Multiband HighEndfed Antenne 40-20-10m.

  • Hallo,


    Klärt mich doch bitte mal auf: Läuft die PA3EKE end feed antenne denn ganz ohne Erdung (Gegengewicht)?


    73
    Reiner

  • Die Antenne wird immer hochohmig gespeist. Natürlich muss es ein Gegengewicht geben, sonst könnte man keinen Strom einspeisen. Dafür reicht allerdings ein extrem kurzer Draht. Dieser Draht ist der kapazitive Gegenpol zur Antenne. Hier fließt kaum Strom.


    Erden darf man solche Antennen nicht, denn dann ist die Abstimmung hinüber, man versucht HF in die Erde einzuspeisen, und beim Empfang hat man Spaß mit den Störungen.


    Diese Erklärung gilt für jede endgespeiste Antenne wie die Fuchs oder eben auch diese Spezialform. Schau mal im Handbuch vom Fuchskreis, den es hier im Shop gibt. Die sekundäre Seite ist bewusst nicht geerdet!

  • Hallo Thomas,

    Die Antenne wird immer hochohmig gespeist. Natürlich muss es ein Gegengewicht geben, sonst könnte man keinen Strom einspeisen. Dafür reicht allerdings ein extrem kurzer Draht. Dieser Draht ist der kapazitive Gegenpol zur Antenne. Hier fließt kaum Strom.

    Daher kommt auch meine Frage. Wenn ich mir bei dem Link (1. Beitrag in diesem thread) die Bilder (Balkon) ansehe, frage ich mich wo das Gegengewicht her kommt. Ich kenne das Prinzip der Fuchs-Antenne, meine aber das an die Matchbox oder den Sender eine ziemlich gute HF-Erde gehört, um sich nicht den Mund zu verbrennen.
    Es ist klar, daß der Fuchskreis selber nicht geerdet werden darf, sonst ist es kein Fuchskreis mehr )-:


    Verzeiht meine dumme Frage, aber ich hatte immer das Glück Lamba/2 Antennen aufhängen zu können.


    73
    Reiner

  • Hallo in die Runde,
    ich habe
    (1) - auf Kurzwelle keine Möglichkeit lambda/halbe Antennen "voller Baulänge" zu errichten und zu betreiben
    (2) - ich betreibe einen Strahler wie in Bild 1 abgebildet (Rothammel, VEB Militärverlag, 10. Auflage, S. 175). Mir fiel beim sichten des Blog http://pa-11019.blogspot.de/</a> eine gewisse Ähnlichkeit mit (1) auf. Um zu mindest "mit amateurmässigen Mitteln" der Sache näher zu kommen habe ich den Sonntag Nachmittag genutzt und gebastelt.
    (3) - Mit vorhandenen Teilen also diesen "HighEndFed" Strahlern nachgebaut. Da der Platz zum freien ausspannen nicht vorhanden ist, wurde kurzum "agentenähnlich" der meiste Draht quer durch das Arbeitszimmer, hinein und durch das Wohnzimmer, durch die Balkontüre verspannt (das ermöglichte zeitgleich der Frühlingsluft ihren Beitrag zu leisten...)


    Komponenten:
    - Ringkern wie beschrieben.
    - Kondensator als Rundfunkdrehko (für Messungen mit dem FA-NWT allemale mehr als ausreichend).
    - Induktivität als Variometer (für Messungen mit dem FA-NWT allemale mehr als ausreichend)
    - Drahtlängen wie beschrieben


    Die Wahl, den Kondensator sowie die Induktivität als "variable Komponete" auszulegen ist für mich wichtig, denn es ist vorher nicht abzusehen welchen Einfluss Wohnungsflüsse etc. mit sich bringen werden.


    Ergebnisse:
    Die amateurmässigen Messwerte mit dem FA-NWT sind in den Bildern 2 bis 5 dargestellt.
    Vor der Erstellung Bild 5 habe ich den Innenteil um 2m Draht erweitert.


    MIr fällt auf, daß das längstwellige Band in Stromkopplung betrieben, alle anderen aber in Spannungskopplung. Der Ringkern 1:49 hat als "Trickschaltung" 2 Windungen und einen Drehkondensator an der Einspeisung. Wie in den Bildern zu sehen, lässt sich damit in weiten Bereichen die Kopplung ändern. Alleine das längstwellig Band ist davon (fast) unberührt - die Betriebsfrequenz ist hier abhängig von der Induktivität und "der Strippe" die daran angeschaltet ist. Dank des Variometers ließ sich dies sehr schön erarbeiten.


