BCC Preselektor Hilfe

  • Hallo Leute,


    Mein BCC Preselektor befindet sich im Aufbau und ich möchte gerne einen Rundfunkdrehko 320pf mit 1:3 Übersetzung statt des 200pF Quetschers verwenden.
    Uli DF5SF schreibt auf seiner Homepage das er das Gleiche gemacht hat und die Spulen L4 und L5 anpassen musste.
    Kann mir jemand helfen und erklären was und weshalb dies geschehen muss?Hat dies etwas mit dem Übersetzungsverhältnis im Bezug auf die Skaleneinteilung zu tun?


    Beste Grüße!



    Henning

  • Hallo Henning,


    das liegt mit Sicherheit daran, das der Luftdrehko eine hoehere Anfangs- und Endkapazitaet hat. Das fuehrt u.U. dazu das der Einstellbereich im oberen Frequenzbereich mit den Originalspulenwerten zu klein/eng wird, schliesslich erfolgt die Frequenzaenderung mit einem "normalen" Drehko nicht linear. Auch wird die Ueberlappung der einzelnen Bereiche nicht mehr so gut passen. Wenn Du Dir die Skala auf einem Radio mit LW/MW/KW anschaust, siehst Du, das die Abstaende zwischen den 100 kHz bzw. 1 MHz Marken immer kleiner werden. Die Uebersetzung ist hier ja egal und fuehrt nur dazu, das Du nicht einfach eine halbrunde Skala anbringen kannst.


    73 Sven


    Im beigefuegten Bild stehen die Frequenzen unter den Boegen, oberhalb die Wellenlaengen.

  • Hallo Sven,


    vielen Dank füer die Information,da war ich gedanklich schon mal auf dem richtigen Weg.
    Jetzt muss ich nur noch hoffen das Uli sich wieder meldet,weil ich sonst ziemlich dumm da stehe.
    Habe keine Ahnung welche Werte die Spulen letzendlich haben müssen.


    73de Henning

  • Hallo Henning


    Eigentlich sollten alle Induktivitäten L1-L5 angepasst werden, wenn die Drehkokapazität geändert wird.


    Damit die Frequenzbereiche gleich bleiben, müssen, entsprechend der Kapazitätserhöhung um den Faktor 1.6, die Induktivitäten L1-L5 um den gleichen Faktor verringert werden. Da die Induktivität quadratisch mit der Windungszahl abnimmt, muss sie um die Wurzel von 1.6 (1.26) verringert werden, was einer Abnahme um ca. 20% entspricht.


    Wichtig ist auch, dass der Drehko so montiert wird, dass keine 'Handeffekte' auftreten können.


    73 de Andreas

  • @ Sven,


    diese Radioskala erinnert mich an ein altes Gerät des Herstellers Tandberg. Ich weiß die genaue Bezeichnung nicht mehr aber der Besitzer versicherte mir das es schon ein Superhet ist.

    Vy 73, Roger

  • Hallo Henning,..


    ich vermute mal, dass es sich bei Deinem Rundfunk - Drehko um einen Doppeldrehko
    mit 2 x 330 pf handelt. Falls es an dem sein sollte, lasse den Masseanschluß (Gehäuse)
    einfach unbeschalten. Benutze nur die beiden Statorpakete. Du erhälst dadurch einen
    Drehko mit etwa 165pf . Deine Spule muss nun 10% mehr an Windungen erhalten.
    Der verwendete Luftdrehko hat eine höhere Güte als der alte Quetscher.


    Falls es kein Doppeldrehko bei Dir sein sollte, .... na ja, ein Versuch zum Helfen
    war es wehrt.


    73 de

    Manfred , dl3arw

  • Den Drehko den ich verwende möchte hat folgende Bezeichnung:


    Luftdrehko mit Feintrieb 1: 3, Maße 46 x 36 x 28 mm kugelgelagerte Achse Durchm 4,45 mm 2x 320 pF und ein zusätzliches
    Potentiometer (100 KOhm ). Stator keramisch isoliert.Typ DA 776


    Ich messe ihn gleich mal nach und poste den richtigen Wert,Sind halt die Angaben des Händlers. Es sind tatsächlich 316 also 320pf


    73 de Henning

  • Hallo Henning,


    alles Wissenswerte ist schon geschrieben.
    Es ist noch wichtig, dass das L/C-Verhältnis auf die Güte des Bandfilters Einfluß hat.


    Das "Gehäuse" des Rundfunkdrehkos darf nicht mit der Originalplatine verbunden sein. Die Drehko-Einstellung stimmt nicht mehr mit der Originalskala überein. Man kann aber gut auf Rauschmaximum abstimmen.


    Jetzt zu meinem Aufbau:
    Rundfunkdrehko. Die 9:1 Übertrager sind vom FA. L1-L4 original. L5 hat bei mir nur 8 Windungen. Mit 17 Windungen hat es nicht funktioniert.
    Meine erreichten Filterkurven für die oberen Bänder (siehe Bilder).
    Grün = Schalterstellung 6
    Blau = Schalterstellung 5
    Da mein Schwerpunkt mit dem Filter auf 160/80/40m lag, war ich hiermit zufrieden.


