CEPT-Sitzung: Kaum Widerstand gegen französischen Vorschlag, das 2-m-Band dem Mobilen Flugfunk zuzuweisen

  • Moin,

    Sorry, Tom, auch wenn ich mich damit unbeliebt mache. Ob das als Petition anerkannt wird, wage ich zu bezweifeln. Es wäre m.E. vernünftiger, dem eigenen Landesverband zweckgebunden zu spenden (in DL einer der RTA-Gruppen, um den DARC nicht zu erwähnen....). Der RSGB kann sich schlecht mit ausländischen (Nicht-Mitglieder-)Stimmen an die OFCOM wenden. Für die ist weder der RSGB noch die OFCOM zuständig und letztere sitzt in der CPG-Gruppe.

    Nur um das mal festzuhalten, Spenden muss man ueberhaupt nicht, man kann auch ganz ohne jeglichen Geldbetrag zeichnen!


    Es geht meiner Meinung nach auch nicht um Zustaendigkeiten, sondern um eine Sammlung von Stimmen, die dagegen sind.


    Ich bin auch der Meinung, dass die IARU, ebenfalls in der Petition genannt, sehr wohl fuer alle Funkamateure sprechen kann, egal wo man herkommt. Es steht dort nirgends, dass es nur fuer den RSGB ist, es sind 5 Organisationen genannt.


    Zu den Statements des RTA:


    "Hier sind im weitesten Sinne alle Funkamateure gefordert. Es ist besonders wichtig, dass der Amateurfunk mit einer Stimme spricht. Einzelinitiativen, eventuell mit "direkten Drähten" nach Berlin und/oder Brüssel helfen da nicht weiter. Im Gegenteil, sie können massiv unserem Anliegen schaden, weil sie möglicherweise einem systematischen Vorgehen die Wirkungskraft nehmen."


    Dieser Satz steht seit Jahren unter fast allen Dingen, um die sich der RTA kuemmert. Nur sind die meisten Funkamateure in keinem Verband, der vom RTA vertreten wird, organisiert. Wenn der RTA darauf immer wieder hinweist, dann sollte er als allererstes mal zusehen, das auch alle runden 70.000 Funkamateure in DL in einem Mitgliedsverband sind. Im Moment sind das wohl eher nicht mal die Haelfte. Somit kann der RTA gar nicht fuer alle Funkamateure sprechen, er vertritt diese nicht und jeder einzelne Buerger hat das Recht, seinen Unmut Luft zu machen und wenn es nur beim Nachbarn ist, der vielleicht gerade im Ortsrat oder Stadtrat als Politiker taetig ist. Das nennt sich Demokratie!


    Was ein Einzelner mit entsprechender Reichweite bewirken kann, dass haben wir gerade mit dem Video von Rezo erlebt. Und das ist auch gut so!


    Das Problem bei diesem von Frankreich gestellten Antrag sind die Hintergruende, die man nicht kennt. Niemand in einer Behoerde kommt einfach mal so auf die Idee, dass es fuer eine Anwendung gut waere, wenn man bestimmte Frequenzen haette:

    Zitat

    One can mention the following applications: fire surveillance, border surveillance, air quality and environment monitoring, traffic monitoring, disaster monitoring, terrain modelling, imagery (visible, infrared, radar, meteo), video monitoring… Such applications require communications for flight coordination and identification, sensor control or synchronization and for access to ground databases.

    Nach dem Text kann man Rueckschluesse darauf ziehen, um was es geht. In diesen Dokumenten wird Thales als der Urheber genannt. Thales ist ja sicherlich bekannt. Es geht hier also wieder einmal nur um die wirtschaftlichen Interessen eines Unternehmens, dass eine Behoerde sich veranlasst sah, diesen Antrag zu stellen.


    73, Tom


    Mitglied im DARC und der Meinung, jeder DL-Funkamateur sollte in einem im RTA organisierten Verband Mitglied sein, weil wir eine n Interessenverband brauchen.

  • Ich gehe jetzt nicht auf die Argumente im einzelnen ein, nur: in einer Demokratie darf jedermann/frau seine Meinung sagen, aber realisiert wird die Meinung einer Mehrheit und nicht von einzelnen. Die CPG kann nicht jeden nach seiner Meinung fragen, sondern fragt - wie die BNetzA den RTA - (Interessen-)Verbände. Wenn Funkamateure nicht im Verband sind, ......... der RTA arbeitet jedenfalls für den Amateurfunk, noch dazu ehrenamtlich und nebenberuflich und neben-familiär. Die Leute, die für uns Funkamateure in solchen Gremien die Arbeit machen, brauchen Kostenersatz für ihre Auslagen. Die IARU gehört auch dazu, was glaubst Du, wo deren Geld herkommt ??


