Beiträge von DL4ZAO

    Daraus folgt aber, der Eingangswiderstand des Verstärkers muss so klein als
    möglich gemacht werden. Das erscheint mir recht plausibel.
    DB1NV hat auch eine Schaltung veröffentlicht, die gut arbeitet. Sein Ziel war
    allerdings wirklich, niedrige Frequenzen zu empfangen.


    Ein kleiner Eingangwiderstand bringt hauptsächlich den Vorteil einer tiefen Grenzfrequenz ( < 100 kHz) auch bei kleinen Loops, allerdings auf Kosten der Ausgangsspannung. Ein höherer Eingangswiderstand des Verstärkers bringt erzeugt auch eine um den gleichen Faktor größere Ausgangsspannung des Loops, allerdings rutscht, wie HB9EHI schlüssig erläutert hat, die untere Grenzfrequenz um den gleichen Faktor hoch. Es geht also um die Frage was will ich? Tiefe Frequenzen bei kleinem Durchmesser oder höhere Ausgangsspannung?


    Die Schleife zu schirmen, ist ok, warum aber ein 50 Ohm Abschluß angestrebt werden
    soll, bleibt mir unverständlich.


    Siehe vorstehende Bemerkung und lies Post N# 11 und N# 20 in dieser Diskussion: es geht darum, die durch Reflexion verursachte störende Resonanzüberhöhung der nicht mit ihrem Wellenwiderstand angepassten RG58 Koaxschleife zu reduzieren.


    73, Günter

    Allerdings sollte man einen Koaxial Loop, wie ihn Andreas verwenden möchte, mit seiner Kabelimpedanz (50 Ohm) abschliessen: die Transferfunktion des Loops wird dadurch in der Nähe der Resonanz wesentlich flacher und seine Ausgangsspannung um den Faktor 25 (50 Ohm/ 2 Ohm) grösser (Anhang 2). Allerdings rutscht die untere Grenzfrequenz um den Faktor 25 nach oben. Diese Veränderung liesse sich mit einem Widerstand von 47 Ohm am Eingang des Verstärkers leicht nachweisen. Die Ausgangsspannung des Verstärkers sollte etwa gleich bleiben


    Wie wirkt sich eigentlich so ein Vorwiderstand auf die Rauschzahl der Gesamtanordnung aus?
    Im Grunde erzeuge ich mit einem Vorwiderstand von 47 Ohm zu Ri = 3 Ohm eine Dämpfung von 24 dB. Damit müsste sich die auch Rauschzahl des Verstärkers um 24 dB verschlechtern?


    Wenn mein Gedankengang richtig ist, dann könnte man mit dem Vorwiderstand zwar die Resonanzeffekte einer abgeschirmten koaxial-Loop eliminieren, aber vom Rauschverhalten wäre ein Verstärker mit generisch 50 Ohm Eingangswiderstand ( z.B. mit einem MMIC) weitaus günstiger?


    73, Günter

    @ HB9EHI, danke für die aufschlussreichen Hinweise und Messungen, Andreas.


    Andy, du reizt derzeit die durch den Eingangswiderstand von 3 Ohm bestimmte untere Grenzfrequenz des Loops durch die nachfolgenden Einschränkungen in der Dimensionierung deines Verstärkers sowieso nicht ganz aus. Derzeit wird m. E. deine untere Frequenzgrenze durch die 29 nF zur Erdung der Basis, sowie durch die Bandbreite der Transformatoren begrenzt. Ich rate dir, einen der Basiskondensatoren (C7) auf etwa 1 uF zu vergrößern. Damit kommt du bis in den unteren kHZ Bereich runter, wenn der Trafo es mitmacht. Vor diesem Hintergrund ist der Faktor 25 dann gar nicht mehr so gewaltig.
    Das 160 m Band bekommst du auch mit Loop-Abschluss 50 Ohm noch in jedem Falle mit.


    73, Günter

    Einfach mal nachschauen, was RG58 für eine Kapazität pro Meter aufweist. Diese Kapazität wirkt vom Innenleiter, der auf seiner Länge von 3m ca 4 uH Induktivität hat mit der Kapazität gegen Masse und kann einen Kreis bilden. Alles erst mal Vermutung. Das lässt sich aber leicht rausfinden, wenn man den Schirm ablötet oder anderweitig verändert, dann müsste sich die Resonanzstelle verschieben oder zumindest merklich verändern.


