Kupferlack-Draht abisolieren und einlöten

  • Dünne Drähte mit 0,1 – 0,2 mm Durchmesser:
    Abbrennen der Lackschicht mittels heissem Zinn – ist problemlos.


    Dickere Drähte > 0,3 mm Durchmesser:


    Habe ein Proxxon-Antriebsgerät (12 V).


    Liess mir von meinem Zahnarzt alte, ausrangierte Bohr- und Fräsköpfe schenken.


    Diese haben trotz dentaler Benutzung noch eine hohe Qualität.


    Aus Hygiene-Gründen habe ich sie gekocht!


    Stecke den Draht in den entspr. Lötpunkt und biege ihn um.


    „Gebe“ dem Proxxon nur ca. 2,5 V und kratze mit dem Frässkopf die Lackschicht unmittelbar über dem Lötpunkt leicht an.


    Eine bessere Lösung wird kaum zu finden sein.


    Bei allen bisher eingelöteten „Amidonen“ keinen Null-Kontakt gehabt.

    Dieter, DL8NAJ

  • Hallo Freunde,


    Hallo Dieter,


    Es gibt ein gutes Werkzeug von Reichelt Elektronik, das verwende ich schon 20 Jahre zur vollsten Zufriedenheit, Dünne Plaste Leitungen gehen auch sehr gut damit abzuisolieren ...


    ----->> http://www.reichelt.de/Abisoli…ID=573;artnr=KN+15+11+120 <<---


    Bis denn bleibt Gesund mit 72s, 73s de Norby aus Belecke ... -.-

    Vy 72/73s de Norby aus Belecke


    VFDB Z92
    DL-QRP-AG #209
    G-QRP # 12593
    AGAF #2086
    AGCW #3491
    EPC #1619 GM01


  • Dieter, wenn ich es richtig verstanden habe, kratzt du an dem umgebogenen Teil auf der Unterseite. Damit wäre der Lack innerhalb der Durchkontaktierung der Leiterplatte noch vorhanden. Wenn du nun den Ring an den Drähten straff gegenn die Platine ziehst, dann ziehst du den Lack in die Lötstelle hinein. Das ist sehr fehlerträchtig.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Peter,
    ok., das leuchtet mir ein.
    Hoffentlich habe ich mir dadurch "kein Ei auf die Schiene genagelt"!
    Beim nächsten SOLF kaufe ich mir evtl. den von Norbert vorgeschlagene Abkratzer.

    Dieter, DL8NAJ

  • Hallo,


    das Abisolieren der Kupferlackdrähte regt mich jedesmal auf, obwohl ich gerne Spulen wickle. Die Lackschicht ist manchmal sehr hartnäckig. Dies ist wiederum abhängig vom Hersteller.
    http://www.amidon.de vertreibt Kupferlackdrähte mit folgenden Eigenschaften: ... Polyurethanlackdrähte sind lötbar, das heißt, sie können ohne vorherige Entfernung des Lackes gelötet werden. Der Lötvorgang erfordert Temperaturen > 340 Grad C, dabei zersetzt sich der Polyurethanfilm augenblicklich aufgrund der geringen thermischen Beständigkeit der Urethangruppe. Es entstehen gesundheitsschädliche Gase.


    Hat jemand Erfahrung mit diesen Drähten ?
    Wegen der gesundheitsschädlichen Gase halt nur bei geöffnetem Fenster verwenden.


  • Beim nächsten SOLF kaufe ich mir evtl. den von Norbert vorgeschlagene Abkratzer.


