Erfahrungen 10m-Hobo + Hörbeispiel

  • Hallo allerseits,


    ich habe meinen 10m-Hobo in den letzten Wochen intensiv auf dem Band getestet. Dank guter Es-Öffnungen sind bis heute 120QSOs mit 41 DXCC-Ländern zusammengekommen.


    Mit meiner 3-Element-Yagi blieb es nicht nur bei Europa-QSOs, sondern es stehen auch einige Stationen aus Asien und Afrika im Log (TL, HZ, TA, 4K, EX, UA8, 5B4, UN). HZ1SK und TL0A wurden im SSB-Pileup gearbeitet.


    Etwa zwei Drittel der QSOs habe ich in SSB getätigt. Mikrofon ist das KENNWOOD MC-43. Dank der Richtantenne waren die 5-6W meines Hobo fast immer ausreichend. Ich habe mir so oft wie möglich einen Modulationsrapport geben lassen. Die Modulation wurde durchweg gelobt. Das MC-43 reicht gerade aus, den HOBO entsprechend auszusteuern. Man "klebt" mit dem Mund am Mikrofon. Bereits bei 2-3cm Abstand sinkt die Ausgangsleistung stark ab. Daher werde ich die Verstärkung des Mikronfonverstärkers noch ein wenig erhöhen, so wie es hier im Forum schon beschrieben wurde.


    Der Rx kam sowohl mit extrem starken als auch mit sehr schwachen Signalen sehr gut zurecht, wobei man doch ab und zu am NF-Regler drehen muss, da der Regelumfang des ZF-Verstärkers nicht für beide Extreme ausreicht.


    Der Empfänger ist ausgesprochen ruhig. An meiner Yagi, die ein sehr geringes Antennenrauschen mitbringt, ist es in CW manchmal schwierig, den Preselektor auf Rauschmaximum abzustimmen, weil das Rauschen kaum zu hören ist :)


    Mit der Trennschärfe der Quarzfilter bin ich sehr zufrieden. Die Unterdrückung des "falschen" Seitenbandes ist beim CW-Filter wesentlich besser als es beim BCR.


    Hier noch ein kurzes Hörbeispiel von heute:
    Hörbeispiel: 27.06.09 - UR5XDV


    Ich würde hier im Forum gerne mehr Praxisberichte zu den Geräten lesen. Also traut euch.


    vy 73


    Karsten - DL3HRT

    Einmal editiert, zuletzt von dl3hrt ()

  • Hallo Karsten,


    danke für den Bericht und das Hörbeispiel.


    Ich finde das Rauschen unerwartet gering. Welche Antenne und Anpassung hast Du verwendet?


    vy 73 de DO8MOG, Marcos


  • Hallo Marcos,
    das hatte OM Karsten doch geschrieben: 3 Element Beam=3 Element Yagi für 10m.

    Vy 72/73 de Gerhard

  • Hallo Marcos,


    der Empfänger ist tatsächlich so ruhig. Das hat sicher auch damit zu tun, dass die ZF-Verstärkung nicht so hoch ist, wie bei vielen kommerziellen Empfängern.


    Trotzdem ist der Hobo sehr empfindlich. Ein 0.1µV-Signal ist noch sicher wahrnehmbar. Bei sehr leisen Signalen muss man allerdings die Lautstärke am NF-Regler hochdrehen.


    Neben der 3-Element-Yagi verwende ich auch ein Vertikalantenne (Cushcraft R5). Die Yagi ist in 9m Höhe auf einem Mast im Garten montiert, während die R5 in 6m Höhe direkt am Haus über einem Flachdach befestigt ist. Die Unterschiede im Antennenrauschen zwischen den beiden Antennen sind ziemlich krass. Die R5 sammelt noch ziemlich viel "man made noise" auf, auch durch die Montage dicht am Haus und die niedrigere Höhe. In der Praxis äußert sich das so, dass viele Stationen die ich an der Yagi laut und klar aufnehmen kann mit der R5 gar nicht lesbar sind, da sie im Rauschen und Prasseln untergehen.


    Die Verwendung von Richtantennen bringt nach meiner Erfahrung immer zwei sich verstärkende positive Effekte: 1. Die Erhöhung des Nutzsignalpegels, was auch für den Sendefall gilt und 2. die Reduzierung das Grundrauschpegels. Für QRP-Betrieb hat das den Vorteil, dass man einerseits das Weniger an Leistung durch den Antennengewinn in gewissen Grenzen ausgleicht und andererseits Stationen hört und somit auch arbeiten kann, die die 1kW-Vertikalantennen-Station gar nicht hört.


    Auf meiner Homepage kannst du dir meine Antennenanlage ansehen.


    vy 73


    Karsten - DL3HRT


    PS:
    Ich versuche in den nächsten Tagen einen Mitschnitt zu machen um die Unterschiede zwischen den beiden Antennen zu demonstrieren.

