Endgespeiste Antenne - welcher Ringkern ?

  • Moin in die Runde!


    Jetzt brauche ich mal etwas Nachhilfe.


    Ich betreibe hier aus bestimmten Gründen eine endgespeiste Antenne.
    Vom Balkon 27 m Draht 8 m über Grund dann auf den unten gezeigten Balun an Anschluss 1. Anschluss 4 geht an die Metallkonstruktion des Balkons und bildet die "fehlenden" 13m nach.
    Anschluss 3 und 2 gehen an einen Automatiktuner und ans Funkgerät.


    Die Bewicklung weicht vom üblichen 1:9 Balun ab, das ist Absicht.
    Es handelt sich bei der Vorlage um einen Balun von LAKEelektronics.
    Die Trennung von Anschluss 2 und 4 habe ich vorgenommen um potentielle Störungen aus dem innerhäuslichen Störfeld heraus zu lassen. Nur 3 und 2 werden ins Check geführt und die 2 dort geerdet.
    (Die 4 ist über die Metallkonstruktion des Balkons mit Erde verbunden.)


    Nun habe ich für den Balun einen Rinkern (war gerade da) mit ca. 6 cm Durchmesser und 13 mm Höhe - grau, d.h. ohne Farbe.
    Diese Art Kern sind aus Ferrit !? Richtig?


    Diese Anordnung funktioniert wunderbar! (Bei 100W SSB erwärmt sich der Kern ganz leicht - kaum Handwarm)
    Es lässt sich gut abstimmen und die Rapporte sind erwartungsgemäß, durchschnittlich gut.
    (Klar 2x 27m wäre besser - geht aber eben nicht!)


    Jetzt habe ich die selbe Bewicklung mal auf einen T200-2 rotbraun lackiert aufgebracht. (Metalloxid?)
    Mit diesem, bei gleicher Bewicklung war überhaupt kein gutes SWR zu ermitteln.


    Woran liegt das?
    Ich habe keine Ahnung wann man welchen Ringkerntyp einsetzt.
    Helft mir mal bitte auf die Sprünge.


    73
    Steffen


    PS.: Danke an DK9NL fürs Zeichnen und sorry für die Abänderung. :thumbup:



    [Blockierte Grafik: http://funk.entschweben.de/Bilder/ANT_LWC-4_variante.jpg]

    ?( Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“ :wacko:
    Kurt Marti

  • Nur um kurz darauf einzugehen:


    - für Breitbandübertrager verwendet man üblicherweise Ferrit- Ringkerne oder Doppellochkerne. Die Größe und das zu verwendende Ferritmaterial bestimmen sich nach den gestellten Anforderungen. Ferritkerne, wenn sie nicht lackiert sind, sind meist grau oder schwarz.
    - Nur zur Begrifflichkeit: der in der Zeichnung gezeigte Übertrager ist kein BalUn sondern ein 1:9 UnUn Breitbandübertrager
    - In der Zeichnung wird laut Text ein Ferritringkern mit 0,5 Zoll/12,7mm Durchmesser aus #61 Material von Amidon/FairRite verwendet. Der ist vielleicht zum Empfang geeignet, für Sendezwecke jedoch viel zu klein.
    - Ein T200-2 Kern besteht aus Eisenpulver, nicht aus Ferrit. Seine Permeabilität ist zu klein. Das bedeutet, dass man mit nur wenigen Windungen keine ausreichene Induktivität erhält, wie sie für die Wirkung als Breitbandübertrager erforderlich ist, Eisenpulverkerne sind als Breitbandübertrager weniger geeignet.
    - Wenn Anschluss 2 und 4 getrennt werden, wird aus daraus ein anderer Übertragertyp. Aus einem Autotransformator wird ein galvanisch getrennter Übertrager. Dessen Bandbreite ist meist kleiner.


    73
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Hallo Günter,


    danke für die schnelle Aufhellung!


    Ein T200-2 Kern besteht aus Eisenpulver, nicht aus Ferrit. Seine Permeabilität ist zu klein. Das bedeutet, dass man mit nur wenigen Windungen keine ausreichene Induktivität erhält,


    Das erklärt mir alles!
    Also bin ich mit dem Ferrikern schon auf dem richtigen Weg.


    Wenn man Ferrit für Breitbandübertrager nimmt und die Permeabilität größer ist, wo liegt da der Anwendungsbereich von Eisenpulverkernen?


    73
    Steffen

    ?( Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“ :wacko:
    Kurt Marti

  • Hallo Uwe,


    danke für Deine Hilfestellung.

    die Eisenpulver Kerne verwendet man für Filter und Schwingkreise.

    OK, verstanden!


    Ja die Artikel habe ich schon mal überflogen.
    Ist jedoch teilweise etwas zu speziell für mich. (Muss ich vieleicht noch mal in Ruhe studieren.)


    Danach bin ich ja mit der galvanischen Trennung schon mal auf dem richtigen Weg.
    Jetzt fehlt wohl noch eine Mantelwellensperre, wegen der kapazitiven Kopplung der Wicklungen auf dem 1:9 Trafo.
    Hat Potential zum experimentieren. :)
    Wie gesagt arbeiten kann ich mit meiner Lösung ja durchaus.


    73
    Steffen

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    Kurt Marti