Sub Assy Antenna tuner, coupler

  • Hallo,


    bei ebay wird eine Platine mit obiger Bezeichnung angeboten.
    Anscheinend handelt es sich um einen Tuner ATU-150 (oder zumindest ein Teil) von der Fa. Marconi.
    Die Schaltung wurde auch mit veröffentlicht.
    Habe so eine Schaltung für einen Antennentuner noch nie gesehen.
    Was für eine Antenne kann man hier anschließen ?
    Fehlt hier evtl. die Platine mit den Kondensatoren ?

  • Es scheint, dass die Schaltung komplet ist. Es ist ein Drehkondensator mit 500 pF vorhanden, welcher wohl per Motor angetrieben wird.


    73, Peter - HB9PJT

  • Lbr Uli,


    nein, eine solche Anpaßschaltung habe ich auch noch nicht gesehen. Wegen der vielen Spulen ist sie sicher mehr für eine relativ kurze als eine zu lange Drahtantenne gedacht. Die Induktivitäten der Spulen sind auch nicht angegeben


    Das ganze ist mehr eine Preisfrage. Wenn man das Anpaßgerät bereits hat, kann man probieren, welche Drahtlängen sie anpassen kann.


    HW?

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Hallo,


    gibt man bei Google "sub assy antenna" ein, kommen eine Menge Links auf ein Toyota- Antennensystem, welches speziell als Autoeinbau ausgelegt ist. Daher offensichtlich auch die recht spezifische Auslegung der Platine mit in meinen Augen Trafo (umschaltbar) und Saugkreis, sozusagen 2/3 eines BBC-Preselectors mit Anpassfunktion durch den umschaltbaren Trafo.
    Sicherlich eine Platine für einen recht speziellen Fall von Antenne.


    73 Reiner

  • Die Induktivitäten der Spulen sind angegeben mit 0.5...32. Wenn alle Spulen eingeschaltet sind, ergibt sich 64 uH. Hier kannst Du den Anpassbereich rechnen http://home.sandiego.edu/~ekim…1/jwmatcher/matcher2.html. Wenn Du Deine Antenne mit MMANA oder EZNEC rechnest und die SPeiseleitung mit TLDetails http://www.ac6la.com/tldetails1.html, dann kannst Du berechnen, ob der Tuner für Deine Anforderungen geeignet ist. Ich gehe davon aus, dass der Tuning-Bereich recht gross ist.


    Wer nicht basteln will, kauft sich besser einen MFJ oder LDG Tuner.


    73, Peter - HB9PJT

  • Hallo Rainer,


    ich glaub nicht, dass dieses Teil im Toyota eingebaut ist.
    Hier der Link zu ebay. So wie es gelötet ist, sieht es nach 60er oder 70er Jahre aus.
    Übrigends die Spule L6 und der Drehko sind nicht auf der Platine.


    .

  • Hi,


    Also so wurde "früher" ganz gerne mal gebaut :
    Autotransformer, für die Reele Impedanzanpassung, und dann L und C um die Blindwiderstände zu kompensieren.
    Das ganze ist dann sehr leicht zu automatisieren : einfach 1 Load-Discriminator für die Reele Impedanzanpassung, und einen Phasendiscriminator für Imaginäre Anpassung, die beiden an 2 Motoren, und/oder Schaltlogik gekoppelt, Fertig !
    Kein Microcontroller erforderlich.. und Collins hat schon vor 60 Jahren auf diese Weise mit Röhren Automatische Antennenanpassgeräte gebaut.

  • Moin,


    "sub assy" heisst Unterbaugruppe. Es steht dort etwas von "RF Unit", was bei einem
    Antennentuner etwas seltsam erscheint, außer es geht um einen reinen Empfänger.
    Es gibt da noch eine Baugruppe AT-125, auf der nur C's sind. Interessanterweise
    haben die recht ähnliche Nummern, fangen beide mit 220 an und hören mit 401
    auf. Ich tippe mal auf irgendwas aus dem militärischen Bereich, bzw. Seefunk o.ä.


