Traps mit Ringkernen

  • Hallo zusammen,


    ich möchte mir gerne für eine Multiband-Upper-and-Outer eine "elektronische" Trennstelle mittels einem Trap einbauen, sodass die volle Strahlerlänge von ca. 7-8m nur für 40m greift, max. 5m davon allerdings für 20/15/10. Das bewahrt mich vor Steilstrahlung auf den oberen Bändern und der Notwendigkeit eine mechanische Trennstelle öffnen zu müssen.


    Mit den üblichen Koaxtraps stehe ich allerdings auf Kriegsfuß. Habe zwar einen Griddipper, aber sooooo eindeutig wie sich die Dips in den Beschreibungen lesen, komme ich damit nicht hin. Im Dip-Punkt fällt die Anzeige plötzlich ab. Drehe ich wieder ein Stück zurück, ist jedoch im gleichen Drehwinkel nicht wieder der Dip sondern ein gutes Stück versetzt. Von einem "eindeutigen" Dip würde ich daher nicht sprechen, je nachdem von welcher Seite man anfährt. Oder verstehe ich da etwas falsch !?


    Aber egal. Ich habe mir für QRP ein Trap aus einem Hochvolt-C nebst T80-6 gebaut und beim Durchlaufen der gewünschten Trennfrequenz mit meinem RigExpert AA-54 bekomme ich dort auch den höchsten Min/Max-Ausschlag bei der Impedanz. Diese Kurve fällt nach beiden Seiten hin dann ab. Scheint also (für mich) wesentlich frequenzexakter zu funktionieren bzw. der Abgleich auf die gewünschte Trennfrequenz erfolgt durch Abwickeln der Spulenwindungen und Beobachten des Analyzers sehr exakt.


    Bei Koaxtraps bekomme ich so eine sauber Kurve nicht hin, hier "sprinkeln" die einzelen Dots etwas hin und her und die Kurve sieht bei weitem nicht so sauber aus als mit Ringkernen + C.


    Nun zu meiner eigentlichen Frage:


    Über "konventionelle" Traps lese ich leider sehr wenig oder habe die entsprechenden Quellen noch nicht gefunden.


    Wie ist das "beste" L/C-Verhältnis ?


    Reicht es einen vorhandenen C zu nehmen und das L dann passend zur Trennfrequenz zu berechnen ?
    Oder muss das L möglichst hoch und das C möglichst niedrig sein ?


    Denn ich könnte ja sowohl einen (vorhandenen) 100pF nehmen und mir das L dazu ausrechnen.
    Ich könnte genauso gut zwei 100pF in Reihe schalten und das (höhere) L hierzu neu berechnen.


    Bei Koaxtraps wird diese Frage nie diskutiert, weil hier die Länge des Koaxkabels zwangsläufig auch gleich den (unterschiedlichen) Kondensatorwert ergibt.


    Bin auf Eure Antworten gespannt. Vielen Dank schon mal vorab.


    vy 73,
    Jochen, DG2IAQ

  • Auch mir sind die Traps suspekt. Für meine nächste Antenne würde ich die Trennstelle mit einem bistabilen Relais lösen. Dann muss der Strahler zweiadrig sein, damit das Relais gesteuert werden kann. Damit hat man eine recht eindeutige Trennstelle, wenn man von de 2 oder 3 pF Kontaktkapazität absieht.


    73, Peter - HB9PJT

  • Hallo Jochen,


    Deine eigentliche Frage kann ich zwar nicht beantworten, aber vielleicht ist die Methode von DK7ZB hilfreich - damit habe ich stets allerbeste Erfahrungen gemacht, zuerst mit TRX, später mit Netzwerktester.
    Weiterhin beschreibt er Toroidal-Traps.


    http://www.qsl.net/dk7zb/Trap/trap.htm


    Es war auch einmal ein Artikel über Ringkern-Traps von ihm im Funkamateur.


    Übrigens hast Du auch bei ein und demselben Coax-Trap durchaus die Wahl zwischen zwei Induktivitäten, je nachdem, wie die Kabelenden verdrahtet werden. Die Resonanzfrequenz bleibt trotzdem gleich. Wenn man genug Platz für die Antenne hat, wird man auf jeden Fall die Variante mit der geringeren Induktivität wählen, die Antenne bleibt breitbandiger und die Verluste durch die Spule werden geringer.


    73 es 55 Wolfgang