Infrarotheizung vs. Ölradiator

  • Hallo zusammen,


    dieses Thema ist wirklich „off topic“, indirekt hat es aber auch etwas mit dem Amateurfunk und letztendlich mit QRP zu tun.
    Meine Funkbude befindet sich in einem kleinen Gartenhaus, ca. 3,50x3,50m und 2,00 – 2,10m hoch. Der Vorbesitzer hat dort seine Motorräder untergestellt und ich habe das
    Haus als „nacktes“ Holzgerüst mit Außenbrettern übernommen. Deshalb habe ich es als
    erstes mit Styropor isoliert und innen mit Holz verkleidet. Als Heizung verwende ich einen
    elektrischen „Ölradiator“ mit 1500 Watt.
    Nun habe ich in einer Zeitschrift gelesen, dass es Infrarotheizungen gibt, die Kosten sparender sein sollen. Bei der Recherche im Internet bin ich auf sehr kontroverse Meinungen gestoßen.
    Allerdings bezogen sich diese Meinungen auf den Vergleich zwischen Infrarotheizungen und
    Gas- bzw. Ölheizungen und das Beheizen eines kompletten Hauses oder einer Wohnung.


    Nun meine Frage: Wer kann mir etwas zu Infrarotheizungen sagen.


    Ich weiß, mit Strom heizen ist die teuerste Variante, aber eine Alternative wie Gasstrahler oder Holzofen kommt nicht in Betracht. Mir geht es lediglich um den Austausch des
    Radiators, denn angeblich soll eine Infrarotheizung von ca. 500 Watt ausreichend sein.


    So, dann macht mich mal schlau. :)

    vy 73 de Uwe, DF9DH


    DIG #2624
    HH
    FP #78


    FT817 - ROCKMITE 40 - Miss Mosquita

  • Hallo,


    grundsätzlich ist ja eine Kilowattstunde eine feste Wärmemenge, egal, wie verbraten. Aber fürs Wohlfühlen ist halt der Ort entscheidend, wo die Wärme auftritt.
    Mit einem normalen Radiator muß man mehr oder weniger den ganzen Raum aufheizen, das braucht Zeit und einige Energie.
    Steht ein Heizkörper unter dem Stuhl, wird der Hintern gleich warm (über 500W wird man fast schon gekocht), wenn auch die Finger vielleicht noch etwas klamm sind und die Fenster zugefroren.
    Eine Strahlungsheizung - ob nun Spezialheizkörper oder einfach Heizstrahler in Glühlampenform ("Rotlichtlampen") geben einen Teil der Wärme als Strahlung ab und ich kann damit gezielt gewisse Raumteile vorrangig aufheizen, z.B. meinen Rücken. Das geht relativ schnell gegenüber der Aufheizung des Gesamtraumes.
    Ich sehe Vorteile einmal im schnellen Erreichen einer akzeptablen Temperatur (zumindest am angestrahlten Platz) und sicher auch etwas Energieeinsparung, da der Rest des Raumes nicht so stark aufgeheizt wird/werden muß.
    (die viel beworbenen Keramik-Wandheizkörper sehe ich für Deinen Zweck nicht als sinnvoll, da sie lange Anheizzeiten haben dürften und wie ein normaler Heizkörper ihre Wärme abgeben - die Nachheizzeit ist für diesen Einsatz auch für die Katze)
    73 Reiner

    Einmal editiert, zuletzt von DL8LRZ ()

  • Hallo,


    ein Infrarotheizer ist ja prinzipiell wie ein Lagerfeuer:
    Gesicht heiß, Hintern kalt.
    Das ist zumindest mir recht unangenehm.
    Wenn ich meine Werkstatt noch wärmer brauche, dann nehme ich eine Heizlüfter.
    Das kann gerichtet werden, macht es schnell warm und die Wärme ist recht angenehm.
    Wermutstropfen ist der Lärm, aber die Dinger haben ja meist mehrere Stufen, und wenn es einmal warm ist, dann kann man ja runterschalten.