    Ich hoffe der Bastelgemeinde hiermit ein wenig Antrieb gegeben zu haben wieder selber aktiv zu
    werden und zumindest Teile der eigenen Ausrüstung selber erstellen. Überhaupt legte ich auch keinen Wert darauf, einen "auf die Bandgrenzen" exakten Nachweis für die beschriebenen Bänder 40-20-10m zu führen.
    Die Anwendung des in den Prüfungsfragen zum Erwerb der Lizenz gemachten Wissens macht es möglich sich diesem Thema ohne theorethische Überfrachtung zu nähern und selber Erfolgserlebnisse zu erleben!


    Messgeräte sind allerdings notwendig - z.B. FG-01 oder FA-NWT oder DIPIT (mit Antennenzusatz)(glücklich, wer Besitzer aller ist - kann er doch vergleichend sich mit dem Thema befassen). Ein mehr an Messgeräten schadet nicht. Es gibt natürlich auch weitere, hier nicht beschriebene Methoden.


    Zitat: "Ingo, DK3RED - Vergiss nicht: Der Spaß ist die Energie!"


    72 de Raimund, DL1EGR, CC-BY-SA

  • Es regnet. Das regt zum basteln - stand letzthin eine grobe Überprüfung der HEF40 an, war es heute (eher wg. eines Planungsfehlers) die HEF80 (80,40,20,15,10m) .
    Vorneweg:
    (1) es kam mir nicht auf trennscharfe Banddarstellung an
    (2) das einfügen einer Matelwellensperre 20-30cm nach dem Koppelringkern verändert die Messwerte recht deutlich.


    Wie schon im ersten Durchgang bei der HEF40 wurde auch diesmal wieder quer durch das Arbeitszimmer, durch das Wohnzimmer, in den Giebel des Spitzbalkons und von dort wieder runter auf 50cm Höhe oberhalb des Handlaufes des Geländers (dort ist die Spule mit 110uH) mit den anhängenden 2,39m für 80m.


    Bild 1 zeigt den Messwert für die 110uH Induktivität
    Bild 2 die erste "Annäherung" ohne Mantelwellensperre
    Bild 3 die zweite "Annäherung" MIT Mantelwellensperre 20-30cm vom Koppelringkern entfernt.


    ....leider hat der ganztägige Regen einen Quasi-Fieldday mit diesen beiden Strahlertypen zunichte gemacht. Ich nehme derzeit an, dass Messwerte bei freiem Aufbau dann deutlich bandgerechter sein werden. Wie beim ersten Bericht zeigt sich, dass ab (einschl.) der Induktivität nur das niederfrequente Band bedient wird. Hier könnten Eigenbauten bei Verringerung der Induktivität bei gleichzeitiger Verlängerung der "2,39m" die wirksame Bandbreite erhöhen. Experimente dazu sind hier nicht vorgesehen.


    Wie auch schon bei der Vorstellung der ersten Mess-Serien sind amateurgerechte Messwerkzeuge notwendig diesen Strahler auf die eigenen Verhältnisse hin zu optimieren. Hier hat ein etas zu großzügiger schnitt am Innenstrahler die Resonanz im 40m-Band über die obere Bandgrenze hinaus bewegt.


    Auch mit diesem Strahler habe ich im Rahmen der zur Verfügung stehenden Zeit (und der Tageszeit für 80m!) kein QSO gefahren.


    Ein interessanter Strahler, der hier weiter beobachtet wird.


    Wer kann (und will!) SWR-Kurven seiner Antenne (gekaufte oder selber gebaute) hier zum Vergleich einstellen?


    CC-BY-SA

  • Die Antenne wird immer hochohmig gespeist. Natürlich muss es ein Gegengewicht geben, sonst könnte man keinen Strom einspeisen. Dafür reicht allerdings ein extrem kurzer Draht. Dieser Draht ist der kapazitive Gegenpol zur Antenne. Hier fließt kaum Strom.


