Hallo,
mit etwas Befremden habe ich im Off-Topic wieder mal die alten Weisheiten gelesen, dass es frueher alles besser war, die Sitten verfallen, man keine Freunde mehr findet, weil man nicht mehr kommunizieren kann --- ausser ein paar Alten. Und auf die Frage, wie es weitergehen soll, weiss man keine Antwort. In dieses Lamento will ich nicht mit einstimmen.
Frueher fand ich es absolut spannend als Hoerer, ueber die Baender zu drehen, fremden Stimmen zu lauschen und sie vielleicht anhand ihrer Sprache identifizieren zu koennen.
Heute empfinde ich diesselbe Faszination, wenn es mir gelingt mit einfachen Mitteln und digitalen Techniken Signale aus dem Rauschen zu zaubern, die mit einer Sendeleistung von 0,5 mW erzeugt wurden. Diese Technik ist erlernbar, ist mit heutigen Mitteln machbar. Die Alghorithmen sind frei verfuegbar und werden von vielen interessierten OMs erprobt und weiterentwickelt. So entstehen noch leistungsfaehigere Verfahren, die noch lange nicht in der kommerziellen Welt angekommen sind.
Oder wenn Funkamateure einen alten Satellliten einfangen, der aufgegeben wurde, oder Rosetta, ... oder wenn 900 Wissenschaftler den Nachweis erbringen, dass ein Mann vor 100 Jahren mit dem Bleistift richtig gerechnet hatte als er Gravitationswellen und deren Folgen erahnte.
Dies sind alles Leistungen, Experimente und Abenteuer, die heute ein Einzelner nicht mehr leisten kann, die die Gemeinschaft braucht. Und ich habe den Eindruck, dass es unter den Funkamateuren durchaus noch diese Gruppen von interessierten und engagierten Menschen gibt.
Und die auf den DARC angewiesen sind, sonst haetten die Kommerziellen unsere Experimentierfrequenzen schon laengst gekapert.
Nichts fuer Ungut, macht mal weiter so. Chaqun a son gout. Fuer mich gibt es noch viel zu entdecken.
73 de Hajo