    Um mit der 4 uH Schleife eine Resonanz bei 35 MHz zu erzeugen braucht es nur 5 pF. Die können natürlich auch in den Zuleitungen oder in der Schaltung zu finden sein.

    Ich würde bei der Resonanzstelle auf eine Resonanz des Koaxinnenleiters mit dem unterbrochenen Schirm tippen. Da die Leitung nicht mit dem Wellenwiderstand , sondern mit dem weitaus geringeren Eingangs-Widerstand der Basisstufe abgeschlossen ist, ist das durchaus in Betracht zu ziehen. Gegenstände im Umfeld würde ich ausschließen, die zeigen nicht solch ausgeprägte Resonanzen, schon gar nicht in einem so niederohmigen Umfeld.


    Ansonsten marschiert das Teil doch wunderbar.


    73, Günter

    Klasse Andy,


    zusätzlich zu den empirischen Vergleichen im Empfangsfall wäre mal eine Messung des Übertragungsverhaltens Loops zusammen mit dem Verstärker ganz interessant. Dazu gibt es eine Anleitung von Andreas HB9EHI. Als Einkoppelsonde dient ihm eine kleine, mit 50 Ohm abgeschlossene Schleife. So lange die Schleifenlänge klein gegenüber der Wellenlänge ist, erzeugt die kleine Schleife einen frequenzunabhängigen magnetischen Fluss:




    In Post Nr. 55 in diesem Thread http://www.qrpforum.de/index.p…ighlight=spice+simulation hat DM2MH Bilder seiner Einkoppelschleife und Messergebnisse der Einkoppelschleife eingestellt.


    Schema 1 im Anhang geklaut von HB9EHI


    73, Günter

    Das ist eine FET DC-Stromquelle mit Wechselstromsteuerung gefolgt von einer Transistorstufe in Basisschaltung als Strom/Spannungswandler. So eine Art Transimpedanzverstärker für HF.
    Die Gleichungen und das Ersatzschaltbild für die Basisschaltung findest du im Tietze-Schenk, Kapitel 2.4.3, "Basisschaltung"


    Mehr zur Kaskodeschaltung auf Seite 316ff Kapitel 4.1.2 im Tietze-Schenk


    "The Marvellous Cascode"
    "Amplifier Basics"


    Vorteile der Hybrid Kaskode: großen Isolation / Rückwirkungsfreiheit zwischen Eingang und Ausgang, hohe Bandbreite und Anstiegsgeschwindigkeit (durch Eliminierung der "Miller Kapazität", gute Stabilität bei gleichzeitig hoher Eingangsimpedanz.



    73, Günter

    Es ist einfach keine Hilfe wenn da einer auf Teufel komm raus alles zusammenkopiert, sein Rufzeichen draufgibt und publiziert


    Ich finde das auch nicht in Ordnung. An einer Schaltung ist nur die grafische Umsetzung der Zeichnung unter Umständen schutzwürdig, nicht jedoch die Schaltungsidee an sich.
    Also rein rechtlich kann man ihm nicht am Zeug flicken, es zeugt nur von mangelndem Anstand . Aber selbst in hochwohlgeborenen Kreisen ist das Plagieren ohne Quellenangabe ja mittlerweile salonsfähig geworden


    73, Günter

    So viel ich weis, bedeutet die Konformitätserklärung, das der Hersteller erklärt, das sein Produkt CE Konform ist.
    Und dann klebt er einfach das CE drauf.


    Etwa so wie bei einer Briefmarke auf einer Postkarte?

    Da CE allerdings eine Konformitätserklärung der Übereinstimmung mit der EU Direktive 2004/108/EG (EMV Verträglichkeit) darstellt - mit allen Haftungsrisiken, ist leider etwas mehr zu tun:


    Aus: Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit, Anlage 1, Technische Unterlagen, EG-Konformitätserklärung


    1. Technische Unterlagen
    Anhand der technischen Unterlagen muss es möglich sein, die Übereinstimmung des Gerätes mit den
    grundlegenden Anforderungen nach § 4 Abs. 1 zu beurteilen. Sie müssen sich auf die Konstruktion und die
    Fertigung des Gerätes erstrecken und insbesondere Folgendes umfassen:
    a) eine allgemeine Beschreibung des Gerätes;
    b) einen Nachweis der Übereinstimmung des Gerätes mit den angewandten harmonisierten Normen;
    c) falls der Hersteller harmonisierte Normen nicht oder nur teilweise angewandt hat, eine Beschreibung
    und Erläuterung der zur Übereinstimmung mit den grundlegenden Anforderungen nach § 4 Abs. 1 getroffenen
    Vorkehrungen; die Beschreibung muss insbesondere die nach § 7 Abs. 2 vorgenommene
    Bewertung der elektromagnetischen Verträglichkeit, die Ergebnisse der Entwurfsberechnungen, die
    durchgeführten Prüfungen und die Prüfberichte umfassen;
    d) eine Erklärung der benannten Stelle, sofern eine Bewertung nach § 7 Abs. 4 erfolgt ist.