    Halo Reiner,


    das würde ich aber auch aus praktischer Erfahrung so nicht unterschreiben. Lambda/halbe ist immer an einem Ende hochohmig, d.h. Spannungsspeisung -> wenig Strom.
    Ich arbeite fast nur mir lambda/halbe-Antennen, meist als Vertikal im Feldeinsatz. Entweder passe ich die Antenne mit in eine kleinen Feuchtraumdose untergebrachtem L-Glied an oder ich schließe eine (!) Ader einer Hühnerleiter (oder 240 Ohm Flachbandkabel) an die Antenne an. Die andere Ader bleibt frei ! Da ich nur QRP mache und die Ergebnisse bei DX prima sind, muss es aus der Praxis heraus funktionieren. Auch Messungen mit meinem miniVNA bestätigen das. Das L-Glied habe ich für das jeweilige Band mit dem Smith-Diagramm berechnet. Dann einen Ringkern bewickelt und ein C-Trimmer genommen. So kann ich immer vor Ort beide Elemente noch auf die Umgebung optimieren. Ist aber selten wirklich nötig.


    Also ich benutze nie ein Gegengewicht und habe das bei lambda/halbe-Antennen auch noch nicht gelesen. Bei Literatur kann ich mich irren, dann bitte mal die Quelle mitteilen.

  • Ich heiße Thomas und fühle mich trotzdem mal angesprochen. :D


    Deine symmetrische Speisung mit Hühnerleiter kannst du nicht einfach ignorieren, da die Antenne unsymmetrisch ist. Der Strahler hat kapazitiv eine Verbindung mit der Leitung, die Leitung ist Teil der Antenne. Du hast gleichphasige Anteile auf der Hühnerleiter, die als Gegengewicht wirken.


    Für dich scheint dieses Gegengewicht gut zu funktionieren. Es gibt aber auch Berichte z.B. von DL2FI, dass man bei einem lamda/2-Strahler den Gegenpol klein halten soll, um unerwünschte Einstrahlungen zu minimieren und die Abstrahlung kalkulierbar zu machen. Deshalb ist im Fuchskreis vom QRP-Shop eine galvanische Trennung zwischen Antenne und Masse.

  • Ich heiße Thomas und fühle mich trotzdem mal angesprochen. :D


    Deine symmetrische Speisung mit Hühnerleiter kannst du nicht einfach ignorieren, da die Antenne unsymmetrisch ist. Der Strahler hat kapazitiv eine Verbindung mit der Leitung, die Leitung ist Teil der Antenne. Du hast gleichphasige Anteile auf der Hühnerleiter, die als Gegengewicht wirken.


    Für dich scheint dieses Gegengewicht gut zu funktionieren. Es gibt aber auch Berichte z.B. von DL2FI, dass man bei einem lamda/2-Strahler den Gegenpol klein halten soll, um unerwünschte Einstrahlungen zu minimieren und die Abstrahlung kalkulierbar zu machen. Deshalb ist im Fuchskreis vom QRP-Shop eine galvanische Trennung zwischen Antenne und Masse.

    Hallo Thomas,
    die effektivste Anpassung an einen endgespeisten Dipol ist die L1/4 (3/4) lange Hühnerleiter und wird dann Zeppelinantenne genannt. Sie wurde aus Sicherheitsgründen an einem Zeppelin unter der Gondel angebracht, damit es bei einer Korona am Ende der Antenne weit genug von der Hülle entfernt war (Explosionsgefahr).

    Vy 72/73 de Gerhard

  • Hallo Thomas,


    ich habe gleich mal in meinem "Rothammel" nachgeschaut, was der geschrieben hat.


    Zitat aus 10. überarbeite Auflage, 19.4.2.2 Engespeiste vertikale Halbwellenstrahler
    .... "Im übrigen dürfte gute Anpassung in jedem Fall gegeben sein, wenn man den antennenseitigen Anfang der Viertelwellenleitung nicht erdet. Dann kann die Viertelwellenleitung als eine Verlängerung des lambda/2-Strahlers auf 3/4-lambda betrachtet werden, woraus sich ebenfalls - unabhängig vom Wellenwiderstand der Viertelwellenleitung - ein reeller Anschlusswiderstand von etwa 50 Ohm ergibt." .....


    Ich interpretiere das so, die symmetrische Leitung ist nur Transformationsleitung. Man kann es auch mit einem Parallelresonanzkreis oder Fuchskreis anpassen. Da ist aber bei Rothammel auch nichts von Gegengewicht geschrieben. Und wenn ich nur ein "ganz kleines" Stück Draht als Gegenwicht nehmen würde, da ist doch überhaupt keine Wirkfläche aus der das Feld ein- bzw. - austreten kann.
    Ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen, denn dann habe ich auch wieder was gelernt. Aber momentan denke ich eben so herum.

