Langdraht zwischen Bäumen aufgehängt.

  • Hallo zusammen,


    ich möchte einen endgespeisten Langdraht zwischen zwei Bäumen auf unserem Garagenhof installieren. Es ist der einzige Ort, wo ich lt. meinem Vermieter die Antenne anbringen darf.


    Ich mache wir jetzt aber Gedanken über die auf den Antennendraht wirkende Zuglast bei Wind, da sich die Bäume nicht unbedingt immer in die gleiche Richtung bewegen. Ich kann mir gut vorstellen das dort ordentliche Kräft wirken können wenn sich die Bäume in entgegengesetzte Richtungen biegen.


    Hat jemand von Euch Erfahrungen gesammelt und kann mir einige Tipps geben?


    Gruß Michael

    Es gibt 10 Arten von Menschen,
    die Einen begreifen das binäre System, die Anderen nicht.
    ;)

  • Hi,


    In einem der Bäume eine Rolle befestigen. Am besten an einem Seil, das man durch ein Stück Gartenschlauch fädelt, damit es nicht einwächst. Über diese Rolle das Abspannseil der Antenne führen und ein Gewicht SICHER anbringen. Dann macht die Abspannung schadlos alle Bewegungen mit.


    73 Uli, DK4SX

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • Hallo,


    ich glaube, dazu etwas beitragen zu können.


    Habe eine 60m-Langdraht-Antenne, an 2 Bäumen befestigt, über 3 Bungalows (mit Genehmigung meiner Nachbarn) gespannt.


    Der eine Baum steht auf öffentlichem Grund, der andere im Vorgarten eines meiner Nachbarn.


    Gewichte zum Straffhalten des Landrahtes kamen in beiden Fällen aus Sicherheitsgründen nicht in Frage.


    Habe (ähnlich Uli´s Tipp) Befestigungen hoch in den Bäumen angebracht und zusätzlich an beiden Enden Dehnungsvorrichtungen.


    Diese bestehen aus je einem Stück 75 cm Keilriemen (Meterware von der Rolle, Kunststoff, kein Gummi).


    Der lfd. Meter des Materials kostete damals 13,-- DM.


    Die beiden Stücke wurden jeweils mittels eines Lötkolben-ähnlichen Heizers (hat mir der Verkäufer kurzfristig ausgeliehen) zu 2 Ringen stumpf zusammengeschweisst.


    Um die Punktlast beim Einhängen in die Haltevorrichtungen zu reduzieren, verwendete ich Nirosta-Kauschen.


    Mittels einer kleinen Nirosta-Umlenk-Rolle und einem Nylon-Seil kann ich den Draht von meinem Grundstück aus hochziehen, herablasssen, nachspannen etc..


    Lediglich das qualitativ gute, ca. 8 mm starke Nylon-Seil scheuerte sich im Laufe der Jahre durch und riss.


    Dieses habe ich durch ein spezielles, hochfestes Nylon-Seil ersetzt.


    Solche hochfesten Seile wurden in FN von einem recht bekannten OM (Name derzeit entfallen) angeboten.


    Für den Fall, dass auch dieses Seil eines Tages mal durchgescheuert ist, brachte ich mir von der HamVention in Dayton/Ohio 2005 ein Kevlar-Seil (mit militärischer Norm und unglaublicher Zugfestigkeit) mit.


    Kauschen und Umlenk-Rollen aus Nirosta gab es mal auf der HamRadio in FN im Aussenbereichs-Flohmarkt recht preisgünstig.


    Die beiden stumpf zusammengeschweissten Stücke Keilriemen haben bereits mehrere Jahre auf dem Buckel und bisher alle Schwankungen der beiden Bäume und die dadurch aufkommenden Zugkräfte
    überstanden.


    Übrigens: Das Einhängen in den Bäumen bewerkstelligte ich mit einem 10 m langen Spieth-Mast und 2 Verlängerungsstücken à 1 m.

