Wie den KGD abstimmen?

  • Hallo!


    Ich habe heute mit dem Aufbau eines KDG für 40m angefangen. Das Isolierstück mit dem Draht zu bewickeln und die Befestigung der Rohre war problemlos.
    Von einem ersten Empfangsversuch war ich äusserst positiv überrascht (ca. 2m vom Balkon entfernt befestigt im ersten Stock).
    Nun bin ich mir aber nicht darüber im klaren, wie ich die Antenne richtig abstimmen muss. SWR = 1 bedeutet ja nicht, dass auch die ganze Leistung abgestrahlt ist (Vergleich Dummy-Load).
    Bei der Antenne handelt es sich doch um einen verkürzten Dipol, die Impedanz am Einspeisepunkt müsste also ungefähr 60 Ohm betragen. Damit könnte man doch problemlos auf ein 50 Ohm Koaxkabel gehen.
    1. In der Anleitung wird dies direkte gemacht, kein Balun oder Mantelwellensperre. Ist das nicht nötig (Übergang symetrisch - unsymetrisch)? Nicht nötig bei kleinen Leistungen?
    2. Was für eine Funktion hat der 470 pF Kondensator? Vermutlich ändert er die Fusspunktimpedanz. Also doch keine 60 Ohm wie ein Dipol?
    3. Da ich durch die Terassentüre mit der Leitung muss, kam mir die Idee, eine Lautsprecherleitung zu verwenden (Zweidrahtleitung, ca. 10 mm breit). Kann ich mit dieser bis zum Gerät fahren (ca. 3m), oder wird diese von Außen beeinflußt (z.B. Heizkörper oder sonstiges Metall). Ansonsten würde ich von der Antenne mit Koaxkabel bist zur Türe fahren, dort ein kurzes Stück die Paralleleitung und wieder auf Koax.
    4. Wie stelle ich fest, auf welcher Frequenz die Antenne in Resonanz ist? Über das SWR lässt sich das ja nicht unbedingt feststellen, wenn die Impedanz im Speisepunkt nicht bekannt ist.
    Ich konnte feststellen, dass der Punkt SWR = 1 unterschiedlich ist, je nach dem ob ich den Kondensator drin hatte, die Abstimmstäbe länger, kürzer oder gar nicht oder ob ich über Koax bzw. Paralleldraht eingespeist hatte. Lässt sich der Resonazpunkt mit Hausmitteln feststellen?
    5. Wenn die Antenne gut funktioniert, habe ich mir überlegt, mehrere KGD in ca. 1m Abstand zueinander zu befestigen. Ist das ratsam und können alle Speisepunkte parallelgeschaltet werden, um mit einer Zuleitung gespeist zu werden?


    Ich würde mich freuen, wenn der ein oder andere mir bei diesem Thema helfen könnte.



    Tks es 73,
    Matthias DK9MAT


  • Nein, Matthias, der KGD hat etwa 25 Ohm


    Zitat


    1. In der Anleitung wird dies direkte gemacht, kein Balun oder Mantelwellensperre. Ist das nicht nötig (Übergang symetrisch - unsymetrisch)? Nicht nötig bei kleinen Leistungen?


    nein Matthias, laut Anleitung ist direkt am Einspeisepunkt ein Komdensator angebracht (hochspannungsfest 5kV) der auf 25 Ohm transformiert.
    Der KGD selbst ist im Prinzip symmetrisch. Die Idee war ja gerade, die Lambda/4 Leitung einzusparen. Eine Mantelwellensperre hat nichts gebracht. Leute, die den KGD niemals praktisch probiert haben behaupten immer noch, es würde nur das Stück Koaxkabel strahlen :D

    Zitat


    2. Was für eine Funktion hat der 470 pF Kondensator? Vermutlich ändert er die Fusspunktimpedanz. Also doch keine 60 Ohm wie ein Dipol?


