Altbau - Blitzschutz

  • Hallo Zusammen,


    um es übersichtlicher zu halten, mache ich jetzt für mein Antenneprojekt und dem damit zusammenhängenden Blitzschutz mal ein neues Thema auf.


    Worum gehts?


    Reihenmitteilhaus Baujahr 68. Kein Blitzableiter ersichtlich. Wie bekomme ich jetzt die Antenne die da hoch soll geerdet bzw. einen funktionierenden Blitzschutz bei der die Versicherung auch zahlt wenn die Hütte brennt?


    Klar kann ich eine Fachfirma beauftragen, aber wir sind ja Amateurfunker und evtl. kann man das selbst machen. Fürher zu CB-Funkzeiten haben mein Vater und ich eine Eisenstange in den Boden geschlagen und ein 50mm² CU-Kabel angeschlossen.


    Bezweifel aber, dass es der richtige Weg war.


    Mir ist jetzt was von dem Potentialausgleichsschiene im Keller erzählt worden, bzw. bei alten Häusern das Wasserrohr, welches dafür verwendet wurde.


    Kann mich bitte jemand aufklären?


    Ach ja, eine Satschüssel ist schon auf dem Dach und der Vormieter hat erzählt, dass es von einer Fachfirma installiert wurde.

    73 de Patrick

  • Hallo Patrick,
    eine Eisenstange in den Boden rammen und daran einen Leiter anzuschließen, damit ist es nicht getan.
    Für die Errichtung eines funktionierenden Blitzschutzes sind neben den fachlichen Kenntnissen auch Meßmittel für den Nachweis des geforderten Erdungswiderstandes erforderlich.
    Eine Versicherung würde im Schadenfall in jedem Fall prüfen, ob die Blitzschutzanlage den Regeln der Technik entspricht, und ein für den Blitzschutz zugelassener Fachbetrieb dies durch Mess- und Abnahmeprotokoll bescheinigt hat.
    Und wenn es da Unklarheiten gibt, dann bleibst du auf dem Schaden sitzen.
    73 Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    hmm... shit.. dachte ich mir fast. Kein Haus und Verbindlichkeiten ist dann nicht das Ziel welches ich verfolge.


    Alternative wäre dann wohl ne Vertikal in den Garten oder?

    73 de Patrick

  • Hallo Patick,
    Bei einer Außenantenne kommt man eigentlich nicht am Blitzschutz vorbei, von Ausnahmen mal abgesehen.
    Frage doch mal bei einer Blitzschutzfirma an,was sowas kosten würde, und ob Du eventuell Eigenleistungen beisteuern könntest, damit es für Dich kostengünstiger würde
    73 Wolfgang

  • Hallo,
    für Deine Erdung ist die VDE-Vorschrift 0855-300 anzuwenden. Ein Nachmessen des Erdübergangswiderstand wird weder gefordert noch sind Mindestwerte angegeben. Mögliche Ausführungen siehe:
    http://dehn.de/de/newsletter/3_05/3_05_top3.pdf
    Wasser- oder Heizungsrohre sind als Erder nicht mehr zugelassen. Potentialausgleich bitte mit einer kompetenten Fachkraft klären.


    73

  • Liebe Antennenerrichter!


    Ein Althaus ist ein unschönes Projekt. Keine Fanganlage, keine definierte Blitzableitung. Damit stellt sich der Errichter herausstehender met. Komponenten selbst in die vorderste Front.


    Sinnvoll finde ich es, gedanklich zwischen Potentialausgleich im Gebäude und echtem Blitzschutz zu trennen. Es sind verschiedene Systeme und auch verschiedene Anforderungen vom Regelwerk her.


    Technisch müssen sie (heutzutage) getrennt sein.


    Zur Praxis: einen Blitz holt man sich nicht vorsätzlich zur Ableitung ins Gebäude. Wärme, LEMP. Blitzableitung sollte draussen stattfinden.


    vy 73! Jochen

  • Hallo,


    falls es jemanden Interessiert, ich habe mich jetzt bei ein paar Elektrofachfirmen erkundigt bezüglich Blitzschutz für die Antenne. (allgemeiner Blitzschtz für das Haus ist wieder etwas anderes!)


    Hierbei gilt es anscheinend zu differenzieren, ob es um einen allgemeinen Blitzschutz oder nur für die Antenne geht.


    Falls wirklich nur die Antenne geerdet werden muss zwecks Blitzschutz reicht ein 16mm² welches auf die PA-Schiene geht oder auf einem ca. 1,5m langen Staberder. Bei letzterem dürfen nicht mehr als 3 Ohm zu Messen sein.


    By the way, mein zukünftiger Nachbar hat die Variante mit 16mm² auf die PA-Schiene/Wasserrohr gelöst.


