Mantelwellensperre mit 43er oder 77er Material ?

  • Hallo zusammen,

    da ich leider nicht über die notwendigen Meßmittel verfüge, wollte ich gerne mal die Besitzer eines Netzwerktesters bitten, ob sie gelegentlich zwei Mantelwellensperren durchwobbeln könnten.

    Die ganz einfachen und leichten für's Koaxkabel. Mit 5x links und 5x rechts RG58 duirch einen FT-140 zum Beispiel.

    Sperrt hier das Kernmaterial 43 besser (weil für den Bereich von 2-50 MHz), oder das 77er Material (von 1-30 MHz aber weit höheren AL-Wert) ?

    Hierüber scheiden sich die Geister. Ich habe zwar schon etliche Postings in Foren gelesen, aber einen Meßbeweis blieb bisher leider aus.

    Ich denke nämlich, daß doch das 77er Material wg. des höheren AL-Wertes für Kurzwelle die bessere Sperrfunktion bieten sollte. Ohne daß der Kern dabei platzt.

    Nur sofern einer der glücklichen Herren "Netzwerktester-Besitzer" zufällig solche Kerne zuhause hätte und so freundlich wäre, das mal durchzutesten. Vielen herzlichen Dank vorab !!

    vy 73,
    Jochen (DG2IAQ)

  • Hallo Jochen,
    die Herren mit NWTs werden normalerweise für Breitbandübertrager gebraucht. Ich habe einen NWT500 aber die Messung lohnt sich nicht, da ich keinen FT140-77 habe, der hier als MWS der Sieger ist. Warum: der Strom innerhalb des Koax-Kabels ist gleich (keine Induktion), wenn Mantelwellen auftreten, induzieren diese einen Blindwiderstand in den Kern, wobei der Strom sehr klein wird, da XL gegen 50 Ohm zum TRX spannungsgeteilt wird. Siehe Bild.

  • Noch ein Material,

    hallo Freunde,

    mein Fernseher und mein Hobby vertrugen sich nicht. Zumindest nicht mit 100W. Aber da ich fast immer Qrp mache, habe ich das Jahre so gelassen ohne mich darum zu kümmern. Jetzt war das mal dran. Koax von der Schüssel gezogen- Ruhe- Ahh ja. FT240-43 5 Windungen und "Aus die Maus" aber schade um den großen und teuren Kern, zumal der für was anderes gedacht war. Bei der letzten Resterampe (Pollin) Bestellung habe ich Ringkerne mitbestellt Stück -,25C Arthur DL7AHW hat darauf hingewiesen. Die Kerne haben Pfeffer und Salz Muster und es gibt sie in zwei Größen. Durch den größeren kann man RG58 und ähnliche dreimal durchziehen. Für meinen Fernseher habe ich zwei Kerne genommen. Einer hätte wohl auch gereicht, aber vielleicht ist mein Fernseher so auch Contestsicher wenn unsere Jungs im Sommer Dampf machen.

    Arthur benutzt die Kerne als Mantelwellendrossel für seine Spraydosenantennen.

    73 de uwe df7bl

    Uwe df7bl

    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

  • Hallo Johen,
    schau mal auf die Seite von DG0SA da gibt es viele Infos und Erklärungen zum Bau von Baluns und Mantelwellensperren.

    Anbei die Gleichtaktdämpfung bei 9Wdg. RG58 auf FT140-43
    77er Material habe ich nicht zur Hand müsste aber wegen dem grösserem AL Wert besser sein. Ich scätze das man da schon ab 1MHz die 20dB linie erreicht.

    73 de Arthur

  • Hoppla !!, das ging ja schnell. ;)

    Vielen Dank für Eure Antworten. Ich dachte bis dato auch immer, man nimmt den FT140-43 für Baluns (Strom- oder Spannungsbaluns) und den FT-140-77 für Koax-Mantelwellensperren. Ist wohl auch weiterhin gültig.

    Mich hatte nur mal irritiert als ich las, man müsse auch für die MWS unbedingt das 43er Material verwenden, weil das 77er zu starke Verluste hätte und nicht für die Kurzwelle gedacht wäre (wozu dann aber der angegebene Einsatzbereich von 1-30 MHz !? :D ). Man liest halt viel, daher frage ich im Zweifelsfall gerne bei den Profis oder den Messtechnikern mal nach...hi.