    Rezo ist kein Demokratie-Beispiel, nur eine mediale Einzelmeinung. Aber ... das führt jetzt zu nichts. Ich habe meine eigene Meinung, wie und für wen (auch meine) Beitragsgelder verwendet werden sollen. Wer den RTA nicht unterstützt, muß ihn auch nicht kritisieren - er hat einfach nichts damit zu tun.


    73 Peter

    Zu den Statements des RTA:


    "Hier sind im weitesten Sinne alle Funkamateure gefordert. Es ist besonders wichtig, dass der Amateurfunk mit einer Stimme spricht. Einzelinitiativen, eventuell mit "direkten Drähten" nach Berlin und/oder Brüssel helfen da nicht weiter. Im Gegenteil, sie können massiv unserem Anliegen schaden, weil sie möglicherweise einem systematischen Vorgehen die Wirkungskraft nehmen."


    Dieser Satz steht seit Jahren unter fast allen Dingen, um die sich der RTA kuemmert. Nur sind die meisten Funkamateure in keinem Verband, der vom RTA vertreten wird, organisiert. Wenn der RTA darauf immer wieder hinweist, dann sollte er als allererstes mal zusehen, das auch alle runden 70.000 Funkamateure in DL in einem Mitgliedsverband sind. Im Moment sind das wohl eher nicht mal die Haelfte. Somit kann der RTA gar nicht fuer alle Funkamateure sprechen, er vertritt diese nicht und jeder einzelne Buerger hat das Recht, seinen Unmut Luft zu machen und wenn es nur beim Nachbarn ist, der vielleicht gerade im Ortsrat oder Stadtrat als Politiker taetig ist. Das nennt sich Demokratie!

    Und leider hat der RTA recht. Jeder darf seinem Unmut Luft machen und ansonsten sich einfach nur zurück lehnen. Wer macht in (D)einer Demokratie eigentlich die Arbeit ??

    Einmal editiert, zuletzt von DB6ZH ()

  • Schon vorher gelesen, aber wegen "Wenn der RTA darauf immer wieder hinweist, dann sollte er als allererstes mal zusehen, das auch alle runden 70.000 Funkamateure in DL in einem Mitgliedsverband sind." so allgemein formuliert. Der RTA wurde auf Bitte der BNetzA gegründet, die nur einen Ansprechpartner haben möchte, um sinnvoll arbeiten zu können. Das ist auch in einer Demokratie sinnvoll. Im übrigen sind Vereinsfunktionäre nicht per Beitragszahlung Angestellte der Mitglieder. Ich grenze den Begriff "Unterstützung" nicht nur auf Beitragszahlung ein. So ganz umsonst hat DL3MBG nicht geschrieben,

    Zitat

    ... Hier sind im weitesten Sinne alle Funkamateure gefordert. Es ist besonders wichtig, dass der Amateurfunk mit einer Stimme spricht. Einzelinitiativen, eventuell mit "direkten Drähten" nach Berlin und/oder Brüssel helfen da nicht weiter. Im Gegenteil, sie können massiv unserem Anliegen schaden, weil sie möglicherweise einem systematischen Vorgehen die Wirkungskraft nehmen....

    Insofern ist das "Bürgerrecht, seinem Unmut Luft zu machen" möglichst mit Verstand zu gebrauchen, auch in einer Demokratie.

    73 Peter

  • Das ist jetzt mein letzter Beitrag zum Thema. Den Schuh ziehst Du Dir ja nun selber an. Wenn ich Dir persönlich etwas vorwerfen würde, käme das per PN/Mail oder unter 4 Augen und nicht öffentlich. Ich habe bei diesem Thread-Thema etwas empfindlicher auf "Demokratie" reagiert, weil es leider sehr verbreitet ist, seinem "Unmut Luft zu machen". Man trifft zu oft damit Leute, die sich für den Amateurfunk krumm legen und bei den Behörden OM/YLs, die auf unserer Seite stehen. Diese CEPT Geschichte ist ein hochpolitischer und sensibler Vorgang und man sollte bei DL3MBG (RTA-Vorsitzender in diesem Fall) auch zwischen den Zeilen lesen. Für Uli's, DK4VW. Beitrag gilt das gleiche. Deshalb war mein Beitrag sehr allgemein gehalten, auch wenn ich Deine Formulierungen dazu benutzt habe. Es gibt viele OM/YL, die viel für den Amateurfunk tun und bei pauschaler Kritik "mit rasiert" werden".


