Zusammenfassung Modifikationen HB1B

  • Ich habe die Modifikationen von Manfred, DL3ARW eingebaut und weiter untersucht. Da ich hier mehrere defekte HB1B liegen habe, konnte ich systematisch vorgehen und so zwei weitere Schwachstellen finden und eliminieren. Nach kompletter Modifikation laufen die HB1B jetzt sehr stabil, alle modifizierten Geräte haben klaglos Dauerstrich bei kurz geschlossener sowie bei fehlender Antenne überstanden . Danke an Manfred für die hervorragende Vorarbeit.


    Zusätzliche Änderungen zu Manfreds Mod:
    1. Zenerdiode D3 entfernt Grund: mit 43V Zenerspannung ist diese Diode unterdimensioniert.
    2. Auskoppelkondensator C8 von 10nF auf 10pF verkleinert. Grund: die maximale Drain/Source Spannung von Q1 beträgt 60V. ich hatte mehrere Fälle, bei denen Q1 durchgeschlagen war. In der Folge hängt dann der Eingangskreis des RX parallel zum Tiefpassfilter. Das ganze Gebilde fängt an breitbandig zu schwingen und schwupps, ist der PA Transistor kaputt. Als zusätzlichen Schutz habe ich als klassische Schutzschaltung je zwei in Serie geschaltete 1N4148 eingebaut.
    Eine Zeichnung mit allen Änderungen hänge ich an. Unseren Lagerbestand an HB1B werde ich komplett entsprechend modifizieren.

  • Sind vergleichbare Modifikationen für den HB-1A untersucht worden?

    Erstaunlich, was 5 Bauteile "anrichten" können.

  • Sind vergleichbare Modifikationen für den HB-1A untersucht worden?


    nein, da beim HB1A diese Probleme bisher nicht bekannt geworden sind. Die Mod der anderen BIAS Erzeugung wäre anwendbar, die Kollektordrossel ist beim HB1A sowieso schon als Ringkern vorhanden, der Empfängereingang ist anders aufgebaut, die Schutzdioden würden hier aber auch Sinn machen.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Komme gerade vom 1. Portable-Einsatz mit dem HB-1B aus dem Garten zurück. Noch ist ja nix passiert, aber ich würde schon gern vorbeugen und die Mods realisieren, bevor es mal zu spät ist.
    Peter, kannst du bitte mal dazu Foto(s) in Nahaufnahme machen, damit man sieht, wie der Umbau in etwa aussieht? Ich will ja das Gerätchen nicht "verhunzen".
    Wie sieht es evtl. mit einem "Umbau-Kit" aus? Das Meiste (außer dem FT37-77) wird sich zwar finden in der Bastelkiste, aber ich vermute, dass nicht jede Bauform geeignet ist.

    72/73 de Peter in JO61VA, Dresden
    DL-QRP-AG #01921

  • Peter, kannst du bitte mal dazu Foto(s) in Nahaufnahme machen, damit man sieht, wie der Umbau in etwa aussieht? Ich will ja das Gerätchen nicht "verhunzen".
    Wie sieht es evtl. mit einem "Umbau-Kit" aus?

    Wäre auch daran interessiert!
    vy 72 Fritz, HB9BHL ++

    KX3 - FT-817 - KX1 - IC-703 - HB1B :D

  • Wäre auch daran interessiert!
    vy 72 Fritz, HB9BHL ++


    Ich versuche es, bitte Geduld

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo HB1B User,
    hat jemand hier die komplette PA-Modifikation bereits durchgeführt?
    Ein ändern von C8 (C protect) von 10nF auf 10pF resultiert bei mir in einer stark eingeschränkten RX-Empfindlichkeit. An einer Behelfsantenne war damit auf 80m / 40m fast gar kein Empfang mehr möglich. Inzwischen habe ich einen 1nF Kondensator eingesetzt.
    Oli, DL3MCO