    Bezüglich Wasserrohr gibt es aber das Problem, dass die Wasserwerke alle auf Kunstoffrohre umstellen bzw. umgestellt haben und deshalb viele alte Häuser keine bzw. keine ausreichende Erdung mehr haben. Deshalb wird / wurde dann die Version mit Staberder zwecks Erdung gewählt.


    Mein Vater hatte damals auch unseren Hauselektriker gefragt, habe ich jetzt herausgefunden. :)


    Hoffe ich habe es richtig wiedergegeben. Übernehme aber keine Gewähr auf Vollständigkeit bzw. Richtigkeit. Evtl. hilft es aber den ein oder anderen. Für mich heißt das auf alle Fälle, das wir damals die CB-Funkantenne richtig "geschützt" hatten und mir jetzt überlege ob ich eine Antenne aufs Dach baue.

    73 de Patrick

  • Hallo in die Runde,


    meine nicht so ganz fachmännische Meinung zum Thema Blitzschutz.
    Ich will den Blitz ja nicht im Haus haben, darum nicht durchs Haus an Wasserrohr oder Potischiene mit dem Blitzschutz.
    Also mit dem 16² über der Dachhaut und die Regenrinne in die Wiese. Bei der Verlegung darauf achten das der Erdungsdraht nicht um Teile des Gebäudes (vorstehende Balken z.B.) geführt wird. Nicht das der Weg durch das Gebäuderteil kürzer ist als durch den Draht. Der Erder sollte möglichst in gewachsenen Boden. Beim Altbau nicht ganz so wild, da sich eine Kiesschüttung da schon zugewachsen hat.
    Den Erdungswiderstand kann Dir jeder Elektriker messen der Seinen Installationstester nicht nur für die Zulassung gekauft hat.


    Vielleicht hilfts ;)


    72 de Alois

    "Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Frauen und schnelle Autos
    ausgegeben. Den Rest habe ich verprasst." - George Best

  • Hallo !


    der Alois schreibt:


    Ich will den Blitz ja nicht im Haus haben, darum nicht durchs Haus an Wasserrohr oder Potischiene mit dem Blitzschutz.



    72 de Alois

    das ist sicher richtig und deshalb genügt es nicht, nur die Antenne zu erden, man muss auch für den inneren Blitzschutz im Haus sorgen, sonst kann man bei Überspannungen oder Blitzeinschlag die kompl. Gerätschaften entsorgen !
    Ich empfehle mal mal die website einer Firma aus der Oberpfalz zu lesen . Fängt mit D an (dehn-barer Begriff ???)
    Sehr interessant.


    vy 73 de Gerd dk4fp


    Ich will den Blitz ja nicht im Haus haben, darum nicht durchs Haus an Wasserrohr oder Potischiene mit dem Blitzschutz

  • Hallo,


    in Häuser, die in den 60er Jahren gebaut wurden, kam für die Elektroinstallation die klassische Nullung zum Einsatz. Die Erdung erfolgte meistens über die im Erdboden verlegten metallnen Rohre der Wasserleitung. In späteren Jahren wurden diese Eisenrohre durch Kunststoffrohre ersetzt und es musste eine neue Erdung verlegt werden. Beim Errichten von Außenantennen außerhalb des Schutzbereiches von Gebäuden ist neben der Erdung ein Potentialausgleich vorgeschrieben, der an genau diese Erdung angeschlossen werden muss. Ein Fachmann sollte, falls noch nicht vorhanden, eine Potentialausgleichsschiene installieren und die Erdung der Elektroinstallation gegebenenfalls nachmessen.
    Da auf dem Haus bereits eine SAT-Antenne installiert wurde, müsste schon für diese eine vorschriftsmäßige Erdung nach VDE 0855-300 und ein Potentialausgleich verlegt worden sein. Diese Leitungen könnten für eine Funkantenne mit verwendet werden. Mindestanforderungen an Material und Ausführung siehe oben genannte Broschüre. Ein 1,5m langer Erdstab ist nicht ausreichend! Er müsste mindestens 2,5m lang sein, oder zwei Erdstäbe je 1,5m in 3m Abstand.
    Ich vermute stark, dass die SAT-Antenne auch schon nicht vorschriftsmäßig geerdet wurde, aber das ist für einen Versicherungsschutz unerlässlich. Ob die verlegten Erdleitungen zur Blitzableitung oder zum Potentialausgleich verwendet werden, ist oft am Leitungsquerschnitt zu erkennen.
    Ohne Kenntnisse der örtlichen Gegebenheiten lässt sich nur sehr allgemein etwas zur Ausführung sagen.