    73, Tom

  • Hallo,


    nach Toms Erklärung zum Begriff "sub assy" erscheint mir der Beitrag von DG0JAZ am überzeugendsten.


    73 Reiner


    Nachtrag: Die Versandkosten sind beachtenswert.

  • Nach dem Schaltbild ist es in der Mehrheit der Schalterstellungen ein Serienkreis mit stufenweise schaltbaren Induktivitäten und variablem C. Mit dem Autotrafo zur Impedanzanpassung sehr ähnlich dem Prinzip des BCC Preselektors.


    73
    Günter

  • Nein, ganz so einfach wie von DL4ZAO dargestellt ist die Schaltung meiner Meinung nach nicht:


    Schließt man die Spulen rechts von den Drehkos (K11 - K13) alle kurz, dann kann man in Grenzen auch ein von links nach rechts aufwärts transformierendes L-Glied bilden, dessen Eingangsimpedanz mit der Übertrager-Umschaltung ganz links festgelegt wird. Dazu muß der 500-pF-Drehko nach Masse geschaltet werden. Allerdings begrenzt der 80-pF-Festkondensator dann die Wirkung des 500 pF. Also das Ganze ist schon ziemlich eigenwillig. Bei dem gezeigten Schaltbild machen es auch die fehlenden Induktivitätsangaben schwer, die Wirkung der Spulen richtig darzustellen.


    Oder?

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Schließt man die Spulen rechts von den Drehkos (K11 - K13) alle kurz, dann kann man in Grenzen auch ein von links nach rechts aufwärts transformierendes L-Glied bilden


    Ja, darum meinte ich "in der Mehrheit der Schalterstellungen" ist es ein Serienkreis. Das aufwärtstransformierende L-Glied ist nur dann geschaltet, wenn K9 aktiviert ist. Aber in jeder Schalterstellung zeigt die Schaltung Bandpassverhalten. Schon eigenartig, diese Konstruktion.


    Schätzt man die große Spule links mit 13Wdg, d=30mm, l=25mm, dann ergibt das ca 4uH, die Spule daneben mit 8Wdg, d=30mm, l=15mm ergibt ca 2,3uH. Die restlichen Spulen weniger als 2 uH. Zusammen mit 500pF Drehkondensator entspräche das schon dem Kurzwellenbereich.


    73
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

    2 Mal editiert, zuletzt von DL4ZAO ()

  • Hallo,


    die Induktivitäten sind doch im Schaltplan angegeben:


    L1=0.5uH, L2=1uH, L3=2uH, L4=4uH, L5=8uH und L6A=8uH, L6B=15uH, L6C=32uH (letztere sind nicht auf der Platine).


    Aber in jeder Schalterstellung zeigt die Schaltung Bandpassverhalten. Schon eigenartig, diese Konstruktion.


    Hab im Inet noch etwas geforscht und den Schaltplan des Antennentuners AT1500 der Firma Sailor gefunden (siehe Bild). Dieser Tuner passt Drähte von 5 - 14m Länge im Bereich von 1,6 - 28 MHz an. Die Fa. Sailor macht Geräte für Schiffsfunk.
    Interessant finde ich, dass auch hier im Tuner ein selektives Glied (ähnlich BCC) integriert ist.


    Könnte auch für AFU-Tuner (Eigenbau) interessant sein.

  • Hab im Inet noch etwas geforscht und den Schaltplan des Antennentuners AT1500 der Firma Sailor gefunden (siehe Bild). Dieser Tuner passt Drähte von 5 - 14m Länge im Bereich von 1,6 - 28 MHz an. Die Fa. Sailor macht Geräte für Schiffsfunk.


