Automatisches S-Match

  • Hallo in die erlauchte Runde.


    Grüble gerade über einen "vernünftigen" Lösungsansatz zum Thema Automatiktuner.
    Natürlich habe ich mich schon etwas schlau gemacht, wie das die Industrie macht. Einige der Lösungsansätze gefallen mir,
    andere eher nicht. Meist werden L oder Pi Konfigurationen mit Relais verwendet. Damit sind wir schon bei einer Sache die mir nicht gefällt.
    Das Schalten mit "normalen" Relais benötigt dauerhaft Strom auf den Spulen, ist aber bezahlbar umzusetzen. Schalten mit bistabilen Relais scheitert an den Kosten (zumindest für mich). Ein weiterer Schönheitsfehler. Alle diese Schaltungen sind Unsymetrisch. Meine Anwendung will aber Symetrie. Da mir Tuner mit wenigen Bedienelementen schon immer gefallen haben, tendiere ich zu Z oder S-Match.
    Die Abstimmung sollte über Getriebemotoren erfolgen.
    Die Sensorik aus den SGC Tunern erscheint mir sehr durchdacht und ich würde sie auch gerne übernehmen, was mir aber noch recht Problematisch erscheint ist die Umsetzung der Werte in einen vernünftigen und zielstrebigen Algorythmus für die Steuerung.
    Bei den SGC Tunern wir recht trickreich das SWR, die Impedanz, die Frequenz und die Phase ermittelt.
    Bei einem L-Glied kann ich noch etwa abschätzen, wie ich auf welche Messwerte reagieren muß, bzw. welche Werte ich erhöhen oder verringern muß, bei einem Z oder S-Match ........... ????
    Vieleicht kann mir ja jemand einen Weg aus diesem Irrgarten weisen ?



    Schon mal im Voraus dankend


    Alois

    "Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Frauen und schnelle Autos
    ausgegeben. Den Rest habe ich verprasst." - George Best

  • Zitat

    Bei einem L-Glied kann ich noch etwa abschätzen, wie ich auf welche Messwerte reagieren muß, bzw. welche Werte ich erhöhen oder verringern muß, bei einem Z oder S-Match ........... ????


    Hast Du so eine Z- oder S-Match schon mal per Hand bedient? Wenn ja, dann könntest Du vielleicht eine Art von Regeln erstellen und die Steuerung dann per http://='http://de.wikipedia.org/wiki/Fuzzylogik']Fuzzylogik machen. Gibt es klare Regeln, kommst Du vielleicht auch mit den klassischen Reglern weiter. Gerade der PID-Regler ist nahezu ubiqitär.


    Weiterhin kannst Du natürlich auch auf eine algorithmische Abstimmung komplett verzichten und einfach per Hand abstimmen und dann die Ergebnisse aus einem Speicher abrufen. Würde ich persönlich aber eher nicht machen. Im Winter kann z.B. deine vereiste Antenne/Hühnerleiter andere Parameter haben, da wäre ein blindes Abrufen von Werten vielleicht nicht so dolle.


    Laut DK7ZB kannst Du manchmal zwei Punkte mit Abstimmung ausmachen. Er schriebt auch, welcher der bessere Wert ist. Ich vermute, Du kennst das aber bereits.