    73 Peter


    .

  • Somit kann der RTA gar nicht fuer alle Funkamateure sprechen, er vertritt diese nicht und jeder einzelne Buerger hat das Recht, seinen Unmut Luft zu machen und wenn es nur beim Nachbarn ist, der vielleicht gerade im Ortsrat oder Stadtrat als Politiker taetig ist.

    Doch, er spricht sehr wohl für ALLE DARC-Mitglieder, weil an dem erreichten Ergebnis alle Funkamateure teilhaben! Ich möchte mal den Aufschrei hören, wenn plötzlich nur noch DARC-Mitglieder Betrieb auf einem Band machen dürften...


    Die, die nicht organisiert sind, sind die Nutznieser der Sache!


    gruß Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Ich korrigiere: Er spricht für alle Funkamateure! Dann stimmt auch der Rest meiner Aussage.

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Nu kommt bitte wieder runter, offensichtlich verstärkt die Hitze die Sprachprobleme :) Ihr seit doch ganz nah beieinander, ich sehe jedenfalls keine wesentlichen Unterschiede.


    Vielleicht hilft ein gedanklicher Vergleich mit den Gewerkschaften. Die vertreten ALLE Arbeitnehmer und nicht nur die Mitglieder. Das wird von der Politik sowie von den Geldleuten nicht nur toleriert, es wird sogar gefördert. Grauenvolle Vorstellung für jeden Boss, dass ein Tarifvertrag nur für die Mitglieder Gültigkeit hätte, weil dass davon auszugehen wäre, dass plötzlich auch der letzte Stänkerer eintreten würde und DANN hätten die Gewerkschaften plötzlich wirkich Macht und müssten weniger Kompromisse schließen.

    Genauso beim RTA. Er wird eingesetzt von den Mitgliedern der Verbände, um dann für ALLE Funkamateure die Eisen aus dem Feuer zu holen. Stellt euch mal vor, es wären ALLE Funkamateure Mitglied. DAS wär ne Nummer. Ohne die Verbände gäbe es schon lange keinen AFU mehr.


    ob ich in der Gewerkschaft bin? Sicher, seit dem ersten Lehrjahr :) Im DARC? aber natürlich,und auch drin geblieben, als ich unter lautem Protest als DV Berlin zurück getreten bin.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Moin Peter,

    Vielleicht hilft ein gedanklicher Vergleich mit den Gewerkschaften. Die vertreten ALLE Arbeitnehmer und nicht nur die Mitglieder. Das wird von der Politik sowie von den Geldleuten nicht nur toleriert, es wird sogar gefördert. Grauenvolle Vorstellung für jeden Boss, dass ein Tarifvertrag nur für die Mitglieder Gültigkeit hätte, weil dass davon auszugehen wäre, dass plötzlich auch der letzte Stänkerer eintreten würde und DANN hätten die Gewerkschaften plötzlich wirkich Macht und müssten weniger Kompromisse schließen.


    Das trifft es doch!


    Und trotzdem gibt es in Gewerkschaften und auch bei den Funkamateuren welche, die sich nicht vertreten fuehlen oder nicht vertreten lassen wollen. Und die gehen ihren eigenen Weg, ob es nun die Gehaltsverhandlung mit dem Chef ist oder das Gespraech mit dem Abgeordneten aus seinem Wahlkreis zu AFu-Themen. Deswegen mag ich diesen Satz vom RTA nicht so, der immer wieder gebetsmuehlenartig kommt. Wenn jemand meint, seinen Unmut ueber AFu Themen mit Ansprechpartnern seiner Wahl zu klaeren, aus welchem Grunde auch immer, dann kann der RTA da auch nichts machen und das ist halt ein Buergerrecht. Der RTA kann nur die Mitglieder der Verbaende auffordern, moeglichst die Fuesse still zu halten, aber eben nicht diejenigen, die keinem Mitgliedsverband angehoeren, weil diese das ablehnen oder alles selbst in die Hand nehmen wollen.

