Ich baue den DipIt (Anfänger)

  • Mein Name ist Heiner und ich habe das
    Rufzeichen DB5WO.
    DOK G08 (Bonn Bad Godesberg)
    Lizenz seit
    1979


    Ich habe vom QRPprojekt im September den Bausatz DipIt
    zugesandt bekommen. Da ich nun 3 Wochen Urlaub habe, und diesen in
    Bad Meingarten verbringe, habe ich mir vorgenommen, diesen, aus
    meiner Sicht anspruchsvollen Bausatz aufzubauen.


    Ich bezeichne
    mich als Anfänger in Sachen Selbstbau, weil ich erste wenig selbst
    aufgebaut habe, aber davon Träume eine komplette Amateurfunkstation
    selbst zu Planen und aufzubauen. Beruflich bin ich
    Datenverarbeitungskaufmann und habe eher wenig mit der Elektonik zu
    tun.


    Tag 1 und 2 (1. und 2. Oktober) Inventur und
    vorbereitende Maßnahmen.


    Ich habe pro Baugruppe je ein Blatt
    Papier für Wiederstände und Kondensatoren vorbereitet.


    Auf den Blättern habe ich laut der
    Inventurliste die Wiederstandswerte bzw. Kondensatorwerte
    verzeichnet. Anschließend habe ich die Wiederstände gemessen und
    den Baugruppen zugeordnet.


    Auf den Baugruppenblättern habe ich
    dann die zugeordneten Bauteile mit Klebestreifen aufgeklebt.



    Die Sperrigen Teile sind in den
    jeweiligen Verpackungen verblieben.



    Zudem habe ich Fotos von den
    Platinen-Bestückungsseiten angefertigt. Diese benötige ich zum
    vergrößerten Anzeigen auf dem Computer-Monitor an meinem
    Bastelplatz.


    Dieses mache ich, um die Position der
    Bauteile auf der Platine zu bestimmen. Da ich Sehbehindert bin,
    Vergrößere ich mir alles so gut es geht. Die Bauteilbeschriftung
    der Kondensatoren habe ich mit einem USB-Mikroskop MK10 von Pollin
    ermittelt. Vor dem Einbau wird das dann noch einmal mit einem
    LCR-Meter (günstiges von Conrad (Voltcraft LCR 9063)) verifiziert.



    Was für heute noch ansteht ist die
    Inventur der Halbleiter und Zuordnung nach Baugruppen.



    Das Problem was ich dabei habe ist ESD. :S




    Für alle die mich in den nächste
    Wochen beim Aufbau moralisch unterstützen wollen: sie sind herzlich
    aufgerufen Tipps bei zusteuern, um das Projekt DipIt erfolgreich zum
    Ende zu bringen.



    Die Bilder zu diesem Projekt habe ich
    in der Galeri zu meinem Profil abgelegt.


    vy 73 Heiner DB5WO

    ;) Ham Radio from Scratch

  • Super Ansatz Heiner, finde ich gut, dass du Lösungen findest (Vergrößerungen) um die deinen Traum zu erfüllen. Wir werden dich so gut wir können unterstützen.


    Gruß aus Freiburg, wir ziehen die Rückreise vom SWT etwas in die Länge :)

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • tja, ich schliess mich dem Vorschreiber an - mein DIPIT ist vor wenigen Tagen fertig geworden...
    bie Bedarf einfach PN schreiben...

    Erstaunlich, was 5 Bauteile "anrichten" können.

  • Hallo Heiner,
    du schreibst, dass du ein Problem mit ESD hast. Was meinst du damit? Vermutlich meinst du fehlende "Erdungsvorrichtungen" (ESD-Matte, usw).
    Was für einen Lötkolben hast du? Arbeitet er mit einem Trafo (Lötstation) oder ist es ein Lötkolben, der direkt in die Steckdose gesteckt wird?