    73. Bernd, DB1BKA
    ______________________________________________________________________________
    "Das Denken gehört zu den größten Vergnügungen der menschlichen Rasse."
    Bert Brecht

  • Zitat

    Original von DF9DH


    Ich weiß, mit Strom heizen ist die teuerste Variante, aber eine Alternative wie Gasstrahler oder Holzofen kommt nicht in Betracht. Mir geht es lediglich um den Austausch des
    Radiators, denn angeblich soll eine Infrarotheizung von ca. 500 Watt ausreichend sein.


    So, dann macht mich mal schlau. :)


    Ich würde dir trotzdem Gas empfehlen. Wir haben jahrelang unser styropor isoliertes Vorzelt auch im tiefsten Winter mit einem sog. Katalyt Ofen geheizt, der aus einer 11Liter Flüssiggas Flasche gespeist wurde. Im Gegensatz zu den älteren Gasöfen wird bei einem Katalyt Ofen das Gas flammlos in einer Steinwollematte mit Katalysator verheizt, der Wirkungsrad ist immens und die Dinger sind ausdrücklich auch für Innenräume zugelassen. Die bei anderen Campingheizern üblichen Kopfschmerzen entfallen, da das Gas fast restlos zu CO2, Wasser und Wärme umgesetzt wird. Solche Katalyt Öfen gibt es in Camping und Baumärkten.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Zitat

    Original von DL2FI


    Ich würde dir trotzdem Gas empfehlen. Wir haben jahrelang unser styropor isoliertes Vorzelt auch im tiefsten Winter mit einem sog. Katalyt Ofen geheizt, der aus einer 11Liter Flüssiggas Flasche gespeist wurde. Im Gegensatz zu den älteren Gasöfen wird bei einem Katalyt Ofen das Gas flammlos in einer Steinwollematte mit Katalysator verheizt, der Wirkungsrad ist immens und die Dinger sind ausdrücklich auch für Innenräume zugelassen. Die bei anderen Campingheizern üblichen Kopfschmerzen entfallen, da das Gas fast restlos zu CO2, Wasser und Wärme umgesetzt wird. Solche Katalyt Öfen gibt es in Camping und Baumärkten.


    Hallo zusammen,
    eine Katalyt-Heizung darf bei entsprechender Belüftung im Vorzelt benutzt werden, aber niemals in einem Innenraum, da diese den Sauerstoff durch CO2 ersetzt. Nicht ohne Grund werden in Wohnwagen Heizungsanlagen eingebaut, die ihre Zuluft für die Verbrennung von unten unter dem Wohnwagen beziehen und die Abgase über einen Schornstein nach oben geleitet werden. Die Wärme wird über einen Wärmetauscher vom Abgas getrennt.

    Vy 72/73 de Gerhard

  • Zitat

    Original von DC4LO


    Hallo zusammen,
    eine Katalyt-Heizung darf bei entsprechender Belüftung im Vorzelt benutzt werden, aber niemals in einem Innenraum, da diese den Sauerstoff durch CO2 ersetzt. Nicht ohne Grund werden in Wohnwagen Heizungsanlagen eingebaut, die ihre Zuluft für die Verbrennung von unten unter dem Wohnwagen beziehen und die Abgase über einen Schornstein nach oben geleitet werden. Die Wärme wird über einen Wärmetauscher vom Abgas getrennt.


    Falsch, Gerhard,
    moderne Katalyt Öfen sind ausdrücklich für Innenräume zugelassen. Verlangt wird bei Innenraumbenutzung allerdings ein spezieller Sicherheitsregler.
    Moderne Katalyt Öfen schalten vollautomatisch bei einem CO2 Gehalt von etwa 1,5% ab.
    Viel Werkstätten, aber auch städtische Unterkünfte sind damit ausgestattet.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Zitat

    Original von DL2FI
    Moderne Katalyt Öfen schalten vollautomatisch bei einem CO2 Gehalt von etwa 1,5% ab.
    Viel Werkstätten, aber auch städtische Unterkünfte sind damit ausgestattet.


