Hallo Ömer,
ich stelle hier mal einen schon etwas älteren Text zur Diskussion.
Mit Andreas, DL4JAL, gehe ich übrigens völlig konform.
Für alle Interessenten ist hier noch eine Zusammenfassung der einzelnen Gesichtspunkte zu einer effektiven,
verlustarmen und einfachen Anpassung einer abgestimmten Speiseleitung.
Beim Antennenbau ist, wann und wo möglich, einer symmetrischen Anordnung der Vorzug zu geben.
Auch stark verkürzte Strahler mit induktiver Verlängerung sollten dipolartig aufgebaut werden.
Von der Speisung über Leitungen her gesehen, gibt es keine Asymmetrie.
Auch Monopole mit einem Gegengewicht, die über längere eine Leitung gespeist werden, sind hinsichtlich
der Anpassung als symmetrisch zu betrachten und so zu behandeln.
Ein Anpassgerät hat zwei wesentliche Aufgaben, erstens, den komplexen Eingangswiderstand der HL
auf 50 Ohm zu transformieren und zweitens, unerwünschte, parasitäre Gleichtaktströme,
auch Mantelwellen genannt, auf der 50 Ohm-Seite zu verhindern.
Dazu kann/muss man das Anpassgerät in zwei funktionelle Teile spalten.
Die Anpassung der HL auf 50 Ohm geschieht mit einem Reaktanztrafo. Das bedeutet, dem gegenüber 50 Ohm
zu großen Widerstand wird eine Reaktanz (L oder C) parallel geschaltet, dem zu kleinen Widerstand eine
Reaktanz in Reihe. Bei entsprechender Bemessung gibt es genau eine Frequenz, wo sich die Blindanteile (Impedanzen
und Reaktanzen) kompensieren und ein reelle 50 Ohm-Situation der Anordnung entsteht.
Das ist keine Resonanz !!!
Das ist keineswegs neu aber gut. Nachlesen kann man das z.B. im Rothammel, Antennenbuch unter Reaktanztrafo.
Die Einstellung von L und C ist immer eindeutig. Auf Grund der Tatsache, dass nur zwei Bauteile zur Transformation
ausreichen und keine großen Blindströme fließen, sind die Verluste sehr gering.
L und C lassen sich vertauschen. Benötigt man kleine Reaktanzen, ist eine Spule (Xl= 2PI*F*L) das Mittel der Wahl, für
große Blindwiderstände sind Kondensatoren besser, (Xc= 1/2*PI*F*C), die Kapazität steht im Nenner der Formel.
Das entstehende LC-Glied ist dann entweder Hoch- oder Tiefpass, was für die Anpassung bedeutungslos ist.
Die zweite Aufgabe besteht in der Verhinderung von Mantelwellen auf der Leitung zwischen Sender und Anpassbox.
Auch scheinbar streng symmetrisch aufgebaute Antennen verursachen in ihrer Umgebung parasitäre Ströme
in metallischen Leitern. Das Shack samt Koax, TRX und Netzteil sollte möglichst nicht dazu gehören.
Der einzig gangbare Weg ist, dem Gleichtaktstrom über die Station den Weg zu verbauen.
Am effektivsten ist eine Kombination aus einem Balun und einer Koaxialdrossel. DG0SA nennt das SYMBA.
Geerdet werden darf/muss das Gebilde am Balun, wo das 50 Ohm Kabel vom TX kommend angeschlossen wird.
Daraus folgt, ab Balun in Richtung Antenne ist die gesamte Anordnung einschließlich L und C "hochliegend".
Das Innenleben des Tuners darf also nicht an Masse gelegt werden, das Gehäuse schon.
Die Kombination aus Balun und Drossel verhindert Mantelwellen, sprich Gleichtaktströme auf dem Koaxialkabel.
Der Gegentaktstrom im Koaxialkabel auf dem Innenleiter und der Innenseite des Außenleiters kann diese
Anordnung ungehindert passieren, die Ferrite werden nicht magnetisiert.
Der Balun wirkt vorrangig bei niedrigen Frequenzen, die Drossel mehr bei hohen Frequenzen.
Das bedeutet, der Strom auf den beiden HL-Drähten wird zwangssymmetriert, wo sollte er denn sonst auch hin.
Und im Shack bleibt alles ruhig.
Kontrollieren kann man das mit einer HF-tauglichen Stromzange.
Zur Nachahmung empfohlen...
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Andreas
DL5CN