angelrute-antenne, 80m

  • Hallo Leute,
    ich möchte mir für 80m eine Sende- und Empfangs(vertikal)antenne bauen. Sie soll quasi Mobil am Balkongitter befestigt werden. Ein befreundeter OM meinte, ich solle mal eine 5ml lange Angelrute mir besorgen, Antennenlitze von der Spitze bis auf 4,50 m um die Rute in großen Schlaufen umwickeln,- dann die letzten 0,50 m die Litze eng nebeneinander auf die Rute (als Spule) bewickeln. Anschließend zum Shack über einen Ant.tuner zum TRX.
    Meine Frage nun : Kann das funktionieren,- mir ist klar, das das ganze nur ein Kompromis ist und ich keine Wunder erwarten darf! Oder gibt es noch Verbesserungsvorschläge? Wie befestig ich die Litze am besten an die Rute? :?:
    über Antworten und Hilfe würde ich mich sehr freuen!
    73 de Siegfried

  • Hallo Siegfried,


    das wird funktionieren. Nimm Coroplast Isolierklebeband und befestige die Litze an der Spitze und etwa jeden Meter.


    Du brauchst ein Gegengewicht für den Tuner. Das kannst Du auf den Balkonboden legen.


    73 Daniel DM3DA

  • Im Rothammel wird diese Form beschrieben. Oben Strahler, unten definierte Spule. Geht ganz ordentlich, braucht aber Radials.


    Gruß Stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Hi !


    Ein vorweg : Kaufe keine 5m Rute, sondern ne 8m Rute !
    Die letzten 1-2m sind nämlich mechanisch total unbrauchbar, und viel mehr (ich glaub ich habe 25 oder 30Eur dafür gezahlt) kostet die 8m rute auch nicht.


    Aber ne ähnliche Konstruktion habe ich auch.
    Hintergrund ist, das mein kleine Automatischer Tuner LDG Z100Plus eben nicht 6-7m draht anpassen kann.
    Das wickeln von draht auf der rute habe ich aber gleich gelassen.
    Stattdessen habe ich ein Stück Elektriker Installationrohr aus dem Baumarkt genommen, darauf einige Windungen Kupferlackdraht ( hatte ich vorher grob mit 4nec2 ausrechnen lassen) mit Anzapfungen (ich traue dem nämlich nicht ganz.. ) drauf gewickelt.
    Wenn kein Kupferlackdraht da.. Klingeldraht müsste auch gehn..
    Das ganze hat nämlich für mich dann den vorteil : schnell auf und schnell wieder abgebaut.
    Und wenn die Anzapfung gefunden und markiert wurde, dann brauch ich nicht mehr zu probieren.
    Was bei so einem 5-7m Stäbchen, dann bei der Positionder Spule (und ich bin selber schon 2m lang) doch etwas nervig ist..


    Also bei mir schaut das ganze auch so aus : Tuner Angeschlossen an : Masse (ist bei mir das hingeworfene Fahrrad, das praktischerweise ein festmontiertes HT40 Rohrstück am Gepäckträger hat)
    Darauf steht dann die Stipprute. An ihr führen 5 oder 6m Draht nach oben. Oben befindet sich die besagte Spule. Und danach kommt noch mal 1m Draht.
    Durch diese Konstruktion fließt auf den 5-6m draht mehr Strom, der strahlt, und der Fußpunktwiderstand ist nicht so abartig niedrig, das der Tuner damit nicht mehr zurrecht kommt.


    Spulendaten..
    Nicht mehr heute... ;)
    Wenn interesse : Ich muss die Spule suchen gehen, weil die hatte mir auch schon mal wegen ihrer Anzapfungen als "Plasmafakel" gedient.. ;)


    lg JAn

  • Noch was : Spule unten geht auch.. aber dann : selber bauen !
    Auf hohe güte achten, eine kleine variometer spule drehbar gelagert einbauen.. eine 2 induktivität um den abartig niedrigen Fusspunktwiderstand zu kompensieren.. und Du brauchst keinen Tuner.
    Wenn man sich mit der "Ladespule" richtig mühe gibt, und diese eine hohe güte hat... dann kommt bei 100Watt eingangsleistung auch kein QRP mehr raus..
    Dafür ist die Antenne dann extrem schmalbandig und die Abstimmung fisselig !
    (die man aber leicht automatisieren kann... )


    Siehe Gelsenkirchener Mobilantenne.

  • Wenn die Antenne für das 80 m Band 5 m lang ist, dann kommt immer QRP raus. Der Wirkungsgrad ist nicht berauschend und entsprechend ist die abgestrahlte Leistung.


