Hühnerleiter auf den Boden legen

  • Hallo Leute?


    wie gut ist eine nasse Hühnlerleiter? Darf man sie auf den Boden legen? Oder sogar vergraben? Das hat Steve G3TXQ ausprobiert: http://www.karinya.net/g3txq/wet_ll/. Steve hat Paralleldrahtleitung mit durchbrochenem Kunststoff verwendent ("Windows-Line", vergleiche Foto im Anhang).


    Die Zusammenfassung seiner Ergebnisse:


    1) Eine nasse Hühnerleiter (300 Ohm ) hat eine wenig mehr Verlust als eine trockene Hühnerleiter, aber der Unterschied ist kaum bemerkbar. In Zahlen:


    Niedrige Frequenzen


    300 Ohm Windows Leiter, 18,3 m lang, 61 cm über den Boden, trocken, 6,7 MHz => Verlust 0,46 dB
    300 Ohm Windows Leiter, 18,3 m lang, 61 cm über den Boden, nass, 6,6 MHz => Verlust 0,62 dB
    300 Ohm Windows Leiter, 18,3 m lang, auf trockenen Gehwegplatten, 6,2 MHz => Verlust 0,95 dB
    300 Ohm Windows Leiter, 18,3 m lang, auf feuchter Blumenerde, 6,5 MHz => Verlust 0,97 dB
    300 Ohm Windows Leiter, 18,3 m lang, 2,5 cm tief in Blumenerde vergraben, 4,8 MHz => Verlust 2,71 dB


    Hohe Frequenzen


    300 Ohm Windows Leiter, 18,3 m lang, 61 cm über den Boden, trocken, 27,0 MHz => Verlust 0,71 dB
    300 Ohm Windows Leiter, 18,3 m lang, 61 cm über den Boden, nass, 26,4 MHz => Verlust 0,93 dB
    300 Ohm Windows Leiter, 18,3 m lang, auf trockenen Gehwegplatten, 24,9 MHz => Verlust 2,56 dB
    300 Ohm Windows Leiter, 18,3 m lang, auf feuchter Blumenerde, 26,2 MHz => Verlust 2,91 dB
    300 Ohm Windows Leiter, 18,3 m lang, 2,5 cm tief in Blumenerde vergraben, 26,0 MHz => Verlust 7,25 dB


    Mein Fazit: Hühnerleiter darf man auf den Boden legen, wenn die Frequenz nicht zu hoch ist. Das haben die Praktiker unter uns schon immer gesagt. Über 7 MHz würde ich sie nur über längere Strecken auf den Boden legen, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Vergraben würde ich sie nicht.


    73 Daniel DM3DA


    PS: Das Bild zeigt eine 450 Ohm "Windows Ladder Line" und stammt von Gerry Ashton.

  • Mein Fazit: Hühnerleiter darf man auf den Boden legen, wenn die Frequenz nicht zu hoch ist. Das haben die Praktiker unter uns schon immer gesagt. Über 7 MHz würde ich sie nur über längere Strecken auf den Boden legen, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Vergraben würde ich sie nicht.


    Hallo Daniel


    Auf den Boden legen macht ja auch nicht wirklich Sinn. Entweder hab ich sie optimal (also in der Luft) oder ich will sie verstecken. Und am Boden liegend ist sie nicht wirklich versteckt. Und will ich sie verstecken, dann sollte ich gucken, dass sie nicht in der nassen Erde beinahe geerdet ist. Somit würde ich sie frei hängend in einem grossen Kabelkanal verlegen und diesen knapp eingraben.


    73 Pepe

  • Super Idee.

    Na ja. Erst konkrete Messungen werden zeigen, ob es auch effektiv eine gute Idee ist. ;)


    Und ja, die Entwässerung des Kanals muss sichergestellt sein.


    73 Pepe

    I am ur sked, OM! (DARC Vader)

  • Wie wärs denn damit?


    Ich habe zwar in dem unter die Erde verlegten Kunststoffrohr dickes Elektrokabel eingebracht, aber:


    Warum nicht statt Elektrokabel eine Hühnerleiter einbringen?


    Die Enden sind leicht wasserdicht zu machen!


    hzl Gerd

  • Hallo Daniel und alle Hühnerleiter-Fans,


    auf jeden Fall funktioniert 2 mal RG213 parallel im Schutzrohr in der Erde verlegt. Das ist dann das Prinzip der Twinline (komme gerade nicht auf den richtigen Namen). Ich habe das über eine Strecke von etwa 10 - 12m in 80cm tiefe so aufgebaut. Die HL kommt an jeweils eine RG 213 Seele und die Abschirmungen aussen sind zusammen gefasst und dort geerdet. Im Keller ist dann der symetrische Antennentuner. Hier sind die Abschirmungen auch zusammen gefasst und von jeder Seele ein Varistor zu diesem Schirm. Schirm nicht mit Koax des TRX verbinden! Das geht echt gut. Ich habe damit mit QRP viele schöne (auch DX-) Verbindungen geschafft [dank der guten Antennen der Gegensatationen!].