    Hast du eine Heizung in der Nähe? Das Heizungsrohr sollte geerdet sein. Von dort könnte man provisorisch einen Draht zu deinem Arbeitstisch legen - als Erdungspunkt zum Entladen.
    Denke bitte daran bei Löten nie Fleece-Kleidung zu tragen. Mit Kleidung aus Baumwolle gibt es die wenigsten Probleme.



    Grüße Jörn

  • Hallo ihr Lieben,


    jetzt hab ich die Inventur der Halbleiter auch geschaft. Sie sind wie bei den anderen Bauteilen nach Baugruppen geordnet auf Papierbögen mit Tesa befestigt und beschriftet. Die Funktion habe ich zwar noch nicht mit dem Halbleitertester (Auch vom QRPprojekt) überprüft, aber ich hoffe mal, alles ist gut gegangen. Das Problem mit ESD ist, das ich keie ESD-Matte und kein Armband habe. Ich arbeite also im sogenanten ESD-freien Raum (Hi). Bei meinen anderen Projekten. SW40 und dem Halbleitertester sowie dem Freqenzähler hatte ich bisher nie Probleme. Da das DipIt doch etwas umfangreicher ist, habe ich mir die Lötstation ZD-931 beim Schrotthändler mitbestellt.
    Ich hoffe die Lötstation funktionier. Naja für das Geld kann man nicht viel erwarten, aber besser als mein bisheriger 15 W ERSA von 1976 wirds schon sein. ;)


    Mit dem ESD habe ich so meine Problem, weil ich echt unvorsichtig mit den Baureilen umgehe, und bisher noch nie was passiert ist. :)


    Aber für hilfreiche Hinweise bin ich natürlich dankbar.


    Eine Sache noch, Bei der inventur ist mir aufgefallen, das statt dem BC546B der BC547B beiliegt.
    Wahrscheinlich kompatibel aber ich muß das mal checken.


    Bitte entschuldigt die tippfehler, ich bin ein halber legastenker....


    73 de DB5WO Heiner


    PS. Morgen wird wahrscheinlich mit dem löten begonnen.....

    ;) Ham Radio from Scratch

  • Hallo Heiner,


    ich habe den DipIt vor knapp 2 Jahren gebaut. Was ESD betrifft, habe ich das folgendermaßen gemacht (nicht nur beim DipIt):


    Ich habe auf meiner Arbeitsplatte (Holz) einen breiten Streifen Alufolie quer gelegt. Diese mit Krokoklemme an den Erdungsanschluß der Lötstation angeklemmt. Außerdem habe ich mir ein Erdungsband gekauft, das man sich ums Handgelenk macht und dessen Ende (Bananenstecker) ebenfalls via Kroko an die Alufolie.


    Wenn man nun die Bauteile auspackt bzw. verarbeitet, liegen die immer schön geerdet auf der Folie. Anfassen der Bauteile habe ich weitgehend mit Metallpinzette gemacht. Hat keine Probleme gegeben.


    Das mit der Alufolie ist ziemlich heimwerkermäßig und halbgewalkt, funktioniert aber super. Käufliche Erdungsmatten aus leitfähigem Gummi sind nicht ganz billig und zumindest für den Gelegenheitsbastler nach meiner Meinung das Geld nicht wert.


    73


    Olaf, DL9AI

  • Hallo Heiner,


    bei den BC-Transistoren ist es egal welcher Typ, nur die Stromverstärkungsgruppe "B" solungefähr eingehalten werden, ansonsten kann da jeder NPN-Universaltransistor eingesetzt werden, der die verwendete Betriebspannung aushält und mit einem max. Kollektorstrom angegeben ist.


    Mit dem ESD wird auch nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
    Meiner Erfahrung nach ist es ausreichend, wenn der Lötkolben geerdet ist. Man auf dem Arbeitsplatz keine Auflage benutzt, die sich elektrostatisch aufladen kann und auch der Fußboden, Stuhl und Kleidung aus nicht aufladbaren Materialien bestehen.