    73, Peter - HB9PJT

  • Warum sollte das korrekt sein ?


    z.B. bei der Gelsenkirchener Mobilantenne kann man durchaus 10% Wirkungsgrad mit "nur" einem 2m Stäbchen rechnen, wenn die Ladespule eine Güte um die 1000 hat.
    Und der Strahler nicht aus 1mm draht besteht. (Kapazität)
    Das andere geheimnis liegt in der Fahrzeugmasse..
    Laut berichten, sollen geraden entfernte Stationen sich veräppelt vorkommen, wenn sie hören das man nur mit einem 2m stäbchen sendet.. aber klar.. das abstrahldiagram sagt alles.
    Ein normaler tiefhängender Dipol zeigt für DX auch nicht gerade einen tollen Wirkungsgrad für flache abstrahlung... ;)


    Ich muss noch mal ne neue Simulation mit einer schlechten Spule nach 5m draht machen.. habe gerade geschaut.. das muss wohl auf dem anderen Rechner gewesen sein..
    Aber so schlecht waren die ergebnisse nicht.. denn ich erinnere mich.. der Strombauch war bis zur Spule noch sehr ausgeprägt..

  • Ich hatte damals ca. 7m Draht an der Angelrute und unten die Spule Windung an Windung direkt auf die Angelrute gewickelt. Ja, es hat funktioniert, aber fragt mich nicht, wie. Für Deutschland und Umgebung hats gerade gereicht...


    Der Aufbau ist so simpel, da kann man durchaus auch mal nur probieren und schauen, was geht. Und ob dann 10% oder 15% Wirkungsgrad daran beteiligt sind, das reissts dann wirklich nicht mehr raus!


    Gruß Stefan

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  • Hallo Siegfried,


    im FA war mal eine Artikelreihe über low band Vertikals, dort wurde empohlen, die Spule in etwa 1/3 der Strahlerlänge einzusetzen. Bei Interesse suche ich gerne die Ausgabennummern heraus. Die Spule sollte so bemessen sein, dass der Strahler in Resonanz ist und nur noch die Impedanz angepasst werden muss.
    Hauptproblem wird aber das Gegengewicht, ein richtiges Radialnetz ist ja nicht möglich. Dort werden daher auch die meisten Verluste entstehen.
    Daher wiederhole ich den Rat, jeden möglichen weiteren Meter für den Strahler zu nutzen. Die 9m Stippruten gibt es manchmal im Angebot für ca. 20.- €.
    Als Provisorium hatte ich mal eine Vertikal mit zentraler Spule mit knapp 10m Länge und ein paar wenigen kurzen radials in Betrieb. Immerhin war damit Betrieb möglich.
    Vom Auto aus -"standmobil"-verwende ich oft eine 6m-Vertikal, Spule in 2m Höhe, bescheidenes Radialnetz oder aufs Autodach gestellt, was auf 40m schon ganz ordentlich geht.


    73 Wolfgang

  • Ich fahr sowas ähnliches grade mit einem 1:9 Balun und einem Remotetuner direkt am Feedpoint der Antenne. Länge 6,5 Meter.
    Geht gut auf den meisten Bändern, 40 Meter ist gefühlt etwas verlustbehaftet.


    grüße
    Hans

  • Hallo Hans


    Danke für Deinen interessanten Bericht. Welche Erfahrungen hast Du auf 80 m gemacht mit dieser Antenne?


    73, Peter - HB9PJT


    Ich fahr sowas ähnliches grade mit einem 1:9 Balun und einem Remotetuner direkt am Feedpoint der Antenne. Länge 6,5 Meter.
    Geht gut auf den meisten Bändern, 40 Meter ist gefühlt etwas verlustbehaftet.


    grüße
    Hans

  • Die geht ziemlich gut für so wenig draht. Übrigens sogar dann wenn ich den UnUn (eigentlich ist der Balun natürlich ein 1:9 UnUn) mit
    einer Schlaufe um die Hand wickele (3-4 Wicklungen auf der 1: Seite. Die Antenne lässt sich auf allen Bändern inclusive 10 Meter abstimmen.


    http://blog.fnordpol.de/2014/0…un-for-vertical-antennas/


    Es geht Spannenderweise auch ohne Erde, dann darf aber nicht mal das Netzteil geerdet sein, also doch lieber den Fußpunkt gut Erden.
    Portabel bin ich die meiste Zeit an so einem draht on air. Leider ist die ganze Konstruktion insbesondere wenn nicht geerdet recht anfällig für QRM.
    Es sollte also ruhig sein in der näheren umgebung.


    grüße


    Hans

  • Hallo Hans


    Du hast eschrieben, dass die Antenne auf 40 m gefühlt etwas verlustbehaftet läuft. Dann wird sie wohl auf 80 m noch deutlich mehr verlust haben. Was sind denn da Deine Erfahrungen mit der Signalstärke? Hast Du auch eine grosse Antenne, welche Dir ermögölicht, einen objektiven Vergleich zu machen?