    Zitat

    Genauso beim RTA. Er wird eingesetzt von den Mitgliedern der Verbände, um dann für ALLE Funkamateure die Eisen aus dem Feuer zu holen. Stellt euch mal vor, es wären ALLE Funkamateure Mitglied. DAS wär ne Nummer. Ohne die Verbände gäbe es schon lange keinen AFU mehr.

    Jepp, das meine ich ja auch und die Verbaende sollten verstaerkt darauf hinweisen, warum es wichtig ist, dass diese fuer viele Mitglieder sprechen. Es partizipieren zwar alle Funkamateure von der Arbeit der Verbaende, aber die Behoerden wissen ganz sicher auch, dass nur rund die Haelfte organisiert sind. Wie mit den Gewerkschaften, die Macht waere viel groesser, wenn der Organisationsgrad hoeher waere.


    Wir bemuehen uns hier jedenfalls immer, z.B. durch unsere Veranstaltungen die allen Funkamateuren offen stehen, neue Mitglieder im OV zu gewinnen und nicht nur ganz neue Funkamateure, sondern auch diejenigen, die bisher nicht Mitglied waren oder aus irgendeinem Grunde ausgestiegen sind. Und bisher waren immer alle begeistert von dem, was wir im OV machen.


    73, Tom

  • Es ist schade, daß es hier wegen "eigener Rechte" so auseinander läuft. Ich nutze diese Rechte natürlich auch, aber erst nach Rücksprache mit evtl. weiteren Akteuren. In der Regionalpolitik stimme ich mich z.B. mit Bürgermeister und/oder Landrat ab, wenn ich einen Leserbrief oder Behördenbrief (an MdL,MdB, Amt für ....., usw) zu kommunalen Problemen schreibe. I.d.R. bekomme ich dann gute Tips, wen ich anschreiben soll (persönlich ist immer besser) und wo Schwerpunkte und Fettnäpfe zu dem Thema sind. Das hat sich gut bewährt und ich finde immer ein offenes Ohr. Das funktioniert auch im DARC mit VO und Amateurrat. In allen Fällen (Politik und DARC) funktioniert es natürlich nicht, wenn man jeden Tag die Leute nervt. Man muß auch mal auf Bitten die Klappe halten können.


    In diesem Fall hat der RTA (DL3MBG) eine Bitte an alle Funkamateure gerichtet. Wozu also dieses Demokratie-Recht-Gehabe ??

    73 Peter

  • Vielleicht ist es die andere politische Kultur, die ich als HB9 mitbringe; aber an sich ist in meinem Heimatland so, dass es oft zu politischen Entscheidungen kommt - kommunal, kantonal oder federal - die für eine Gruppe von Personen so nicht hinnehmbar ist.


    Die logische Konsequenz daraus ist, dass sich diese Personen zusammenschliessen und ein Referendum lancieren; das heisst - je nach politischer Ebene eine bestimmte Anzahl Unterschriften zu sammeln, um damit den Gesetzgeber zu zwingen, das jeweilige politische Vorhaben dem Volk zur Abstimmung zu unterbreiten. Auf diesem Weg wurden schon viele Vorhaben des Gesetzgebers bachab geschickt, was auch oft genau richtig war.


    Es fällt mir also etwas schwer zu verstehen, warum Füsse stillhalten und keine Petition lancieren im vorliegenden Fall das Richtige sein soll. Was spricht dagegen? Es ist doch nebst den Bemühungen unserer Interessenvertreter ein weiteres Zeichen dafür, dass wir nicht gewillt sind, alles mit uns machen zu lassen, nur weil Big-Money daherkommt und gerne etwas hätte.

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Hallo Pascal,

    das Problem ist anders gelagert, weil es ein EU-Problem ist. In DL hat die Kommunikation RTA - BNetzA positiv funktioniert, weil für DL die BNetzA als DL-Vertreter der Arbeitsgruppe dagegen gestimmt hat (lt. Nachricht des RTA). D.h. hier in DL kann man das Thema eigentlich nur noch kaputt reden.

    73 Peter


    ps eigentlich wollte ich alles löschen, weil die Diskussion nichts bringt. Wegen HB vs. DL diesen Rest stehen gelassen.

    3 Mal editiert, zuletzt von DB6ZH ()

  • HAllo Allerseits


    Bei meinen Recherechen im Internet bin ich auf folgende Interessante Aussage gestoßen. Damit wird vielleicht vieles klarer



    https://webcache.googleusercon…&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de

    ....................................