    Dieter, DL8NAJ

    Einmal editiert, zuletzt von DL8NAJ ()

  • Klasse Schilderung,
    wenn ich bei mir eine Drahtantenne aufbaue, stehe ich vor dem gleichen Problem - 2x Baum als einzige Ankerpunkt in ca. 6-8 m Höhe.


    das "Gleiten" bzw. Spannen über ein Gewicht ist wirklich die einzige Möglichkeit, Risiken des Reissens durch Wind auszuschliessen.
    Ein weiterer Vorteil eines Gewichts ist, dass die Antenne immer gespannt ist, und so auch Dehnungen des Materials und durch Temperaturschwankungen ausgleicht.


    73 Volker

    ______________


    73 de Volker,
    1DL 1 VAW

  • Hallo Volker,


    das "Spannen über Gewicht" stellt in meiner Situation ein Sicherheitsproblem dar.


    1x Baum in fremdem Vorgarten,
    1x Baum auf Gemeinde-Waldgrundstück mit Kinderspielplatz.


    Um 60 m Kupferkabel gespannt zu halten, bedarf es schon einiger Kilogramm!
    Krachen die mal runter, dann darf keiner drunter oder in der Nähe stehen.


    Das Keilriemen-Material ist in Grenzen flexibel, wirkt also wie eine Feder.


    Mit dem Halte-/Zugseil kann ich jederzeit nachspannen:
    Befestigungs-Knoten am Haus lösen, ziehen, wieder verknoten.

    Dieter, DL8NAJ

    Dieter, DL8NAJ

  • das ist klar.
    darum laufen ja z.B. ähnliche Vorrichtungen bei der Bahn in Käfigen,
    die verhindern, dass ich jemand unterhalb der Gewichte am Mast aufhält.


    ich muss mal schauen, wie ich das mit meinen 2x 6,5 m handlen kann.
    da es mein Grundstück ist, werde ich wohl auf Gewichte ausweichen, wenn es soweit ist.


    73 Volker

    ______________


    73 de Volker,
    1DL 1 VAW

  • Ich stehe vor einem ähnlichen Problem. Der Baum an dem ich befestigen werde steht mehr oder weniger in der Öffendlichkeit, ein Gewicht zum spannen kommt daher nicht in frage. Da ich nebenbei auch segele, habe ich mir letztlich im Segelbedarf Gummibänder als Meterware angesehen. Diese wird z.B. bei Persenningen verwedet. Laut Aussage des Händlers ist das Material über einige Jahre Wetter und UV beständig. Ich werde es also damit versuchen. Und wie oben beschrieben das Gummiband am Baum durch ein Silikonschlauch führen.


    Gruß,


    Christian - DK5CH

  • Guten Abend,


    das sind schon eine Menge Denkanstöße zusammen gekommen. :)


    Ich denke darüber nach, an dem Baum, der meinem Balkon am nächsten steht, den Speispunkt anzubringen (9:1 Unun) und mit einer Zugfeder/Gummiband den Antennedraht zu befestigen um ihn dann ca. 20m Quer über die Garagen zu spannen.


    An dem anderen Baum, nach Vorschlag von DK4SX und DL8NAJ, werde ich wohl eine Rolle anbringen, über die dann das Abspannseil läuft, welches dann unten am Baum, ungefähr in Kopfhöhe, mit einer Zugfeder oder Gummiband ebenfalls gefedert wird.


    Hier könnte ich dann den Antennedraht herunterlassen oder heraufziehen.



    Mal sehen, mal sehen.....



