Hallo Günter und Wolfgang,
Zitat
Zitat von »DL1GWW« Hallo Clemens,
ich denke, Du hast hier eine Viertelwellen-Transformationsleitung berechnet.
Das sehe ich auch so. Auf jeden Fall keine Stub-Anpassung mit einer viertelwellen-Kurzschlussleitung
Die Beispiele mit der 400/500/600 Ohm Leitung sollten ja gerade dazu dienen,um zu zeigen,daß damit
im konkreten Beispiel (RL=3k) eine Stubanpassung eben NICHT mehr möglich ist.
Wie ich schon schrieb,wird in diesem Programm grafisch sehr schön dargestellt,
daß der Leitwertkreis vom 0,02 S nicht mehr geschnitten wird,damit gibt es keine Möglichkeit mehr mit einem Stub weiter anzupassen.
Zitat
Wie man Stichleitungen im Smith-Diagramm behandelt zeigt dieses Skript der TU-Berlin: HF-Musterlösungen
Wunderbar,da steht es ab S.46 genau beschrieben,wie eine Stubanpassung abläuft.
Erst wird mit einem Leitungsstück transformiert,und zwar bis man eine komplexe Admittanz
erhält,deren Realanteil den Leitwert von 0,02S beträgt.
Dieses Stück entspricht dem Abschnitt "C" im DL2RD Excel Programm
Weiter kann man im Skript lesen,daß
"Beim Transformieren von Widerständen über Leitungen mit dazugehörigen
Leitungswellenwiderständen ändern sich ihre Widerstandswerte. Diese lassen sich in
Abhängigkeit verschiedener Parameter, wie Leitungslänge l, Frequenz
f bzw. Wellenlänge und Leitungswellenwiderstand Z ,... "
Also,auch das Z° der Leitung spielt natürlich eine Rolle.
Nun geht es weiter:
Wenn man also die komplexe Admittanz mit dem Realanteil 0,02S gefunden hat,kompensiert man den
Blindanteil durch eine parallel geschaltete Blindkomponente mit entgegengesetztem Vorzeichen.
Diese wird durch den Stub,im konkreten Fall kurzgeschlossen,gebildet.
Dieses Leitungsstück entspricht dem Abschnitt "B" im DL2RD Excel Programm.
Da hier wieder,siehe auch Skript,eine Transformation stattfindet,und zwar die eines Kurzschlusses zur gewünschten
Reaktanz,geht logischerweise wieder der Wellenwiderstand in die Transformation mit ein.
Das zum Thema
"Bert will aber im Gegensatz dazu die kurzgeschlossene Viertelwellen-Anpassleitung bauen, da spielt imho deren Wellenwiderstand keine Rolle. "
Jetzt noch was zu
"Eine (verlustfreie) kurzgeschlossene Stichleitung stellt eine reine Reaktanz dar und dreht auf dem Außenkreis des Smith Diagramms (da Totalreflexion). Wohingegen Clemens Leitung gar nicht erst den Außenkreis im Smith Diagramm tangiert, damnach also überhaupt nicht kurzgeschlossen sein kann, sondern mit einer Impedanz Z ungleich null oder unendlich abgeschlossen ist.
"
Natürlich ist der erste Satz zutreffend.
Der Charme dieses Smithchartprogramms besteht aber darin,daß ich nicht erst so wie früher
(und im Skript) auf einer extra Chart den Stub grafisch mühselig ermitteln und dann mit der vorher erwähnten
Admittanz verrechnen muß,sondern man sieht unmittelbar den Effekt des Stubs,d.h. die resultierende
Gesamt-Impedanz aus Sicht des Generators.
Die mit diesem Programm errechneten Werte lassen sich mit jedem anderen entsprechenden Programm nachrechnen.
Die zugrunde liegenden Leitungsgleichungen sind exakt und überall gleich.
Durch die begrenzte Auflösung des grafischen Overlays gibt es natürlich gewisse Rundungsfehler,
die im Normalfall nicht stören,im rechten Teil der Chart,wo sich hochohmige Werte extrem dicht drängen nehmen diese Fehler naturgemäß zu.
Man kann aber von Hand nachtrimmen,siehe Helpfile.
P.S. Wenn der Wellenwiderstand der Anpaß-/stubstücke "B" und "C" vom Z° der Speiseleitung (hier 50 Ohm) deutlich abweicht,hat ihre Gesamtlänge "A" (siehe DL2RD Excel Programm) *deutlich* mehr als Lambda/4
HTH
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Clemens