Beiträge von dl5cn

    Hallo Frank,
    das sieht doch schon recht gut aus. Am Ausgang braucht es noch eine Symmetriedrossel, das tut ein auf einen Kern gewickeltes 50 Ohm Kabel.
    Noch ein paar Tips.
    Ein dicker Elko am Betriebsspannungsanschluß hilft, die IM-Produkte zu vermindern. Es fließen Spitzenströme im Audiotakt.
    Die kalte Einspeisung der Spannung würde ich nicht hart abblocken, sondern einen kleinen Widerstand, kapazitiv abgeblockt, vorsehen.
    Das ermöglicht das Auffangen von noch vorhandenen Unsymmetrien.
    Die PA braucht keine Gegenkopplung. Das mag zunächst verwundern, ist aber mehrfach getestet. Wenn der Ausgangstrafo sauberen Gegentaktbetrieb
    erlaubt, ist die Gegenkopplung nicht erforderlich. Ein möglicher Grund könnten VHF und UHF-Schwingungen sein. Das sollte man beobachten und dann sehr zart
    gegenkoppeln.
    Heftige Gegenkopplung wird in 12V PAs gebraucht, die einen Röhrchentrafo verwenden, der magnetisch nicht gekoppelt ist. Das scheinen viele Autoren nicht zu wissen.
    Solche Verstärker funktionieren nur mit GK, es sei denn man ergänzt die PA mit einer bifilaren Speisedrossel, die dann den sauberen Gegentaktbetrieb erlaubt.
    Der Ruhestrom hat großen Einfluss auf die Leistungsverstärkung, auf die Intermodulation auch, da gibt es jedoch eine Art Minimum.
    Viele Fets mögen keine hohen Spannungen an den Gates, Datenblatt beachten.
    Hilfreich könnte eine Klippung am Eingang sein, ggf. mit Zenerdioden. Das würde auch versehentliche Ansteuerspikes verhindern.
    Wie sehen denn die Eingangstransformation und der return loss aus ?
    Hast Du schon eine Lösung für die Rückführung des Sendesignals zum Duplex-Empfänger der Hermes ?
    Bin gespannt.
    Viel Erfolg
    73
    Andreas

    Hallo Frank,
    welches Übersetzungsverhältnis peilst Du denn an ?
    Aus diesem und der Betriebsspannung leitet sich die erzeugbare Ausgangsleistung ab.
    Zu beachten wäre noch, dass die Kabelimpedanzen dem geometrischen Mittel der beiden
    zu transformierenden Impedanzen entsprechen sollten. Da 25- bzw- 16 Ohm Kabel relativ schlecht zu beschaffen sind,
    ist die Parallelschaltung mehrerer dünner 50 Ohm Kabel eine Kompromisslösung.
    Bei einem 4:1 TLT zwei Kabel parallel und bei 9:1 dann entsprechend drei.
    Als Ferrite eignen sich Röhrchen recht gut.
    73
    Andreas
    DL5CN

    Hallo Hajo,
    ich stehe mit Andreas, DL4JAL, in fester Verbindung und wir sind uns bezüglich der Anpassthematik vollkommen einig.
    Vielleicht ist es vorteilhaft, die einzelnen Aufgaben der Antennenanpassung getrennt zu betrachten.
    Da wäre zunächst die Impedanztransformation. Es gilt also den komplexen, von 50 Ohm abweichenden Eingangswiderstand der
    Zweidrahtleitung auf einen reellen 50 Ohm-Wert zu bringen.
    Ich denke, es ist unstrittig, dass eine einfache L-C-Schaltung eine vorteilhafte Lösung ist. Stichwort Reaktanztrafo.


    Dann kommt das Thema Symmetrie bzw. deren Erreichung.
    Die Anordnung einer koaxialen Drossel in Verbindung mit einem Balun auf der reellen 50 Ohm-Seite des Tuners dürfte ebenso als sinnvoll
    erkannt werden. Man vermeidet hohe Blindströme in den Ferriten.
    Wir, der DL4JAL und ich, haben neulich bei der Weihnachtsfeier unseres alten OVs das Thema diskutiert.
    Wenn man dem möglichen Gleichtaktstrom, auch als Mantelwellen bezeichnet, den Weg über das speisende Koaxialkabel ordentlich verbaut,
    dann ergibt sich auf den HL-Beinen zwangsläufig ein betragsgleicher aber 180° verschobener Strom und die Symmetrie ist gegeben.
    Der Strom kann nämlich nirgends sonst hin.
    Eine Ableitung statischer Aufladung ist von den ersten beiden Aufgaben unabhängig durch verschiedene Möglichkeiten machbar,
    hochohmige Widerstände oder Funkenstrecken lassen sich doch an der HL anbringen.