  • Hallo HB1B User,
    hat jemand hier die komplette PA-Modifikation bereits durchgeführt?
    Ein ändern von C8 (C protect) von 10nF auf 10pF resultiert bei mir in einer stark eingeschränkten RX-Empfindlichkeit. An einer Behelfsantenne war damit auf 80m / 40m fast gar kein Empfang mehr möglich. Inzwischen habe ich einen 1nF Kondensator eingesetzt.
    Oli, DL3MCO


    10pF ist zu wenig, da hast du recht und 1nF ist zu viel, da wird dann zu viel Leistung über die Schutzdioden kurz geschlossen. Ich bin gerade dabei, den optimalen Wert zu ermitteln.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo Peter,


    anhand der Schaltung und der Beschreibung kann ich nicht erkennen, ob Du
    die Zenerdiode ersatzlos entfernt hast oder ob Du eine Alternative
    eingebaut hast. Könntest Du das bitte noch kurz erläutern?



    1. Zenerdiode D3 entfernt Grund: mit 43V Zenerspannung ist diese Diode unterdimensioniert.

    Vielen Dank und viele Grüße


    Karl-Heinz

  • Ich habe die Zenerdiode ersatzlos gestrichen, sie macht sowieso keinen Sin weil bei Überschreitung der Collector Emitter Spannung erfahrungsgemäß der Transistor immer schneller ist, als die Zenerdiode.


    Mit der Hilfe von DK1HE habe ich weiter geforscht. Ein wirkliches Problem ist der 2N7002, der den RX sperren soll. Eigentlich kann mann ihn so überhaupt nicht einsetzen, da er durch die eingebaute Diode sowieso nur die positive Halbwelle sperrt. Aber da es nicht weiter stört, lassen wir das so, wir können ja nicht das Gerät komplett um konstruieren. Wirklich kritisch ist aber, dass dieser Transistor hoffnungslos überlastet wird, wenn mal Fehlanpassung vorliegt und die Leistung dann auf 8W hochspringt. Bei den letzten 3 die ich hier wegen "macht nur noch ein halbes Watt" auf dem Tisch hatte, waren Q4 und Q7 beide durchgeschlagen während die PA noch funktionierten. Die Schutzdioden sind also unbedingt nötig. Ich habe bei allen die Schutzdioden auf der LP direkt an C8 angelötet, da sind sie stabil untergeracht, die Masseseite an die Stirn des daneben liegenden Widerstandes. Die Beine der Dioden sollten so kurz wie eben möglich gehalten werden. Als besten Wert für C8 habe ich 100pF ermitelt. Bei 100pF geht die RX Empfindlichkeit auf -130dBm zurück, was völlig ausreicht und von der Ausgangsleistung werden nur 100-200mW "geklaut". Der HB1B wird dadurch etwas "entschärft", wird aber um Größenordnungen robuster.


    Bei neueren HB1B ist der Emitterwiderstand am Endstufentransistor schon eingebaut. Wenn nicht, Emitter 90 Grad vom Transistor weg biegen, 0,5 Ohm zwischen Enitter und Masseanschlus des Drehgebergehäsuses löten. Einfach und stabil.


    Manfreds Gegenkopplung aus 680R und 47nF habe ich einfach von dem dicken Lötpad der nicht mehr vorhandenen zenerdiode zur Basis gelötet. Past ebenfalls gut und ist stabil.


    Die Basis Diode lässt sich prima einbauen, wenn man eine 1N4147 in Bauform 0805 benutzt. Einfach die Drossel rausschmeissen und auf dem Platz die Diode löten. (Denkt dran, Kathode zeigt zur Basis.)
    Die galvanische Trennung der Basis zum Trafo lässt sich ebenfalls einfach realisieren: Die Seite der Sekundärwicklung, die zur Basis geht auslöten, in das frei gewordene Lötauge einen 47nF einlöten, den Draht der Sekundärwicklung an das freie Ende des 47nF anlöten, fertig.


