[quote]Original von DO2TUX
Hallo beisammen!
Also wenn das Gehäuse aus Metall ist MUSS es mit dem Schutzleiter verbunden sein. ( VDE 07100 und 0720 wenn ich noch richtig im Kopf habe.). Das erfordert natürlich ein 3 adriges Netzkabel mit Schukostecker. Da dürfte allerdings dann der FI fliegen.
Wenn das Gehäuse aus Kunststoff ist ( Schutzisolierung ) reicht ein 2 poliges Netzkabel mit Eurostecker.
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Hallo Mike und alle Mitleser,
selbst wenn das Gerät ein Metallgehäuse hat, kann es durchaus schutzisoliert sein. Das setzt einen bestimmten inneren Aufbau voraus (z.B. verstärkte Isolierung). Die "Schutzisoliert-Eigenschaft" ist aber auf jedem Fall (unabhängig vom Gehäusematerial) auf dem Typenschild anzugeben. Das Symbol dafür sind zwei ineinander liegende Quadrate. Auch ein Kunststoffgehäuse kann durchaus ein Gerät der Schutzklasse 1 (mit Schutzleiter) sein.
Wie ich schon bei dem Problem mit dem nicht vorhandenen Schutzleiter und Volkers PC in Schweden geschrieben habe, ist das mit dem FI nur dann ein Problem, wenn die SUmme aller "Fehler"-ströme zu groß wird. Von einem einzelnen Gerät mit Netzfilter mit Y-Kondensatoren wird auch ein 10mA-FI nicht auslösen.
Jetzt zu dem in Frage stehenden Netzteil:
Ich selbst hatte Katja, die ja trotz ihres Wohn- und Studienortes Mitglied in unserem OV O27 ist, das Netzteil empfohlen, weil mehrere OM unseres OVs dieses Netzteil seit gut einem Jahr mit positiven Erfahrungen (Keine Pfeifstellen auf KW und vernünftiges Preis-/Leistungsverhältnis) im Einsatz haben. Ich selbst habe das Netzteil nie zerlegt oder messtechnisch untersucht.
Ich habe gerade eben mit einem OM telefoniert, der selbst elektrotechnische Fachkraft im Sinne der BG (Berusgenossenschaft) ist und ein solches Netzteil besitzt. Der hat das Netzteil mal aufgehabt und keinen Hinweis auf die verstärkte Isolation gefunden. Er betreibt das Netzteil isoliert (also ohne Potenzialausgleichsanschluß an der entsprechenden Schraube) und ohne das das Gerät andere berühren würde. "Fühlbare" Spannung am Gehäuse ist ihm bisher nicht aufgefallen. Er wird sobald er heute nachmittag vom QRL zurück ist mal entsprechende Messungen durchführen, ob Spannung gegen Erde am Gehäuse anliegt und ggf. auch deren Höhe ermitteln. Ausserdem werden wir am kommenden Sonntag (also übermorgen) beim OV-Treffen ein solches Netzteil, das bisher ungöffnet ist (also noch im Originalzustand ist) einer Prüfung nach VDE 0701 und BGV A2 (Betrieb von elektrischen Anlagen und Geräten) unterziehen. Das Ergebnis werde ich hier berichten.
Ich persönlich kann nach den hier berichteten Fakten (so es denn solche sind, wovon ich aber ausgehe) nur jedem Besitzer einses solchen Netzteiles raten, dieses bis zur Klärung des technischen Zustandes seines Gerätes sofort vom Netz zu trennen und nicht mehr zu benutzen!
Zur rechtlichen Würdigung des Inverkehrbringens eines Elektrogerätes ohne CE-Zeichen bzw. mit CE-Zeichen, ohne das entsprechende Untersuchungen angestellt worden sind, möchte ich hier nichts sagen. Und schon gar nicht möchte ich mich dazu äussern, mit welchen Konsequenzen der Inverkehrbringer im Schadensfall zu rechnen hat. Schließlich bin ich nur Elektro-Installateurmeister und kein Jurist.
Einen Hinweis zur Bedeutung des CE-Zeichens möchte ich aber mit Blick auf das vorletzte Posting von Heinz, DH2FA, doch noch loswerden: Das CE-Zeichen ist kein Zeichen, das irgendwelche sicherheitsrelevanten Eigenschaften des Gerätes garantiert oder dokumentiert. Das CE-Zeichen dokumentiert lediglich, dass das Gerät nach Ansicht des "Inverkehrbringers" (das kann der Hersteller oder auch ein Importeur sein), allen einschlägigen europäischen Richtlinien entspricht. Dieses Zeichen kann vom Inverkehrbringer in Eigenverantwortung angebracht werden. Jederman kann CE-Aufkleber, z.B. bei Conrad, käuflich erwerben.
Im Gegensatz dazu stehen Prüfzeichen wie das VDE-Zeichen oder das GS-Zeichen. Diese dokumentieren, das ein Prüfinstitut (z.B. das des Verbandes Deutscher Elektrotechniker in Offenbach) dieses Gerät (in der Regel an Hand von Mustern) geprüft haben und es tatsächlich mit den entsprechenden Vorschriften (z.B. VDE-Vorschriften) in Einklang ist. Bei solchen Prüfzeichen werden meines Wissens nach auch immer wieder Exemplare der laufenden Produktion stichprobenartig überprüft, um sicherzugehen, das die geprüften Muster mit den tatsächlich produzierten Geräten übereinstimmen.