  • Hallo Holger,


    erst einmal die Glückwünsche zur druckfrischen Lizenzurkunde ;)
    Danke für Deine Antwort. Ein S-Match habe ich bis dato noch nicht bedient, mein Zweiknopftuner ist z.Z. ein Z-Match.
    Bisher hat es mir immer gereicht das ich die Antenne angepasst bekomme, welchen Einfluß dabei das Drehen an dem einen oder Anderen der Knöpfe hat, habe ich dabei nie untersucht.
    Vermutlich muß ich mich der Lösung durch Versuch und Irrtum nähern.
    Wenn ich versuchen will, durch gewonnene Informationen über Phase, Impedanz, Frequenz und SWR, an ein Ziel zu gelangen, muß ich die nötige Sensorik ohnehin aufbauen. Damit brauche ich vorerst auch keinen Controller.
    Einige komplexe Lasten, die so auch in etwa bei der anzupassenden Antenne auftreten, lassen sich nachbilden.
    Leider gibt die Senorik ja auch nur Richtungen vor. Ich bekomme also nicht als Information den Realanteil in Ohm sondern eine Info darüber ob ich unter oder über 50 Ohm liege. Genau so ist es mit der Inpedanzinformation. Ich weis nur ob ich induktiv oder kapazitiv bin.
    Einzig das SWR lässt sich errechnen.
    Ich werde vermutlich mal einen Aufbau der Sensorik starten und mit dem Tuner verbinden.
    Durch Abstimmen und Beobachten der Sensordaten lässt sich vieleicht ein sinnvolles Vorgehen bei der Abstimmung ermitteln. Oder, und was viel wichtiger wäre, eine sinnige Erstabstimmung.
    Wenn ich die Drehkoachse und die Achse des Variometers mit einem Poti verbinde, kann ich ja auch positionen speichern, damit sollten spätere Abstimmungen zielgerichteter erfolgen, aber was passiert beim ersten mal?
    Sicher liese sich einfach mal drauf los drehen, das SWR stetig errechnen, und dabei immer wieder zwischen den beiden Motoren umschalten.
    Aber die Lösung finde ich recht unschön. Ich hoffe, das es sich herauskristallisiert, welche der beiden regelbaren Größen den größten Einfluß auf die gemessenen Abweichungen hat. Hat also das drehen am Drehko mehr Einfluß auf den Realanteil oder mehr Einfluß auf den Imaginären .
    Macht es Sinn die Geschwindigkeit der Motoren zu reduzieren ? Sehr spitze Abstimmung könnte u.U. eine Regelung nötig machen.
    Wenn ich also keinen theoretischen Input zu diesen Tunern bekomme, muß ich der Sache selbst auf den Grund gehen.


    Mal sehen was ich noch so zu lesen bekomme.


    Bis dahin sei der TUX mit Dir ;)


    72 de Alois

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  • Zitat

    Leider gibt die Senorik ja auch nur Richtungen vor. Ich bekomme also nicht als Information den Realanteil in Ohm sondern eine Info darüber ob ich unter oder über 50 Ohm liege. Genau so ist es mit der Inpedanzinformation. Ich weis nur ob ich induktiv oder kapazitiv bin.

    Na, da hast Du ja schon massenhaft Informationen.


    Du musst m.E. sowieso einen Microcontroller nehmen (PIC, AVR, egal, evtl. auch sowas luxoriöses wie einen Grashopper oder eine Klasse drunter, Arduino). Wenn Dir dann das SWR digital vorliegt, hast Du schonmal Informationen für ein Fuzzy-Regel: "wenig drehen, wenn SWR < 1.8, viel drehen, wenn SWR > 2.5, ganz viel drehen, wenn SWR > 3". Die Drehrichtung hast Du dann ja direkt.


    Zitat

    eine sinnige Erstabstimmung

    Sowas hatte ich mir auch schonmal überlegt. Wenn Du die Resonanzfrequenz der Antenne kennst, und dann entweder via Frequenzmesser oder CAT die Sendefrequenz bekommst, solltest Du doch "mit einem mal" wissen, wohin Du abstimmen mußt. Die Schaltung ist doch relativ simpel, das sollte man doch mit Spline o.ä. durchrechnen können.


    Apropos Rechnen: im Prinzip sind wir hier bei einem Zweig der Mathematik. bei der Extremwertsuche. Dort gibt es massenhaft Methoden, um im n-dimensionalem Raum Maxima oder Minima zu finden.


    In meiner vorigen Mail schrieb ich, daß eine Tabellenmethode sich im Winter (oder bei durchgehängtem Dipoldraht) verstimmt. Mag sein, aber mit so einer Methode wärst Du dann schon "in der Nähe" und könntest immer noch nachjustieren. Eine solche Methode



    Umgekehrt wäre es doch auch mal lustig: der Antennentuner steuert den Transceiver (oder einen einfachen DDS). Und nudelt dann alle Frequenzen durch, der Tuner findet dann die opt. Werte heraus und legt sie in einer Tabelle ab. Selbst wenn das mal eine Stunde dauern sollte, wäre es doch immerhin nur einmalig bzw. sehr selten.



