grüße

    thomas

  • Hallo Thomas,

    der FRG100 ist ein auf Kurzwellenempfang optimierter Empfänger, der den Empfangseigenschaften der vergleichbaren TRX seiner Zeit entspricht, der S700 sieht mir mehr nach einem auf Rundfunkempfang ausgelegten Gerät aus, dass auch Kurzwelle hat. Den Unterschied hast Du ja schon beschrieben.

    Die MLA30 als aktive Breitbandloop könnte aufgrund ihrer geringen Abmessungen Vorteile bringen. Sie kann aber auch keine Wunder vollbringen, wenn sie im Störnebel steht. Man muß testen, horizontal oder vertikal, hoch oder nahe zum Boden, auch hier ist weg vom Haus besser. Beim Koaxkabel für Empfangszwecke würde ich nicht zuviel investieren, solange es um Kurzwelle geht. Die teueren Sorten sind mehr für Sendeamateure wichtig, die viel Power über lange Strecken zur Antenne bringen.

    Jeder Standort ist anders.

  • der S700 sieht mir mehr nach einem auf Rundfunkempfang ausgelegten Gerät aus, dass auch Kurzwelle hat. Den Unterschied hast Du ja schon beschrieben.

    eigentlich sagte ich das der S700 spitzenmässig empfängt, und das auf allen 4 Bändern die er anbietet. besser momentan noch als der FRG 100, was aber nat. nicht am FRG100 liegt, sondern an der guten Antenne, die ihm noch fehlt.

    Du beschreibst den S700, als wäre das ein "Küchenradio" ;) glaub da tust Du ihm Unrecht.


    aber für reinen Empfang sind Gebilde wie Miniwip u.a. elektronische Antennen oft leichter an störarmen Standorten zu installieren.

    hab ich doch schon probiert (hast Du wirklich alles gelesen??) habe die Boni Whip optimal platziert und den Aussenleiter direkt am obersten Stecker geerdet. Störungen Null, aber sie ist realtiv taub. hab ich ja geschrieben.

    Die MLA30 als aktive Breitbandloop könnte aufgrund ihrer geringen Abmessungen Vorteile bringen. Sie kann aber auch keine Wunder vollbringen, wenn sie im Störnebel steht.

    sie soll auf den DB und für den unteren Bereich sein (siehe # 14)

    (hab auch noch die passive youloop zus. zum Testen)


    allerdings haben diese nat. 2 Vorzugsrichtungen, was bei dieser Variante eher nicht gewünscht ist.

    aber ich versuchs mal mit horizontaler Ausrichtung ( so wie Du es bereits erwähnt hast) damit sie aus allen Richtungen gleich gut (oder auch gleich schlecht ;-)) ist.

    evtl auch noch mit grösserem Ring und reduzierter Verstärkung. gibt auf yt einige Videos und auch Modifikationen zu dieser Antenne.

    muss man aber erst mal selbst probieren...


    Versuch macht kluch

  • Wenn die Whip taub ist, stimmt ggf. etwas im Aufbau nicht, oder etwas ist defekt; dazu reicht eine defekte Clampdiode an der E-Feld probe.


    und was bedeutet 'am obersten Stecker geerdet'?

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Wenn die Whip taub ist, stimmt ggf. etwas im Aufbau nicht, oder etwas ist defekt; dazu reicht eine defekte Clampdiode an der E-Feld probe.

    taub war wohl blöd ausgedrückt, hätte halt mehr erwartet. der S700 ist mit T Stab im Haus besser als die Boni auf dem Dach, (siehe Beitrag1 Versuch 4) das sie defekt halte ich für unwahrscheinlich. "spielen" tut sie ja; aber eine Gegenprobe habe ich nat. nicht, das stimmt

    und was bedeutet 'am obersten Stecker geerdet'?

    um bestens zu funktionieren braucht sie ja ein Gegengewicht/ Erdung. und diese Erdung muss an die Abschirmung, in dem Fall BNC Stecker- Gehäuse (oben) an Antenne. hat man mir so gesagt, Gegengewicht nicht Empfängerseitig, da wärs ja meist einfacher