    Diese Betrachtung schließt spezielle Fälle, wie z.B. eine sehr hohe Impedanz an der HL nicht aus, dann sind vielleicht der induktive
    Blindwiderstand der Drossel und des Baluns nicht ausreichend. Dann ist ggf. die Gleichtaktunterdrückung mit einer symmetrischen Transformationsschaltung
    verbesserbar. Ich würde aber eher die Länge der Speiseleitung variieren.


    In speziellen Situationen ist natürlich auch ein Balun hinter der Imdepanztransformation denkbar. Wie gesagt, die Gefahr hoher Blindströme in Ferriten gilt es
    zu erkennen und zu vermeiden.


    Zusätzlich denken wir über Meßschaltungen nach. Dieses Thema nicht nur zu erörtern, was sich manchmal als bissel schwierig zu erweisen scheint, sondern mit
    Meßwerten zu belegen, ist eine der nächsten Aufgaben.


    73
    Andreas
    DL5CN

    Hallo,
    ich kann Karstens Beobachtungen bestätigen.
    Interessant ist die Antwort auf die Frage, warum das so war.
    Falls es dazu Informationen gibt, bitte hier veröffentlichen.
    Dass es nicht an den lokalen Empfangssituationen gelegen hat, zeigen die
    Vergleiche mit den Alpha-Stationen, siehe Fotos.
    Die Qualität bitte ich nachzusehen, das sind Frames aus hastig erzeugten Videos.
    Zum Vergleich auch noch eine Aufnahme vom Vorjahr.


    Schöne Feiertage
    73
    Andreas

    Hallo Wolfgang,
    der Abstand zu den Nebenwellen ist schon recht gut.
    Wenn die beiden z.B. Töne durch ein Quarzfilter eines SSB-Tx geschickt werden sollen,
    wäre es vielleicht sinnvoll, die Frequenzen so zu wählen, dass der trägerferne Ton
    dicht an der Filterflanke und der andere kurz oberhalb der Mitte des Filters zu liegen kommt.
    Somit kommen Harmonische nicht mehr in die Durchlasskurve.
    Die Beurteilung eines kompletten Senders mit Audiosignalen ist aber bestimmt nicht einfach.


    Für Audio-Stufen zur Bestimmung von Klirrfaktoren oder
    auch Intermodulationsverzerrungen von NF-Verstärkern reicht der Abstand nach meiner Ansicht nicht aus.


    Da stößt die Erzeugungsmethode des Zweitones doch an ihre Grenzen, was natürlich die Freude am Probieren und
    Testen keineswegs schmälert.
    73
    Andreas

    Hallo Wolfgang,
    vor dem Filtern würde ich erst mal herauszufinden versuchen, ob der Generator noch Verbesserungs-
    potential bietet.
    Die Audiometer-Darstellung wünschte ich mir mit linearer Frequenzachse und vielleicht weniger Pegel.
    Vielleicht ist auch zuerst ein Träger als Grundversuch sinnvoll. Da sieht man dann die Oberschwingungen besser.
    Das zweite Spektrum erscheint mir schon brauchbar.
    Die Einstellungen der Soundkarte in Abhängigkeit vom Betriebssystem und von den Programmen der
    Kartenhersteller sind auch zu beachten. Das Audiometer kann z.B. nicht allein die Abtastrate wählen.
    Dazu benötigt man im Falle Creative Labs noch das "Tool".
    Die Stromversorgung des Generators in Bezug zum Rechner sollte ebenso überlegt sein. Die Soundsysteme verfügen
    über eine beachtliche Dynamik und da fängt man sich schnell Störungen ein.
    Das gilt übrigens auch für Abschirmungen, Kabel und Stecker.
    Ein schneller Test mit einer Batterie lässt Erdschleifen oder andere Einkopplungen erkennen.
    Jedenfalls ist das alles interessant und spannend.
    73
    Andreas

    Hallo Ömer,
    stimmt, im Zeitbereich läßt sich die Linearität schwer erkennen.
    Es gibt aber frei verfügbare Lösungen.
    -ARTA
    -Audiometer nach DG8SAQ
    -SpectrumLab nach DL4YHF.