    Stellungnahme zur aktuellen 2-m-Band Problematik


    29.06.2019



    Auf der Suche nach Frequenzspektrum für kommerzielle Datenkommunikation zwischen Luftfahrzeugen und Bodenstationen (Aeronautical Mobile Service; AMS) droht das 2-m-Band als potentiell geeignetes Band in die Untersuchungen für eine gewünschte neue AMS-Zuweisung mit einbezogen zu werden.



    Zurzeit handelt es sich zwar „nur“ um einen diesbezüglichen Antrag Frankreichs an die CEPT Vorbereitungsgruppe (CPG19, Conference Preparatory Group und PTA, Project Team A, Untergruppe der CPG19) für die im Oktober 2019 stattfindende Weltfunkkonferenz (WRC-19) im ägyptischen Sharm El-Sheikh.



    Sollte der Antrag in dieser Form jedoch auf der nächsten CPG19-Sitzung im August in Ankara genügend Unterstützung der 48 CEPT-Mitgliedsstaaten erhalten, hätte er gute Chancen, auch auf die Agenda der übernächsten WRC-23 zu gelangen.



    In den vier Jahren bis zur WRC-23 würden dann die Funkverträglichkeitsbedingungen für eine zusätzliche AMS-Zuweisung im Bereich zwischen 144 MHz und 22.2 GHz in ITU-R Studiengruppen detailliert untersucht werden. Ergebnisse zu allen Aspekten dieser Untersuchungen wären ITU-R Reports und ITU-R Empfehlungen (Recommendation), die auch im Konsens der 193 ITU Mitgliedsländer zu erarbeiten sind.


    Diese Dokumente, zusammen mit politischen Bewertungen, werden dann auf der WRC-23 zu einer Entscheidung führen, ob oder wie die ITU Radio Regulation (VO-Funk) in den entsprechenden Frequenzbereichen geändert werden.



    Im gesamten Prozess wird die IARU, unterstützt durch regulatorische Experten der Mitgliedsverbände (DARC, RSGB usw…) versuchen, auf die Entscheidungen dieses Prozesses in Sinne des vollständigen Erhalts der bestehenden 2-m-Band-Zuweisung hinzuwirken.


    Die entsprechenden Kosten dieses Engagements werden durch den Anteil an nationalen Mitgliedsbeiträgen getragen, den jeder IARU-Verband an die IARU überweist.



    Allerdings, jetzt ist ein kühler Kopf angesagt: Bekanntlich haben unsere beiden Funkdienste (Amateur und Amateur-Satellite Service) im 2-m-Band primäre Zuweisungen. Wie bei jedem anderen der über 40 in den ITU Radio Regulations definierten Funkdienste sind mit einer solchen primären Zuweisung besondere Rechte auf einen störungsfreien Funkbetrieb verbunden.



    Es gibt jedoch keine Ewigkeitsgarantie für diese Rechte! Jede WRC ist eine unabhängige Konferenz der ITU-Mitgliedsstaaten, bei der völkerrechtlich verbindliche Vereinbarungen getroffen werden, die im Range eines Staatsvertrags stehen. So wird beispielsweise die auf der WRC-19 im Konsens der 193 Mitgliedsländer beschlossene neue Version der ITU Radio Regulations (VO Funk) die heute gültige Version 2016 und alle vorherigen ersetzen.



    Die Verwaltung jedes Mitgliedsstaats stimmt am Ende einer WRC formell der verabschiedeten neuen Version zu und veranlasst im nationalen Gesetzgebungsverfahren die vollständige, ggfs. auch teilweise Übernahme aller beschlossenen Änderungen in nationales Recht.



    Was unternimmt nun die IARU (DARC, RSGB, NRRL usw.…)? Und was kann jeder einzelne Funkamateur beitragen, dass unser 2-m-Band nicht auf der Liste verbleibt, wenn im Oktober/November die WRC-19 über die Agenda der folgenden WRC-23 entscheidet?



    Die IARU arbeitet bereits intensiv daran, bis August dieses Ziel zu erreichen. Dann tagt in der Türkei die Conference Preparatory Group (CPG) der CEPT als letztmalige Entscheidungsinstanz vor der WRC-19. Es hängt letztendlich davon ab, ob sich genügend CEPT-Verwaltungen (48!) in unserem Sinne dagegen entscheiden, den Frequenzbereich 144 – 146 MHz in den französischen Vorschlag einzubeziehen, bevor dieser zu einem gemeinsamen CEPT-Vorschlag wird. Das Kriterium lautet: Mindestens zehn CEPT-Länder müssen dafür sein, nicht mehr als sechs Länder dagegen.