    73, Peter - HB9PJT



    Die geht ziemlich gut für so wenig draht.

  • Hallo Peter und Hans,


    wenn der Strahler um die 6,3m lang ist, dann ähnelt der Aufbau der GPM-1500 von Wimo. Die hat auch einen 1:9 im Fuß montiert, geht auf den oberen Bändern ganz ordentlich, auf 40 schon mit Abstrichen und hat auf 80m laut Aussage von Wimo einen Verlust von -30dB gegenüber einem vertilkalen 1/2 Dipol.


    gruß stefan

    Strengt euch an! Der Tag versaut sich nicht von alleine! :D

  • Hallo Hans,


    man kann das Prinzip Deiner Antenne auch so sehen:


    http://www.dg0sa.de/stab2.htm


    also als "geerdete Ladespule mit Anzapfung". Bei Festlegung auf den Begriff UnUn hingegen wird nicht so ohne weiteres klar, warum sich das Gebilde auf den unteren Bändern überhaupt anpassen lässt. Im Gegenteil, denn da würde man sich fragen, wozu der niedrige Realanteil des kurzen Strahlers zusätzlich durch einen UnUn noch weiter heruntertransformiert werden sollte.


    Eine besonders hohe Spulengüte erreichst Du mit dieser Wickeltechnik vermutlich aber nicht.


    73 Wolfgang

  • Hallo zusammen,


    Wolfgang: Ja genau gleiches Prinzip. Es ist halt ein Spaartrafo. Anfangs hab ich mit Ladespulen experimentiert, damit hatte ich aber insbesondere auf 80 m wenig erfolg. Nachdem ich die sache mit dem 1:9er UnUn raushatte bin ich dann auch über die Umbauanleitiungen für CB Funk Strahler gekommen. Die Spulengüte bei der Wicklungstechnik ist sogar recht hoch da kein Material in Sättigung gehen kann, allerdings muss der Leitungsquerschnitt dick genug sein, sonst wird es warm. Bei 100 Watt mindestens mal 2.5 -4 Quadrat auf der Sekundärseite.


    Stefan: Die ganze antenne geht auf 40 Meter wesentlich schlechter als auf 80 ich vermute ja deshalb weil der Unun erst komplett verstimmt und dann verlustbehaftet mit dem Tuner zurückgestimmt wird. Jedenfalls sind meine Ergebnisse so das ich zwar was empfange aber nicht mehr gehört werde, und Vagabundierende HF hab ich da auch. Im 80 Meterband sieht die Sache schon anders aus, das Spielt einfach, und ich bekomme auch mal S7 bis S9 innerhalb von Europa.


    Kurz gesagt, die Antenne ist ein super kompromiss wenn nix anderes geht.


    grüße
    Hans

  • Vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten- Daniel, Stefan,Jan, Wolfgang u.a.
    Also das alles klingt schon mal ganz gut,- ich werde erstmal klein anfangen,- dann mit der "Baumarktspule " weitermachen und dann mal weitersehen.
    Derjenige von Euch, der das mit dem Bericht in der "FA" erwähnte, dem wäre ich sehr dankbar, wenn er mir das vielleicht heraussuchen könnte, oder mir die Nr./ jahreszahl nennen könnte!
    Vielen Dank an Alle,
    vy 73, Siegfried
    DO3ZS

  • Hans, dann bist Du mit dieser Antenne und 100 Watt deutlich leiser als mit einer Dipolantenne und QRP 10 Watt.


    73, Peter - HB9PJT


    Im 80 Meterband sieht die Sache schon anders aus, das Spielt einfach, und ich bekomme auch mal S7 bis S9 innerhalb von Europa.


    Kurz gesagt, die Antenne ist ein super kompromiss wenn nix anderes geht.

  • Hallo Siegfried,


    Funkamateur 7,8 und 9 /2007, DC1DV , Funken mit kurzen vertikalen Antennen auf langen Bändern. Für die Spulenberechnung gibt es auch ein Excel-Arbeitsblatt:
    http://funkamateur.de/tl_files…2007/Spulenberechnung.zip


    Die für mich entscheidende Aussage war der Einfügepunkt der Spule bei etwa 1/3 und Dimensionierung so, dass bereits Resonanz besteht. Wenn Du "Glück" hast, ist der Erdübergangswiderstand so hoch, dass sich dann auch schon ein brauchbares SWR an 50 Ohm zeigt. Aber auch bei einem guten Erdnetz muss das Anpassglied nur noch den Realteil entsprechend transformieren.


    73 Wolfgang