    Beispiele siehe Anhang, ARTA ist mit einer USB-Soundbox SB1240 von Creative Labs verkoppelt.
    Sowohl der Generator als auch die Soundbox liefern ein (mich) beeindruckendes Bild.
    Für das Audiometer ist es eine EMU 0404.
    Falls Jemand eine ebensolche Box von EMU verwendet, würde mich interessieren, inwieweit das
    Grundrauschen dem der EMU0204 entspricht ?
    Ich ermittelte mit der 0404 etwas mehr als die doppelte Rauschspannungsdichte als im FA vom DG8SAQ angegeben.
    Das schließt alles Meßfehler meinerseits nicht aus.


    73
    Andreas
    DL5CN

    Hallo,
    Wenn man den Beitrag vom Hajo weiterspinnt, könnte man vielleicht sogar sagen, im
    speisetechnischen Sinne gibt es keine asymmetrische Antennen.
    Oder anders formuliert, der Strom sucht sich seinen Weg.
    Und der sollte nicht via Sender im Shack verlaufen.
    Ein wie auch immer gearteter Monopol benötigt ein Gegengewicht.
    Und das ist an der Speisung beteiligt, wie Hajo schon ausführte.


    Daher ist die Anordnung aus Balun, Drossel und Impedanzwandler (Tuner) nach meiner Ansicht genau so verwendbar.


    Wenn ein Kellermann-Balun nicht ausreichend funktioniert, stellt sich die Frage nach der Induktivität des
    aufgerollten Kabels. Die sollte schon 0,5 mH erreichen.
    Wenn die zu speisende Antenne am HL-Eingang sehr hochohmig sein sollte, dann sollte auch die Drossel vor dem
    Koppler eine ausreichende Induktivität aufweisen. Sonst ist die Gleichtaktunterdrückung ggf. zu gering.
    Eine Leimzange mit einem eingeklebten Klappferrit und einer Koppelwicklung (ev. auch Gleichrichtung) gestattet
    die einfache Messung der Ströme vor und nach dem Gebilde Balun, Drossel, Tuner.
    Wird das Koaxkabel umschlossen, darf kein Strom nachweisbar sein, auf den beiden HL-Beinchen ist der Strom
    betragsgleich aber phasenverschoben.


    73
    Andreas

    Hallo Hajo,
    alles ok, ich habe die Skizze um einen Balun samt Koaxdrossel ergänzt.
    Das stellt nach der Meinung vieler Oms eine optimierte, einfache Lösung für die meisten
    Transformationsaufgaben zur Anpassung einer HL dar.
    Das gilt für alle anderen Transformationen übrigens auch, z.B. Quarzfilteranpassung.
    Bedauerlich ist, dass es offenbar nicht gelingt, die Vorteile einer solchen einfachen Anordnung zu vermitteln.
    In diversen Veröffentlichungen geistern immer wieder komplizierte, aufwendige Konstrukte herum, die
    keinerlei Verbesserung bieten. Je mehr Bauteile desto mehr Verluste.
    Bei vielen Anordnungen besteht außerdem die Gefahr der Fehlabstimmung, das gilt besonders für resonante
    Transformationsschaltungen. Hohe Blindströme in Schwingkreisen verringern Verluste eher nicht.
    Es bleibt also weiterhin nur zu hoffen, dass die guten Eigenschaften eines einfachen Reaktanztrafos sich
    weiter verbreiten.
    73
    Andreas

