Hallo Forum, hallo Welt,
Ende letzten Jahres habe ich für einen befreundeten OM eine ZM-4 aufgebaut. Vorher Nik angerufen, abgeholt und ausgepackt. Regel #1 beim Bausatz: Erstmal Inventur machen. Da lagen sie also, die kleinen drahtigen Bauteile. Widerstände lesen sich ja von selbst, aber für die kleinen Cs und deren noch kleinere Aufdrucke reichte meine Brille nicht mehr und auch mit der 4x Lupenbrille fand ich es nicht lustig. Außerdem möchte ich ja weitere Bauvorhaben mit selbst gewickelten Induktivitäten umsetzen. Also sollte ein passendes LC-Meter her.
Nach Recherche im Forum und bei Tante Google habe ich mich für ein LC-Meter AE20204 von Ascel-Electronic entschieden. Das LC-Meter misst Kapazitäten von 0.01pF bis ca. 1μF (keine Elkos) und Induktivitäten von 10nH bis ca. 100mH. Ich habe die Variante mit USB-Interface (USB-B) und gelb-grünem LC-Display gewählt. Dazu bestellt habe ich den Gehäuse-Kit, ein passendes Steckernetzteil und eine Mess-Pinzette. Die Bausätze von Ascel kommen mit vorbestückten und getesteten SMD-Bauteilen, in diesem Fall dem USB-Chip. Zum Bausatz (aktuelle Revision 3.1) gehört eine gedruckte, 40-seitige Anleitung und eine Treiber-CD. Das Gehäuse-Kit enthält das Gehäuse, Schrauben, einen Power-Schalter und einen Niedervolt-Stecker passend zum Steckernetzteil, aber nicht die 2x20cm Klingeldraht zum Herstellen der Stromversorgung zwischen Niedervolt-Stecker, Schalter und Platine. Finde ich ok so, sollte in der Bastelkiste sein. Letzte Woche vor Xmas bestellt, am 23. geliefert, Feiertage gerettet
Die Bauanleitung (beim Hersteller auch als PDF auf deutsch und englisch herunterladbar) enthält eine Schaltungs-/Funktionsbeschreibung, Löt- und Bestückanleitung, Hinweise zu den einzelnen Bauteiltypen, Fotos von Bestück- und Lötseite, Aufbau- und Montage-Hinweise, eine Checkliste zur Fehlersuche, Schaltplan, Stückliste und Bestückungsplan, die Bedienungsanleitung zum Kalibrieren und Messen, sowie zur Nutzung des Dateninterfaces via USB mit der PC-Software und Interface-Beschreibung und die technischen Daten. Die Platine ist soweit ich das beurteilen kann, von hervorragender Qualität.
Das Bild zeigt die Platine im Halter, fotografiert durch die LED-Lupe, die Verzerrungen des Bildes kommen von der Lupe.
Die Anleitung weist auf das Risiko eines Kurzschlusses durch das Quarz-Gehäuse hin. Ich habe aus einem Stückchen Bauteil-Band eine Isolationslage geschnitten und mit dem Quarz eingebaut.
Die Aufbauzeit für die Platine beträgt ca. einen Nachmittag, alles unkritisch, danach der Gehäuseeinbau.
Der Smoke-Test war erfolgreich im Sinn "kein Rauch" und das Display und ich haben gestrahlt.
Der geneigte Leser könnte nun anmerken, dass ich zum Identifizieren der Cs aus diesem Bausatz ja ein C-Meter hätte haben müssen, hm, Touché, Henne-Ei-Problem, Katze-Schwanz u.s.w. Tatsächlich konnte ich die Cs anhand des Mengengerüstes eineindeutig zuordnen. Und das LC-Meter wollte ich ja sowieso haben.
Messen tut das LC-Meter prima, die Delta-Funktion und das Rekalibrieren ergänzen perfekt. Das erneute, permutierte Messen verschiedener Bauteile reproduziert die vorhergehenden Messwerte. Die Mess-Pinzette ist nicht nur bei SMD-Bauteilen ideal, den Einfluss durch Messleitungen und deren Abstand zu minimieren. Bei separaten Spielereien mit einzelne Leitungen habe ich eine Menge über Kapazitätsänderungen durch Leitungsführung und Bio-Masse im Dielektrikum gelernt. Das USB-Interface und die PC-Software habe ich noch nicht getestet.
Resumée: Idealer Anfängerbausatz, viel Platz auf der Platine, alles gut beschrieben, günstiges und gutes Gerät.
vy73
Thilo