    Bingo, Uli.
    Hier hab ich noch ein ausführlicheres Schaltbild einer ähnlichen Atennentuners gefunden. Das gleicht dem ebay Teil vom Prinzip, nur dass hier die Spule variabel ist und die Kondensatoren geschaltet. Auch der Antennenstromdetektor, der auf dem ebay-Foto rechts unten gut erkennbar ist ist in diesem Teil gleichermassen vorhanden. Damit ist es wohl als ferbedienbares Preselector-Abstimmgerät aus einer Seefunkanlage wie der hier: http://www.la8gka.com/Sailor/sailor1000.pdf identifiziert.


    Im Text steht sinngemäß: Die Ausgangsstufe und die Antennenabstimmung sind in der Anlage zusammen untergebracht , und sollen nicht weiter als drei Meter vom Anschluss der Antenne entfernt sein. Da dies oft nicht möglich ist, kann die Antennenabstimmeineit abgesetzt am Fußpunkt der Antenne fernbedient betrieben werden. In diesem Falle ist in dem Sendergestell anstelle der Abstimmeinheit eine Fernbedienungseinheit installiert.


    HaJo der alte Seefunker weiß da sicher besser Bescheid.


    73
    Günter

  • Interessant finde ich die Abstimmung auf maximalen Antennenstrom
    ... und wenn man bedenkt, dass der Bandpass 2-3dB Dämpfung hat (siehe BCC), dann werden dort mal locker 200 Watt verbraten

  • .. und wenn man bedenkt, dass der Bandpass 2-3dB Dämpfung hat (siehe BCC), dann werden dort mal locker 200 Watt verbraten


    Ich denke darum werden auch bei dem ebay Sub Assy "ATU150" (ich denke mal 150 steht hier für die Sender-Leistung in Watt) große versilberte Luftspulen verwendet, um eine hohe Güte zu erreichen.


    73
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Lbr Uli,


    die Abstimmung von Antennen auf maximalen Antennenstrom ist/war vor allem im Lang- und Mittelwellenbereich üblich, einfach deshalb, weil diese Antennen in der Regel kürzer als Lambda/4 sind und gegen eine Erde oder ein Gegengewicht erregt werden/wurden und die Einspeisestelle immer recht niederohmig ist.


    Kurzwellenantennen sind demgegenüber im Anpassungsverhalten dort, wo man messen kann oder gar muß, wesentlich vielseitiger.


    Da zu diesem Thema nun schon die dritte Schaltung eingespeist wurde, wird es langsam unübersichtlich, finde ich.

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Da zu diesem Thema nun schon die dritte Schaltung eingespeist wurde, wird es langsam unübersichtlich, finde ich


    Das scheint auf den ersten Blick so, HaJo.
    Die zweite und die dritte Schaltung sind von einem dänischen Seefunkanlagenhersteller und ähneln vom Prinzip her auffallend dem eingangs nachgefragten ebay Teil: Sub Assy ATU150. Sie wurden nur angeführt, um aufzuzeigen, dass es sich bei dem ebay Teil höchstwahrscheinlich auch um ein Abstimmgerät handelt, wie es in Seefunkanlagen verwendet wurde.


    73
    Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Lbr Günter,


    nun, die Seefunkgeräte aus den 50iger Jahren, die ich noch kennengelernt habe, waren von wesentlich einfacherer Art und mit Röhren bestückt.


    Die Antennenanpassung war mit im Sender enthalten. Die T-Antenne für Mittelwelle wurde auch für Kurzwelle benutzt. Damals galt offenbar noch


    die Devise: Das einfachste ist zwar nicht immer das beste, aber das beste ist immer einfach! In den zwei Jahren, in denen ich gefahren bin, hatte


    ich nur Probleme mit nicht lackgetränkten Transformatoren, die einen Masseschluß bekamen und mir dann per Luftfracht nachgeschickt wurden.


    Die neuen waren dann lackgetränkt!


    Insofern werde ich dieses Thema hier nicht weiter verfolgen.


    OK?

    Ha-Jo, DJ1ZB

    Einmal editiert, zuletzt von dj1zb ()