Doppel-Zepp Mulitibandantenne

  • Hallo zusammen,


    muss jetzt noch mahl ein paar Fragen an die Spezialisten loswerden.
    Möchte gern eine symmetrisch gespeiste Multibandantenne (Doppel-Zepp) aufbauen nun
    habe ich im Rothammel gelesen dass es auch ein paar Vorschläge gibt.
    Zum Beispiel : Erprobte Abmessungen für Multiband-Dipol, Antenne 41,5 m bzw. 19,8
    600 Ohm Speiseleitung 20,7 bzw. 20,4 oder 300 Ohm Speiseleitung 17,1 m bzw.16.8 m.
    Zu unserem Grundstück und der Höhe des Tower 12,5 Meter würde Antenne 41,5 Speiseleitung 300 Ohm 16,8 Meter gut passen.
    Aber da diese 300 Ohm Hühnerleiter schwer zu bekommen ist und ich auch eine 600 Ohm bauen möchte weil die Spreizer schon vorhanden spielt es eine große Rolle ob nun 300 Ohm
    oder 600 Ohm bei den Antennenabmessungen von Antenne 41,5 Speiseleitungslänge 16,8 Meter? Es ist doch im Grunde nur wichtig dass man nicht im Spannungsbauch oder Strombauch landet.
    Das ganze wird mit einem abgesetzten symmetrischen Pi-Filter AT 451 von Hamware angepasst.
    Vielleicht hat ja ein OM eine Multiband-Antenne 41,5 Meter mit einer kürzeren Speiseleitung in Betrieb.



    73 es 72 de Jörg DH4ACP

  • Hallo Jörg,


    der Wellenwiderstand der Leitung beeinflusst die Transformation des Antennenfußpunktwiderstandes auf den Speisepunkt. Ich würde das einfach ausprobieren und schauen, ob Dein Hamware-Koppler, übrigens m.E. ein sehr guter, alle Bänder anpassen kann. Wenn nicht, so müsstest Du empirisch die Länge der Speiseleitung etwas verändern.


    Es gibt auch ein schönes Freeware-Programm, mit dem Du die Transformation sehr schön simulieren kannst. Leider habe ich gerade den Namen des Programms nicht parat; könnte ich aber nachliefern. Die Ergebnisse zeigen erfahrungsgemäß die Tendenzen und sind auch schon relativ dicht an den realen Werten. Ganz genaue Ergebnisse erhälst Du aber natürlich nur, wenn Du die entsprechenden Fußpunktimpedanzen der Antenne eingibst...


  • Hallo Jörg,


    ich glaube, dass sind alles historische Daten, ausserdem ist der Name Doppelzepp schrecklich irreführend auch wenn er sich noch so hartnäckig hält. Die beschriebene Antenne ist einfach ein symmetrisch mit zweidrahtleitung gespeister Dipol, für die einige Regel, die für den Zepp gelten keine Gültigkeit haben!!!
    Die 300 Ohm Leitung wurde in der DDR gerne genommen, weil es 300 Ohm Fernsehkabel gab. Die Länge des Speisekabels hat eine Bedeutung für die Transformation. Die Werte, die du aufgeführt hast führen dazu, dass du auf den klassischen Bändern am ATU seitigen Ende immer ziemlich hochohmig bist: (Lambda/4 Speiseleitung hat am Anfang und Ende umgekehrte Strom/Spannungsverteilung, transformiert Hoch zu niedrig, bei Lambda/2 wird 1:1 transformiert)
    Antenne Speiseleitung Fußpunkt ATU
    40m 20m
    80m L/2 L/4 Nieder Hoch
    40m 1L L/2 Hoch Hoch
    20m 2L 1L Hoch Hoch
    10m 4L 2L Hoch Hoch


    Nimmst du die gleiche Antenne nun für die WARC Bänder, dann findest du irgendwelche Werte dazwischen. Wenn das so ist, dann kannst du die Speiseleitung gleich beliebig lang machen, nur lang genug muss sie sein.


    Der Wert von 20,7m, den du aufgeführt hast, scheint mit eher ungünstig zu sein. Eigentlich vermeidet man resonante Längen der Speiseleitung wegen möglicher Gleichtaktstörungen. Ich würde 15 Meter oder 25 Meter vorziehen.
    Im Übrigen werde ich schon misstrauisch, wenn Drahtlängen für bodennah aufghehängte Dipole auf cm genau angegeben werden. Das kann niemals stimmen, da die Endkapazität der Antenne immer unterschiedlich sein muss.