    genau, siehe oben

    Zitat


    3. Da ich durch die Terassentüre mit der Leitung muss, kam mir die Idee, eine Lautsprecherleitung zu verwenden (Zweidrahtleitung, ca. 10 mm breit). Kann ich mit dieser bis zum Gerät fahren (ca. 3m), oder wird diese von Außen beeinflußt (z.B. Heizkörper oder sonstiges Metall). Ansonsten würde ich von der Antenne mit Koaxkabel bist zur Türe fahren, dort ein kurzes Stück die Paralleleitung und wieder auf Koax.


    ich habe das nie selbst probiert, da es eine zusätzliche Erschwernis einbringt: du könntest mit der Matchbox den KGD auch anpassen, wenn er völlig selbst außerhalb der Resonanz liegt. Der KGD muss aber um gut zu funktionieren eigenresonant sein. Wir haben das mit einem AEA CIA aufgemessen. Du kannst dich darauf verlassen das alles stimmt, wenn du durch verschieben der beiden Abstimmstäbe an den Dipolenden ein SWR Minimum auf der gewünschten Frequenz findest. Nach unseren Messungen ist der KGD dann wirklich real. Danach solte es kein Problem sein, mit 240 Ohm Kabel und Tuner einzuspeisen,

    Zitat


    4. Wie stelle ich fest, auf welcher Frequenz die Antenne in Resonanz ist? Über das SWR lässt sich das ja nicht unbedingt feststellen, wenn die Impedanz im Speisepunkt nicht bekannt ist.
    Ich konnte feststellen, dass der Punkt SWR = 1 unterschiedlich ist, je nach dem ob ich den Kondensator drin hatte, die Abstimmstäbe länger, kürzer oder gar nicht oder ob ich über Koax bzw. Paralleldraht eingespeist hatte. Lässt sich der Resonazpunkt mit Hausmitteln feststellen?


    Siehe oberhalb

    Zitat


    5. Wenn die Antenne gut funktioniert, habe ich mir überlegt, mehrere KGD in ca. 1m Abstand zueinander zu befestigen. Ist das ratsam und können alle Speisepunkte parallelgeschaltet werden, um mit einer Zuleitung gespeist zu werden?


    Haben einige OM erfolgreich gemacht.

    Zitat


    Ich würde mich freuen, wenn der ein oder andere mir bei diesem Thema helfen könnte.


    Die Hoffnung habe ich auch immer, werde sie auch nie aufgeben. leider zeigt die Praxis, dass die Zufriedenen sich selten zum schreiben aufraffen. Meist schreiben nur die, bei denen etwas nicht klappt.

    Zitat

    Tks es 73,
    Matthias DK9MAT

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Vielen Dank für die Informationen, Peter. Jetzt ist mir einiges klar geworden.
    Werde ich heute Abend gleich testen.


    Dk es 73,
    Matthias DK9MAT

  • Auf dem Fahrrad fiel mir noch etwas ein.
    Konstruktionsbedingt konnte ich nur 113 statt 114 Windungen aufbringen, der Drahtdurchmesser beträgt 0,85 statt 0,8 mm und die Rohrkondensatoren haben einen Außendurchmesser von 21 mm.
    Ist die Antenne bei eingebautem 470 pF Kondensator und SWR = 1 bei Abstimmung mit den Stäben dann auch trotz des etwas anderen Aufbaus in Resonanz oder muss ich doch mit einem Antennenanalyzer ran?
    Einen Schwingkreis für eine bestimmte Frequenz kann ich ja auch mit unterschiedlichen L und C Werten aufbauen (L runter, C rauf).


    Zur Klemmung der Abstimmstäbe werden im Bauvorschlag vermutlich Kabeldurchführungen verwendet. Ich habe auch welche gefunden, die perfekt passen, wasserdicht wird es dann auch schon.
    Hat jemand eine Idee, wie ich diese im Rohrkondensator befestigen kann? Die einzige Idee, der ich eine längere Haltbarkeit im Gegensatz zum Einkleben zutrauen, wäre das Schlitzen der Rohrenden in Längsrichtung und die Durchführung mit einer Kabelschelle festzuklemmen. Aber so wirklich gefällt mir das nicht ...



    tks es 73,
    Matthias

  • Hallo Alois!