    Meine -,50C


    Gärtner heizen ja auch, insbesondere im Blumen- und Zierpflanzenbau. Dazu werdenbei intensiver Kultur die Pflanzen auch noch mit CO2 begast. Die MAK-Werte liegen bei 1000ppm das ist 0,1%. Normalerweise werden Konzentrationen von 600 - 800 ppm nicht überschritten. Das Gas ist technisches CO2 aus dem Tank und wird vom Gaselieferanten angefahren. Mehr hilft nicht immer auch mehr, kostet aber immer auch mehr. Dazu hat man bei 1000ppm abends einen ziemlichen Brummschädel, saufen gehen ist dann nicht mehr nötig.


    Wenn Deine Funkbude recht undicht ist kannst Du einen Katalytofen ausprobieren. Bei besserer Isolierung und Dichtheit bietet sich immer eine Feuerung mit Zu- und Abluft an. Wenn Deine Bude supergut isoliert und dicht ist, dann brauchst Du außer der Beleuchtung keine Heizung. Beispiel: Wir haben einen alten Kühlcontainer von Sealand gekauft, normalerweise kühlen wir darin Tulpenzwiebeln. Aber wir haben in einem zweiten Container auch Tulpen getrieben. 40m³ Rauminhalt die Tür einen kleinen Spalt auf, zwei Lampen mit zusammen 872 Watt macht bei einer Außentemperatur von -5°C ganze 30°C Innentemperatur. Also richtig Isolieren, dann ist das Heizen halb so wild.


    73 de uwe df7bl


    Nachtrag: Um die eigentliche Frage Infrarotheizung, wurde schon gut beschrieben, die angestrahlten Flächen erwärmen sich was im Schatten ist bleibt kalt. Auch die Geräte sind dann sehr unterschiedlich warm. Von den warmen Flächen erwärmt sich dann auch der Raum. Letztlich ergibt sich die Raumtemperatur aus zugeführterWärme minus Wärmeverlust durch Wände und Undichtigkeiten. Das ist keine schöne Wärme in so einem Raum.

    Uwe df7bl


    Wenn Du meinst etwas geht nicht, dann störe nicht die, die es gerade machen.

    Einmal editiert, zuletzt von DF7BL ()

  • Hallo,


    Gas und Holz wurde ja definitiv ausgeschlossen, wenn auch sicherlich im Betrieb billiger und leistungsstärker. Nach meiner Meinung kommt es auf die Betriebsdauer an. Will ich vorzugsweise viele Stunden am Stück in meinen Raum verbingen, dann ist die konventionelle Radiatorheizung sicherlich sinnvoll. Für relativ kurze Einsätze (z.B. mal 2 Stunden am Abend) gewinnt natürlich die lokale Aufheizung an Bedeutung, wenn man nicht über Zeitschalter vorab unbeaufsichtigt heizen will.
    Vielleicht ist es sinnvoll, den vorhandenen Radiator für die allgemeine Raumerwärmung zu nutzen und für Kurzeinsätze bzw. die Startphase es mit einem Heizkörper am (unter dem) Sitzplatz oder auch einem Heizstrahler zu versuchen. Es hängt narürlich von den persönlichen Anforderungen und der realen Raumisolation ab, was die 1,6kW dann leisten können.
    Heizungen mit (Keramik-)Wärmespeicher dürften die falsche Wahl sein sein.


    73 Reiner

  • Falsch, Gerhard,
    moderne Katalyt Öfen sind ausdrücklich für Innenräume zugelassen. Verlangt wird bei Innenraumbenutzung allerdings ein spezieller Sicherheitsregler.
    Moderne Katalyt Öfen schalten vollautomatisch bei einem CO2 Gehalt von etwa 1,5% ab.
    Viel Werkstätten, aber auch städtische Unterkünfte sind damit ausgestattet.


