Verbrennungen durch HF

  • Habe irgendwo mal gelesen, daß Verbrennungen, die durch Hochfrequenz verursacht werden (zum Beispiel beim Berühren einer Antenne, auf der gerade gesendet wird), schlimmer sein, schwerer verheilen sollen als "normale" Verbrennungen.
    Konnte leider bisher keine weiteren Infos dazu finden.
    Gibt es hier wirklich einen qualitativen Unterschied? Ab welchen Leistungen? Worauf muß besonders geachtet werden? Danke schon mal für Eure Rückmeldungen!

    vy 73 de Andreas, DC3AFA

  • Zitat

    Original von DC3AFA
    Habe irgendwo mal gelesen, daß Verbrennungen, die durch Hochfrequenz verursacht werden (zum Beispiel beim Berühren einer Antenne, auf der gerade gesendet wird), schlimmer sein, schwerer verheilen sollen als "normale" Verbrennungen.
    Konnte leider bisher keine weiteren Infos dazu finden.
    Gibt es hier wirklich einen qualitativen Unterschied? Ab welchen Leistungen? Worauf muß besonders geachtet werden? Danke schon mal für Eure Rückmeldungen!


    Hallo Andreas,


    durch HF verursachte Verbrennungen sind in der Tat sehr unangenehm. Bei einer konventionellen Verbrennung, also beispielsweise bei der Berührung eines heißen Gegenstand, erfolgt die Verbrennung zunächst an der Hautoberfläche und breitet sich dann in die tiefer gelegenen Hautschichten aus.


    Bei der HF sieht der Mechanismus etwas anders aus. Auf Grund der Leitfähigkeit der Haut fließt die HF vorzugsweise in den tiefer gelegenen Schichten der Haut und verursacht dort unter Umständen Verbrennungen. Die Verbrennung erfolgt also von innen heraus. Diese Art von Wunden heilt sehr schlecht und langsam. Es kann sogar vorkommen, dass äußerlich zunächst keine Schädigung erkennbar ist und erst nach Stunden die ersten Symptome sichtbar werden. Dies gilt für HF, also für Frequenzen im Bereich von etwa 1 bis 30 MHz. Zu Auswirkungen von höheren Frequenzen liegen mir leider auch keine Erfahrungen vor. Bei dem Verdacht auf eine ernsthafte Verbrennung sollte man auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen und ihn darauf hinweisen, dass es sich um eine HF-Verbrennung handelt, die tiefer in der Haut liegen kann.


    Die Leistung, ab der Verbrennungen auftreten können, ist zunächst einmal nur ein untergeordneter Parameter. Viel wichtiger sind hier die angelegte Spannung und damit der auf Grund der Impedanz der Haut fließende Strom. Unter Umständen können aber bereits bei kleinen Leistungen von einigen 10 Watt Verbrennungen, speziell an den Kontaktstellen, auftreten.


    vy 72/73 de Stefan, DJ2SEA

    Stefan, DJ2SEA / AB1RE - JO30BU - DARC OV G01 Aachen

  • [quote]Original von DJ2SEA
    Auf Grund der Leitfähigkeit der Haut fließt die HF vorzugsweise in den tiefer gelegenen Schichten der Haut und verursacht dort unter Umständen Verbrennungen. Die Verbrennung erfolgt also von innen heraus. Diese Art von Wunden heilt sehr schlecht und langsam./quote]


    Hallo Stefan,


    und danke für diese Info.
    Dann hängt es wohl auch davon ab, welche Stelle am Antennenstrahler berührt wird.
    Arbeite bei meinen Manpacks mit maximal 25 W an sehr kurzen Antennen.

    vy 73 de Andreas, DC3AFA

  • Hallo Andreas,
    sei da trotzdem vorsichtig. Ich erinnere mich an einen Urlaub wo ich portable war. Ein HB9CV sollte auch ein Packetrelais ausgerichtet werden. Nun sendete meine Packetstation und ich hielt die Antenne in der Hand. Dann passierte es, ich hatte ein kleines schwarzes Loch im Finger.

    vy73 Jürgen

  • Zitat

    Original von DC3AFA
    Dann hängt es wohl auch davon ab, welche Stelle am Antennenstrahler berührt wird.
    Arbeite bei meinen Manpacks mit maximal 25 W an sehr kurzen Antennen.


    Ich hab mir die Pfoten schon erbärmlich an einer offenen 5W-2m_Endstufe verbrannt (handballen in die nähe der Spule im Senderausgang gehalten) das hat tagelang geeitert.


    Im übrigen funktionieren Miktowellenöfen nach dem prinzip.


    Ein bekannter hat sich die Augen "verblitzt" (Hornhatentzündung) als er versehendlich vor einer Linkantenne mit ca 20W (23cm) Strahlungsleistung stand, ohne den Link abzuschalten.


    Die Schutzabstände sind kine Schikane der behörden, allerdings gehet man oft viel zu sorglos damit um.
    Sicher auch ein manko in der Ausbildung, teilweise aber auch gerade bei langjährig lizenzierten OM/YL pure nachlässigleit.

  • Hallo,
    ich habe mal frontal mit dem Finger (sicher mit etwas unbedarfter Neugier) auf den Steckerstift an einem VHF-Generators (maximal 1W an 50 Ohm) gefasst. Als es stach, war auch schon alles erledigt. Ein schöner eingebrannter Krater von zwar kleinen Abmessungen, aber beachtlicher Tiefe. Dauert seine Zeit, bis der Störfaktor herausgeheilt ist.
    73 Reiner

  • Hallo zusammen,
    das war mir Ende der 70ger Jahre auch mal bei einer selbst gebauten 2m PA / 40W passiert. Wie wann und wo ist ist unbekannt. Es war nach dem Abgleich eine etwa 1mm D. schwarze Stelle im Zeigefinger vorhanden. Der Heilungsprozess dauerte etwa 18 Monate!


    Seit dem bin sehr vorsichtig geworden... Das verwendete Werkzeug war ein kleiner Schraubendreher, der isoliert war. ?(

    Vy 72/73 de Gerhard

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