Elecraft "2T-gen", 1900Hz läuft nicht korrekt

  • Hallo zusammen,

    ich habe diese Woche meinen Bausatz "2T-gen" (2-Ton-Generator) von Elecraft vom QRPShop bekommen. Nach dem Zusammenbau stelle ich allerdings das gleiche Probleme fest, das auch schon im amerikanischen Elecraft-Forum gepostet wurde (dort fand ich allerdings keine Lösung dazu):

    Der 700 Hz Tongenerator funktioniert tadellos und bringt am Ausgang max. 100mV.

    Der 1900 Hz Tongenerator schwingt allerdings nicht an. Zumindest nicht so wie er soll. Ich bekomme ein (bereits geclipptes) Signal mit rd. 500mV (!!) und auch nur wenn ich den Jumper auf "NT" (= No Tone) setze. Bei der Stellung "T" (= Ton ein) verstummt der Generator. Das passt also nicht hinten und nicht vorne und mittels dem Überblendregler kann man solche Pegelunterschiede auch nicht mehr ausgleichen.

    Von selbst schwingt der Tongenerator in der Stellung "T" nur an, wenn man den Rückkoppelwiderstand R1 (6,8k) auf 8k2 oder 10k erhöht. Die brachialen 500mV Ausgangsspannung bleiben hingegen und der Sinus ist dadurch auch weiterhin geclippt.

    Probeweise habe ich heute morgen die beiden Tonerzeugungswiderstände R2 (8k25) und R6 (8k25) gegen je einen 22k getauscht, weil ich dachte dann hätte man im 1900 Hz Zweig zumindest die gleichen Pegelwerte wie im 700 Hz Zweig - und im Gegenzug hätte ich dann die Kondensatoren entsprechend verkleinert, um wieder auf 1900 Hz zu kommen. Pustekuchen ! Der Effekt mit dem "invertierten" Jumper sowie der Pegel von 500mV bleiben !

    Nun bin ich (schon alleine aufgrund der wenigen Bauteile) echt ratlos und vermute, daß der Hund wohl im IC1 (LMC6482AIN) vergraben ist.

    Das amerikanische Forum, so gut es gemeint ist, bringt als Gegenfrage des amerikanischen OM's lediglich den Hinweis, die Bauteile und Lötstellen bitte nochmals auf die Richtigkeit zu überprüfen. Das hört sich für mich nach verzweifelter PC-Hotline an..... ("..haben Sie den PC auch eingeschaltet ?.."). Auch bei ihm liefen die 700 Hz, nicht aber die 1900 Hz.

    Habt Ihr vielleicht ähnliche Probleme bei diesem Bausatz diagnostiziert und wie habt Ihr das dann gelöst ?

    Vielen Dank.

    vy 73,
    Jochen (DG2IAQ)

    Edited once, last by DG2IAQ (March 27, 2010 at 1:12 PM).

  • Hallo,
    wenn alles richtig bestückt wurde, würde ich auf den MOSFET in der Regelung tippen. Evtl. beim Einlöten durch statische Ladung zerstört.

    73

  • Danke für Eure Antworten.


    Leider habe ich keine ESD-Erdung verwendet (ging in 25 Jahren noch nie schief, wohl Glück gehabt). Auch wurden alle Bauteile direkt eingelötet, die IC's wie die Transistoren und FETs.


    Ich werde den U1 mal entlöten und eine IC-Fassung einsetzen. Im gleichen Zuge werde ich mir die Halbleiter als Ersatzteile wohl beschaffen müssen und stückweise austauschen. Schade.


    vy 73,

    Jochen

  • Hallo Eric,
    danke für Deine Hilfe.

    Inzwischen bin ich soweit, daß ich mir ein paar 2N3904 und 2N7000 bestellt habe.

    Der LMC6482 war in Ordnung. Betonung auf "war". Ich wollte sicherheitshalber eine IC-Fassung einsetzen und durch die beidseitige Durchkontaktierung konnte ich leider mit meinen Lötmöglichkeiten den IC nicht "rückstandslos" entfernen. Denn einen IC-Entlötkolben habe ich leider nicht. Und daß mich inzwischen diese 84,00 EUR Bausatzinvestition inzwischen "leicht nervt", ist sicherlich auch zu verstehen. Den Kauf schob ich schon lange vor mir her, weil ich den Bausatz nur hobbymäßig, aber eben nicht täglich benötige. Dafür waren 84,00 EUR schon über der Budget-Schmerzgrenze. Nun habe ich ihn endlich - und nun D A S...
    ;)

    Nach kurzer Internet-Recherche werkelt nun anstelle dem LMC6482 ein vorhandener TL072. Ob dessen Daten nun schlechter sind oder nicht, ist mir inzwischen sch...egal. :D Denn der große "R..." hatte zwar den Transistor und FET, leider aber nicht den 6482.

