• Hallo Jochen,


    diese dicke Schirmung ist notwendig um so nahe an die Hauptplatine zu kommen. Ich hatte schon mit feinem Messinggitter, Alufolie und 0,2mm Kupferfolie versucht. Da komme ich nur bis 15...20 cm heran. Als zusätzliche magnetische Schirmung zwischen Antenne und Hauptplatine habe ich ja zusätzlich noch zwei nackte Ferittstäbe einfügen müssen. Nur so funktioniert es in dieser geringen Entfernung.

    Die Feritstabwicklung befindet sich auf einem Plexiglaskörper.

    Der erste Quarz macht doch noch ein kleinwenig Selektion (meßtechnisch) . Ich habe schon ohne diesen getestet und kann rein vom Gefühl keinen Unterschied der Störempfindlichkeit feststellen. Das ist aber auch sehr schwierig zu testen, da auch die äußeren Störungen sich ständig verändern.

    Ob der Stromspiegel bestückt ist, oder nicht, macht auch meßtechnisch kein Unterschied.


    Trotzdem danke für deine Meinung, wenn ich das auch alles schon durchgespielt habe - habe geschätzt zehn verschiede Antennenvarianten getestet. Mit dieser erreiche ich die kürzeste Entfernung zur Hauptplatine


    Aber hast Du eine Idee, wie man mit den vorhandenen drei Quarzen ein steileres Filter mit etwas größerer Bandbreite bauen könnte.

    Eingangsstufe und Auskoppelstufe funktionieren einwandfrei, nur die Selektion soll verbessert werden. Nur so können mehr Eigenstörungen eliminiert werden.

    (In 50cm Entfernung funktioniert eine originale Antenne, ca 5cm Ferittstab, auch ungeschirmt schon einwandfrei.)


    Viele Grüße

    Bernd


    Viele lauschen hier, aber keiner traut sich was zu sagen - wovor habt ihr Angst, wir beißen doch nicht.

  • Hallo Bernd,


    mit meiner Frage kann ich Dir nicht helfen, nur wundert es mich, warum Du die Antenne unbedingt so nah bei der Uhr platzieren möchtest.

    Die ganzen originalen ACS-77 (auch meine hier) haben eine abgesetzte Antenne. Die brauche ich auch hier, denn wenn ich z.B. Deine

    Uhr bei mir an die Wand hängen würde, dann wäre DCF77 ziemlich genau in der Nullstelle der Ferritantenne und damit wäre kein Empfang möglich.

    Und Du brauchst ja ohnehin noch ein abgesetztes Netzteil, die Dinger sind ja nicht gerade sparsam bei der Stromaufnahme...

    Ein anderes Quarzfilter wirst Du nur mit speziell angefertigten Quarzen hinbekommen - viel zu groß und zu teuer.

    Die kleinen Uhrenquarze sind halt optimiert für diese integrierten Empfänger.

    PS: habe mir gerade 2 Acryl-Spulenkörper gedreht und mit jeweils 1200 Wdg CuL bewickelt - soll mal auf 17,2 kHz resonant sein...

    ein ganz spezielles Projekt, mal sehen ob das was wird...


    73

    Mark

  • Hallo Mark,


    nun jeder hat so seinen Vogel.

    Ich habe mir eben das Ziel gesetzt Antenne und Netzteil zu interieren. Das habe ich ja auch geschafft. Wenn der Ferrittstab auf den Sender ausgerichtet ist, synchronisiert die Uhr mit beiden Schaltungen fast immer. Mit der großen Schaltung kann bis zu etwa +/- 45° noch öfters synchronisieren.

    Gucke mal das Foto genau an. Die untere schmale Platine ist das Schaltnetzteil mit maximalem Filteraufwand.

    Der Vollständigkeit halber: Die linke Platine ist ein elektronischer Stundenschlag und eine Auschaltschaltung für das Display - gesteuert vom Uhrentimer.