    72! Frank, DH0JAE
    QRV auch mit QRP, G-QRP-C 6807

  • > die Viertelwellenleitung als eine Verlängerung des lambda/2-Strahlers auf 3/4-lambda


    Richtig, die Leitung strahlt! Sie ist eben nicht symmetrisch, auch wenn es eine Hühnerleiter ist. Ob das wie bei DH0JAE gut oder wie bei Leuten mit Störungen schlecht ist, ist eine andere Geschichte. Ich nehme an, dass die Hühnerleiter im Vergleich zum Fuchskreis trotzdem keinen großen Unterschied macht, aber das weiß ich nicht.


    > wenn ich nur ein "ganz kleines" Stück Draht als Gegenwicht nehmen würde, da ist doch überhaupt keine Wirkfläche aus der das Feld ein- bzw. - austreten kann.


    Irgendwo habe ich mal die Zahl aufgeschnappt, dass das Gegengewicht bei der Fuchsantenne 0,05 lamda lang sein sollte. Größere Länge bringt keinen Vorteil, aber unter Umständen Nachteile. Das lässt sich erklären: Die Antenne wird mit minimalem Strom gespeist, da sie am Speisepunkt eine vierstellige Impedanz hat. Die Kopplung zwischen Strahler und Gegengewicht ist kapazitiv. Bei den hohen Spannungen und niedrigen Strömen reicht eine geringe Kapazität, also Kabellänge, um die Antenne mit minimalen Verlusten zu betreiben.

  • Hallo Thomas,
    QRPeter hatte zur Zeppelinantenne auch schon mal was geschrieben, aber jetzt kannst du mir bitte erklären, warum diese Antenne auch in 3000m Höhe ohne Erde funktioniert, denn das Prinzip ist gleich zum Fuchs, wurde aber schon eher erfunden. 8)


    Da oben gibt es nur die auf einem Bein offene Hühnerleiter... als Trafo und Gegengewicht.

    Vy 72/73 de Gerhard

  • Die Erde ist kaum beteiligt. Die Unabhängigkeit von der Erde ist ja gerade der Vorteil dieser Antenne.

    Hallo Thomas,
    und warum sollte eine Hühnerleiter strahlen, die auf einer Länge von L1/4 hochtransformiert und einbeinig an den eingespeisteten Dipol angeschlossen ist? Doch nur, wenn im Übergang vom Koax-Kabel ein Strombalun zur Symmetrierung der HL nicht eingebaut wurde. Es geht in diesem Fall um 1 Band und nicht um Multiband.

    Vy 72/73 de Gerhard

  • Es geht in diesem Fall um 1 Band und nicht um Multiband.

    Ähmm... im Threadtitel steht allerdings was anderes. ;) Ab Beitrag 29 wird es erst "einbandig"...

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."


  • und warum sollte eine Hühnerleiter strahlen, die auf einer Länge von L1/4 hochtransformiert und einbeinig an den eingespeisteten Dipol angeschlossen ist?


    Weil die eine Ader die Halbwellenantenne speist und bei der anderen am Ende kein Strom fließt, denn das Ende ist offen. Die Summe der beiden Ströme ist also nicht null, und damit handelt es sich nicht um eine symmetrische Speisung. Die Hühnerleiter strahlt.

  • Moin Michael,
    genau, das Thema wurde breitbandig eröffnet und ist jetzt nur einbandig. Ich arbeite daran, Michael...

    Vy 72/73 de Gerhard

  • Ich habe den Befund von PA0EJH im Hollaendischen Forum gefunden.


    Er hat 2 Systeme Rücken an Rücken gemessen und fand eine Daempfung zwischen 3 und 28 mHz von 1.6 dB , also 0.8 dB pro System.
    Auf 29 mHz steigt der Verlust durch den Kondensator am Eingang auf 1,1 dB pro System.


    73 John

    Hallo John,
    die Ergebnisse klingen sehr gut, die Frage ist nur, warum werden die Kerne bei 1,1dB Dämpfung zu warm?
    Das passiert ja wohl dann bei einer Leistungsübertragung aber nicht mit einer Messung mit einem VNA.

    Vy 72/73 de Gerhard