Schaltnetzteil PS-30 springt nicht an

  • Hallo oms,
    bein Betrieb eines mir zugeflogenen Schaltnetzteiles vom Typ PS-30 II muss ich feststellen, dass es in "kaltem" Zustand sehr schwer anspringt.
    Nach stundenlangem Betrieb aber dann keine Probleme. Wahrscheinlich also Bauelemente Problem.
    Kann mir jemand mit einem Schalbild helfen. Im Netz nicht zu finden. Oder gibt es einen Supertipp aus Erfahrung?


    73 Olaf, DL7VHF

  • Moin,


    schau Dir mal die Elkos an, ob Du sehen kannst, dass da welche "dicke Backen" haben. Meist liegt es daran, egal ob bei Standalone Netzteilen oder bei PC-, Display, Fernseher & Radio Netzteilen.


    Bei meinen Fujitsu-Siemens Displays hatte ich auch diesen Fall, Kaltstart schwierig, wenn warm alles gut. Alle Elkos im Netzteil getauscht und die Sache war aus der Welt.


    73, Tom

  • Hallo Olaf,
    folge Toms Rat, als Ergänzung dazu: Alles was oben etwas gewölbt ist - raus. Die dicht an Kühlkörpern stehenden Elko besonders ansehen im Zweifel auslöten, messen. Kleine an warmen Plätzen stehende Elko sind besonders gefährdet. Manchmal findet man parallel zu einem Elko mehrere Einbauplätze die nicht belegt sind, dann ist es gut die Kapazität auf mehrere Elko aufzusplitten das ergibt einen niedrigeren ESR. Zum Auslöten gutes Werkzeug verwenden, Hitze ist kein Luxus.
    Just my 50C
    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Moin,

    Zweifel auslöten, messen. Kleine an warmen Plätzen stehende Elko sind besonders gefährdet. Manchmal findet man parallel zu einem Elko mehrere Einbauplätze die nicht belegt sind, dann ist es gut die Kapazität auf mehrere Elko aufzusplitten das ergibt einen niedrigeren ESR. Zum Auslöten gutes Werkzeug verwenden, Hitze ist kein Luxus.


    Das Messen wuerde ich mir ersparen, wenn raus, dann gleich in die Tonne ;) Ich nehme als Ersatz nur Low-ESR mit 105 Grad max. Temp.


    73, Tom

  • Hi oms,
    vielen Dank für die Tipps. Auch ich hatte so einen Verdacht auf Elkos, wollte aber nicht ohne Schaltbild im Gerät suchen.


    Leider war der Tipp mit der Quelle des Schalbildes nicht erfolgreich. Das Bild vom PS-30 II war leider nicht dabei.
    Informationen betrafen ICOM-Geräte.
    Nun muss ich meine Abneigung, Schaltnetzteile zu reparieren, überwinden und gezielt nach der Startschaltung suchen.
    Mein ESR-Meßgerät wird sicher gute Dienste leisten.
    73 Olaf

  • Hallo Olaf,
    nee gezielt suchen must Du nach Elkos. Es gibt keine spezielle Startschaltung, ich habe viele Monitornetzteile repariert aus der Zeit der Kondensatorpest, man bekommt Erfahrung wo man suchen muss. Da aber viele C beteiligt sind kann man auch nicht recht messen. Alles verdächtige raus (und messen, ist alles gut riecht es nach was anderem, findet man viele C mit 50% 30% <<da wird es meist kritisch, ist man auf dem richtigem Weg) und neue C rein. Bei mir war es meistens für unter 5 Euro Material, Arbeitszeit eine Stunde. Low ESR und 105°C darunter soll es nicht sein.
    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Moin Olaf,


    auch meine Meinung, wie sie vorher schon geschrieben worden ist.
    99% der Netzteilfehler konnte ich so ohne Zuhilfenahme
    eines vorhandenen Schaltbildes durch "Elkos-Ziehen" reparieren.


    Ich habe eine Anleitung des Netzteils gefunden, in der auch ein
    Schaltplan drin ist. Die Unterschiede zur Version II sind vielleicht nur klein.
    http://www.rigpix.com/psu/icom_icps30_manual.pdf
    Vielleicht hilft es Dir.

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

    Einmal editiert, zuletzt von DF2OK ()

  • Hallo Olaf,


    in der Quelle vom Michael ist mit T1 ein kleiner Trafo eingezeichnet und dahinter wird die Plus-Spannung mittels des Transistors
    Q1 an das Leistungsteil weitergereicht, dies ist eine Art von Anlaufschaltung . Die nachfolgende Diode D7 trennt die " Hilfspannung"
    von der Betriebsspannung. Wenn das Leistungsteil läuft versorgt es sich selbst über die Diode D1 . Falls der Schaltplan nicht
    deinem Gerät genau entspricht, vielleicht kann er als Anhaltspunkt dienen.
    Der Stützkondensator direkt am jeweiligen Steuer-IC wird beim Einschalten langsam aufgeladen , beim Erreichen der Anlaufspannung
    wird aus diesem Elko der Strom zum Anlaufen entnommen. Ist dieser Elko nicht mehr gross genug, ist die Leistung verbraucht,
    bevor die " Eigenversorgung" gefasst hat. Dieser Vorgang schaukelt so lange hin und her, bis es irgendwann geklappt hat.
    Fall du nicht weiterkommst , mal ein Foto machen von Leiterplatte mit Bestückung , vielleicht sieht man dann mehr.


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Hi oms,
    danke nochmals für die wertvollen Hinweise!
    Mal abwarten, was mich nach Öffnen des Gerätes erwartet.
    Schaltbild verstanden! Hoffentlich keine großen Abweichungen.
    Stürze mich gleich auf die beiden C11.
    73 Olaf

  • Moin Olaf,


    meist ist es einfacher, gar nicht lange zu suchen. Einfach alle Elkos raus und neue rein geht schneller. Habe ich bei den Monitoren immer so gemacht. Wenn es dann noch vom Platz her passt, nicht nur Low-ESR mit 105 Grad, sondern auch mindestens eine Stufe in der Spannungsfestigkeit hoeher. Die sind meist arg auf Kante dimensioniert. Geplante Obsoleszenz ;)


    73, Tom

  • Hallo Olaf,


    beginne mit der Kontrolle bei den Kondensatoren C14 C18 , dort mit einem Digitalmultimeter im Wechselstrombereich die
    Brummspannung messen. Diese sollte unter 100mV sein. In der Zeichnung ist der Elko C18 verkehrt eingezeichnet in der
    Polarität . Die Brummspannung über beiden Elkos sollte in ungefähr gleich groß sein, ebenfalls die Gleichspannungen.
    Der Kondensator C11 mit dem eingetragenen Wert von 10µ kann ohne Bedenken bis auf 47µ erhöht werden und der eingesetzte
    Spannungswert auf den doppelten Wert der sich einstellenden Betriebsspannung , also einen mit mindestens 25V einsetzen.
    Wenn dieses in Ordnung ist, dann sind die Eingangs-Elkos auf der 220V Seite drann, die C7 bis C10 , mit je 680µ . Diese
    Elkos können auch defekt werden, ist von außen nicht erkennbar. Ich hatte schon Werten von 1µ und kleiner.
    Im Lastfall , also im Betrieb über diesen Elkos ebenfalls die Brummspannung messen, diese sollte den gleichen Betrag haben.


    Wünsche dir viel Erfolg und allen ein schönes WE.


    73 de

    Manfred , dl3arw