Für mich als Röhrenfreak aus den 50ern ist es ein revival der alten Zeiten und ganz interessant. Ich hatte mich zwangsläufig mehr um RX -Unterlagen gekümmert und TX auf die Seite gelegt (ausgenommen Selbstbau-Experimente). Die Liste ist etwas inzwischen länger geworden. Bei der Betriebsart notiere ich mir die -Ug1, wenn es nicht direkt angegeben ist. Dann kann man in den Kennlinienblättern (vorhanden) nachsehen.
Bei den SSB/AM Geräten gibt es verschiedene Wege. Gemeinsam ist in "der alten Zeit" in aller Regel der Balance-(Ring-) Mischer (-Modulator). Bei Symmetrie ist erst einmal der Träger so gut wie weg (im Idealfall = 0) und dahinter ein DSB Signal. Einige Geräte mischen den Träger additiv einfach am Modulator-Ausgang wieder zu. (Ich notiere dann "carrier insert" in meiner Tabelle, manchmal wird es auch AM-DSB im Manual genannt). Die zweite Variante ist eine "Verstimmung der Symmetrie", wodurch der Träger bleibt. Diese Unsymmetrie wird oft für CW und AM benutzt und einfach durch Kurzschluß oder parallelen R im Brückenzweig erzeugt. Der Aufwand ist nicht groß und wurde oft als Modifikation in reinen SSB-Sendern gemacht (u.a. Heathkit). Bei Collins wurde (Mod. oder Original, muß ich noch nach recherchieren) vom DSB-Signal ein Seitenband weg gefiltert und dann erst der Träger zugemischt, d.h. A3 mit (nur) einem Seitenband (die neuen Bezeichnungen muß ich immer wieder nachschlagen, die alten sind eingebrannt, , sorry).
Mir fehlen zwar meine ersten cqDL / DL-QTC, aber 1963/64 unvollständig, danach ab 1965 komplett aufgehoben und gebunden. Ich habe im Moment vier Jahrgänge der 60er durchgeblättert und auch ein paar Selbstbauten notiert (Ausgabe/Seite). Für DARC Mitglieder sind die ab Anfang im cqDL-Archiv aufrufbar. Sind einige Testberichte dabei und aus der Werbung kann man dann auch per Typ gezielt im Netz suchen. Collins hat eine Fan-Gemeinde, wo man z.B. Jugendträume wie den KWM-1 und KWM-2/2A nach blättern kann.
http://www.collinsradio.org/cc…dio/the-grey-boxes/kwm-1/
Ich mache peu-a-peu weiter und wenn die Tabelle zu groß wird, packe ich sie auf meine Homepage und poste die Link. Im Moment will ich noch etwas eintippen, dann lade ich heute oder übers WE neu hoch. Mich hat echt die Neugierde gepackt und es ist auch ein Anschub, in den Papierberg aus -zig Jahren mal Ordnung und Schwund (scannen) rein zu bringen. Die Erben werfen eh' nur alles weg .....
73 Peter
Nachtrag: bei einigen Sendern steht als Anmerkung, daß bei starken Signalen Übergang zu B-Betrieb erfolgt. Dazu muß man den kompletten Kennlinienpart umzeichnen. Oft wird mit anderen Anoden- und G2-Spannungen gearbeitet und die Handbuch-Ug1 Linien passen nicht. Habe ich früher "von Hand" gemacht, ist nicht allzu schwer. Vermutlich gibt es aber auch Tools inzwischen dafür. Ich habe ein Mathe-Buch aus der Zeit, wo diese Methode als Übungsbeispiel für Kennlinien drin ist. (Finde es gerade nicht, trage nach). Der BC653 ist gut lesbar im Jacobi Band II beschrieben und dort wird die 814 bei CW mit Ua 1500V und Ug1 -90V betrieben, bei AM mit 1250V bzw. -150V. Es wird dort empfohlen, dem Modulator um zu bauen.
Mathe-Buch: F.Bergtoldt, Mathematik für Radiotechniker und Elektroniker, Franzis-Verlag, 1958. 13. Lektion "Darstellen,Prüfen und Ergänzen gegebener Zusammenhänge", Seite 136 Kennlinienfelder für drei Variable aus dürftigen Unterlagen. Dort beschreibt er, wie man aus Röhren-Taschenbuch-Unterlagen die klassischen Kennlinien einer Pentode zusammen zimmert. Ich werde es gelegentlich einscannen -- und über Copyright nachdenken müssen. Nach dem Methode habe ich schon öfter gearbeitet, damals bei Selbstbau und bis heute bei Reparaturen und Mods, wenn keine Kennlinien da waren oder unpassend waren.