Hilfe bei LM1117T Problem

  • Hallo Praktiker!


    Jetzt habe ich tatsächlich ein unlösbares Problem mit Fixspannungsregler des Typs LM1117T ?(
    Unglaublich, ich trau mich kaum es einzugestehen, aber derzeit weiss ich nicht weiter. Bei schon geringer Belastung bricht die Spannung ein (von 3.3 auf etwa 2.7 V) und das Ding wird instabil oder anders ausgedrückt statt eines Spannungsreglers habe ich einen kräftigen Störsender X(


    Die Beschaltung ist:
    Am Eingang ein SMD 10 uF Tantal C, am Ausgang verschiedene Cs ausprobiert: 10 uF, 22uF, 33uF allesamt Tantal und 100uF Elko, zusätzlich 100n Ceramic.
    Die Eingangsspannung wurde zwischen 5 bis 12 V variiert.

    Hilft alles nicht, das Teil schwingt bei Belastung.


    Laut Datenblatt sollte der C am Ausgang ein ESR zwischenh 0.3 - 22 Ohm haben. Die gestesteten Cs sollten da reinfallen (der 10uF Typ laut Datenblatt sicher mit 5 Ohm).


    Der Regler ist ein LM1117T-3.3 im TO-220 Gehäuse von der Firma National. Eine Referenzschaltung von National ist genauso beschalten wie oben angegeben.
    Ich habe auch mehrere Regler des Typs ausprobiert, immer das gleiche Problem.


    Ehrlich, ich hab schon sehr viele Spannungsregeler aufgebaut bis zu SMD "Very LDO"-Typen, aber das ist mir noch nie passiert.


    Frage: Hat jemand das gleiche Problem mit dem LM1117T (oder einem ähnlichen Regler) gehabt und eine Lösung gefunden? Weiss jemand Rat?


    Beste Grüße
    Christian

    73 de Chris, OE3HBW

  • Hallo Christian,


    ich habe mit dem LM1117 keine praktische Erfahrung. Die Standardbeschaltung ist am Eingang 10uF Tantal und am Ausgang 100uF, ich habe aber auch 100nF am Eingang und 10uF am Ausgang und vom Ausgang gegen Masse 120 Ohm gefunden. Es gibt von ST den typgleichen LD1117. Vielleicht sollte man den mal testen, habe leider nur SMD.


    Beste Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd!


    Danke für die Hinweise.


    Am Eingang 10 uF Ta und am Ausgang 100 uF habe ich ja ausprobiert. Es gibt von National auch ein Referenzboard wo verschiedene National Bauteile drauf sind; unter anderem auch ein LM1117. Auch diese Beschaltung habe ich ausprobiert.
    Die 120 Ohm sind nur bei Spannungen unter 1.8V notwendig. Aber alles ausprobiert.


    Daher habe ich mich an das Forum gewandt, weil ich wirklich nicht mehr weiter weiss, ausser diese Dinger einfach nicht zu benützen. Aber die werden ziemlich sicher in hoher Anzahl verbaut. Also woran kann es liegen?


    Zwei Vermutungen habe ich noch:


    1. Das Schaltungslayout ist für diese Regler schon sehr wichtig...Aber wie soll man TO-220 Gehäuse mit CU-Kühlflächen darunter RICHTIG layoutieren. Die Metallfahne liegt übrigens auf Ausgangspotential.
    2. Ich habe da Fälschungen gekauft (allerdings nicht bei eB, sondern bei namhaftem Grosshändler)...


    Meine Hoffnung ist, dass jemand im Forum ebenfalls schon dieses Problem gehabt hat und es in irgendeiner Form gelöst hat.


    Beste Grüße
    Christian

    73 de Chris, OE3HBW

    Einmal editiert, zuletzt von chirt ()

  • Hallo Christian,


    ich habe mit diesem IC zwar noch nicht gearbeitet, aber vielleicht kannst Du ein Oszillogramm einstellen.


    Aber ich hege den schweren Verdacht, dass die Ladung Deiner IC eben Spezialmüll sein werden. Im qrl hatte ich das schon ein paar Mal. Man traut irgendwann nicht mehr seinen Fähigkeiten, weil die Summe der möglichen Macken zahlreich sind.
    3 Bauteile und dann so etwas- ich kann Deinen Unmut verstehen.


    vy73
    Andy
    DK3JI

    AK

  • Hallo Christian,


    war war schon klar, dass Du das Datenblatt lesen kannst, aber der Teufel steckt im Detail. Es kann schon sein, dass Deine Regler getürkt sind. Hast Du die Abblock-C direkt am GND-Anschluss des Reglers. Die Masseimpedanz könnte auch eine Rolle spielen. Die Kühlfahne auf Ausgangspotential ist immer ungünstig. Hast Du den Kühlkörper auf Masse und das IC über eine Glimmerscheibe isoliert? Bei HF hat Peter, DL21FI, bessere Erfahrungen mit Silikon-Isolierscheiben gemacht. Soll ich Dir LD1117 besorgen?


    Beste Grüße
    Gerd

  • Zitat

    Original von chirt


    1. Das Schaltungslayout ist für diese Regler schon sehr wichtig...Aber wie soll man TO-220 Gehäuse mit CU-Kühlflächen darunter RICHTIG layoutieren. Die Metallfahne liegt übrigens auf Ausgangspotential.