    Gute Nacht


    de DG9EM, Michael

    Es gibt 10 Arten von Menschen,
    die Einen begreifen das binäre System, die Anderen nicht.
    ;)

  • > »Langdraht zwischen Bäumen aufgehängt.«
    >
    ----------------------- snip---------------------


    Ich hatte einen dünnen, festen ca 20m Draht vom dritten Stock quer
    über den Bürgersteig in einen Baum gehängt.
    Ich nutzte dazu ein Stück Stahlbolzen ( vielleicht 300g) an einer
    dünnen Plastewäscheleine als Gewicht, das ich mit dem Spiethmast in
    eine Astgabel fädelte. Am Fenstrrahmen war der Draht an einer
    elastischen Schraubfeder, von dort führte der Draht ins Zimmer.
    Die Konstruktion war prinzipiell in Ordnung.
    Trotzdem hatte der Herbstwind geschafft, dass das Leinenstück mit dem
    Gewicht am Ast wanderte; bei Sturm kam mir der Draht runter.
    Fazit: schon aus Sicherheitsgründen gegenüber Mitbewohnern - ganz zu
    schweigen von Fußgängern - muß die Gesamtkonstruktion sehr gut
    überlegt und sehr sicher ausgeführt werden, soll sie dauerhaft sein!!!
    Man unterschätze die Windkräfte nicht!
    72! Dieter.dl2bqd

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • Lbr Michael,


    ich habe seit 10 Jahren einen Langdraht und einen liegenden Quad für 80 m an Bäumen hängen. Ich verwende Zugfedern in den Abspannungen zum Ausgleich der Baumbewegungen und bin damit recht zufrieden, bis auf den Umstand, daß ich die Zugfedern von Zeit zu Zeit erneuern muß, weil sie nicht rostfrei sind (so etwas gibt es aber auch). Manchmal dehnen sich die Zugfedern auch bei Schneelast zu sehr aus und müssen deshalb erneuert werden. Auch zwicken sich manchmal Zweige in die Federn ein; daher möchte ich auch mal Versuche mit Gummiseilen machen.
    Wenn aber irgendetwas schief läuft, ist die Dehnungsfähigkeit einer Zugfeder wohl höher als die eines Gummiseils.


    Was die Seilführung über eine Rolle an ein Gewicht betrifft, hat mir ein OM einmal berichtet, daß er damit einen Baum gefällt hat. Die Reaktion der Zugfedern auf Zugänderungen ist sicher trägheitsloser als bei dem Gegengewicht.


    Auch hat mir die Beobachtung an einer Federwaage sehr gefallen, daß oberhalb einer gewissen Zugkraft eine in Bezug auf Federdrahtstärke und Durchmesser richtig bemessene Feder sich immer weiter ausdehnt, ohne daß die Zugkraft an der Waage weiter ansteigt. Insofern ist vielleicht verständlich, daß mein Antennendraht (sei es Bronzelitze oder normale Netzlitze 0,75 oder 1,5 Quadrat) einen Sturm überlebt hat, bei dem zwei Kirschbäume zu Bruch gingen und danach in benachbarten Bäumen hingen.


    Die besten Aufhängepunkte für die Zugseile erreiche ich auch mit einem 10 m hohen Spieth-Mast und zwei Verlängerungen unten, zunächst mit einer dünnen Leine und einem Anglergewicht um 100 Gramm, danach die stärkere Leine nachziehen.


    Viel Erfolg mit dem Langdraht, aber das nötige HF-Gegengewicht und den Blitzschutz nicht vergessen!


    73 Ha-Jo, DJ1ZB

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • Hallo,


    ich lese hier verschiedene Male, dass Antennen-Zugseile einfach nur über Astgabeln gehängt werden. Das ist keine geeignete Methode, wenn die Seile beweglich sein sollen, da sie unter Belastung in kürzester Zeit in die Rinde der Bäume einwachsen. Man muss sich schon die Mühe machen und selbst in den Baum steigen um dort eine Befestigung zu installieren, die nicht einwachsen kann. Das heißt in erster Linie, dass an der Stelle in der Astgabel das Seil einen möglichst großen Durchmesser haben muss (Gartenschlauch). Dadurch wird auch die Punktbelastung geringer. Außerdem gewährleistet nur eine Rolle eine leichte Beweglichkeit des Zugseils. Die Rolle und das Zugseil müssen natürlich zusammen passen. Die Rolle muss unbedingt einen Führungsbügel haben, damit das Seil nicht herausspringen kann und das Seil einen so großen Durchmesser, dass es sich nicht zwischen Rolle und Achshalter verklemmen kann. Solche Rollen gibt es in bester, nichtrostender Qualität auf Bootsmessen und im Yachtbedarf. Auch UV-feste Seile findet man dort preiswert und in allen Stärken. Wer diese Hinweise beachtet, fällt mit seiner Antenne keine Bäume. Ich habe solche Rollen an einem Baum und an den Endmasten meiner Windom installiert und - zugegebenermassen nach Erfahrungen die zu obigen Erkenntnissen geführt hatten - nie mehr Probleme mit Sturm oder dem bequemen Ablassen der Antennen.