    Den können wir sehr empfehlen Nikolai benutzt ihn sehr viel. Ein geschickter Nachbau des alten "Lackkratzers" aus DDR Bestand.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • mein "Alter" aus der DDR funktioniert immer noch und ich möchte ihn nicht missen :)

    72/73
    Con


    DM5AA - DOK V11 - JO64SC
    DL-QRP-AG#297 - G-QRP#7939 - AGCW#1957
    MosquitaTurm - Norcal + Sierra - RG ONE - viele Baustellen

    Lizenz seit 1964: DM3RMA - DM5AA - DT5AA - DM2CUA - Y23UA - DL3KUA - und seit 1998 wieder DM5AA

  • Hallo freunde,


    was auch sehr gut funktioniert und wenn Ihr viel zu Verzinnen habt ( auch gelegendliches Verzinnen) sind Wellers Zinnbäder(verschieden Grössen und Preise),CU-Draht einfach Eintauchen bis dahin wo Ihr Verzinnen möchtet,schneller und Sauberer geht's wohl nicht mehr und die kosten für so ein Teil halten sich auch in Grenzen zum Aerger mit anderen Verfahren. :thumbup:


    Gruss und 73 de Harald

  • Hallo Harald,


    das funktioniert aber nur, wenn die Kupferlackdrähte eine gute bis sehr gute Verzinnbarkeit haben. Es gibt auch CuL Drähte, welche nicht verzinnbar sind. Hier hilft dann nur "Mechanik".
    Als Beispiel das Fertigungsprogramm von Heermann.

  • Peter,
    wann setzt dein Filius Niko den Lackkratzer ein:
    Vor oder nach dem Einstecken des Kupferlackdrahtes in das Lötauge?

    Dieter, DL8NAJ

  • Ich benutze auch solch eine Lackkratzer-Zange. Abisolieren und verzinnen erfolgen, bevor ich die Spule auf die
    Platine bringe. Bei 0.1mm Draht geht die Zange aber bei mir nicht mehr: Da reisst mir der Draht durch, bevor
    auch nur irgendetwas vom Lack abgegangen ist. In diesen Faellen greife ich dann auf die scharfe Kante einer
    Pinzette zurueck, die ich sonst zum plazieren von SMD Bauteilen benutze: Draht auf Papp-Unterlage und mit
    der Griffkante der Pinzette vorsichtig kratzen.
    Ich hab meinen Lackkratzer uebrigens bei Segor gekauft.

    Ciao,
    Uwe / DO8UL.

  • Hallo Dieter,

    Peter,
    wann setzt dein Filius Niko den Lackkratzer ein:
    Vor oder nach dem Einstecken des Kupferlackdrahtes in das Lötauge?

    die Frage kann auch ich Dir beantworten, da ich Nikolai schon mal beobachtet habe (und es genauso mache): VOR dem Einstecken des Drahtes. Der Grund dürfte einleuchtend sein: Du kommst mit keinem Werkzeug dicht genug an die Oberfläche. Und auch wenn Du es schaffst, hättest Du auf der gesamten Länge der Durchkontaktierung noch Lack am Draht. Und den ziehst Du dann beim Straffziehen der Drähte in und durch die Bohrung (wie Peter schon schrieb).


    Also: Spule erst "draußen" verzinnen und dann einsetzen/einlöten.


    73/72 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Hallo Peter, hallo Ingo,
    nochmals über eure Argumentationen nachgedacht, aber nicht begriffen.
    Die Lötaugen der Platinen haben zwischen Ober- und Unterseite Kontakt.


    Ich fädle die Drähte ein und ziehe sie glatt.
    Fixiere den Kern manuell auf der Oberseite.


    Bei dünnen Drähten:
    Mit Lötkolben Zinn auf Lötauge und somit auch auf Draht.
    Lötlack verdampft - sichtbar.


    Bei dickeren Drähten:
    Einfädeln, glattziehen und im re. Winkel umbiegen.
    Kern sitzt fast von selbst relativ fest, wird aber ebenso auf Oberseite manuell angedrückt.


    Manche Zahnarzt-Fräser haben ein wenig mehr als Stecknadel-Durchmesser.
    An der abgewinkelten Drahtstelle den Draht anfräsen und dadurch den Lack entfernen.
    Natürlich nur an einer Kontaktstelle und nicht um den ganzen Draht herum - dann einlöten.
    Mit Messgerät den Kontakt von Lötauge zu Lötauge überprüfen.