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    72/73 de Peter, DL2FI
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    Trotzdem nicht wirklich für geschlossene Räume! Es entsteht Wasserdampf! Und das Wasser ist dann nicht in einer Schale aufgefangen !!!
    Nach durchheizter Nacht im Bungalow beim lezten Ukw CW Contest war dies auch am Körper zu merken bzw. ganz deutlich an den Fensterscheiben zu sehen! Es sollte immer wieder mal gelüftet werden !!! Für Wohnmobil- bzw.Caravanvorzelte gut geeignet , aber da ist immer ein kleines Leck für die Zwangslüftung vorhanden. Wie schon geschrieben wurde, Wohnmobile bzw. Caravanhänger haben AUSNAHMSLOS Frischluftzufuhr und Abgasabführung!!!
    Und zudem wie wie Uwe DF7BL schrieb :


    Dazu hat man bei 1000ppm abends einen ziemlichen Brummschädel, saufen gehen ist dann nicht mehr nötig.


    Es gibt schöne Keramikheizer die in Stufen schaltbar sind ! Das ist immer meine alternative als alter Camper für kurze Heizphasen.
    Oder einen kleinen Außenwandeizer auf Gasbasis mit Gebläse ........................


    73/2 Andreas

    2 Mal editiert, zuletzt von DL7ULK ()


  • Hallo Uwe,
    dann denke doch auch einmal über eine Split-Klimaanlage nach. In einigen Hotels hatten wir eine von Hitachi, Stromaufnahme 0,8kW, Kühl/Heizleistung 2,8kW. Die Stromaufnahme ergibt sich über 2 Gebläse und den Kompressor, die Energie wird als Wärmepumpe oder umgekehrt erzeugt. Der Anlauf vom Kompressor dauert etwa 2-3 Minuten und dann schaltet sich die Inneneinheit ein und dann ist das nach 5 Minuten bei Dir bereits kalt oder warm und schaltet sich dann wieder ab und an... . So mal zum Nachdenken, wie man das auch im Sommer für kleines Geld kühlen oder im Winter heizen kann.

    Vy 72/73 de Gerhard

    2 Mal editiert, zuletzt von DC4LO ()

  • Hallo OM´s,
    auch, wenn nicht nach dem Katalytgasheizer gefragt wurde: Heizgeräte, die ihre Verbrennungsluft aus dem Aufstellraum entnehmen sind lebensgefährlich. Selbst, wenn eine Sicherheitseinrichtung vorhanden sein sollte, dann ist die Frage ob sie funktioniert. Wenn sie funktioniert, dann dürfte es in einem Raum der gerade mal um die 25 m³ Volumen hat, schnell wieder kalt werden.
    Zur eigentlichen Frage: Infrarotheizungen sind Strahlungsheizungen. Alles was im Strahlungsbereich liegt und nicht im Schatten, wird aufgeheizt. Die Einsparung gegenüber einer Konvektionsheizung wird dadurch erreicht, dass die Behaglichkeitstemperatur mehrere Grad unter der Lufttemperatur einer Konvektionsheizung liegt. Die Sache hat einen Haken: Der Lagerfeuereffekt wurde oben schon angesprochen. Da du dein Shack nur mit Unterbrechungen beheizt, werden die Einbauteile, wie Tisch, Stuhl, Umgebungswände, unzureichend aufgeheizt. Selbst, wenn du dich warm fühlst, kannst du dich erkälten, weil die Temperaturunterschiede zwischen Strahlungs- und Schattenseite an deinem Körper zu hoch sind. Auch wird der Kopf wesentlich mehr aufgeheizt als die Beine, wenn die Heizung oben und das ist sie in der Regel immer, und nicht seitlich installiert ist. Deshalb werden Strahlungsheizungen vornehmlich in großen und hohen Räumen, wie Sport- und Industriehallen, als Dauerheizung eingesetzt. Ein Radiator ist für deine Zwecke die bessere Lösung, wenn auch nicht die kostengünstigste. Elektrische Heizstrahler haben ausserdem eine höhere Brandgefahr und Staubverschwelung, wegen der hohen Oberflächentemperaturen.
    Dein Gartenhaus kann eigentlich nur ein vorrübergehender Kompromiss sein. Im Winter kalt, im Sommer zu warm, ist das auch deiner Technik nicht zuträglich. Mit Kondensationserscheinungen muss gerechnet werden. Ich würde mir an deiner Stelle Gedanken über ein anderes Shack machen.

    73 de DM4JO - Jochen