  • das ist dann allerdings noch merkwürdiger und lässt schon fast den Schluss zu, dass mit der Whip etwas nicht in Ordnung ist. Ich hab schon verschiedene Whip gebaut und hatte damit gerade auf den low bands immer bessere S/N ratios als an den fullsize Sendeantennen für das entsprechende Band


    da die Whip, also die E-Feldsonde hochohmig abgegriffen werden muss, besteht dort die Gefahr, dass es durch hohe Spannungen zu Entladungen kommen kann; damit nicht z.B. der FET beschädigt wird, sind in der Regel zwei antiparallele Dioden nach Masse verbaut. Wenn so eine durchschlägt, dann ist die Empfangsleistung stark eingeschränkt


    Als Gegengewicht dient in der Regel die Koaxleitung selbst; wenn die Leitung lange genug ist, kann man an kritischen Stellen auch noch common mode chokes einfügen, um nicht häuslichen Störnebel einzufangen. Eine falsche Masse kann zudem mehr Probleme bereiten als lösen

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Ok, Thomas, bei der Empfängerbeurteilung bin ich etwas blauäugig rangegangen. Zur Wipp:

    Eventuell hört die Wipp aus folgendem Grund schlecht, (wie HB9EVI schon andeutete):

    Sie braucht ein Gegengewicht, und das dürfte vor allem das Koaxkabel sein (ein zusätzliches Drahtstück braucht man höchstens, wenn sofort eine Mantelwellensperre folgt). Dieses gehört also bis zu einer eventuell montierten Mantelwellensperre zur Antenne, bei leitender Verbindung zum Gehäuse auch ein eventuelle leitende Befestigung . Das Koaxkabel ist an der Dachrinne geerdet. Wenn da keine Mantelwellensperre zwischen ist (?), wirkt auch die Dachrinne als Gegengewicht, und Dachrinnen sind mitunter stark mit indoor-Störungen infiziert, ebenso der indoor-Teil des Koaxkabels. Man koppelt sich die Störungen in die Antenne ein, obwohl die Wipp selbst in guter Position sein kann. Natürlich sollte man auch noch an die Erdschleife Erdung an der Dachrinne - Erdung Funkgerät denken, die ist aber bei genügender Verstärkung der Wipp unkritischer.

    Taub hiese in diesem Fall hoher Grundstörpegel, dadurch keine schwachen Signale aufnehmbar. Nicht ganz vergessen sollte man auch eine Prüfung der Einspeisung der Versorgungsspannung auf Störarmut

    73 Reiner

  • Hallo, konnte mich erst jetzt der Sache annehmen, deshalb die späte Rückmeldung.


    Habe jetzt 2 Dipol- Antennen auf dem DB installiert und mit H155 Kabel an einem 3/1 Schalter angeschlossen.

    Da ich ja Hörer bin, und praktisch von ca. 50 bis 30.000 kHz alles empfangen möchte, bin ich zu dem Schluss gekommen, das das mit ner einzigen Antenne schwierig wird.


    - Die eine ist ne recht kurze G5RV (8 m gesamt); installiert über die Hausbreite als inverted V, also in Form des recht stumpfen Daches.

    - Die andere ist über die Hauslänge verlegt, am Firstbalken entlang. Gesamt 14 m. Diese ist mit Balun und mit 3 Wicklungen durch nen Ferritring geführt.


    Das Empfangs- Ergebnis ist gut, die Störungen sind bei der zweiten Variante geringer. Werde bei der anderen auch noch nen Ferritring in die Leitung setzen.


    Für die unteren Frequenzen- LW und MW- soll jetzt noch die MLA 30 an den dritten freien Anschluss des Umschalters angeschlossen werden.

    Will aber nicht den zugehörigen Loopdraht verwenden, sondern eine eigene, grössere Konstruktion (Litze in Dreieck oder Viereckform) verwenden, und die Verstärkung entsprechend einstellen/ reduzieren.


    Fragen:

    - kann man die Loop Konstruktion auch horizontal nutzen, damit 360 ° Empfang möglich/ besser wird?

    - oder ist eine Loop, wenn der Umfang grösser wird, nicht mehr so richtungsempfindlich?

    - lohnt sich der Aufwand, das 174 er Kabel der MLA 30 durch das bessere H155 zu ersetzen?


    Danke für das Lesen und Hineindenken in meine Situation, und freue mich über Eure Gedanken und ggf. Verbesserungsvorschläge, Anregungen...!!


    Viele Grüße

    thomas