Hallo Werner und Christian,
ein paar Ideen meinerseits:
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1. Welcher Typ (Tayloe Detector, DB QSD, Softrock, ISD, etc.) von Sample Detector ist aus techn. Gründen zu bevorzugen?
Auf jeden Fall die balancierte Anordnung (mit Balun) um im RX-Fall die Empfangstellen gerader Ordnung sowie beim TX die Produkte gerader Ordnung zu minimieren. Einen echten doppelt balancierten QSD habe ich bis jetzt noch nicht in den verschiedenen Anwendungen gesehen. Manche bezeichnen den normalen QSD als DB, darunter verstehe ich zumindest etwas anderes.
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3. Wie sind die variablen Impedanzverhältnisse des SampleDetectors bestmöglich in den Griff zu bekommen?
Mit einem einfachen Diplexer am Ausgang des QSD, z.B. der Diplexer 1. Ordnung wie ihn IK1ODO einsetzt. Damit ist das BP-Filter nachgewiesenermaßen korrekt abgeschlossen. Für den TX fehlt dann nur noch ein ähnlicher Diplexer am Eingang um die LO Oberwellen abzuschließen und diese nicht nur am Eingangsbandpass zurück in den Mischer zu reflektieren.
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4. Wie kann die Abstrahlung von Störungen (Schalter-Spikes) minimiert werden ?
Durch einen balancierten QSD und einem Diplexer (TP-HP Kombination) am Eingang.
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5. Bringt die Verwendung von Diplexern als Ersatz für die normalen Sample Kondensatoren Vorteile ?
Die Sample-C's sind noch immer vorhanden jedoch im Diplexer "eingebunden". Kommt auch darauf an welcher Typ von Diplexer eingesetzt wird.
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7. Wie kann das PolyphaseNetwork (NF Phasenschieber) auf bestmögliche Seitenbandunterdrückung optimiert werden?
Durch konsequente Ausmessung der Bauteile (C's und R's). Nur so läßt sich über die gesamte (!) NF Bandbreite eine konstante und hohe Seitenbandunterdrückung ereichen.
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8. Kann auch bei analoger Verarbeitung per Hardware ein automatischer Amplituden-und Phasenabgleich vorgenommen werden?
Die Schaltung aus EMRFD funktioniert sehr gut um Phasenfehler des LO's bzw. RF-Pfades und Pegelunterschiede auszugleichen, korrigiert aber nicht Fehler im NF Phasenschieber selber (z.B. durch zu zu hohe Bauteiltoleranzen). Automatisieren ließe sich dies durch einsetzen von elektronischen Potis (mit I2C Schnittstelle o.ä., bis 1-2MHz geeignet) für den Phasen und Pegeltrimmer. Damit ließe sich für jedes Band eine Korrektur im µC abspeichern sowie jederzeit ein Abgleich ohne Eingriff ins Gerät vornehmen, ganz ohne PC !
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9. Welche Art von Quadratur-LO Erzeugung ist für diese Art von RX das Optimum?
Meiner Meinung nach die üblichen SIN/COS DDS Bausteine wo die Phase für jeden Kanal per µC getrennt einstellbar/speicherbar ist.
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12. Wie sollte der Preselector ausgelegt sein? Welchen Anforderungen soll er genügen?
Der Preselektor muß den Empfang auf den ungeraden LO Oberwellen (für balancierte QSD) verhindern. An diesen Stellen ist der Empfang nur 10-20dB schlechter wie auf der Grundwelle. Ist in etwa so wie das Verhindern von Spiegelfrequenzen bei Superhets. Eine Weitabselektion von min. 80dB sollte durch die Kombination TX-Tiefpass + RX Bandpass sichergestellt werden.
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13. Dämpfungsglied und Vorverstärker sollen den Dynamikbereich erweitern. Welche Anforderungen soll der Vorverstärker erfüllen?
Eine Dämpfung/Verstärkung in 6dB Schritten erscheint sinvoll. -18dB, -12dB, -6dB, 0bB, +6dB ... erleichtern auch die Umrechnung für das S-Meter. Als Vorverstärkung ein sehr rauscharmer balancierter (für hohen IP2) 6dB VV mit hoher Rückwärtsisolation (S12) ist absolut ausreichend um bei Bedarf den Rauschflur auf den höheren Bändern zu optimeren!
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17. Wie kann der hohe Dynamikumfang bestmöglich hardwaremäßig (AGC) geregelt werden?
Durch verteilte HF und AF Regelung. Am Antenneneingang ein verzögerter 40dB PIN-Diodenregler mit hohem IP3 (hier wird jedoch ein schmalbandiger Preselektor nötig) und weitere 50dB in der Audiostufe. Zusätzlich noch die manuellen Dämpfungsglieder um unterm Strich 110dB Regelumfang zu bekommen.