    Ein Hühnerleiter gespeister Dipol muss nach meiner Meinung so lang sein wie er hin passt, die Speiseleitung muss so lang sein, dass die Fußpunktimpedanz des Dipoles auf einen Wert transformiert wird, die mein ATU verarbeiten kann.


    Praxis: Zufällig langen Dipol aufhängen, Speiseleitung dran. Auf allen Bändern testen ob er angepasst werden kann. Wenn nein, dann Speiseleitung 2-3 Meter länger (oder kürzer) Meist findet man mit 1-2 Versuchen eine Länge, die unter den gegebenen Erdverhältnissen für alle Bänder geht. Wenn nicht, dann wird für das Ausreißerband immer wenn es benutzt wird das benötigte Stück Speisekabel eingefügt.


    Ob 300 Ohm oder 600 Ohm ist ziemlich schnurzegal. Selbst ein Wechsel der Kabelimpedanz irgendwo unterwegs spielt in der Praxis kaum eine Rolle.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo Jörg !


    Das 300 Ohm kabel habe ich mal bei "DX-Wire" gekauft. http://www.dx-wire.de/


    Damit speise ich meinen portabel-Dipol zwei mal 6,5m. Nun wollte ich ganz schlau sein
    und habe die die ca.17m Speiselaitung auf ca.11m gekürzt, weil das so schön zum
    10m Angelrutenmast passt......leider schaft mein K1 nun die Anpassung nicht mehr auf 40m grrrrr...also Speiselaitung wieder auf 15m verlängert und es geht. Peter hatte Recht und wer Recht hat....


    Scheinbar ist eine gewisse Speiseleitungslänge von Vorteil.


    72, Olaf

  • Hallo zusammen,


    als erstes möchte ich mich für die vielen Antworten bedanken aber nun habe ich
    doch noch eine 300 Ohm Vierdrahtspeiseleitung bei DL6SX aufgetan.


    http://www.amateurfunk-zubehoer.de/startpage.htm


    Die Vierdrahtleitung ist noch verlustärmer und mit den Spreizern der Bau auch nicht
    mehr so aufwändig.
    So werde ich die Antennen 41,5 und 300 Ohm Speiseleitung 16,8 mal ausprobieren und
    testen ob sich das Gebilde in 12,5 Meter Höhe überall mit meinem Koppler anpassen läst
    abgeschnitten ist ja schnell mal was.


    Grüße aus Braunschweig


    Jörg DH4ACP

  • Hallo Uwe,


    das Angebot mir den Namen von dem Programm zukommen zu lassen würde
    ich gern in Anspruch nehmen wehre schön wenn du bei Gelegenheit den Link schickst.
    Dann weis man halbwegs wo man liegt. Ach übrigens Blue Cool Radio ist bald
    fertig bin bei Baugruppe 6 RX-Eingang, Preselektor.


    Vy 73 es 72 de Jörg

  • Hallo Jörg,


    hier ist der Link zum TLD-Programm:
    http://www.cebik.com/trans/tlnw.html


    TLD ist die Abkürzung für: Transmission Line Details


    Auf dieser Seite findest Du ein paar Erklärungen zum TLD-Programm. Von dieser Seite kannst Du das Programm auch herunter laden...


    Das Programm hilft Dir, ein wenig "Gefühl" für die Transformation und die Verluste zu bekommen. Aber wie ich bereits erwähnt habe, wird es Dir nur schwer gelingen das Antennensystem komplett zu simulieren, da Du ja die Fußpunktimpedanz der Antenne angeben musst.


    Ich verwende das Programm in Verbindung mit EZNEC um z.B. die Größenordnung der Verluste der Speiseleitung und die Impedanzverhältnisse abzuschätzen und zu optimieren. Die errechneten Werte passen bei z.B. Maria Maluca, G5RV und ZS6BKW relativ gut.


    Für Dein Vorhaben: verwende möglichst viel Draht für die Antenne, so viel Speiseleitung wie nötig und teste. Wenn Du auf einem Band nicht abstimmen kannst, so ändere entweder die Antennen- oder die Speiseleitungslänge. Wenn Du die Sache dann noch optimieren möchtest, so kannst Du die Impedanz an der Speiseleitung z.B. mit einer Rauschbrücke oder einem Antennenanalysator bestimmen und zusehen, dass Du Extremwerte möglichst vermeidest...


    Zum BCR: ich hoffe, Dir macht das Aufbauen des BCR genauso viel Spaß wie mir. Auf jeden Fall erhälst Du ein super Gerät! Ich wünsche Dir einen guten Wirkungsgrad für den Aufbau der letzten Baugruppen und natürlich auch beim Bau Deiner Antenne.