    Besten Dank ! Dann liege ich mit meinen Bauprojekten der Vergangenheit (und Zukunft) ja richtig mit dem 43er / 77er Mix, je nach Einsatz. Ich hatte schon Angst meine vor längerer Zeit gekauften 77er wären nun hinfällig...hi.

    vy 73,
    Jochen (DG2IAQ)

  • hallo

    habe mich auch mit dem durchfaedeln von kabeln durch ringkerne gespielt, hi.

    hier die ergebnisse mit 10 windungen
    wobei ich mir beim ft240-43 nicht sicher bin, ob es ein solchiger ist.
    es ist der von wimo mit bezeichnung 40094.58

    73 de hans
    oe1smc

    --

  • hallo jochen

    bitte, gern geschehen. ich hatte zufaellig die von dir gesuchten typen in der bastelkiste.
    im anhang noch die kurve von einem 10 mm dicken 125 mm langen ferritstab, ebenfalls mit 10 windungen.
    type unbekannt, herkunft flohmarkt

    aber was sagen uns die kurven ? mich wuerde hier die meinung interessieren, von erfahreneren funkamateuren, als ich einer bin.

    ich finde, -30dB ist ja nicht viel. mit mantelwellensperren will man ja die ruecklaufende welle und eventuell auch eine damit verbundene abstrahlung daempfen. nehmen wir mal an, wir senden mit 100 watt und durch fehlanpassung hat die mantelwelle 1 watt. keine ahnung, ob das realistisch ist. eventuell ist das viel zu hoch angesetzt. wenn wir das nun mit 30 dB daempfen, bleiben 1 mW, also 0 dBm, uebrig.
    im vergangenen sommer habe ich ein qso mit 10 nW ( nanowatt ) ueber eine entfernung von eineinhalb kilometer gemacht. hier nachzulesen:
    http://hans.mayer.tv/html/nanowattqso.html
    also wo sind hier die relationen ?

    73 de hans
    oe1smc

    --

  • Hallo Hans,

    nachdem ich zum Thema "Mantelwellensperre" mal etwas von einer als Minimum anzupeilenden Dämpfung von -25dB gelesen habe, sind mir Deine Kurven eine wertvolle Entscheidungshilfe.

    Hintergrund (meiner Anfrage !!) war schlichtweg, ggf. für Portabelzwecke eine gut funktionierende, aber eben noch leichte MWS zu finden. Diese muß dann natürlich auch breitbandig genug die o.g. Minimumdämpfung bringen.

    Meine angestrebte Kerngröße aus Gewichtsgründen war somit ein 140er-Kern, der auch die von mir portabel höchstens genutzten 100W auch aushält.

    Was lerne ich aus Deinen Kurven ?
    Ganz einfach, daß für eine breitbandige Anwendung von 80m - 10m zumindest je ein FT140-43 sowie ein FT140-77 in Serie zu verwenden sind. Weil der eine unter 5 MHz schnell nachläßt, der andere über 10 MHz noch sehr viel mehr. In Serie hingegen adaptieren sich die Dämpfungswerte, sodaß überschlägig sogar rd. -30dB zu halten sind, wenn ich das auf die Schnelle richtig in Erinnerung habe.

    In manchen Quellen wird suggeriert, ein einziger FT140-43 würde mit 10 Wdg. für die ganze KW ausreichen - was Deine Charts jedoch widerlegen. Und ein FT240 (und mit genügend Windungen) ist dann oftmals schon zu schwer in "schwindelnder Fiberglasmasthöhe mit dünnen Elementen".

    Und das reicht mir somit bereits schon als Zusatzinfo. :D

    Aber mal sehen, vielleicht bringen die in diesem Bereich fachlich fundierteren OM's noch ein paar andere Diskussionsaspekte hier rein !? Mir jedenfalls war's jetzt schon eine wertvolle Hilfe. Vielen Dank nochmals !

    vy 73,
    Jochen

  • :D Hahaha !! Klasse !

    Aber nun durchgängige -30dB und stabil zwischen 1 - 30 MHz sind doch sicherlich für den ganzen KW-Bereich hervorragend !!

    Intuitiv hatte ich das bei meinem in ein Gehäuse eingebauten SGC-237 (PCB-Version) so gemacht, d.h. direkt im Tunergehäuse das Zuleitungs-H155 Koaxkabel durch je einen FT140-43 und FT140-77 gefädelt. Auf der TRX-Seite dann die gleiche Kombination nochmals. Diesen Tuner habe ich ausschliesslich für Portabelzwecke gebaut und in Dänemark vor ein paar Jahren an einer Multiband-Draht-GP eingesetzt (5m Strahler, 4x 5m Drahtradials, als Zuleitung 450 Ohm Wireman, an einem 12m Spiderbeam-Fiberglasmast, geht von 80m-10m).

    vy 73,
    Jochen