    Auch vielen Dank für Deine Erklärungen. Der KGD ist selbstgebaut, Bausätze gibt es ja leider nicht mehr.
    Es ist trotz der einen Windung pro Seite weniger und des geringfügig dickeren Drahtes problemlos möglich, mit den Abstimmstäben ein optimales SWR zu erreichen.
    Heute Abend werde ich weitertesten, mal schauen, ob ich einige QSOs zusammenbringe.



    73,
    Matthias DK9MAT

  • Frage zur Bauanleitung: wie lang sind die Abstimmstäbe ungefähr?, die anderen Angaben habe ich alle gefunden. Danke!, Tom

    72/73, Tom 4 . .-


    Das schöne an einheitlichen Standards ist, dass man so viele verschiedene zur Auswahl hat.

  • Die Länge der Abstimmstäbe sei unkritisch, wurde mir einmal gesagt.
    Meine sind ca. 20 cm lang und der größte Teil verschwindet im Rohr.


    73,
    Matthias DK9MAT

  • Hallo Matthias,


    ich wollte den KGD schon vor längerer Zeit aufbauen, bin aber irgendwie noch nicht dazu gekommen, ich habe mir sogar schon die Hochspannungs-Cs besorgt .....
    Verrätst Du mir evtl. ein paar Details zu Deinem Projekt? Mich interessiert z.B., welches Material Du für das Mittelteil verwendet hast und wie die Spulen fixiert werden ....


    Vy 73 de Uwe, DL1KX

    Einmal editiert, zuletzt von dl1kx ()

  • Hallo Uwe!


    Das Mittelteil besteht aus Polyamid (vom großen C). Ein Bekannter hat es mir passend gedreht, scheint ziemlich "anspruchsvoll" bzw. schwierig gewesen zu sein (lang, elastisch, Material nicht gut zu bearbeiten). Ist aber trotzdem super geworden.
    Als Rohrkondensator verwende ich ein Kupferrohr aus dem Heizungsbau, Durchmesser ca. 22 mm. Und die Spule besteht aus 0,85 mm Kupferlackdraht.
    Der Draht ist 0,5mm dicker als in der Anleitung, das Rohr ebenfalls dicker. Und der Platz für die Spule ist etwas zu gering ausgedreht, dass ich mit Mühe nur 113 statt 114 Windungen untergebracht habe.
    Am Anfang und Ende des "Spulenkörpers" (vertieft gedreht) habe ich je ein 1mm Loch gebohrt, durch das der Draht durchgefädelt und damit fixiert wird; hält gut.
    Für die Befestigung habe ich eine Kabeldurchführung aus Kunstoff gefunden. Diese passt genau in das Kupferrohr, muss aber noch irgendwie daran befestigt werden (kleben, verstiften?). Die Verlängerungen können dann einfach durch das Zuschrauben der Klemmung befestigt werden, wasserdicht ist es dann auch.


    Was für Kondensatoren willst Du verwenden? Ich haben nur Keramikkondensatoren mit einigen hundert Volt gefunden. Aber zwei in Reihe und davon zwei parallel müsste ja auch gehen.



    73,
    Matthias DK9MAT

  • DK9MAT


    Ich hatte völlig vergessen, auf das letzte Posting zu antworten,sorry!



    Ich habe mir seinerzeit Keramik-Cs mit 5 u. 6KV bei einem Fernsehreperaturdienst besorgt, da ich die woanders nicht bekommen konnte. Die Dinger sind richtige Brummer, sehen aus wie grosse Erbsen :D


    Vy 73 de Uwe, DL1KX