    Zitat

    Hat also das drehen am Drehko mehr Einfluß auf den Realanteil oder mehr Einfluß auf den Imaginären

    Das ist wichtig zu wissen, aber genausogut mußt Du auch wissen, wie Du am beisten bei der Feinregelung vorgehst. Deswegen: was wir (insbesondere ich) hier schreiben, ist Schall und Rauch. Man muß das erstmal einige Male selbst abgestimmt haben, um ein "Gefühl" zu bekommen. Erst dann sollte man das in eine irgendwie geartete Methodik/Automatik umsetzen.

  • Lbr Alois,




    wenn Du mit Getriebemotoren arbeiten möchtest, dann kann ich dir ja die Methode erzählen, wie ich in den 70iger Jahren des vorigen Jahrhunderts eine solche Abstimmung gelöst hatte (war aber mit asymmetrischem Ausgang). da hatte ich einen Phasendetektor und einen Lastdetektor. Der eine steuerte direkt linear einen Motorverstärker für einen Gleichstrommotor, der einen Drehko antrieb, und der andere Detektor steuerte direkt einen zweiten Gleichstrommotor für einen zweiten Drehko. Die eine Abstimmung mußte schneller laufen als die andere, sonst kamen beide nicht zu einem endlichen Ergebnis. Dazu waren aber auch Informationen nötig, in welchem Frequenzbereich die Abstimmung laufen sollte, und damit wurden Spulen geschaltet und auch die Geschwindigkeit der Motoren beeinflußt (langsamer bei höheren Frequenzen). Der Phasendetektor überwachte die Phase zwischen Kabelspannung und Kabelstrom und der Lastdetektor die Werte für Kabelspannung und Kabelstrom und gab das Verhältnis 1 aus, wenn beide dass richtige Verhältnis für 50 Ohm hatten. Mit der heute üblichen Digitaltechnik könnte ich dir nicht mehr helfen. Und ob eine Anpassung zunächst nur asymmetrisch zustande kommt wäre meines Erachtens auch nicht schlimm, da man das danach mit einem Hybridbalun auf symmetrisch umsetzen kann. Damit habe ich ja gute Erfahrungen gemacht und halte das S-Match für nicht so erstrebenswert.




    Andere Frage: Wie kommst Du nach Straubing als neuem QTH?




    HW?

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Lbr HaJo lbr Holger,


    ich werde die beiden Antworten mal in der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeiten.


    Mit reichlich Informationen hast Du durchaus recht Holger, in wie weit sie mir aber bei der Lösung des Problems helfen oder eher im Weg stehen wird sich erst noch zeigen. Das da ein Controller rein muß war nie die Frage. Ich hatte in meinem vorangegangenen Posting auch nur gemeint das ich den Controller zum testen des Abstimmverhaltens vorerst nicht brauche. Dachte an einen ATmega8 für die Steuerung.
    Verknüpfungen zwischen SWR und Werten für eine Geschwindigkeitsregelung durch PWM sind momentan noch nicht mein Problem ;)
    Das mit der Drehrichtung ist noch nicht so sicher. Zumindest aus der Tendenz des SWR's lässt sich das ermitteln.
    Wie ich das in eine Simulation einfliesen lassen soll, ist mir leider nicht klar. Leider ist mir völlig unklar wie ich den dicke Ringkern in die Simulation einbringen soll.
    Was die Mathematik angeht, leider ist da mein Wissen etwas eingestaubt. Sicher wäre das wieder zu entstauben, ob das aber in dieser Anwendung schnell zum Ziel führt weiss ich nicht. Zumal die Umsetzung in Software u.U. den Controller überfordert.
    Was die Nutzbarkeit von Tabellen angeht, ich denke mal, das wird enger als Du denkst. Die Umwelteinflüsse sind schon schlecht zu überblicken wenn der Draht im Freien hängt, aber unter der Dachhaut ????
    Eine art Tabelle ist sicher kein schlechter Ansatz. Das bringt zumindest einen Startwert der eine Abstimmung erlaubt.
    Du kennst sicher solche "Anpassversuche" bei denen das SWR-Meter rechts klebt. Wenn ich eine solche "unendlich" Situation habe, bekomme ich aus dem SWR u.U. keine Richtungsinformation mehr, da ein leichtes Verstimmen nach höheren oder niedrigeren Werten keine Veränderung bringt. Zumindest eine der veränderlichen Größen auf einen sicheren Wert einzustellen hätte da schon Vorteile.
    Die Vorversuche werden mich sicher auf einen Weg bringen der zu einem schnellen Abstimvorgang führt.
    Die Erfahrungen mit dem Z-Match zeigten mir z.B. das ich in einem bestimmten Bereich des Drehkos am Eingang immer einen Dip am prallel Drehko ereichen kann. Mal sehen was die Versuche ergeben.