    Als Arbeittischauflage machen sich normale Pappe, Papier oder eine Sperrholzplatte recht gut.
    Wenn es sich um recht teuere oder rare Bauelemente handelt , ziehe ich auch schon mal vorsichtshalber den heißen Lötkolben ab. Aber ansonsten bleibt er angesteckt. Mir ist so noch nie ein Transistor ider IC gestorben , auch kein FET oder MOS-IC.
    Das sind aber wie schon gesagt meine Erfahrungen, und Jeder sollte es mit dem ESD so halten , wie Er es meint.


    Besonders aufpassen muß man aber bei MOS-Bauelementen ohne integriertem Gate-Schutz und bei manchen HF-Transistoren.


    Wie bist Du mit Deinem Mikroskop zufrieden ? Ich kann das ganz Kleine auch nur noch mit Lesebrille + Vorsatzlupe und manchmal noch einer zusätzliche Lupe lesen.
    Das man überhaut so klein schreiben kann :D


    Dann viel Spaß beim Aufbauen
    Viele Grüße
    Bernd

  • Eine Sache noch, Bei der inventur ist mir aufgefallen, das statt dem BC546B der BC547B beiliegt.
    Wahrscheinlich kompatibel aber ich muß das mal checken.


    Wir liefern seit einiger Zeit den 547B aus, habe nur noch keine Zeit gefunden, dass in der Baumappe zu ändern.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo zusammen,
    leider hat heute der Putzteufel zugeschlagen, so das ich jetzt erst etwas Zrit finde um am DipIt weiter zu arbeiten.

    Wie bist Du mit Deinem Mikroskop zufrieden ? Ich kann das ganz Kleine auch nur noch mit Lesebrille + Vorsatzlupe und manchmal noch einer zusätzliche Lupe lesen.
    Das man überhaut so klein schreiben kann :D


    Dann viel Spaß beim Aufbauen
    Viele Grüße
    Bernd

    Lieber Bernd du hast ja so recht. Lupen helfen da schon lange nicht mehr!
    Was soll ich sagen, das Mikroskop funktioniert auf anhib unter Ubuntu. Hat leider auch so seine macken. Ist etwas frimselig zu bedienen. Ich habe mal ein Par bilder angehängt, damit man sich ein Bild :) machen kann.
    Ich benutze das Programm GUVCViewer. Das mitgelieferte Windowsprogramm lief unter meiner Windows-Installation nicht, was aber an der Virtualisierung mit VBOX und dem durchschleifen des USB-Ports liegt.
    Deshalb kann ich zu dem Windows-Programm nix sagen, sorry.
    Lieber Olaf, danke für die Hinweise zum ESD Problem. Meine neue Lötstation hat leider keinen Erdungsanschluß!?
    Der Lötkolben wird aber mit einem Mikrofon-Stecker angeschlossen, und ich gehe davon aus, dass die Schirmung auch die Erde ist.
    Ich werde in Zukunft mehr darauf achten. Ich habe meine Arbeitsfläche mit dicken Pappen ausgelegt und der Schreibtisch ist auch 100% Beamtenholtz aus dem letzen Jahrhundert, vor 20 Jahren abgestaubt bei eine Räumung.
    So nun muß ich aber erst mal meinen Arbeitsplatz für die Lötaktion vorbereiten.


    Danke für die Hinweise auch dir Peter. Ach die Tütchen für di Baugruppenbauteilsortierung, die es laut Baumappe geben sollte, fehlten bei mir. Macht aber nix, da ich ja mit meiner Papier-Klebe-Beschriftungstechnik sehr zufrieden bin. Vieleicht kanst du mir dazu ja mal deinen Kommentar geben?


    73 Heiner DB5WO

  • Hallo Heiner ,


    danke für die Bilder. Das Mikroskop scheint doch ganz brauchbar zu sein.