    Christian


    Chris, nur ein vager Verdacht bzw. eventuell eine Möglichkeit:


    Wir hatten da lange ein Problem mit einem HF Transistor im TO220 Gehäuse (2SC1971). Der Emitter liegt bei diesem Typ auf der Kühlfahne, musste aber isoliert aufgebaut werden, da er hoch gelegt war. Bei einigen OM traten wüste Schwingungen im UKW Bereich auf. Nach langer Forschungsarbeit kam der Entwickler dahinter, das das Problem nur auftrat, wenn Wärmeleitpaste zwischen Transistor und Glimmerscheibe geschmiert wurde. Er konnte Meßtechnisch nachweisen, dass die Kapazität zwischen Transistor und Masse von der Schmiere beeinflußt wurde und dass sich bei viel Schmiere ein Schwingkreis zwischen Bond-Draht als Induktivität und der Emitterplatte bildete.
    Seitdem nehmen wir Siliconscheiben und das Problem tritt nur noch auf, wenn jemand gegen den Handbuchhinweis Schmiere einsetzt :D


    Davon ab, Fakes tauchen auch bei den seriösesten Distributoren auf. Bei HF Leistungstarnsitoren messen wir z.B. inzwischen jeden Transistor einzeln dynamisch in einem Sender mit Sockel. Ein Freund aus der Analog Entwicklung berichtete von 100.000 SMD-IC die zwar Anschlußbeinchen, aber kein Innenleben hatten.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo Praktiker!


    Vielen Dank für Eure Unterstützung! Selbst wenn die Hinweise dann nicht wirklich sofort zielführend sind, so kann einerseits daraus gelernt werden und andererseits ist es auch eine seelische Unterstützung für den geprüften Bastler hi
    (Wärmeleitpaste habe ich übrigens tatsächlich verwendet)


    Habe alle Hinweise ausprobiert, aber nichts...
    Aber so etwas lässt mir keine Ruhe und ich habs gefunden :P


    Nun aber der Reihe nach: Ich hatte die ganze Woche lang die Spannung mit einem bestimmten Vielfachmeßgerät gemessen, immer mit dem bekannten Ergebnis. Jetzt hab ich ein anderes genommen, mit selbem Effekt. ABER dabei habe ich dann auch die Strippen gewechselt und plötzlich gings. Selbst bei sehr hoher Belastung von 1A keinerlei Spannungseinbruch, kein Schwingen. Probeweise wieder alte Anschlußanordnung ausprobiert und siehe da das Ding schwingt, Spannung unten. Das Ganze reproduzierbar.


    Wenn 2 Strippen (mit üblichen Krokoklemmen, ca. 25 cm Länge) vom Spannungsregler zum Meßgerät gehen und 2 vom Meßgerät zum Belastungswiderstand mit 6.8 Ohm, dann wird Regler instabil.
    Gehen aber 2 Strippen vom Regler zum Meßgerät und 2 Strippen vom Regler zum Belastungswiderstand, dann funktionierts!
    Ist der Belastungswiderstand unmittelbar beim Regler eingelötet funktioniert es ebenfalls.


    Dummerweise hatte ich die ganze Zeit jene Meßanordnung die den Fehler verursacht. Die ganze Löterei mit den unterschiedlichen C's und Regler, zusätzlichen Meßungen wegen dem Schwingen, die Layout-Überlegungen usw. hätte ich mir alles sparen können.


    Was aber passiert hier? Kann mir das jemand erklären? Hat es mit dem Widerstand der Strippen zu tun? Kapazitive Kopplungen zwischen den Kabeln?


    Der LDO LM1117T ist auf jeden Fall recht empfindlich auf längere (30 cm) Leitungen zur Last, selbst wenn der C (uF, ESR) genau passt. Wieder etwas gelernt (auch wenn diesmal ein ziemlicher Blödheitsfaktor meinerseits vorhanden war).


    Beste Grüße
    Christian

    73 de Chris, OE3HBW

    2 Mal editiert, zuletzt von chirt ()

  • Moin Chris,

    Zitat

    ...auch wenn diesmal ein ziemlicher Blödheitsfaktor meinerseits vorhanden war...


    der Aussage kann ich nicht unbedingt zustimmen ;) Ich denke eher, du hast eine ganz ueble Variante von
    "Wer misst, misst Mist" aufgedeckt. Danke dafuer.


    73 de Roland / DK1RM

  • Hallo Christian,


    Du hast mit den Messleitungen ein Lechersystem gebildet, welches auf VHF/UHF schwingt. Probiere mal den 120 Ohm Parallelwiderstand.


    Ende gut, alles gut.


    Beste Grüße
    Gerd

  • Hallo Christian,


    entgegen heutigen Empfehlungen verwende ich an Ein- und Ausgang von integrierten Reglern nie Chip- und Tantalkondensatoren sondern ausschließlich Folien-Cs (Wima) mit etwa 0,22 uF. Seit Jahrzehnten - unabhängig von jeglicher Beschaltung oder Messerei - habe ich noch nie Probleme mit Schwingen gehabt. Es gab nur ein Problem mit einem Dreibeiner, dessen offizielles Datenblatt eine falsche Anschlussfolge auswies...


    73, Uli, DK4SX