    Doch nun weiter mit der Antwort zu den Anmerkungen von HaJo.


    Lbr HaJo, über diese Lösung haben wir uns schon mal vor ein Paar Jahren auf der HAM-Radio unterhalten und ich habe sie zu Hälfte auch schon mal umgesetzt. Dabei ging es um die Anpassung einer recht kurzen und dadurch schmalbandigen Antenne. Damals habe ich angenommen das der Realanteil de Strahlungswiderstandes im Band ja recht konstant bleibt, der Blindanteil aber galopiert. Du hattest mir da mal eine Anleitung zum Bau eines Phasendetektors gegeben den ich mit einem Leistungs-OpAmp verbunden habe und der mir einen Getriebemotor gesteuert hat. Das funktioniert mit einer geradezu affenartigen Geschwindigkeit ;)
    In dieser Anordnung konntest Du den Phasenfehler kaum so schnell erzeugen wie er auch schon wieder ausgeregelt wurde.
    Bei einem Tuner, der so zackig abstimmt, kommt der Verdacht auf das SWR-Meter sei defekt.
    Was die Art der Anpassung angeht, da bin ich offen. Ich will nur nicht unbedingt den BalUn zwischen Tuner und Antenne.
    Erinnere mich da noch an eine längere Diskusion in diesem Forum. (da hab ich es noch als Mail bekommen und war dadurch viel öfter zu lesen) Da wurde über das recht unübersichtliche Verhalten von BalUns bei unhandlichem Real und Blindanteilen diskutiert.
    Damals wurde der Balun unter solch ominösen Bedingungen als böse befunden.
    Um möglichst wenig Blindkomponenten zu verbauen, würde sich in meinem Anwendungsfall ein L Glied anbieten.
    Damit die Symetrie gewahrt bleibt, das ganze mal zwei.
    Wenn ich mich nicht auf dem Holzweg befinde, ist es dabei ja egal wo sich L und C befinden.
    Die Oberwellenunterdrückung und Vorselektion gehört in den TRX.
    Wenn ich also die Induktivität parallel und die Drehkondensatoren in Serie zur Speiseleitung lege, bekomme ich damit einige andere Probleme in den Griff. Traditionell werden ja Tuner nach diesem Strickmuster mit zwei Rollspulen aufgebaut. Das C liegt dabei parallel zur Speiseleitung.
    Da ich keine Rollspulen durchkurbeln möchte, schon wegen der Abstimmdauer, bringen die Kondensatoren an deren Stelle Segen.
    Mit einem Kugelvariometer und zwei Drehkondensatoren habe ich damit Abstimmelemente die einen Drehwinkel von 180° haben. Für meine Idee der Abstimmung mit Motoren ideal.
    Ich weis ja nicht ob ich da auf dem Holzweg bin, aber damit sollte doch auch der Rückschluß auf die Drehrichtung übersichtlicher werden.
    Vieleicht könntest Du mir dazu Deine Gedanken mitteilen.


    Gespannt auf die Antworten


    72 de Alois

    "Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Frauen und schnelle Autos
    ausgegeben. Den Rest habe ich verprasst." - George Best

  • Nachtrag zum Straubinger QTH,


    neue Liebe, neues qth ;)