    Und ja, Beamtenholz sollte gut geeignet sein - schweißgetränkt ist es gut leitfähig :thumbup:


    Viele Grüße
    Bernd

  • Hallo Heiner,


    ich bin auch gerade wieder, nach längerer Pause, am weiter bauen des DipIt.
    Bei Bedarf einfach melden.

    73 de Uwe, DL9MFN
    DOK: C06, JN58RI & JN59NO

  • Hallo ihr Lieben,
    die neue Lötstation ist angeworfen und nun gehts zur Sache. Peter schreibt in der Anleitung, man solle 0,5 mm Lötzin benutzen. Nun ehrlich gesagt habe ich das bisher noch nirgens gesehen. Ich dachte immer mein 1mm Dickes Lötzin mit Flußmittelseele sei das non plus ultra. Wie dem auch sei, ich hab nix anderes. Nach den Vorbereitungen gings nun los. Wiederstand R44 auf dem Board lokalisiert. Von meinem Bogen mit Wiederständen der Baugruppe 1 den 680R wiederstand nachgemessen. Alles ok. Die Drähte mit der Spitzzange zurechtgebogen und eingesetzt. Ich liebe TESA! Mit einem kurzen stück Tesa so fixiert, das die Platine mit angeschraubten Abstanzhaltern auf dem Kopf liegt und die Beinchen des Wiederstandes in die Höhe ragen. Nun noch lötzin Lupe und Lötkolben positioniert und ab dafür.....
    Alles wird gut. Löttemperatur 380 Grad. Das Lot fliest. Sauber gearbeitet..... Tesa entfernt. Bauteil sitzt perfekt.
    Abgehakt. Nun kommt C16, 100nF Beschriftung des Bauteils 104 gemessen mit dem LCR-Meter 92nF na ja noch so grade. Positioniert, fixiert, gelötet. Brutzel Brutzel ..... . Na war nich so gut beim zweiten Beinchen.
    Anbei die Bilder von der Katastrofe.
    Ich frag mich wodurch das passiert? Ich hab ja schon Bausätze mit meinem 15W ERSA gelötet. Nie war da so was.
    Muß ich eine höhere Temperatur einstellen? Ich benutze gerade SN:99.3% Cu0,7% Lot. Auch neu. Liegt es vieleicht am Lot, Soll ich wieder das herkömliche 60/40er ZinBleilot nehmen? Hab da noch was rumliegen?


    Übrigens Bilder von meinem Arbeitzplatz lege ich in der Galerie zu meinem Profil ab.


    Das war auf jedenfall schon mal ein aufregender Morgen. Dann ist mir auch noch bewusst geworden, das es SMDs zu löten gibt. na noch bin ich nicht da.


    73 de DB5WO Heiner.

  • Hallo Heiner,


    dem Zinn an der Lötkolbenspitze ist das völlig Wurscht , ob das vorher mal 1mm oder 0,5mm war.
    Ich pinsele die Platine nebst Beinchen kurz vor dem Löten immer mit ein ganz wenig flüssigem Kolophonium ein, dann läuft das Zinn viel besser - sogar welches ohne Flußmittelseele.
    Ja, da bleifrei hat leider eine höhere Schmelztemperatur.


    Viele Grüße
    Bernd

  • Hallo Heiner,


    ergänzend zu unserem Telefonat hier noch eine Infos und Bezugsquellen:


    Ich benutze die selbe Lötstation


    http://www.radiostore.de/shop/…S-1000-ZD937-Digital.html


    Für sie gibt es viel verschiedene Lötspitzen
    [Blockierte Grafik: http://www.radiostore.de/shop/out/pictures/master/product/1/sol_9040rstlsp4si_1.jpg]


    Meistens verwende ich die 1,6mm bei 325°C und 1mm Lötzinn (L-Sn 60/40).


    Habe ich große Masseflächen, so kommt auch die Mittel 3,2 bei 350°C - 400°C zum Einsatz.


