KPA100 mit Digitalen Betriebsarten

  • Hallo Leute,


    ich bin stolzer Besitzer eines KPA100 Verstärkers, den ich aber noch auf den neuesten Stand bringen muss. Im Handbuch ist mir aufgefallen, dass die Endstufe nur max. 10 Sekunden die volle Leistung bringen kann. Es ist ja auch normal, dass die Leistung der meisten Funkgeräte nicht für den Dauerstrich gelten, sondern für Telegraphie. Für PSK31 ist die Höchstgrenze 40W, für RTTY nur 25W.


    Das Scenario: Ich aktiviere eine IOTA-Insel und möchte möglichst gut gehört werden. Das heißt zum einen, dass ich viel Leistung senden kann. Das heißt aber auch, dass ich eine Betriebsart wählen kann, die besonders gut gehört wird. Und weil diese Werte unabhängig sind, lassen sie sich einfach addieren. In der Tabelle sind die Betriebsarten verglichen. Die Spalte "rel(ativer) Gewinn" ist die Summe der Gewinne aus Leistung und Signal/Rausch-Verhältnis (min. S/N).


    Eindrucksvoll, wie deutlich die Telegraphie als Siegerin herauskommt. 16 dB über RTTY und 16 + 8 = 24 dB über SSB. Kein Wunder, dass CW so beliebt ist. Feldhell schneidet auch ganz gut ab, wird aber nicht so häufig benutzt. Ich glaube, ich werde demnächst mal mehr Hellschreiben.


    Für andere Transceiver sieht die Sache völlig anders aus. Mein Tentec Corsair II beispielsweise macht 100 W Dauerstrich. Ist ja auch deutlich größer als mein K2 + KPA100. In diesem Fall zählt dann nur noch das minimale Signal/Rauschverhältnis (S/N) auf der Empfängerseite.


    Angehängt die Kalkulation als pdf und OpenOffice/LibreOffice-Datei.


    73 Daniel DM3DA

  • Hallo Gerhard,


    Anscheinend stammen sowohl die Werte aus Multipsk als auch die von KT2Q erstellten Werte aus theoretischen Simulationen. Mit unterschiedlichen Annahmen kommen dann auch unterschiedliche Werte heraus, ohne dass die dann willentlich geschönt sind. Aber das schöne an Tabellenkalkulationsprogrammen ist ja, dass sich neue Werte ohne größeren Aufwand nachrechnen lassen. Also hier das Ergebnis mit den Werten von KT2Q (nach DK5KE). Bei dem K2/100 sind die Digimodes PSK31, Olivia und Feldhell gleich, während CW um 7 dB leichter aufgenommen werden kann. RTTY ist 7 dB schlechter, und SSB nochmal um etwa den gleichen Faktor.


    73 Daniel DM3DA

  • Hallo Daniel,
    was ich zu PSK31 im Netz gefunden hatte ( suche nach: Bandbreite PSK31 ) 31,25Hz Bandbreite, abgeleitet von der Soundkarte bei einem Takt von 8MHz/256. Bei einer Modulation in FM wird die Bandbreite mit der Bandbreite*2,5 berechnet, aber das trifft mit 80Hz in diesem Fall nicht zu. Nach einer positven Halbwelle folgt bei 180° eine posive Phase oder negative Phase. Die Frequenz ändert sich dabei nicht, obwohl es etwas hohl im Ohr klingt (PSK=PhaseShiftKeying).


    Ein Beispiel von QRPeter: er berichtete im Forum, das er PSK31 ausprobiert hatte. Er bekam überraschend eine Verbindung nach VK. Mehrfache Versuche mit CW führten nicht zum Erfolg. In PSK31 funktionierte das trotzdem. Ich denke, wenn Peter das liest, wird er das bestätigen. Den Beitrag konnte ich über die Suchfunktion nicht finden.


    Aber diesen von OM Volker ganz am Ende: http://www.qrpforum.de/index.php?page=Thread&threadID=2950


    Zu erwähnen sind noch WSJT und ROS als digitale Betriebsarten, mit den auch noch Signale von -30dB unterhalb des Rauschpegels empfangen werden können. Eine gute Soundkarte ist dazu angebracht.

    Vy 72/73 de Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    dass PSK31 eine Bandbreite von 31 Hz hat, stimmt natürlich. Der Wert von 80 Hz stammt aus der Multipsk-Dokumentation, die sehr gewissenhaft ist. Ich habe PSK31 intensiv getestet (als M0ERA) und meine persönliche Erfahrung deckt sich mit dem Wert von Multipsk. Denn wenn die PSK-Signale dicht an dicht liegen, also jedes Signal gerade mal 31 Hz belegt, dann ist das Dekodieren viel schwieriger, als wenn rechts und links im Spektrum etwas Platz ist. Jeweils 25 Hz Abstand kommt in der Praxis ganz gut hin.


    Die Bandbreite habe ich übrigens nur aufgeführt, aber nicht als Grundlage für irgendwelche Berechnungen verwendet.


    73 Daniel DM3DA