    Liebe Grüße


    Alois

    "Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Frauen und schnelle Autos
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  • Hallo,


    ich benutze bisher bei portablen Einsatz ein S-Match (nach PA3FRI) an einer Art Up-and outer im Bereich 7- 28MHz. Abstimmelemente sind eine Rollspule und ein Drehko. Dabei habe ich folgendes Verhalten festgestellt:
    Abgriff über der Spule ermöglicht ein Abstimmen der meisten Antennenkonfigurationen, aber manchmal ging es nur mit Abgriff über dem C. Je nach Antenne/Frequenz können die Abstimmelemente über beachtliche Bereiche hinweg auch mal keine sichtbaren bzw. interpretierbaren Änderungen am SWR-Meter bewirken, so daß mit abwechselnden Verstellen erst der grob der Bereich gefunden werden muß. Die Resonanz kann mal relativ flach oder auch sehr spitz ausfallen. In meiner Konfiguration war die Zuordnung der Stellung der Abstimmelemente zur Frequenz nur recht grob vorhanden, die an der Antenne wegzustimmenden Blindwiderstände überdeckten diese Abhängigkeit weitgehend.
    Ich könnte mir vorstellen, daß der Abstimmvorgang zweistufig erforderlich sein könnte - zuerst eine Art Suchroutine, um die Elemente grob voreinzustellen (bei fester Antennenkonfiguration sicher auch aus dem Speicher sinnvoll) und einer daran folgenden Feinabstimmroutine.
    Vielleicht helfen meine Erfahrungen ein wenig beim Suchen der Lösung.
    73 Reiner

  • Lbr Alois,




    OK mit Straubing, prima.




    Nun zur Antennenanpassung. Daß Du meinen Phasendetektor noch in so guter Erinenrung hast, freut mich (ich hatte es sogar schon wieder vergessen). Wenn der Motor anscheinend zu rasant arbeitet, kann man ihn mit einer (evtl symmetrischen) RC-Gegenkopplung vom Ausgang zum Eingang des Motorverstärkers "besänftigen". Bei zwei miteinander gekoppelten Regelsystemen für zwei zu ändernde Abstimmelemente ist das ohnehin zweckmäßig, damit kann man auch erreichen, das beide Regelsysteme mit unterschiedlichen RC-Zeitkonstanten letztlich zu einem gemeinsamen Ergebnis finden.




    Was dir also noch fehlt wäre ein Lastdetektor. Den muß ich mir noch einmal aus der Erinnerung rekonstruieren und könnte ihn dir dann per email zusenden.




    Beim L-Glied als Abstimmelement (egal ob symmetrisch oder nicht) sehe ich das Problem, das es nur aufwärts oder nur abwärts transformieren kann. Problematisch wird das vor allem, wenn die Antenne ein SWR um 50 Ohm hat und dann sowohl Werte oberhalb als auch unterhalb von 50 Ohm angepaßt werden sollen. Nur deswegen gibt es ja bei Tunern die T-Konfigurationen, die sowohl aufwärts als auch abwärts transformieren können. Automatiktuner, die ja auch die L-Konfiguration verwenden, können das ebenfalls erreichen, indem sie bei solchen Lasten ein größeres C parallel zum Antenneneingang schalten und so zum Pi-Filter werden, was auch auf- und abwärts transformieren kann.




    Dann noch zum Kugelvariometer. Für Langwelle benutze ich auch eines. Aber die Dinger haben einen Nachteil: Der vom HF-Strom durchflossene Draht ist immer gleich lang, die Verluste also auch. Bei maximalem L ist das nicht kritisch, aber bei minimalem L sehr. Überhaupt ist die Frage, wie man bei einem Kugelvariometer die kleinen Ls erzeugt, die man bei 30 MHz braucht. Ich glaube nicht, daß die Kugelvariometer den L-Variationsbereich haben, der für HF bei Rollvariometern üblich ist. Das ist meines Erachtens der Grund, weshalb das Kugelvariometer vor allem in der westlichen Technikwelt im HF-Bereich nicht anzutreffen ist, sondern die Schleifer-Variometer mit vielen Windungen. Ich benutze sie privat bisher auch nicht, sondern in Stufen geschaltete Spulen und zwei Drehkos.




    Und die richtigen Baluns zwischen Tuner und Antenne haben mir noch nie Probleme gemacht, und daher benutze ich nach wie vor asymmetrische Anpaßgeräte, auch wenn diese Kombination anderen OMs Probleme machen sollte. Aber es sind nicht die meinen.




    Soviel erst mal über diese Punkte.




    HW?

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Lbr HaJo, Lbr Rainer,


    ich antworte wieder in der Reihenfolge der eingehenden Antworten.