    2. EG-Konformitätserklärung
    Die EG-Konformitätserklärung muss mindestens folgende Angaben enthalten:
    a) einen Verweis auf die Richtlinie 2004/108/EG; bzw Richtlinie 1999/5/EG (Funkanlagen).
    b) die Identifizierung des Gerätes, für das sie abgegeben wird, nach § 10 Abs. 1;
    c) Namen und Anschrift des Herstellers und gegebenenfalls seines in der Gemeinschaft ansässigen Bevollmächtigten;
    d) die Fundstellen der Spezifikationen, mit denen das Gerät übereinstimmt und aufgrund deren die Konformität
    mit den Bestimmungen der Richtlinie 2004/108/EG erklärt wird;
    e) Datum der Erklärung;
    f) Namen und Unterschrift der für den Hersteller oder seinen Bevollmächtigten zeichnungsberechtigten
    Person

    Dank an Horst, dj6ev,
    für die sachliche Bereitstellung und Hervorhebung der Texte der EU-Directive


    ich ziehe es auch vor, entsprechende Papiere direkt zu einzusehen, anstatt auf Informationen vom Hörensagen mit Aktionismus und Panik zu reagieren.
    Das Gute an der EU ist: die meisten Papiere sind öffentlich zugänglich und Keiner muss sich auf Mutmaßungen verlassen.
    (selber)Lesen bildet eben doch ungemein.



    Edit: Die Umsetzung dieser Richtlinie im deutschen Recht nennt sich "Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit von Betriebsmitteln" oder kurz "EMV-Richtline" und darin findet sich i n§2 Abschnitt 4 der derzeit geltende deutsche Ausschluss-Text, dass Selbstbaugeräte und Kits von den Regelungen dieser EMV Richtlinie ausgenommen sind.


    Die englische Novellierung ändert wie Horst gezeigt hat, nichts an der Formulierung, nur an der Struktur des Dokuments. Es steht also in Frage, ob die deutsche Richtlinie aus dem Jahr 2008 überhaupt den Text ändern muss, denn Gliederung und Struktur sowie die Umsetzung in nationale Regelwerke ist den nationalen Behörden vorbehalten.


    merci
    Günter

    .....mit -12dBm hat den gesamten Verstärker übersteuert; ist aber als Vorstufe für einen Frequenzzähler nicht kritisch und auch gewünscht.


    Dabei ist zu beachten: einen Transistor in die Sättigung zu fahren ist bei hohen Freqenzen nicht ratsam. Denn er kommt nur langsam aus dem Sättigungsbetrieb wieder heraus, weil erst Ladungsträger ausgeräumt werden müssen. Das macht ihn weitaus langsamer, als im linearen Betrieb. Im Sättigungsbetrieb wird auch ein Gigahertz Transistor zur lahmen Krücke und macht bei einigen zig Megaherzt schlapp. Die Angabe der Transitfrequenz gilt also nicht für den Betrieb als Rechteck-Schalter in der Sättigung.


    73, Günter

    Hallo Uwe,


    deine Messwerte machen mich stutzig, insbsondere die angeblichen 28 dB Verstärkung. Die von dir verwendete Schaltung arbeitet fast ohne Gegenkopplung mit Vollgas. In einer Simulation liegt die mit 50 Ohm belastete Verstärkung schon bi 50 dB. Kann es sein, dass dein Verstärker schon in der Begrenzung ist? Hast du schon mal mit einem Oszilloskop geprüft, was da an Wellenform rauskommt.


    Nach meiner Erfahrung ist die Betriebsspannung von 5V auch nicht ausreichend, um die von dir verwendeten FETs in einem vernünftigen Kennlinienbereich zu betreiben. Ich befürche daher, dass der BF245C gar nicht richtig durchgesteuert wird. Miss mal HF Spannung (z.B. bei 100 kHz, die Basis des nachfolgenden Bipolartransistors sollte abgehängt sein) vor dem FET und nach dem FET Impedanzwandler. Wenn er richtig durchsteuert, darfst du nur wenige Prozent verlieren.