Wie Entkopplung bei Powersplitter messen?

  • Hallo,


    ich habe heute nach diesem http://www.bavarian-contest-cl…isc_projects/splitter.pdf Vorbild einen Splitter aufgebaut. Als Ringkerne kamen 2 Stück FT50-77 zum Einsatz, weil ich nicht nur Kurzwelle höre.


    Ich wollte die Entkopplung zwischen den Ausgängen messen und dachte mir, dazu verbinde ich einen Ausgang mit dem Generatorausgang des NWT und den anderen Ausgang mit dem Eingang des NWT. Ich messe dann eine Dämpfung von 10dB (Out1_Out2_verbunden_HF.pdf). Das erscheint mir als Entkopplung zu wenig. Liegt das nun an meinem Messaufbau oder am Aufbau des Splitters?


    Den Frequenzgang des Splitters (Out1_HF.pdf) habe ich mit 50 Ohm Abschlußwiderstand an einem Ausgang gemessen.


    73 Sven

  • Hallo Sven,


    ich habe Dir mal die Simulation des Original-Splitters mit RFSim99 angehängt. Dabei kommen ideale Übertrager (keine Verluste, Kopplung = 1) zum Einsatz. Um die Induktivitäten der einzelnen Wicklungen zu berücksichtigen, habe ich zusätzlich Spulen eingefügt. Bei den beiden in Reihe liegenden Wicklungen selbstverständlich 2 Spulen. Die Induktivitäten sind die bei Verwendung von FT82-61. Bei 3 Windungen sind das jeweils 7,5 µH je Winklung. Wenn zwischen den beiden Ausgängen gemessen wird und der Eingang mit 50 Ohm abgeschlossen ist, komme ich auf 7,5 dB. Das kommt in etwa mit Deinen Messwerten hin, denn ich habe ja ideale Übertrager angenommen.


    Bitte gebe der ZIP-Datei die Endung cct, dann geht sie in RFSim99 zu öffnen.


    73/72 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Hallo Björn und Ingo,


    habe leider nicht erwähnt das der Eingang des Splitters mit 50 Ohm abgeschlossen war. Das ist natürlich wichtig zu wissen. Die Simulation hilft mir weiter Ingo, also schein ich doch nicht so daneben zu liegen mit meinem Ergebnis.
    Interessant wie Du die Schaltung nachgebildet hast im RFSim, Wie kommst Du gerade zu dieser Nachbildung?


    73 Sven

  • Hallo Sven,


    ich habe für die Simulation einfach den Stromlaufplan aus dem von Dir zitierten Original genommen und "nachgezeichnet. Da es zwei Kerne sind, die nicht aufeinander koppeln, ist es einfach. Links ist der Eingangsübertrager zu sehen, dann kommt eine Verbindung zum Ausgangsübertrager. Teile einfach den Stromlauf entsprechend auf.


    Der linke Übertrager ist für die Widerstandstransformation da. Sieht er nicht wie ein Spartransformator aus? Links 3 Wicklungen (à 10 Windungen), rechts 2 Wicklungen (à 10 Windungen). Also habe ich einen Übertrager eingefügt, der auch ein Windungsverhältnis von 3:2 besitzt. Du kannst auch die reale Windungszahl als Windungsverhältnis einsetzen - in diesem Fall 30:20. Wichtig ist jedoch, auf den Wickelsinn des Übertragers zu achten. In den Stromläufen ist er immer durch einen Punkt gekennzeichnet - in RFSim99 auch. Da in RFSim99 keine nichtleitenden Kreuzungen von Leitungen möglich sind, bin ich mit der Verbindung von der einen zur anderen Wicklung quer durch den Übertrager gegangen. Damit ist bisher aber nur das Windungsverhältnis nachgebildet. Doch jede Wicklung besitzt auch eine Induktivität. Und da 3 Wicklungen beteiligt sind, müssen auch irgendwo 3 Spulen hinein - eine in Serie mit jeder Wicklung. 10 Windungen auf einem FT81-61 (wie im Original) ergeben laut Mini-Ringkernrechner (http://www.dl5swb.de/html/mini_ringkern-rechner.htm) 7,5 µH. Also besitzt jede Spule 7,5 µH.


    Beim zweiten Übertrager ist es ähnlich. Da ist es sogar noch einfacher, da ja nur eine bifilare Wicklung zum Einsatz kommt - also ein Übertrager mit einem Windungsverhältnis von 10:10 Windungen. Ich habe hier wieder jeweils nur eine Windung simuliert, da dies für die Funktion des Übertrager selbst ausreicht. Den Rest erledigen dann wieder die beiden Spulen in Reihe zu jeder Wicklung. Die genaue Erklärung spare ich mir jetzt aber. Es erfordert nur etwas Denkarbeit, um die Kreuzung von zwei Leitungen herumzukommen.


    73/72 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Hallo Ingo,


    ich finde es prima, dass Du so schnell die RFSim99-Simulation zur Hand hattest.
    Wäre das nicht mal was für den QRP-Report? Simulation von Kreisen, Filtern etc. mit Berücksichtigung der Güte usw?
    Das würde ich gerne mal lesen, fürs selber schreiben habe ich noch zu wenig Erfahrung mit dem Programm.
    Aber es wäre mir lieber als der nächste Aufstellbügel für einen TRX, den ich nicht habe :D


    73 de Heiko, DL2VER

  • hallo lb qrp gemeinde


    wenn simulation und messung uebereinstimmen, dann kann es ja eigentlich nicht falsch sein. sollte man meinen. aber mir kommen die 10 dB auch etwas eigenartig vor. habe daher meinen power splitter / combiner nochmals durch gemessen. es ist kein selbst gemacher, sondern ueber ebay aus china gekaufter. ( 13 EUR )


    im anhang sieht man 2 kurven. die blaue, da ist der splitter ( in der mitte ) nicht abgeschlossen.
    die rote mit 50 ohm. die durchgangsdaempfung betraegt in diesem fall durchwegs mehr als 30 dB.


    in diesem thread habe ich weitere daten dazu bereit gestellt:
    http://www.qrpforum.de/index.p…ad&postID=42425#post42425


    es gibt aber noch weitere infos hier im forum. z.b. hat uwe mit seinem selbst gebauten splitter auch ein ganz gute richtschaerfe erzielt.
    http://www.qrpforum.de/index.p…ad&postID=42410#post42410


    wenn simulation und praxis uebereinstimmen, aber dennoch nicht uebliche werte liefern, vielleicht ist die theorie dazu falsch.