    Lbr Rainer, das die Abstimmung der Bedienelemente, auch beim S-Match nicht immer eine leichte erkennbare Tendenz zeigt, ist schon mal gut zu wissen. Da der Tuner nur für eine einzige Antenne gebaut wird, wäre eine Speicherung von Voreinstellwerten sicher recht sinnvoll. Das ich dabei aber u.U. die Antenne parallel zum Drehko schalten muß bringt damit leider auch keinen großen Vorteil gegenüber anderen Tunern. Deine Erfahrungen bringen mich duchaus weiter. Hab vielen Dank dafür.


    Lbr HaJo, wie könnte ich die Phänomenalen Ergebnisse vergessen.
    Der Motor war nicht zu schnell, hat sich vieleicht so gelesen, er war einfach super schnell. ich hätte nie geglaubt, das ich mit einem Getriebemotor und einem Variometer so eine gigantisch schnelle Abstimmung ereichen kann. Das einzige Problem war dabei nur die Abschaltung beim Empfang. Die hohe Empfindlichkeit des Verstärkers sorgte dabei immer für eine Verstimmung ohne Signal. aber da hilft ja eine HF.Vox.
    Da die Abstimmung ja nicht freilaufend erfolgen muß, sondern über den Prozessor gesteuert brauche ich da nicht extra auf unterschiedliche Geschwindigkeiten oder dergleichen achten.
    Den Lastdetektor könnte ich unter Umständen bei SGC entleihen :)
    Die benutzen eine Schaltung die man als solchen bezeichnen könnte, um zu erkennen ob die Last größer oder kleiner 50 Ohm ist.
    Dabei wird die den Strom representierende Spannung als negative und die kabelspannung positiv gleichgerichtet und über zwei widerstände summiert. Bei 50 Ohm ist die Summe NULL.
    Um es etwas übersichtlicher zu machen. Die Beschreibung der Antenne.
    Für die Antenne habe ich einen Dachboden zur Verfügung der etwa 30 Meter lang ist. In diesem Dachboden wollte ich die ca. 40m Draht für einen 80m Dipol spannen. rund 50% der Länge (symetrisch zur Mitte) wollte ich dabei in einem Winkel von ca. 120 ° Spannen, die verbleibende Länge in Gegenrichtung zum Ende des Dachbodens. Dadurch entsteht etwa die Form eines M oder W. Um den Problem der hohen widerstände im Speisepunkt aus dem Weg zu gehen, wollte ich an den Speisepunkt noch einige Meter Hühnerleiter anschliesen.
    Da ich noch nicht die Zeit hatte den Draht aufzuhängen, habe ich den Aufbau mal simuliert. Bei günstiger Wahl der Leitungslänge für die Hühnerleiter bekomme ich auf allen Bändern, von 10 ..... 80 m einen Realanteil von > 50 und < 500 Ohm. Damit wäre der Tuner auch nur in eine Transformationsrichtung nötig. Für den 160m Betrieb müßt ich aber umschalten.
    Ob ich auf dieses Band verzichte, oder den Tuner umschalte, ist noch ungewiss.
    Für das Kugelvariometer würde halt die schnelle Abstimmung sprechen. Die Anfangsinduktivität wäre in den Griff zu bekommen, die Verluste nicht. Ich möchte auch nicht zu lange abstimmen, da ich nicht ausschliesen kann das der Tuner unabgestimmt mit einer Leistung zwischen 100 und 200 Watt beaufschlagt wird.
    Ich denke ich hänge den Draht mal in den Dachboden und messe. Mit den Ergebnissen kann ich auch mal die Anforderungen an den Tuner durchrechnen. Die Simulation kann ja doch recht weit in den Wald führen.


    In freudiger Erwartung ob der Antworten die da kommen ;)


    72 de alois dl8ram

    "Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Frauen und schnelle Autos
    ausgegeben. Den Rest habe ich verprasst." - George Best

  • Lbr Alois,




    was das Abschalten eines Motorverstärkers betrifft, so hatten wir damals eine Lösung, die nicht einfach die Betriebsspannung abschaltete! Wir hatten im Eingang des Verstärkerzuges einen "transconductional amplifier" von RCA, eine Art Operationsverstärker (irgendetwas in der Reihe der CA3080 . . ., habe von denen keine Daten daheim), der einen zusätzlichen Steuerstrom zum Einschalten benötigte, mit dem auch die Empfindlichkeit gesteuert werden konnte. Nahm man den Strom weg, dann war der Verstärker am Eingang unempfindlich, ohne den Motor zu verdrehen.