    Hier sind im weitesten Sinne alle Funkamateure gefordert. Es ist besonders wichtig, dass der Amateurfunk mit einer Stimme spricht. Einzelinitiativen, eventuell mit "direkten Drähten" nach Berlin und/oder Brüssel helfen da nicht weiter. Im Gegenteil, sie können massiv unserem Anliegen schaden, weil sie möglicherweise einem systematischen Vorgehen die Wirkungskraft nehmen.



    Was wir aber alle tun können: Sicherstellen, dass auf dem 2-m-Band, wie auch auf den anderen Bändern, der Amateurfunk als eine wichtige gesellschaftliche Bereicherung wahrgenommen wird, der seinem gesetzlichen Auftrag (ITU Radio Regulation Artikel 25 und AFuG) angemessen nachkommt.



    Inhalte und Stil von Amateurfunkaussendungen sollten von einer technischen und operativen Kompetenz bestimmt sein, Aus- und Eigenbildung von Jugendlichen und Erwachsenen hervorheben sowie technische Ideen und Lösungen beinhalten (WSJT, SDR-TRX, OSCAR, DATV, Funkwetter,


    u.v.a.m.). Nicht zuletzt muss der Notfunk als einzige Kommunikations-Plattform bei Ausfall der öffentlichen Telekommunikation entsprechend herausgestellt werden.



    Unterstützen wir deshalb die CEPT-Verwaltungen, die dem Amateurfunk aus diesen und anderen Gründen grundsätzlich positiv gewogen sind.


    Es ist in unser aller Verantwortung, diese Sympathien mit unseren QSOs auf allen Bändern täglich neu bestätigen.


    Letztlich wird kein einzelner Kopf darüber entscheiden, wie es mit dem 2-m-Band weitergeht: Entscheidend ist die Gesamtstimmungslage aller Verwaltungen.



    Wann immer wir uns im Ringen um den erfolgreichsten Weg auseinanderdividieren (lassen), verlieren wir an Kraft in diesem ungleichen Kampf.


    Wir haben gerade vor ein paar Tagen wieder vernehmen können, was bestimmten Investoren "1 MHz Bandbreite" wert ist.


    Unser "Kapital" ist der gesellschaftliche Beitrag zum Einsatz und Vermitteln von technischem Wissen und Begeisterung für die Funktechnik über das gesamte derzeit nutzbare Frequenzspektrum (137 kHz bis 250 GHz). Das hat uns bisher die Privilegien gesichert, um die uns andere Funkdienste nur beneiden.



    Auf der letzten PTA Sitzung vom 17. – 21. Juni 2019 in Prag wurde dieser französische Antrag bereits ein erstes Mal diskutiert.


    Das Referat Frequenzmanagement des DARC ist über seine Präsenz und Mitarbeit in der Nationalen WRC-Vorbereitungsgruppe seit Jahren in die Entwicklung der deutschen Position zu Vorschlägen, die Amateurfunkbänder tangieren, eingebunden. Der DARC wurde deshalb vor der PTA-Sitzung von der BNetzA aufgefordert, eine Stellungnahme zum französischen Vorschlag (neben anderen Frequenzbändern neuerdings auch 144-146 MHz bei AMS-Neuzuweisungen zu berücksichtigen) abzugeben.



    Die in unserer Stellungnahme aufgeführten Argumente und Bedenken haben zusammen mit weiteren formalen Einwänden der BNetzA dazu geführt, dass sich zunächst nur der deutsche Vertreter gegen die Einbeziehung des Frequenzbandes 144-146 MHz in Studien ausgesprochen hat.



    Da der französische Antrag sehr kurzfristig vor der Sitzung eingebracht wurde, war es vielen Fernmeldeverwaltungen wohl nicht mehr möglich, eine interne Abstimmung herbei zu führen.


    Wir brauchen auf der nächsten CPG Sitzung am 17. August in Ankara noch weitere fünf Fernmeldeverwaltungen (also insgesamt sechs), die gegen das Ansinnen Frankreichs stimmen. Auf der HAM RADIO hat es bereits eine Besprechung aller anwesenden IARU-Mitgliedsverbände hierzu gegeben.


