und da das C-Glied für G1 als Bezugsspannung nicht die Kathode sondern Masse hat wird das C-Teil auch schön mit geregelt. Glaube nicht das das der Konstrukteur so haben möchte dass
ihm die Mischerspannung hoch und runter geht .
Das stimmt. Daher wurde ja auch in der Triode-Oszillatorschaltung der g1-Widerstand an die Katode, der Hexodenwiderstand an Masse gelegt. Die negative g1-Spannung der Triode wurde durch den Gitterstrom des Oszillators erzeugt (siehe Bild). So konnte die Heptode problemlos über die AGC geregelt werden, wie es in den meisten BC-Geräten geschah (war aber keine gute Idee für KW, weil dadurch der Vorkreis ziemlich stark verstimmt wurde).
Als einer, der mit Röhren aufgewachsen ist, mein Senf:
Alle üblichen Empfängerröhren werden mit rund -2V Gittervorspannung betrieben. Die wird üblicherweise durch einen kapazitv überbrückten Katodenwiderstand (keine Gegenkopplung) erzeugt (Uk=+2V). Der G1-Widerstand ist natürlich mit Masse verbunden, um diese negative Vorspannung sicherzustellen - sonst werden die Grenzwerte für Ia+Ig2 deutlich überschritten. Es gibt im NF-Bereich auch die Erzeugung von -Ug1 mit einem g1-Widerstand von 22MOhm durch den winzigen "Anlaufgitterstrom" von 50-100nA.
Bei den HF-PAs für AM+CW wurden diese mit einer so hohen negativen g1-Vorspannung betrieben, dass der Anoden-Ruhestrom praktisch Null war ("C-Betrieb"). Die HF-Ansteuerspannung musste dann so groß sein, dass die Röhre in den Spitzen in den positiven Bereich ausgesteuert wurde und dadurch Gitterstrom entstand. Durch diesen quasi Schaltbetrieb konnten Wirkungsgrade von >80% erzielt werden. Die linearen PAs für SSB werden im A- oder AB1-Betrieb betrieben (relativ hoher Ruhestrom) und dürfen normalerweise keinesfalls bis zum G1-Stromeinsatz ausgesteuert werden, um die Intermodulation unter 35db Abstand zu halten. Der Wirkungsgrad ist daher recht mies (50-55%).
Die ECH81 oder die 6BA7 sind eigentlich sehr einfach zu betreibende Mischer, die oberhlb einer Oszi-Mindestspannung sehr gutmütig sind. Sie haben den Vorteil, dass das Oszi-Signal sehr gut vom HF-Eingang entkoppelt ist (einer der Schwachpunkte der additiven Mischung). Sie sind aber durch ihren hohen Rauschwiderstand für Frequenzen oberhalb 10MHz eigentlich unbrauchbar (geringer Dynamikbereich). Die 7360 war damals sicher ein gewaltiger Schritt in Richtung Dynamikbereich, wenn auch mit einer komplizierten symmetrischen Beschaltung. Sie ist aber nicht besser als ein heutiger 7dbm Dioden-DBM.
Überhaupt - mit den heutigen, äußerst preiswerten Halbleitern kann man mit geringstem Aufwand Empfänger bauen, die selbst Spitzenempfänger mit Röhren in den Schatten stellen. Dazu kommt der riesige Vorteil, durch die Niederohmigkeit einfachste, breitbandige Bauweisen zu ermöglichen (keine abzustimmenden Mehrfachkreise usw.). Von Sythesizern bzw. DDS ganz zu schweigen...
Trotz aller ab und zu zu hörenden Jammerei heute ein Paradies für Bastler.
73, Horst