    Tschüss von Michael, DL6ABB


    DOK: H73


    DL-QRP-AG #: 420
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    RTC #: 264

  • Lbr Michael,


    der letzte Satz deiner Beschreibung wirft bei mir jegliches Verständnis über den Haufen! Warum darf man das Koaxkabel zum TRX nicht mit den Schirmen der beiden parallelen RG213 verbinden?


    Werden die Schirme der beiden parallelen Kabel auch nicht mit dem Chassis oder Gehäuse des symmetrischen Tuners verbunden? Brauchst Du da zwei verschiedene Massepotentiale, damit deine Antenne funktioniert?


    Die Überspannungen, die Du ableiten willst, kommen doch von draußen. Warum sind die Varistoren nicht ebenfalls dort gegen Masse angebracht, wo die Hühnerleiter ankommt?


    HW?

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Mein Fazit: Hühnerleiter darf man auf den Boden legen, wenn die Frequenz nicht zu hoch ist. Das haben die Praktiker unter uns schon immer gesagt. Über 7 MHz würde ich sie nur über längere Strecken auf den Boden legen, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Vergraben würde ich sie nicht.

    Moin,
    damit ist doch alles gesagt. Wenn beim /p-Betrieb die Leitung mal auf den Boden ditscht, na und? Ich käme nie auf die Idee, eine Zweidrahtleitung zu vergraben. 8| Sowas gehört möglichst hoch in die Luft und 'ran an die Antenne. :thumbup: Es sei denn, die Antenne soll ebenfalls vergraben werden. http://www.dxzone.com/cgi-bin/dir/jump2.cgi?ID=5977 http://www.rexresearch.com/rogers/1rogers.htm http://www.dtic.mil/dtic/tr/fulltext/u2/783274.pdf http://www.americanradiohistor…dio-Digest-1926-05-15.pdf

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

  • Hallo Hajo,


    vielen Dank für deine Anmerkungen!! Ich wollte mich nur kurz fassen und einen "Roman" vermeiden. Du hast natürlich Recht! Auch im Garten, am Übergang von HL nach RG sind Varistoren angebracht.


    Mein ATU hat kein Metallgehäuse sondern ist aus Berührungsschutz- und Verschmutzungsgründen in einer quadratischen Kuchentransportbox (diese lassen sich hervorragend als große, preiswerte Gehäuse verwenden).


    Da die 2 Seelen der RG am ATU-Eingang nicht erdbezogen sind, braucht es m.E. auch keine Verbindung "über den ATU hinweg" zum unsym. Ausgang. Die Erdverbindung der RG dient lediglich der evtl. Überspannungsableitung.


    Daher hat mein Shack die Erde von der Gebäude Potemzialausgleichschiene. Hier ist natürlich auch mittels Flacherder der Erdpunkt am Übergang HL/RG angeschlossen. Aber es gibt keine direkte Erdverbindung zur HL bzw. zu den RG-Seelen.


    Ferner ist die Steuerung zwischen ATU und Steuergerät im Shack streng potenzial getrennt (mit Optokopplern und Relais).


    PS: Die Antenne wird sicher auch gänzlich ohne Massepotenziale funktionieren, ist sie doch bis zum ATU symetrisch und braucht keine Erde.


    PPS: Michael, Du hast Recht, HL gehört in die Luft! Ich hatte mir mit meinem Konstrukt (ATU im Keller) eine atmungsaktive, wettergeschützte ATU-Ausführung ersparen wollen [mein ATU ist ein Christian-Koppler Nachbau]. Daher musste HL in die Erde. Und das hat m.E. gut geklappt.

    Tschüss von Michael, DL6ABB


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  • Lbr Michael,


    danke für deine Ergänzungen! Eine romanartige Darstellung einer Antennenanlage wäre vielleicht noch weniger klar ausgefallen. Aber über die Nutzung zweier Koaxkabel als Hühnerleiterersatz wird manchmal auch etwas ganz anderes geschrieben, und deshalb wollte ich bestimte Details halt genau wissen. Daß bei der symmetrischen Auskopplung vom ATU zu den Kabeln eine direkte Erdverbindung nicht unbedingt notwendig ist, ist mir schon klar.


    Viel Erfolg weiter mit dieser Lösung!

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Hallo Hajo,


    nochmals vielen Dank für deine Anmerkungen. Aus deiner Antwort schliesse ich, dass meine Idee (und Ausführungen) nicht gänzlich falsch sind. Jedenfalls war es wieder einmal interessant, über meine Anlage nachgedacht zu haben.

    Tschüss von Michael, DL6ABB


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