    Eine gemeinsame Strategie wurde dabei abgestimmt.



    Christian Entsfellner


    DL3MBG


    DARC Vorstandsmitglied


    RTA Vorsitzender

    ...............................

    73 Armin




  • Moin Pascal,

    Die logische Konsequenz daraus ist, dass sich diese Personen zusammenschliessen und ein Referendum lancieren; das heisst - je nach politischer Ebene eine bestimmte Anzahl Unterschriften zu sammeln, um damit den Gesetzgeber zu zwingen, das jeweilige politische Vorhaben dem Volk zur Abstimmung zu unterbreiten. Auf diesem Weg wurden schon viele Vorhaben des Gesetzgebers bachab geschickt, was auch oft genau richtig war.

    Ihr seid in der Schweiz ja auch schon ein gutes Stueck weiter. Das finde ich toll und wuerde ich mir hier auch wuenschen!

    Es fällt mir also etwas schwer zu verstehen, warum Füsse stillhalten und keine Petition lancieren im vorliegenden Fall das Richtige sein soll. Was spricht dagegen? Es ist doch nebst den Bemühungen unserer Interessenvertreter ein weiteres Zeichen dafür, dass wir nicht gewillt sind, alles mit uns machen zu lassen, nur weil Big-Money daherkommt und gerne etwas hätte.

    Sehe ich auch so! Amateurfunk ist ein internationales, weltweites Hobby - die Funkwellen lassen sich nicht an den Grenzen aufhalten. Wir sitzen auf diesem Planeten alle in einem Boot. Zum Glueck ist dieses Forum, wie Peter, DL2FI es vor kurzem erst klargestellt hat, kein deutsches Forum, also gehe ich davon aus, dass man hier auch Dinge diskutieren darf, die nicht nur Deutschland betreffen.


    Danke fuer Deinen Beitrag!


    73, Tom

  • OT sei angemerkt, dass es auch seine Schattenseiten hat; denn wie in der Politik selbst kann auch direkt beim Volk mit entsprechenden Geldmitteln und propagandistischen Tricks in eine bestimmte Richtung lobbyiert werden.

    Direkte Demokratie ist kein Selbstläufer; er funktioniert auch nur dann, wenn es genügend politische Bildung, umfangreichen politischen Diskurs und transparente Regeln bei der Finanzierung der entsprechenden Kampagnen gibt.

    Die Realität ist also wesentlich nüchterner zu betrachten als die Theorie.

    vy 73 de Pascal in JN37ml

  • Was plant der DARC? ...


    Lesen wir es nach: -> CEPT-Sitzung: Kaum Widerstand gegen französischen Vorschlag, das 2-m-Band dem Mobilen Flugfunk zuzuweisen


    Was wir aber alle tun können: Sicherstellen, dass auf dem 2-m-Band, wie auch auf den anderen Bändern, der Amateurfunk als eine wichtige gesellschaftliche Bereicherung wahrgenommen wird, der seinem gesetzlichen Auftrag (ITU Radio Regulation Artikel 25 und AFuG) angemessen nachkommt.



    Inhalte und Stil von Amateurfunkaussendungen sollten von einer technischen und operativen Kompetenz bestimmt sein, Aus- und Eigenbildung von Jugendlichen und Erwachsenen hervorheben sowie technische Ideen und Lösungen beinhalten (WSJT, SDR-TRX, OSCAR, DATV, Funkwetter,


    u.v.a.m.). Nicht zuletzt muss der Notfunk als einzige Kommunikations-Plattform bei Ausfall der öffentlichen Telekommunikation entsprechend herausgestellt werden.


    (siehe oben stehenden Beitrag des RTA Vorsitzenden in Personalunion DARC Vorstandsmitglied.. bitte nicht mit der Stellungnahmen des RTA verwechseln... RTA is zwar faktisch = DARC .. + eine unbedeutende Minderheit ... aber es könnte ja noch ein Minderheitenvotum geben, sofern man Stellungnahmen vor Abgabe untereinander abstimmt.....)


    Der DARC schlägt also ernsthaft vor NIX zu machen... also nichts, was man schon seit Jahrzehnten als DARC vorgibt zu machen.... warum man da nun noch extra Gas geben will/ muss/ soll? .. aber wenn, dann bitte auch nicht als Einzelner .. sondern nur koordiniert und abgesegnet....