    Egal, der 700 Hz Sinus werkelt mit dem TL072 genauso wie zuvor mit dem LMC6482. Und der 1900 Hz Teil versagt weiterhin genauso wie zuvor... Anstelle des 2N3904 habe ich einen BC546 vorübergehend eingesteckt. Dann anstelle des Jumpers JP2 meine Widerstandsdekade angeschlossen, um so einen variablen Widerstand (als Art Q1) zu realisieren. Folge ist, daß der Ausgangssignalpegel nur geringfügig sich ändert. Aber nur in Bereichen von 500mV bis vielleicht 400mV, danach hört die Schaltung auf zu schwingen. Von den üblichen 100mV sind wir immer noch weit entfernt.

    Jetzt belassen wir's einfach mal dabei und ich warte auf die Ersatz-2N3904 und -2N7000. Dann wiederhole ich das nochmals. Am IC selbst hat's aber nicht gelegen. Und halbe Betriebsspannung liegt auch an R9 sowie R3 an, auch das habe ich geprüft.

    Mich wundert halt nur, daß der amerikanische OM auch über den fehlerhaften 1900 Hz Generator gestolpert ist und sein 700 Hz Generator ebenfalls tadellos funktionierte. Zufall !?

    Wenn ich mehr herausgefunden habe, melde ich mich wieder hier. Besten Dank Euch nochmals !!

    vy 73,
    Jochen

  • Hallo Olaf,


    danke daß Du mir den SEGOR wieder in Erinnerung gerufen hast. Hatte wohl zu lange dort nicht's mehr bestellt und damit fiel er wohl aus den Gehirnwindungen...hi. Aber früher schon bekam ich dort auch immer alle Bauteile, die sonst keiner hatte.


    Bis ich meine 2N7000 und 2N3904 bekomme, belasse ich mal den derzeitigen TL072 drin. Wenn die Regelung wieder läuft, dann kann ich ihn später immer noch gegen den LMC6482 austauschen.


    Vielen Dank !


    vy 73,

    Jochen

  • Hallo Jochen,
    es gab zu Zeiten, als es nur ungeschützte MOSFETs auf dem Markt gab, eine Methode, sie unzerstört einzulöten.
    Man fädelte vor der Entnahme aus der Transportverpackung zwischen die Beine des Bauelements einen dünnen
    blanken Draht und schloß damit alle Anschlüsse kurz. Ein schmaler Streifen Alu-Folie tat es auch.
    Erst nach dem Einlöten wurde der Kurzschluß entfernt. - Wenn ich mir bei bestimmten Bauelementen unsicher bin,
    ziehe ich den Netzstecker vom Lötkolben und entlade mich vor dem Löten.
    73 Olaf, DL7VHF

  • Vielen Dank für Eure Tipps und Hilfe.

    Nachdem ich heute meine Ersatzteile von Reichelt bekommen habe, läuft der 2T-gen endlich wie er soll. War wohl in der Tat ein defekter 2N7000. Vorsorglich habe ich den 2N3904 auch gleich getauscht. Nun liegen beide Tonpegel gleich (100mV) und etwaige Unsymmetrien kann man nun auch mit dem Überblendregler ausgleichen.

    Zur Vorprobe wurden beide Bauteile zuerst in die Lötlöcher gesteckt und etwas stramm eingeschoben, das reicht für einen Kontakt. Und plötzlich lief auch der 1900 Hz Teil des Bausatzes und ließ sich endlich auch ein- und ausschalten. Beim Einlöten habe ich übrigens auch nichts anderes gemacht als beim letzten Mal. Und diesmal hat's der FET überlebt (oder der andere hatte vorher schon einen Schlag weg, das kann ich natürlich nicht mehr nachvollziehen und will daher auch nichts mutmaßen). Der FET von Elecraft war auf einen Antistatikschaumstoff eingesteckt, die Bauteile von Reichelt lagen hingegen in einer Plastiktüte... Hier sollte man eigentlich die Fehlerquote umgekehrt vermuten....hi.

    Ich freue mich (endlich) und habe einen weiteren ELECRAFT-Bausatz in meinem Repertoire.

    vy 73,
    Jochen

  • Hallo Jochen,

    speziel diesen Winter hatten wir viele Tage mit extrem trockener Luft. Das sind ideale Bedingungen um mit Statik Probleme zu bekommen. Besonderheit bei MosFet die gehen gerne nur halb kaputt. Sie reagieren noch irgenndwie aber nicht mehr so wie sie sollen.

    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl

    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Hallochen
    Wie haben wir im QRL immer gesagt! "Neu ist nicht die Garantie für ganz". Es ist halt so wir haben Täglich bestimmt 20 Transistoren auch SM104 gewechselt und andere BEwie U Schaltkreise und immer war mal was kaputes dabei.
    Reinhard