    .

    Dieter, DL8NAJ


  • Hallo Dieter,


    Du kannst es natuerlich auch unnøtig kompliziert machen. Woher weisst Du denn, das der dicke Draht im Loch ordentlich verzinnt ist und nicht nur an Deiner kleinen Fraesstelle? Wenn das nicht der Fall ist, sitzt die Spule nicht richtig fest, kann sich bewegen, die klitzekleine Løtstelle bricht und der Aerger geht los, vielleicht. Und weil Murphy sich immer die besten Gelegenheiten aussucht passiert das dann im Urlaub oder im Gruenen bei der Portabelaktivitaet.


    73 Sven, der den Lack bei 400 Grad abschmort

  • Hallo,


    ich bin entsetzt, welche Verfahren zum Abisolieren von Kupferlackdrähten hier vorgeschlagen und angewandt werden! Aus meiner Sicht sollten für Drähte, die einen Durchmesser von weniger als 0,5 mm haben überhaupt keine mechanischen Abisolierwerkzeuge verwendet werden. Nur uralte CuL-Drähte oder solche aus dem Motorenbau lassen sich etwas schwerer mit dem Lötkolben und einem Tropfen Zinn "entlacken", es geht aber so gut wie immer! Ich verzinne auch noch Drähte die dicker als 1 mm sind mit dem Lötkolben ohne Lackkratzer. Der Lötkolben sollte halt schon etwas mehr als handwarm werden und an Flussmittel darf nicht gespart werden.


    Grundsätzlich sollten CuL-Drähte IMMER vor dem Einführen in die Leiterplatte (oder vor dem Umwicklen eines Stifts im Spulenkörper) verzinnt werden! Nachträgliches "Rumgepfusche" an Lackdrähten im Lötauge ist für mich eine verfahrenstechnische Katastrophe! Das führt niemals zu einer optimalen Lötung. Schließlich ist schon aus Gründen der Güte eines Kreises der Spulendraht so niederohnmig (und formschlüssig) als möglich zu verlöten, also rundum mit der gesamten Fläche eines Lötauges und/oder einer eventuellen Durchkontaktierung.


    Ich habe in den letzten Jahre zig tausende von Lötungen durchgeführt und nie auch nur eine schlechte Lötstelle produziert. Wenn man sich an bestimmte Regeln hält, kann man sich beim Selbstbau auf andere mögliche Fehlerquellen konzentrieren und vermeidet unvergleichlich viel Zeitaufwand zur Fehlersuche.


    73, Uli, DK4SX

  • Moin!


    Da muss ich Uli zustimmen - auch mir war bisher nicht bekannt, dass man da irgendwas runterkratzen müsste, ist doch der große Vorteil beim Fädeln, dass man zack-zack-zack von Lötstelle zu Lötstelle gehen kann, ohne zwischendurch abzusetzen. Sprich, einfach an der Stelle erhitzen und ab ist der Lack?!


    Das Werkzeug dazu nennt sich übrigens "Fädelstift": http://www.reichelt.de/Verdrah…377;artnr=F%C3%84DELSTIFT


    73 de Arne, DL4OCE ...-.-

  • ABER Arne vorsicht Fädeldraht ist leichter abzuisolieren als normaler CuL. Der ist ja auch speziell für diese Anwendung gemacht, eben dass der nicht vorverzinnt auch funktioniert.
    Die normalen Lotandrahte sind aber nicht so. DA IST VORVERZINNEN ABSOLUTE PFLICHT, UND ZWAR SOWEIT DAS DIE VERZINNUNG ETWAS ÜBER DIE OBERE LEITERBAHNSCHICHT HINAUSRAGT.
    habe hier auch gerade wieder einen Bausatz von einem Kollegen der das nicht glauben wollte - Mühsame sucherei und Resultat war wieder ein nicht richtig vorverzinnter Cul Draht.


    Gruss Mark, HB9DRN