    Und man ist höchst erstaunt, dass nun jemand nach dem 2m greift.. was in so mühevoller Kleinarbeit von vielen nun so betroffenen da stehenden 'Interessenvertretungen' im Lauf der letzten 30 Jahre sturmreif geschossen wurde...


    Was war das doch für eine Freude, als alle KW machen durften.. genau das war der Tag, an dem der Kehraus begonnen hat... Wo war der DARC, als der EInbau von Afu typischen Mobilgeräten in aktuelle KFZ praktisch unmöglich wurde? ... Oder die nun endlich -aber eben doch viel zu spät - erfolgte Anpassung im EMVG Bereich für 2m ... die durchschlagenden Aktionen des DARC zum Thema urbaner Störnebel lassen auf sich warten.. man nimmt Messwerte auf um dann fest zu stellen, dass Blaues Licht blau leuchtet.. (ja, Fakten flächendeckend erfassen, ist wichtig... aber wer Regenmesser aufstellt, nachdem die Insel überflutet ist, erweckt mehr den Eindruck, die Inselbewohner vom Ersaufen ablenken zu wollen...)


    Ja, selbst wenn es gilt, neue Funkamateure zur Nutzung des 2m Bandes zu motivieren, schickt man diese doch lieber unter höchsten Lobbyeinsatz in die HAMNET Bereiche... weil.. siehe oben.. das is ja notfunkrelevant ...


    Und alles, ohne das der DARC auch nur darüber nachdenkt, mit der Masse seiner Mitglieder mal geballt auf zu treten... nein, das ist keine Gewerkschaft.. die rufen auch mal zum Streik auf und gehen auf die Straße, wenn es gilt...


    Was ich komplett vermisse: Das gute alte USE IT or lose it ... aber das 2m Band spielt im Statement nicht mal eine Rolle...


    Aber wir leben hier nicht in der Schweiz.. das Mantra heisst: Wenn Du Deine Interessen vertreten wissen willst, beauftrage Dritte mit der Wahrnehmung deiner Interessen..und halte die Klappe, weil das sind die Experten.. und genau diese letzte verbliebene Dienstleistung ist es ja, die der DARC verzweifelt anbietet... (nachdem QSL Vermittlung und Information als Monopol nicht mehr taugen) .


    Am Ende werden wir 2m als exklusives Band verlieren.. aber he... vielleicht verhandelt ja wer im Gegenzug noch 25 kHz mehr auf 60m raus? Und dann lassen wir aber die Korken knallen...



    73 de Olaf / DL5YBZ

    Einmal editiert, zuletzt von DL5YBZ ()

  • Der DARC schlägt also ernsthaft vor NIX zu machen... also nichts, was man schon seit Jahrzehnten als DARC vorgibt zu machen.... warum man da nun noch extra Gas geben will/ muss/ soll? .. aber wenn, dann bitte auch nicht als Einzelner .. sondern nur koordiniert und abgesegnet...

    Immerhin hat unsere Vertretung durch die frühzeitige Eingabe eines Widerspruchs (das von dir erwähnte NIX?) immerhin erreicht, dass die maßgeblichen Institution als (bisher) einzige dagegen gestimmt hat. Das ergibt einen Aufschub, die langsameren können noch reagieren.


    RTA is zwar faktisch = DARC .. + eine unbedeutende Minderheit ... aber es könnte ja noch ein Minderheitenvotum geben, sofern man Stellungnahmen vor Abgabe untereinander abstimmt.....

    Oh, oh, unbedeutende Minderheit ? Sicher vertritt der DARC die größere Anzahl Funkamateure, aber die anderen Gruppen deswegen als unbedeutend zu sehen, zeugt nicht von ausgeprägter Insider Kenntnis. Da sind ne Menge fitter Kämpen dabei :)

    Neues konnte ich ansonsten deinen Äußerungen nicht entnehmen, nur altes, immer wiedergekäutes DARC Bashing


    Ich finde es ausgesprochen schade dass gerade langsam schleichend diese Form der "Verkündung" auch in unserem QRP-Forum Einzug hält, dass neuerdings die Moderaion öfter angesprochen wird (oder werden muss). Wir haben andere Hobbys als ständig wachsam zu sein. Kritik ja, aber mit Argumenten. Wir arbeiten aktiv im DARC mit weil es sicher einiges zu verbessern geht, aber wir respektieren die YL und OM die ihre Zeit opfern um den Amateurfunk zu stabilisieren.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)