    Und das SMD-Lötzinn 60/40 0,7mm setze ich nur beim Löten von SMD Bauteilen ein.


    Rechts neben mir liegt noch eine Aluplatte, auf der ich den Lötkolben ablege und mich beim 'Abholen' des selben Erde.


    Daneben verwende ich noch gute Entlötlitze und Azeton zum reinigen der Leiterplatten oder Lötstellen.


    .

  • Hallo Heiner,
    ich rate dringend zu bleihaltigem Lot. Das bleifreie Lot lässt sich viel schwerer verarbeiten. Ich würde sogar sagen, dass du dir erst richtiges Lot kaufen solltest.
    Es gibt viele Quellen
    Reichelt
    Peter: Hat er bestimmt
    Conrad: In deiner Stadt ansässig
    ....
    ....


    Du benötigst Entlötlitze und bleihaltiges 0,5er Lot und 1er Lot. Dann solltest du dir noch eine Lochrasterplatine kaufen und an ihr Lötübungen mit alten Bauteilen durchführen, bis die Kombination von neuem Lötkolben, richtiger Temperatur und Lötzinn zusammen passt.


    Vermutlich sind aber alle Probleme mit einem vernünftigem Lot beseitigt. ;-))
    Grüße Jörn

  • Hallo Heiner,


    Jörn hat schon das wichtigste gesagt, aber: gerade die Masse-Lötaugen der QRP-Bausätze brauchen eine Lötspitze, die genügend beheizte Masse hat, um das Zinn, das BE-Bein und das Kupfer so durchzuheizen, dass da eine vernünftige Lötstelle herauskommt. Ich komme mit 380°C und 1mm Zinn (bleihaltig) und ein wenig Flussmittel ganz gut hin. Manchmal (das zeigt sich aber erst beim Löten) muss es aber auch mal 400°C sein. Besser heiß und kurz als weniger heiß und lange erwärmen, das bekommt Bauelementen und Platine besser.

    73. Bernd, DB1BKA
    ______________________________________________________________________________
    "Das Denken gehört zu den größten Vergnügungen der menschlichen Rasse."
    Bert Brecht

  • Moin,


    was QRPeter immer sagt: SMD-Bauteile werden mit 50 Watt aufwärts gelötet. Was für SMD gut ist, ist für herkömmliche Bauelemente mehr als billig. 8)


    Schnelle Hitze - und das ist auch hier wichtiger denn je - genügend Hitzereserve und -nachschub. Auch wenn die Lötanfangstemperatur hoch ist, es fehlt der kurzfristige schnelle Nachschub vom Wärme. DAS geht mit einem 15W Kolben nun gar nicht sonderlich gut!! Das ist Spielzeug. Ich löte nix mit kleinen Kolben, geht immer in die Hose... ;( Sorry für die Härte, aber es ist so. ;)


    Mit 15Watt Energie werden Masselötflächen nur dann gut gelingen, wenn Du lange genug Hitze und dann Zinn zuführst. Und das wird zu lange für das Bauteil sein. Was für die Massefläche, die sehr schnell sehr viel Hitze vom Kolben abzieht, kein Problem darstellt. Doch auch bei Leiterbahnen kann eine zu langes 'draufhalten (weil der Hitzenachschub ausbleibt) bei niedrigerer Temperatur zum Ablösen des Klebers samt Leiterzug auftreten.


    Also: Der nächste Kolben hat mehr Leistung in den Hacken. ;) Eine gute Lötstation mit Regelung ist immer eine Anschaffung für sehr lange Zeit und belohnt durch stress- und ärgerfreies Arbeiten. Von SMD bis zum Blechgehäuse ist da alles 'drin.