    Die Drossel mit 15 Wdg auf FT37-77 passt super auf den Platz der SMD Drossel.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Noch ein Hinweis, der vor Ärger bewahren kann.
    Beim Zusammenbau wird die Massefahne der BNC Buchse direkt auf die Platine gelötet. Unmittelbar schräg hinter der Lötstelle, knapp 1 mm entfernt befindet sich versteckt unter der Ringkernspule der SMD Kondensator C3. Man muss peinlich darauf achten, dass keine Lötbrücke zwischen der Lötstelle der Massefahne und C3 entsteht. Wenn doch, dann kostet das ziemlich sicher den Endstufentransistor, wenn man zum ersten mal auf 80m sendet.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo Peter,


    vielen Dank für deine genaue Anleitung zur PA Mod des HB1B. Ich habe soeben die "OP am offenen Herzen" des HB1B abgeschlossen. Ganz exakt nach Anleitung.


    Und... Spannung... es hat nach dem Einschalten sofort alles funktioniert. :thumbup:


    Zwei Kleinigkeiten will ich noch ergänzen:


    1) Man muss für die Mod die Platine aus dem Gehäuse ausbauen. Diese Info kann man implizit aus der letzten Bemerkung von Peter entnehmen. Ich wollte es nur nochmal deutlich betonen.
    2) Beim Ausbau der Platine hat mich eine übersehene Schraube einige Minuten gekostet: neben den beiden Gewindeverlängerungsschrauben links und rechts, muss man auch eine dritte Schraube in der Mitte der Platine am unteren Rand lösen.... dann geht es ganz einfach.


    Ich habe zwar B,C und E des PA Transistors anhand des Schaltplan identifizieren können. Ich habe es aber vorher vergeblich versucht, in Google ein passendes Datenblatt zu finden. 1162 (laut Schaltplan) war nicht eindeutig. Es ist laut Gehäuseaufdruck ein C1162 (steht für 2SC1162). Vor dem offenen Gehäuse, mit dem Transistor ganz hinten ist E der Pin ganz links, C ist die Mitte, B ist der Pin ganz rechts.


    Ich habe lange nach L13 gesucht (jetzt kenne ich wenigstens meinen HB1B :) ). Diese Spule versteckt sich ganz klein hinter T1! (gleich neben dem PA Transistor).


    Vielen Dank für die gute Anleitung und v.a. das HB1B-Special-Mod-Kit, das mir sehr viel Zeit gespart hat.


    viele Grüße


    Karl-Heinz

  • Wie groß ist die "Ablage" beim HB1B?
    Frage das, um meinen ´son of zerobeat` dafür zu eichen.


    hzl Gerd

    \/\/ /\\ - //\/ \\\ /\/ - / ///\ / /\/

  • Hallo Gerd,


    lt. Beschreibung sollten es 700 Hz sein. Da mir das nicht sicher war, habe ich es nachgemessen: STIMMT. Vermutlich hatte ich mich wegen der Oberwellen im Mithörton täuschen lassen, die mich einen höheren Ton vermuten ließen.


    Allen noch ein schönes Osterfest und AWDH.

    72/73 de Peter in JO61VA, Dresden
    DL-QRP-AG #01921

  • Peter,


    SUPER SUPER!


    Vielen Dank!!!


    Allen schöne Feiertage!


    hzl Gerd

    \/\/ /\\ - //\/ \\\ /\/ - / ///\ / /\/

  • Bei neueren HB1B ist der Emitterwiderstand am Endstufentransistor schon eingebaut. Wenn nicht, Emitter 90 Grad vom Transistor weg biegen, 0,5 Ohm zwischen Enitter und Masseanschlus des Drehgebergehäsuses löten. Einfach und stabil.

    Hallo Peter,


    kannst Du mir bitte den Sinn des 0.5 Ohm Widerstandes am Emitter von Q12 erläutern?


    Bei mir ist nach dem Durchführen aller Modifikationen wie beschrieben vor Kurzem der Endstufentransistor Q12 "abgeraucht". Aber nicht nur der ist kaputt, auch der Widerstand ist kaputt.


    Mir ist der Sinn des 0.5 Ohm Widerstandes nicht klar. Da ich grad keinen in der Bastelkiste habe und im Originalschaltplan auch kein R vorgesehen ist, überlege ich, ob ich einen Test ohne diesen Widerstand wagen soll.


    Viele Grüße


    Karl-Heinz
    DF9RU