    73 Uli, DK4SX

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • Lbr Uli und andere,


    also in die Höhen, in die ich meine Zugseile mit dem Spiethmast bugsiert habe, möchte ich nicht auf die Bäume hochsteigen müssen, um da einen Schlauch oder eine Rolle anzubringen. Das traue ich mir und evtl auch den Bäumen nicht zu. Da ersetze ich lieber von Zeit zu Zeit auch ein Seil.


    Das mit dem möglichen Einwachsen von Seilen von Bäumen kann durchaus ein Problem werden, ist aber von der Art der Bäume abhängig. Bei den inzwischen draufgegangenen Kirschbäumen war das kein Problem, bei den jetzt benutzten Eichen hoffentlich noch weniger (meine Straße, an der ich wohne, heißt auch Eichenweg). Aber bei einem Tannenbaum, der also sehr zum Harzen neigt, sehe ich da ebenfalls Schwierigkeiten und weiß derzeit noch nicht, ob ich das Seil mit Anstand noch herausbekomme, wenn ich meine LF-Antenne anders spannen möchte.


    Ganz allgemein habe ich mir aber angewöhnt, in Abständen an den Seilen zu ziehen, um zu prüfen, ob sie noch locker sind. Da muß man halt mit der Natur leben. Meine Zugfedern sind ja im waagerechten Teil der Abspannung angeordnet; insofern muß die Abspannung in der Astgabel nicht unbedingt gleiten können, es sei denn, die Strecke von der Astgabel bis zum Befestigungspunkt des Zugseils (weiter unten an einem zugänglichen Punkt) ändert sich ebenfalls mit dem Wind. Dies ist wieder vielfach vom Alter der Bäume abhängig, bzw wie dick die tragenden Äste für den Antenne sind.


    Psychologisch ist sicher wohl ein Vorteil, daß in der heutigen Zeit Antennen zu und zwischen Bäumen von den Anwohnern allgemein viel leichter akzeptiert werden als Antennen an einem extra für diesen Zweck errichteten Mast.


    OK?


    73 Ha-Jo, DJ1ZB

    DL0AQB - Transfer Listserver <> Forum

  • Hallo kann auch ein bischen aus der erfahrung reden betreibe nämlich 3 Langdraht Antennen dieses sind eine SW4 , G5RV , und eine entgespeiste auf der eine enomme zukraft wirkt da sie am einspeise punkt am Mast starr befestigt ist und im Baum (8m) hoch mit einen Neillonseil befestigt ist Neillon seil hält aber der Rohr mast (6m) hat sich um 8 cm aus der Flucht verbogen.um die Andern Antennen nicht zu zerstören sind sie in 3 Bäumen auf gehangen auch hier ein fehler begangen Die einspeise punkte starr befestigt in 11m höhe und die endpunkte mit perlonband (Wäscheleine) um den reispunkt herab zusetzen problem es verabschiedeten sich die Fixpunkte an den ein speise punkten. jetzt habe ich sie zwischen den Festtagen mit den Fahrad Gepäckgummis an alle festpunkte befestigt malsehen was der Rest des winters bringt nach stunden langen beobachten der bewegungen der Bäume bin ich aber ganz zu versichtlich. werde auch mal bilder davon machen und die auf meiner Homepage ausstellen.