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

  • Hallo,


    also ich löte seit über 40 Jahren mit einem 40W Delta-Lötkolben (wer den noch kennt) und einen einfachen Leistungssteller. Mit einer schönen feinen Spitze löte ich auch SMD, wie Die mit den engen Beinchen des AD9858 im NWT502, den ich gerade aufbaue. Aber alles mit altem 60/40er Lot. Vom bleifreiem Lot halte ich garnichts, das tut vor allem den SMD-Elkos garnicht gut. Besonders Elkos werden durch zu hohe Löttemperatuen dauerhaft beschädigt. Sie sterben zwar nicht gleich, aber die Lebensdauer wird verkürzt, wie es auch bei dauernder hoher Betriebstemperatur der Fall ist.
    Von den schwachen Kolben mit der Spielzeugspitze halte ich auch nichts.


    Viele Grüße
    Bernd

  • Hallo Heiner,

    Alles wird gut. Löttemperatur 380 Grad. Das Lot fliest. Sauber gearbeitet..... Tesa entfernt. Bauteil sitzt perfekt.
    Abgehakt. Nun kommt C16, 100nF Beschriftung des Bauteils 104 gemessen mit dem LCR-Meter 92nF na ja noch so grade. Positioniert, fixiert, gelötet. Brutzel Brutzel ..... . Na war nich so gut beim zweiten Beinchen.
    Anbei die Bilder von der Katastrofe.
    Ich frag mich wodurch das passiert? Ich hab ja schon Bausätze mit meinem 15W ERSA gelötet. Nie war da so was.
    Muß ich eine höhere Temperatur einstellen? Ich benutze gerade SN:99.3% Cu0,7% Lot. Auch neu. Liegt es vieleicht am Lot, Soll ich wieder das herkömliche 60/40er ZinBleilot nehmen? Hab da noch was rumliegen?

    380 °C sind schon gut, 400 °C besser. Eine zu geringe Temperatur erfordert das allgemein als "Braten" bekannte lange Löten. Wenn die Temperatur höher eingestellt wird, schmilzt das Zinn unmittelbar nach der Berührung. Der Bauteilanschluss hat dann noch nicht einmal die Chance, warm oder heiß zu werden.


    Wenn Du bleifreies Lötzinn hast, so nehme es. Es hat beim Löten mehrere Vorteile, ist aber gesundheitsschädlich. Aber Du must ja nicht dran knabbern. Und die Lötzinnreste kannst Du ja gesondert entsorgen.


    Die "unschöne" Lötstelle wird vermutlich der Anschluss des Kondensators sein, der an Masse liegt, stimmts? Dann wirst Du mit den 15 W, die Dein Lötkolben maximal in Wärme umsetzt, noch mehr Schwierigkeiten bekommen. Wahrscheinlich bestanden die Bausätze, die Du bisher aufgebaut hast, "nur" Leiterbahnen und Lötaugen. Die Massefläche führt jedoch so schnell Wärme, dass sie der leistungsschwache Lötkolben nicht mehr durch die Spitze nachschieben kann. Die Temperatur sinkt dadurch auf einmal ab und dass Zinn erstart vor dem sauberen Umfließen des Anschlusses sofort wieder. Das ist ungefähr so wie mit einem Auto: Es fährt gut, solange kein starker Gegenwind (Massefläche) auftaucht und der Motor (Heizkörper) nicht zu stark (thermisch) belastet wird. Ansonsten wirst Du langsamer (kältere Lötspitze).


    Wenn ich mit meinen Vermutungen richtig liege, so nehme einen leistungsstärkeren Lötkolben. Nun aber bitte nicht kleckern (25 W oder 30 W) sondern klotzen (60 W oder 80 W). Das erhöht nicht die Temperatur und gefährdet auch nicht die Bauteile. Wenn Du es wieder mit den Autos vergleichst, so steigst Du lediglich von Trabant auf Porsche um. Beide fahren mit 100 km/h, doch der Trabant reagiert entsprechend auf Steigungen (dicke Leiterbahnen oder Masseflächen) während der Porsche noch genüüügend Reserve unter der Haube hat, ohne dass Du etwas an der Geschwindigkeit (Temperatur) einbüßt.


    73/72 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!