    Und parallel zur Antenne das Antennenfilter.


    Das mit den Quarzen sehe ich nach wochenlangen Versuchen auch so, aber man weiß ja nie, ob jemand eine bessere Idee mit denen hat.


    Bei 1200Wdg dann sicher als Luftspule.

    Eine resonante geschirmte Wicklung um den Bilderahmen sollte als magnetische Antenne auch funktionieren - je größer der Rahmen, desto besserer Empang - eine echte Rahmenantenne im Sinne des Erfinders.


    Als abgesetzte Antenne sollte so gut wie Jede funktionieren.


    Viele Grüße

    Bernd

  • Hallo Bernd,

    die Variante "Hosenträgerkabel" ist gut erprobt. Mein Riesen-Ferritstab von Kaschke ist auch so eingepackt.

    Deine ganze Empfängerplatine liegt übrigens unabgeschirmt direkt neben der digitalen Störquelle.

    Mit 3 (baugleichen) Quarzen kannst Du ein Ladder-Filter bauen, mit 2 Stück ein symmetrisches einstufiges.

    73 de Jochen!

  • Hallo Jochen,


    wie schon geschrieben reicht diese Schirmung bei mir nicht aus - glaube mir.


    Ein Ladderfilter habe ich mit denen noch nicht aufgebaut.

    Im Netz fand ich zwei Beiträge mit solchen Quarzen. Beide haben festgestellt, daß die dafür unbrauchbar sind, und haben sich Quarze anfertigen lassen.

    Und liegt dann die untere Flanke nicht auf 77,5kHz und die obere höher ? Ich bräuchte dann Quarze mit niedrigerer Frequenz .

    Außerdem sind die von unterschiedlichen Herstellern.


    Und wie sollte ich vorgehen ohne genaue Daten der Quarze .

    Die Platine ist auf einem Alublech befestigt und die Schirmung zur Hauptplatine ist durch zwei lange Feritstäbe geschirmt.

    Die Elektronik soll ja zu sehen sein. Das ist ja nicht einfach eine Uhr, sondern ein Elektronikbild nostalgischer Bauart.


    Viele Grüße

    Bernd

  • Hallo Bernd,

    nur so eine Idee zum Testen.

    Das Schaltnetzteil hat zwar Filter drin, aber der Schalenkern, wohl der Wandlertrafo, ist nicht magnetisch geschirmt. Die Dinger können ein lästiges Streufeld abgeben. ich hatte bei meinem QCX leichte Einstrahlung, die auf Abblockkondensatoren/Filter nicht reagierte. Ursache war das Magnetfeld der Wandlerdrossel, Einstreuung in den 8cm entfernten Ringkern/Leitungen des Eingangskreises. Ein dünner Ms-blechstreifen als Ringabschirmung brachte schon gut 10dB Reduzierung, zusätzlicher Masseanschluss des Ringes bewirkte nichts.

    73 Reiner

  • Hallo Reiner,


    das werde ich mal probieren. Die Störungen treten zwar auch ohne Schaltnetzteil auf - Hauptakteur die langen Leiterbahnen zu den Multiplexanzeigen. Aber jeder Schritt in die richtige Richtung bringt ein wenig Besserung.

    Wegen der Streufelder habe ich schon extra , bis auf Eine, Topf unf Ringkerndrosseln verwendet. Und der Wandlertrafo ist ein geschlossener Schalenkern , nicht so ein halboffener RM- oder EE-Kern.


    Wie schon gesagt, die Uhr synchronisiert etwas aus der Richtung gedreht immer noch oft genug . Aber wenns noch etwas besser geht, warum nicht , da bin ich ehrgeizig.

    Aber wie das so ist, mir gehen langsam die Ideen aus und jeder Tipp ist willkommen.


    Bedingung ist halt, die Optik muß bleiben, da als Bild .