    Hallo Ha-jo,
    die konkrete Spulengestaltung ist eher weniger das Thema sondern die Frage, wie sollte eine
    Impedanztransformation sprich Anpaßschaltung an eine Zweidrahtleitung überhaupt aussehen.
    Es reichen genau zwei Bauteile für die Lösung dieser Frage.
    Keine Resonanzen, nur eine eindeutige Position der Abstimmelemente, guter Wirkungsgrad.
    Das alles leistet eine einfache L-C-Schaltung. Wohlgemerkt, es gibt keine Resonanz, bei der gewünschten
    Transformationsfrequenz kompensieren sich die Blindwiderstände.
    Für kleine Transformationsschritte, die einen kleinen Blindwiderstand in Reihe zur 50 Ohm Impedanz erfordern,
    schaltet man die Spule in Reihe und das C danach parallel zur HL.
    Besonders für tragbare Zwecke und kleine Leistungen sollte ein guter Wirkungsgrad angestrebt werden.
    Ergänzt wird das um eine ausreichend dimensionierte Koaxdrossel auf der 50 Ohm-Seite, damit
    wird der Gleichtaktstrom unterdrückt, der nur durch einen symmetrischen Koppler allein nicht beherrschbar ist.
    Ferrite in einem Antennenkoppler würde ich vermeiden.
    Für die Symmetriedrossel vor dem Koppler geht es nicht ohne, aber der Kern muss keine Leistung übertragen.
    Das Thema wurde hier schon mehrfach abgehandelt.
    73
    Andreas

    Hallo,
    ich präzisiere meine Frage:
    Besitzt Jemand eine KXPA100 und ist so nett, die Ausgangsbeschaltung der FETS zu beschreiben.
    Es geht überhaupt nicht um Konkurrenz oder Nachbau sondern um die Gestaltung des Ausgangstrafos und das
    Vorhandensein einer bifilaren Drossel für die Zuführung der Betriebsspannung.
    Danke
    73
    Andreas
    DL5CN

    Hallo Uli,
    danke für die "Blumen". Ich bin froh, dass die viele Arbeit nicht ganz umsonst war.
    Danke auch für den Umbauartikel, das Prinzip ist ja genau gleich.
    Macht auch im Kleinleistungsbereich viel Sinn, weil man die Gegenkopplung drastisch
    reduzieren kann.
    73
    Andreas
    DL5CN

    Hallo,
    habe leider gestern vergessen, in Silbertal zu fragen ob Jemand weiß, wie die Auskopplung
    der KXPA100 ausgeführt ist.
    Die Teilnehmer der gestrigen Veranstaltung verstehen sicher, warum mich das interessiert.
    Und vielleicht andere auch interessieren könnte.
    Leider finde ich außer Fotos keine Schaltung.
    Danke
    73
    Andreas
    DL5CN

    Hallo,
    vielleicht habe ich auch was mißverstanden aber die Durchbruchspannung eines
    PN-Übergangs kann man messen, indem das Bauteil in Sperrichtung über einen
    hochohmigen Widerstand an eine regelbare Spannungsquelle gelegt wird.
    (Berührungsschutz beachten !!!)
    Auf einem, dem Bauteil parallel geschalteten, Multimeter kann man erkennen, wann
    die Spannung nicht mehr ansteigt. Das ist die Durchbruchspannung.
    Der hochohmige Widerstand (vielleicht 1 MegOhm) verhindert die Zerstörung durch
    Strombegrenzung, liefert aber genug für das Multimeter.
    Das funktioniert für Dioden wie für Transistoren (UCE, UCB, etc)
    Die Notwendigkeit spezieller, hochohmiger Meßanordnungen sehe ich nicht...?
    Wie schon erwähnt, bei hohen Spannungen - Vorsicht.
    Ein Drahtverhau auf dem Basteltisch ist gefährlich.


    73
    Andreas
    DL5CN

    Hallo Uli,
    stimmt alles. Ich habe dem Autor des letzten Artikels und der Redaktion FA meine gesammelten Erkenntnisse übermittelt und
    möchte fairerweise deren Reaktion abwarten, bevor Details veröffentlicht werden.
    Ein unlängst stattgefundener Test einer Schaltung ohne Drossel und mit entfernter Gegenkopplung hat neben allen anderen
    Messungen und Versuchen erneut bestätigt, dass es ohne symmetrische Speisedrossel in Verbindung mit den
    Röhrchen-Übertragern eben nicht erwartungsgemäß funktioniert.
    Wir werden sehen...


    73, Andreas