  • Hallo allerseits,


    wie versprochen hier noch eine Aufzeichnung zur Demonstration des Unterschiedes zwischen 3-Element-Yagi und Vertikalantenne. Ich habe während des Durchgangs von SV2MAP mehrfach zwischen beiden Antennen umgeschaltet. Neben verringerter Signalstärke fällt die Vertikalantenne auch durch stärkeres Rauschen und Prasseln auf.


    SV2MAP


    Hier noch eine Aufzeichnung von 6W1SE am 21. Juni in CW, empfangen mit Yagi. Bei dieser Signalstärke bestand die reale Chance mit QRP im Pileup zum QSO zu kommen. Leider machte der OM kurz darauf QRT.


    6W1SE


    vy 73


    Karsten - DL3HRT

  • Zitat

    Original von dl3hrt
    Hallo Marcos,


    der Empfänger ist tatsächlich so ruhig. Das hat sicher auch damit zu tun, dass die ZF-Verstärkung nicht so hoch ist, wie bei vielen kommerziellen Empfängern.


    Trotzdem ist der Hobo sehr empfindlich. Ein 0.1µV-Signal ist noch sicher wahrnehmbar. Bei sehr leisen Signalen muss man allerdings die Lautstärke am NF-Regler hochdrehen.


    Der ZF Verstärker des Hobo macht etwa 80dB Verstärkung, Karsten, mehr wäre sicher zu viel (der K2 macht mit einem einzigen 1350 auch so ungefähr das gleiche. Der Regeleinsatz liegt bei den üblichen S3, darunter wird voll aufgeregelt. Das geringe Rauschen führen wir auf den verwendeten Kaskaden Verstärker zurück.

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Zitat

    Original von DL2FI
    Der ZF Verstärker des Hobo macht etwa 80dB Verstärkung, Karsten, mehr wäre sicher zu viel (der K2 macht mit einem einzigen 1350 auch so ungefähr das gleiche. Der Regeleinsatz liegt bei den üblichen S3, darunter wird voll aufgeregelt. Das geringe Rauschen führen wir auf den verwendeten Kaskaden Verstärker zurück.


    Hallo Peter,


    ich finde die Dimensionierung vollkommen in Ordnung und habe kein Problem damit bei leisen Signalen auch mal am NF-Regler zu drehen, solange ich dafür einen sehr ruhigen Rx habe.


    Der 10m-Hobo eignet sich bestimmt sehr gut als Nachsetzer fürVHF/UHF/SHF-Transverter. Ich werde mir im Herbst/Winter noch einen 6m-Transverter als Ergänzung zum Hobo bauen. Da bin ich dann im nächsten Jahr rechtzeitig zur Es-Saison QRV.


    vy 73


    Karsten - DL3HRT


  • War mir bei die völlig klar, Karsten, ich kenne dich ja lange genug. Ich wollte aber zur Klärung für diejenigen beitragen, die sich nicht so gut mit der Hobo Schaltung auskennen :D

    73/2 de Peter, DL2FI
    Proud member of Second Class Operators Club SOC and Flying Pig Zapper #OOO (Certificated Kit Destroyer)

  • Hallo,


    vielen Dank für die aufschlussreichen Infos und die Hörbeispiele. Als Anfänger gewinnt man damit einen kleinen Eindruck.


    Viele Grüße,


    Marcos

  • Hallo Marcos,


    zuletzt noch ein Mitschnitt von heute mit krassem Unterschied zwischen Vertikal und Yagi. An der Vertikalantenne war Jeffs Signal unlesbar, teilweise sogar nicht nachweisbar und an der Yagi...


    GW4AYJ


    vy 73


    Karsten - DL3HRT

  • Hallo Karsten,


    mich würden Deine Hörbeispiele interessieren, aber sie sind nicht mehr auf Deinem Server. Hast Du die Dateien noch irgendwo?


    73 Daniel DM3DA

  • Hallo in die Runde,


    hatte damals mit großen Interesse alles zum Hobo verfolgt - so auch dieses Thema - und mir erlaubt eine "Sicherheitskopie" der Mitschnitte anzufertigen. :D Wenn Du Carsten nichts dagegen hast, stelle ich sie hier gern als ZIP-File zur Verfügung .


    Beste Grüße,


    Ingo.

  • Hallo Ingo,


    natürlich habe ich nichts dagegen :)


    Speziell auf den höheren Bändern ist der Unterschied zwischen Dipol oder Vertikal gegenüber einer Yagi immer wieder krass. Mittlerweile ist die 3-Element Monoband Yagi einem Minibeam von Mosley (mini32A) gewichen. Das ist zwar ein Rückschritt auf 10m, dafür aber eine deutliche Verbesserung auf 15m und 20m.


    73


    Karsten - DL3HRT

  • Moin,


    ich habe die Dateien ebenfalls nochmal angehört, danke für's erneute Einspielen. So ruhig müssen gute Empfänger klingen.

    73 Michael, DF2OK.

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