    Nach deiner Beschreibung weiß ich nun, welche Antenne dir vorschwebt. Und wenn Du die Impedanzen so hinbekommst, daß sie immer höher als 50 Ohm liegen, dann kannst Du durchaus mit dem L-Glied arbeiten. Ich meine, Du müßtest dir erst die erforderlichen HF-Bauteile an Land ziehen oder bauen, mit denen Du die Antenne von Hand über den ganzen Frequenzbereich abstimmen kannst. Erst dann würde ich daran gehen, wie man das dann automatisieren kann. Du kannst es natürlich auch anders herum machen, lernen tut man immer dabei.




    In Bezug auf den Lastdetektor läuft deine Beschreibung genau auf das heraus, was ich auch gemacht habe.




    Also: Viel Erfolg!

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Lbr HaJo,


    nach Deinem Posting von gestern hab ich mir ja schon fast Sorgen gemacht. Erstellt um 14:47 Uhr und dabei kenne ich Dich doch als Eule Hi.


    Ich denke ich werde mal in ungefär dieser Reihenfolge vorgehen.


    Draht in den Speicher hängen, Messen und Schnipseln bis ich auf die gewünschten Ergebnisse komme, die wahre Geometrie der Antenne in die Simulation übertragen (nicht das ich dem Rechner mehr vertraue als den Messungen, ich möchte nur mal gerne wissen wie weit beides abweicht.
    Danach mit den Messergebnissen zu rechnen beginnen um erst mal zu sehen was ich an C und delta C bzw. L und delta L brauche um das abdecken zu können und in der Bastelkiste wühlen.
    Zwei gleich große Drehkos mit ordendlich Plattenabstand sind da. Ein Kugelvariometer hätte ich, und auch an einer Rollspule soll es nicht scheitern. Danach alles so auf ein Brett das es bedienbar ist und nicht zur Automation noch mal umbedingt umgebaut werden muß. Und dann
    Testen Testen Testen.
    Mal sehen ob sich schöne Regeln für die Software erstellen lassen und ich zweideutigkeiten in der Abstimmung umschiffen kann.
    Wenn Du noch irgenwelche Tips für mich hast, nur her damit !


    Liebe Grüße


    Alois

    "Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Frauen und schnelle Autos
    ausgegeben. Den Rest habe ich verprasst." - George Best

  • Lbr Alois,




    OK, dann fange mal so an, wie Du geschildert hast. Mir juckt es nur noch in den Fingern, dir aus hier herumliegenden Ringkernen doch einen 1:1-Hybrid-Balun zu wickeln und dir an deine Adresse entsprechend der BnetzA-Seite zu schicken. Dann kannst Du selbst ausprobieren, ob Du wirklich ein symmetrisches L-Glied brauchst oder ob es auch mit einem asymmetrischen L-Glied und diesem Balun geht.




    Wünsche dir gute Fortschritte.

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Lbr HaJo,


    ich werde das machen, sobald ich endlich einen Schlüssel habe um in diesen Dachboden zu kommen, und es meine Zeit zulässt.
    Hab leider reichlich um die Ohren. Letzte Woche einen Geburtstag, gestern einen 80ten, Samstag eine Überraschungsparty zu diesem 80ten.
    Und mein Auto soll ich Tüv-Fertig machen. Bei einer Kiste mit 17Jahren und 321000 km bestimmt auch ein klein wenig zu tun.
    Mit den offenen Baustellen die ich so ja auch noch habe wird das mal noch ein paar Tage dauern .......leider.
    Gegen Deine Idee mit dem BalUn hätte ich nichts einzuwenden. Du müsstest mir nur verraten bis wann Du den wieder brauchst bzw. wenn da eine Änderung der Eigentumsverhältnisse geplant ist, wie ich mich erkenntlich zeigen kann.


    Liebe Grüße aus Straubing


    Alois


    p.s. da ich nicht sagen kann, ob die Netzagentur mich richtig gespeichert hat, bekommst Du eine PM.

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