Internet ueber Fernsekabelnetz

  • Hoi Om,
    gerade im Rundspruch erfahren, Da hilft nur ens - wehren - und Stoerberichte abschicken. Denn wenn das akut wird ist QRP schwer zu schaffen



    In einigen Regionen Deutschlands wird das Fernsehkabelnetz zum Transport von Internetdaten erweitert. Dazu ist eine Umrüstung der Verstärkertechnik erforderlich, die einen Rückkanal zum Datentransport vom Nutzer zum Knoten einführt. Dieser Rückkanal liegt im Bereich 5 MHz bis 65 MHz. Zahlreiche Probleme mit undichtem Fernsehkabel im Zusammenhang mit dem Sonderkanal S6 sind bereits seit Jahren bekannt. Wer unter solchen Störungen leidet, für den könnte die Situation nach Einführung der neuen Technik noch viel schlimmer werden. Dann ist der Empfang nämlich gleich bleibend breitbandig auf mehreren Kurzwellenbändern schädlich gestört. Zur Vorbeugung ist es eine Überlegung wert, jetzt noch einmal das 2-m-Band auf S6-Störungen hin zu prüfen und ggf. Abhilfemaßnahmen durch eine Störungsmeldung zu veranlassen. Eine Kopie senden Sie bitte an die Geschäftsstelle, z.B. per E-Mail an dl9kce@darc.de.


    Bis denne.
    Mary

    QRP - es gibt 1001 Grund dafuer
    AGCW: 3538

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  • Hallo Mary,


    die Nachricht aus dem DL-Rundspruch zeugt von ungeheurer Sachkenntnis.
    Natürlich ist es ärgerlich, wenn Störungen auftreten und man hat nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, diese zu melden.
    Allerdings wird in dem Rundspruchbeitrag ein Gespenst gezeichnet, das es so nicht gibt. Aus den Erfahrungen heraus entstehen die Störungen Sonderkanal 6 zu mehr als 99% NICHT in den Kabelanlagen selbst, sondern in den Hausverteilanlagen hinter den Anschlußdosen. Dort kann man abenteuerliche Verdrahtungen finden wie z.B. Anschlußkabel mit geringem Schirmungsmaß, Klingeldrähte als Anschlußleitungen, Stecker ohne Abschirmung und vieles mehr. Diese wirken sofort als Antenne und verursachen erwähnte Störungen. Dabei kommen durchaus, je nach Fehlerquelle, erhebliche Pegel zustande. Geht man davon aus, das der gewünschte Pegel an der Anschlußdose z.B. beim Sonderkanal 6 ca. 70 dBµV beträgt sind das immerhin rund 3,2mV, die dieser "Antenne" zugeführt werden. Das Problem dabei ist, das sich dieser Bereich logischerweise dem Einfluß der Kabelbetreiber entzieht.
    Etwas anders sieht es beim Rückkanalbetrieb aus. Zunächst muß das eigentliche Kabelnetz dafür tauglich gemacht werden, d.h. die Verstärker müssen nun auch in der anderen Signalrichtung verstärken. Allerdings ist das noch nicht alles. So müssen u.a.auch die Anschlußdosen beim Kunde gegen sog. Multimediadosen getauscht werden. Diese sind normalerweise so ausgelegt, das das Rückwegsignal ausschließlich an einem speziellen Anschluß zur Verfügung steht, an den evtl. vorhandene mangelhafte Kabel nicht ohne weiteres passen. Dieser Anschluß wird über ein vorgefertigtes Kabel mit entspr. Schirmungsmaß mit dem notwendigen Kabelmodem verbunden (es gibt nur solche Kabel, hi). So ist eine relativ sichere Betriebsweise möglich, sowohl für den Internetkunden als auch für den Funkamateur.
    Unsere Klubstation liegt ungefähr 300 Meter Luftlinie von einer Kabelkopfstation entfernt, die schon seit Jahren den Rückkanal aktiv betreibt. Die Entfernung bis zu den nächsten Kabelanschlüssen beträgt ca. 50 Meter. Wir haben bisher keinerlei Einschränkungen auf dem Kurzwellenbereich feststellen können. Allerdings hören wir auf 2m deutlich den Ton vom Sonderkanal 6 aus Richtung eines Wohngebietes mit hoher Anschlußdichte.
    Nicht alles ist immer so schwarz-weiß, wie oft gedacht wird.
    Ich rate auch dazu, Störungen zu melden, in aller Regel sind die Netzbetreiber an der Behebung interessiert.


    Grüße
    Jürgen

  • Hallo,


    unser Fernsehkabelnetz im Haus wurde vor ca 8 Jahren errichtet, und ich betreibe seit 1/2 Jahr darüber meinen Internetanschluß. Computer, Anschlußdose und Funkgerät sind etwa je 1m auseinander, der aktive Teil der Antenne beginnt in 5m Entfernung. Zur Installation der Internetverbindung wurde lediglich ein Splitter in die Leitung eingeschleift, der den Weg zu TV-Karte (im PC) und Modem aufteilt. Bisher habe ich noch keine Störungen des KW-Empfanges durch den Internetbetrieb feststellen können.
    73 Reiner

  • Auch ich bin seit längerem Nutzer des Internet über das Kabel des örtlichen Kabelnetzbetreibers. Negative Auswirkungen auf den Rund- und Amateurfunkempfang, in den letzten drei Monaten, kann ich dabei nicht realisieren. Für mich bedeutet das vielmehr eine Verbesserung der Internetanbindung bei reduzierten Kosten, da wir auch unser Telefon auf VoIP umgestellt haben. Die Investitionen dafür werden sich nach ca. einem Jahr amortisiert haben.Das große T war jedenfalls nicht in der Lage, DSL im Versorgungsgebiet anzubieten. Dafür haben sie jetzt einen Kunden weniger.
    Die Störungen auf S6 dagegen kann ich in meinem eigenen Haus auch aufnehmen. Bei Ausschluß aller eventuellen Störquellen im eigenen Haus, war die Störung nicht beseitigt. Was bleibt, ist die Vermutung, das die Quelle in der Nachbarschaft zu suchen ist.
    Bitte verwechselt das Breitbandkabel nicht mit Powerline. Das Breitbandkabel ist durchaus für die Datenübertragung geeignet. Dass hier im Versorgungsgebiet hochwertige, geschirmte Kabel verwendet werden, davon konnte ich mich vor über 10 Jahren überzeugen.

    73 de DM4JO - Jochen