    Der BCC-Preselektor ist nicht mehr in meinem Besitz.

  • Hallo Uli und alle Mitleser,


    vielen Dank an Uli für die abschließende Ausführung seines Projektes.
    Da ich das gesamte Spektrum des Filters nutzen möchte,wäre der Originalzustand die bessere Wahl.
    Ich wollte lediglich den Folienquetscher gegen den beseeren Luftdreho ersetzen.
    Für mich stellt sich jetzt die Frage ,welche Nachteile enstehen mir wenn ich den vorgeschlagenen 560pF Kondensator in Serie schalte?wie John schon vorgeschlagen hat.
    Welche Materialausführung sollte der Kondensator dann haben?NP0 oder Scheiben-C?
    Das mit der Skala ist auch sehr schade aber logisch,dachte ich mir bereits als ich die Angabe 1:3 gelesen habe.


    Was meint ihr?




    73 Henning

  • Hallo,
    der FA-SDR benutzt ja die gleiche Grundschaltung zur Vorselektion, Ich hatte auch mal experimentiert, anstelle des Folien-C einen Luftdrehko einzusetzen. Kein praktischer Unterschied, sowohl betriebsmäßig als auch beim Durchmessen mit dem FA-NWT. Deutlich ging die Güte allerdings zurück, wenn die im Drehko enthaltenen Folientrimmer eingedreht wurden. Es hängt hier offensichtlich stark vom zur Isolation des Drehkos verwendeten Folienmaterial ab und bei elektrisch guter Folie ist die Güte des C so hoch, dass dann wohl die Güte der Ringkerne das Ergebnis bestimmt.
    73 Reiner

  • Achtung OT:


    ROGER: Ich habe von Tandberg bvisher nur die Modelle Sølvsuper 4, 5 und 8 der hat auch so eine Skala aber auch einige andere Tandbergmodelle haben diese Skala. Diese Skalen waren bei den norwegischen Radioherstellern wohl auf Grund Ihrer mechanischen Einfachheit sehr beliebt. Dadurch ist die Abstimmung auf Kurzwelle etwas einfacher als mit z.B. deutschen Geraeten. Das gezeigte Geraet ist ein Radionette Menuett von 1962. Ich mag die Halbkreisskalen :)


    Auch haben alle norwegischen Geraete die ich habe die sogenannte Fiskeribølge, den Grenzwellenbereich, in dem auf der Skala die Bereiche der Schiffsfrequenzen, der Kuestenfunkstationen, die Notruffrequenz und Anruffrequenzen markiert sind. Damit konnten die Lieben zu Hause immer auf Tuchfuehlung mit Ihren Maennern/Vaetern/Bruedern die vor der Kueste auf Fischfang waren auf Tuchfuehlung sein. Sogar die Amateurbaender sind auf den Skalen eingezeichnet.


    http://www.nrhf.no/radiohistorie/tb_radioer.php


    So genug abgeschweift.


    Henning


    Nimm doch den Miniringkernrechner und rechne mal nach, ist die einfachste Moeglichkeit die ich kenne :)


    73 Sven

  • Henning


    Johns Vorschlag der Serienschaltung mit 560 pf hat den Nachteil, dass die Frequenzbereiche schmaler werden und eventuell nicht mehr überlappen.


    Die Ueberlappung der Bereiche ist sehr nützlich: Am oberen Bereichsende, wo die Kapazität des Drehkos minimal ist, wird die Dämpfung des Bandpass grösser als am unteren Ende des folgenden Bereiches, wo die Kapazität maximal wird (grösseres C -> höheres Q).


    73 de Andreas

  • Hallo


    Warum den Dreko verkleinern?Wenn ich schon einen großen Dreko habe,dann würde ich den auch voll nutzen.
    Die Spulen kann man doch sehr schön mit dem Program"Ringkernrechner" neu berechnen.


    vy 72 de dl3akf,Christoph

    Chris/dl3akf

  • schöne Bilder. sind die mit oder ohne festgeklebtem Drehkondensator? ;)


    Wenn noch eine Skalierung dabei wäre, die zu den Plots gehörige Filterschaltung und die Anschlussimpedanzen könnte man daraus sogar was entnehmen, aber so?


    73, Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)

  • Hallo John,


    als allgemeines Beispiel OK, aber in diesem Falle bitte berücksichtigen, das die Kreise im BCC Preselector auf 5,5 Ohm Ein- und Ausgangsimpedanz auszulegen sind und nicht auf 50 Ohm wie in deiner Simulation. Das hat beträchtlichen Einfluss auf die Filterkurven.


    73, Günter

    "For every complex problem there is an answer that is clear, simple, and wrong" (H.L. Mencken)