    73

  • ich finde die Thematik richtig lustig - da werden Altbauten "verulkt" etc. alles muss "Blitz-geschützt" werden. Und siehe da: es zuckt im Stadtteil UND JETZT, nachdem alle mit Blitzschutz ausgerüstet sind, fällt (endlich) der gesamt Block aus. Warum? Weil alle mit enem Blitzschutz versehen sind.... tz tz tz das soll jemand verstehen!
    AUFGEMERKT FÜR ALLE UNHUMORIGEN
    Das kann genau so passieren!


    ich finde die Thematik richtig lustig - da werden Altbauten "verulkt" etc. alles muss "Blitz-geschützt" werden. Und siehe da: es zuckt im Stadtteil UND JETZT, nachdem alle mit Blitzschutz ausgerüstet sind, fällt (endlich) der gesamt Block aus. Warum? Weil alle mit enem Blitzschutz versehen sind.... tz tz tz das soll jemand verstehen!
    AUFGEMERKT FÜR ALLE UNHUMORIGEN
    Das kann genau so passieren!


    Nabend! @EGR : ich verstehe Deinen Beitrag leider nicht.


    Was meinst Du mit "Altbauten verulkt", in welchem Stadtteil "zuckt es?" Welcher Block fällt aus?
    Was kann genau so passieren?


    @MLP: 3 Ohm? Auwei.. :huh:


    Wer im Raum Berlin zweifelt, dem kann ich ggf. mal messtechnisch helfen.


    vy 73 de dh6tf, Jochen

  • @Jochen: Was meinst du mit 3 Ohm auwei?


    War gerade mein Versicherungsagent da und den habe ich auf diese Thematik: Versicherungsschutz und Blitzableiter angesprochen.


    Er meinte, dass wenn kein Blitzableiter am Haus ist, wegen einer Funkantenne auch keiner dran muss aus versicherungstechnsichen Gründen. Die Versicherung würde das nicht vorschreiben.


    Inzwischen kenne ich mich gar nicht mehr aus.


    Schlüssel bekommen wir wahrscheinlich doch erst nächste Woche und nicht morgen. grrrrr
    Werde dann berichten, was alles vorhanden ist.

    73 de Patrick

  • Hallo,
    Hier zwei Links zum Thema:


    http://www.vde.com/de/Ausschue…ts/abb-mb15-leitfaden.pdf
    http://www.vde.de/de/Ausschues…ts/ABB-16-Funksysteme.pdf


    In beiden Merkblättern steht eigentlich alles, worüber hier diskutiert wird und die ein oder andere Aussage hier im Forum wird widerlegt
    Wer es noch genauer wissen möchte, der wird allerdings in den einschlägigen DIN VDE und EN-Werken lesen müssen. Oder ,was kostengünstiger ist, man wendet sich an einen Blitzschutzfachmann
    Es gibt noch eine Reihe von ABB-Merkblätter zum Thema.
    73 Wolfgang

  • Nabend!


    Die Versicherung braucht nur eins : ein technisch regelkonformes Gebilde. Es sind halt Kaufleute.


    Die Richtlinie / Norm abstrahiert und setzt irgendwo Grenzen.


    Wenn ich z.B. lese, daß ein Aufbau auf einem Geb. ohne Fanganlage die Einschlagswahrscheinlichkeit nicht erhöht, na ja.. 8| , laßt uns jetzt die Hände falten und...


    Wg. der 3 Ohm: das ist relativ viel. Wären es mein Haus ( und meine Funkgeräte ), würde ich auf Ableitseite einfach mehr Aufwand treiben. :thumbup:


    erdnahe Grüße! dh6tf

  • Hallo zusammen,


    Habe hier mal eine Frage zu dem Thema die mir schon längere Zeit Kopfzerbrechen bereitet ich aber noch keine vernünftige Antwort gefunden habe:


    Wie ist denn die Erdung der Antenne genau auszuführen, muss der Antennenstrahler selbst oder nur das Standrohr geerdet werden?
    Erde ich den Strahler beeinträchte ich die Funktion. Erde ich nur das Standrohr habe ich ja ein Potenzialfreies gebilde auf dem Dach?


    Wie habt ihr das gelöst? Oder habt ihr euch für das Potenzialfreie Gebilde entschieden?


    Viele Grüße
    Simon

    DK1SI
    Name: Simon

    DOK: A02

  • Nachdem wir jetzt knapp eine Woche den Schlüssel haben, habe ich mal den vorhandenen Mast auf dem Dach inspiziert. Hier ist eine Erdung auf die PA-Schiene gegeben :)


    Fehlt also nur der Blitzableiter, den ich wahrscheinlich nächsten Frühjahr mit einem Erdungsspieß (2,5m lang) realisieren werde. Sobald eine Antenne rauf kommt. Elektriker misst das dann auch nach. :D


    Danke euch allen für eure Antworten.

    73 de Patrick