    Viele Grüße

    Bernd

  • Hallo ,


    ich habe jetzt erstmal mit der Bandbreite gespielt. Den zweiten Quarz entfernt und nur den Trimmer zwischen den heißen Enden der Spulen. Ich habe nun etwa 20Hz 3dB-Bandbreite. Die Uhr synchronisiert jetzt in einer größeren Abweichung zur Senderichtung.

    Folglich war mein Filter einfach zu spitz.

    Was pssiert eigentlich mit dem Signal bei so einer spitzen Kurve? Das ist doch nur eine Frequenz deren Amplitude für eine bestimmte Zeit abgesenkt wird - Einschwingprobleme ?(

    Ich werde nun noch ein Dreikreisspulenfilter aufbauen - "die Sau kriege ich schon noch gebraten":D:D:D


    Das mit der Trafoschirmung habe ich noch nicht gemacht, da ja seitlich die Drähte herauskommen und der Ring dann nicht am Kern anliegt.

  • Was pssiert eigentlich mit dem Signal bei so einer spitzen Kurve? Das ist doch nur eine Frequenz deren Amplitude für eine bestimmte Zeit abgesenkt wird - Einschwingprobleme ?(

    Hallo Bernd,


    ein Rechteckimpuls hat hohe Frequenzanteile im Spektrum. Je steiler die Flanken unso hoeher. Und die kurzen Impulse sind ja nur 100 ms lang. Was einer Frequenz von 5 Hz entspricht, wenn man mal von einer 0-1 Folge mit 100 ms Pulslaenge ausgeht. Diese Impulse stecken ja aufmoduliert in dem 77,5 kHz Signal sozusagen drin, d.h. wenn Du dieses Signal durch einen extrem schmalen Bandpass schiebst, dann werden die Flanken extrem verschliffen und die Impulse werden immer flacher. Deine Schaltung will im Anschluss aber eine Impulsbreite messen. Das wird dann natuerlich immer schwieriger, je schmaler das Filter wird. Es findet sich auch in einem anderen Forum der Hinweis, dass das Filter mindestens 10 Hz Bandbreite haben sollte. Mit 20 Hz solltest Du auf der sicheren Seite sein.

    73

    Mark

  • Hallo Mark,


    danke für deine Erklärung .

    Genau das habe ich praktisch erfahren.

    Bandbreite 4 Hz schlecht , 10 Hz geht gerade so und 20Hz bis jetzt am Besten.

    Ja man bräuchte einen Oszi, der diese langsamen Impulse darstellen kann, habe ich aber nicht.


    Viele Grüße

    Bernd

  • Nur zum Spaß, bin gleich wieder weg

    Hallo Bernd,


    falls du mit einem der Quarze noch einige Versuche machen willst - hier ein paar Infos.

    Diese Uhrenquarze besitzen eine extrem hohe Induktivität so zwischen 2000 bis 3000 Henry (Cm~2.2fF bis 1.4fF). Damit sind keine Ladderfilter möglich. Die Parallelresonanz fp liegt auch nur ca. 500Hz oberhalb fs.


    Anbei eine Schaltung eines 2-Polfilters mit einem Quarz und ihre Berechnung für Lm=2500Hy und b3=100Hz. Um einen Flattop zu erreichen, muss in diesem Beispiel die Betriebsgüte der Spule mindestens 650 sein, also nur durch Entdämpfung zu erreichen. Das Quarz-Cp wird da durch Cn neutralisiert --> symmetrische Kurve. Siehe generelle Beschreibung im pdf.


    MfG, Horst

  • Werte Filterbastler!


    @ Horst DJ6EV: Schade dass Du "gleich wieder weg" bist!

    Hat mich gefreut ein Lebenszeichen von Dir zu lesen und noch dazu ist Dein Quarzfilterwissen sehr geschätzt.

    Viel Freude und Gesundheit im neuen Jahr 2020!


