Probleme mit dem FT817ND

  • Hallo Janek,


    SSB bedeutet ja Einseitenbandmodulation mit unterdrückten Träger. Es ist also durchaus noch ein Restträger vorhanden. Der Restträger sollte allerdings mehr als 40dB unterdrückt sein, also mindestens 7 bis 8 S-Stufen unter dem CW Pegel bei Eintonaussteurung liegen. Falls die Restträgerunterdrückung tatsächlich zu gering ist, kann dies auf einen Abgleichmangel zurückzuführen sein. Da dein Gerät noch Gewährleistung hat, würde ich in diesem Falle den Händler kontaktieren.


    Lies mal in diesem ältern Thread, da geht es um den gleichen Sachverhalt:
    http://www.qrpforum.de/index.php?page=Thread&threadID=3908


    vy73 de
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Ja, du nimmst den Maximalpegel, wie er bei Vollaussteurung mit einem Ton auftritt (das ist der CW Pegel) und vergleichst mit dem Pegel, der als "Rest" ausgesendet wird, wenn du ohne Modulation die PTT-Taste drückst. Das ist dann der Restträger. Und die Pegeldifferenz zwischen Pegel bei Einton Vollaussterung und dem Trägerrest ist die Restträger-Unterdrückung. Wenn man keinen Spektrumanalyzer hat, geht das auch mit einem SDR oder einem Empfänger mit einigermaßen verlässlichen S-Meter. Vielleicht hast du ja einen Funkamateur in deiner Nähe, der dir hilft "über die Luft" die Pegel zu vergleichen.


    73
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Janek,


    ich habe mit diesem Vorwurf des Öfteren zu tun, zu 99% kommt er von SDR Benutzern, die die Funktion ihres SDR Gerätes nicht verstanden haben. Sie schauen sich das Signal bei gedrückter Taste ohne Modulation an und vergessen dabei aber oft, dass ihr Empfänger bei fehlendem Signal die Verstärkung hochregelt und sie allein deswegen einen fetten Peak sehen.


    Folge dem Tip von Günter und geh zu einem OM im OV, der einen guten RX hat. Wenn das Eintonsignal so eingekoppelt wird, dass es etwa 40 über 9 hat und dann der Restträger S8 bis S9, dann ist das alles in Ordnung.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo Janek,


    mit welchem Mikrofon und mit welcher Antenne wurde denn der FT-817ND hierbei betrieben ?


    "Pfeifen" auf SSB hört sich für mich klassisch nach HF-Einstrahlungen an. Das dürfte beim originalen dynamischen MH-31 selbst dann nicht vorkommen, wenn das direkt neben/an eine aufgesteckte 2/70 Portabelantenne gehalten wird (ist aber auch keine Garantie dass es nicht doch passiert !).


    Sofern Du jedoch ein anderes Mikrofon verwendest und hierbei über die mitgelieferte 2/70/6 Kurzantenne gehst, könnten das durchaus HF-Einstrahlungen gewesen sein.


    Dieses Pfeifen würden sich dann beim festen Umfassen des Mikrofonskabels mit der anderen Hand und das an verschiedenen Stellen des Kabels sowie durch Veränderung des Mikrofonabstands zum Gerät verändern oder sogar wieder ganz verschwinden.


    Sofern es sich um die originale Kurzantenne YHA-63 handelt muss man wissen, dass es keine endgespeiste 1/2-Lambda-Antenne ist. Somit immer Masse bzw. Gegengewicht benötigt. Normalerweise ist das der "Operator", der den FT-817ND in der Hand hält und mit seiner Körperkapazität (große, fette Leute sind hier klar im Vorteil...hi) den Quasi-Gegenpol zur Antenne bilden.


    Stellst Du aber den FT-817ND "isoliert" einfach vertikal auf den Tisch, dann hast Du bereits massive HF-Einstrahlungen in die Peripherie - wie z.B. Dein Mikrofonkabel.


    Und nun kommt es nur noch auf das verwendete Mikrofon an, ob das dennoch gerade nochmals gutgeht (MH-31) oder in wirres Fiepen endet.


    Gilt nur für SSB, weniger für AM - hier aber auch, aber NICHT für FM.


    Und wenn ein externes Netzgerät verwendet wird, wirkt das Stromkabel auch bereits als Gegenpol. Leider muss das damit nicht zwangsweise klappen.
    Auch hier gilt: Während des QSO und auftretendem Fiepen auch mal das Stromkabel mit der anderen Hand an verschiedenen Stellen umfassen und (möglichst gleich mit einem zweiten Gerät gegenhören) ob sich das Fiepen verändert oder sogar verschwindet.


    In beiden Fällen (Mikrofon wie Netzteil) hilft es oft, einen oder zwei Klappferrite um das Kabel und möglichst nahe am FT-817ND zu machen.


    Vielleicht kannst Du ja kurz was zu der verwendeten Konstellation sagen.


    vy 73,
    Jochen, DG2IAQ

  • Na bitte,
    sich also nicht von irgendwelchen Vermutungen und "könnte-sollte-müsste" Ratschlägen verrückt machen lassen, sondern erst einmal systematisch den Sachverhalt prüfen. Dann weitersehen.


    Am Ende ist Alles gut. Und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende. :)


    73
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)