    Zufällig habe ich mich vor einigen Wochen gerade mit Kautterfilter bzw Filter mit variabler Bandbreite beschäftigt, die bei meinem derzeitigen Bastelprojekt (Röhrenradio mit DK91, 1T4 usw) zum Einsatz kommen sollten. Wenn es jemand interessiert, es gibt dazu noch historische Unterlagen zu den Filtern im Web:


    Breite Quarzregelfilter (1937)

    Telefunken-Zeitung 77

    Artikelausschnitt



    Dr. Wolfgang Kautter (1939)

    Kristallfilter veränderlicher Bandbreite

    Patentschrift



    Variable Bandwidth Crystal Filters (1948)

    Radiotronics 133

    73 de Chris, OE3HBW

    2 Mal editiert, zuletzt von chirt ()

  • Hallo Horst und Chris,


    ich danke euch Beiden.


    Das von Horst vorgeschlagene Filter werde ich eventuell noch aufbauen. Aber ich habe Bedenken, daß ein Gütemultiplier zu Instabilität neigt. Und der Platz wird auch eng.


    Ich werde erstmal das Spulenfilter längere Zeit testen.


    Im Moment baue ich aber erstmal den Bilderrahmen um mal ein Ende zu sehen.


    Viele Grüße

    Bernd

  • So, hier nun der derzeitige Stand. Der Bilderrahmen ist fertig. zum knipsen habe ich erstmal das Glas weggelassen. Das liegt nur drin und wird dann vom Chassis mit gehalten.

    Das Bild hat die äußeren Abmessungen von 290mm x 235mm x 33mm.

    Es war zu hell, dadurch die Belichtungszeit zu kurz und deshalb nur zwei Zeichen zu sehen.


    Nun werde ich noch das oben vorgeschlagene Filter aufbauen und testen bevor ich die endgültige Antennenplatine baue.

    Mal sehen, ob es weitere Verbesserung dadurch gibt.


    Viele Grüße

    Bernd


  • Hallo Horst und Alle,


    Ich habe das Kauterfilter aufgebaut, und funktioniert. Ich danke dier als Quarzfilterexperten vielmals für deine Vorarbeit.

    Ich habe auch deine Schaltung mit dem Dualgate-FET angepaßt und benutzt.

    Allerdings noch nicht in die Gesamtschaltung integriert, nur als Drahtigel.

    Anbei die Filterkurve, gemessen mit dem NWT502.


    Viele Grüße

    Bernd

  • Hallo,


    das Kauterfilter habe ich zwar noch schön symmetrisch hinbekommen, ist aber viel zu breit mit seinen ca 100Hz.


    Nach nun etlichen Versuchen mit Filterschaltungen bin ich endlich zufrieden.


    Der Grund ist halt die Störstrahlung der Uhr selbst.


    Die Auswahl der 3dB-Bandbreite des Antennenfilters ist eine Gratwanderung. Da ich keine Baugruppe der Uhr (elektronisches Wandbild) richtig schirmen kann und die Antenne selbst mit ins Bild muß. Gibt es nur einen Kompromiß zwischen Signalgüte und Bandbreite. 10Hz ist nach meinen Erfahrungen das mindeste, sollte aber 15…20Hz auch nicht übersteigen.


    Das unkompensierte Quarzfilter, bisher vor dem Eingangs-FET, ist nicht das wahre – schlechte Durchlaßkurve.


    Die besten Ergebnisse brachte die jetzige Schaltung mit dem einfachen kompensierten Quarzfilter.


    Der A281D (TAA981/TAA991) als geregelter Verstärker stellt mir nun einen konstanten Pegel zur Verfügung, egal ob die Innere oder die externe Antenne verwendet wird.


    Als externe Antenne dient der kurze Pollinstab. Damit habe ich fast Rundumempfang bei bereits 50cm Abstand zur Uhr. Bei Verwendung der inneren Antenne ist nach wie vor eine genauere Ausrichtung zum Sender nötig.


    Hier nun der Schaltplan und eine Knipsung der Platine.




    Viele Grüße

    Bernd