Split-Quetscher

  • ich würde gern eine (Ant-)Messbrücke mit Split-Drehko bestücken. Da weder Spannungsfestigkeit noch hohe Güte erforderlich sind, scheint mir wegen Größe und Kapazitätsverhältnis (max/min) ein Split-Quetscher ideal. (Wo) gibt's sowas?
    73! Gert

  • Was ist ein "Split-Quetscher" ???? ?(


    f.d.b. Klaus DK6AO.

  • pardon. Mir "Alten" schien der Begriff geläufig.
    Ein "Quetscher" wurde ein Drehko mit FolienDielektrikum genannt.(Folie anstelle Luft, die alten Volksempfänger hatten's z.B.in der Rückkopplung)
    Durch die Folie (größeres Epsilon) wird der Drehko wesentlich kleiner.
    Ein Splitdrehko hat (meist) einen (geerdeten) Rotor und zwei symmetrisch angeordnete (isolierte) Statorpakete.
    Wäre m.E. ideal für eine handliche Messbrücke. Ich weiß aber nicht, ob und wo solch eine Kombination (Split und Quetscher) zu kriegen ist.

  • Die gabs mal bei Conrad aber ich denke die Zeiten sind vorueber wo sich ein G.-Handel mit sowas befasst .In der heutigen SMD und Maschinen Bestueckungszeit
    wird wohl kein Hersteller sowat produzieren. FLOHMARKT!!!!!!!!!!!!!

    72 de DH1BAY Die meisten Probleme der Menschheit liegen zwischen den Ohren(HST).

  • Hallo Gerd,


    sieh mal nach bei Pollin unter passive Bauelemente/Potentiometer_Trimmer, nicht unter Kondensatoren, da gibt es Restbestände. Die Basteltüten mit 10 Stück gibt es leider nicht mehr.


    73 Reiner

  • Hallo Gert,


    > ich würde gern eine (Ant-)Messbrücke mit Split-Drehko bestücken.
    > Da weder Spannungsfestigkeit noch hohe Güte erforderlich sind, scheint
    > mir wegen Größe und Kapazitätsverhältnis (max/min) ein Split-Quetscher
    > ideal. (Wo) gibt's sowas?


    Split-Quetscher habe ich noch nicht gesehen. Doch wenn Du einen normalen Zweifach-Quetscher nimmst und die beiden Rotorpakete in Reihe schaltest, sollte es doch auch gehen, oder? Passende Zweifach-Quetscher findest Du beim QRPproject unter dem Stichwort: Drehkondensator Poly Varicon Doppeldrehko 2x340pF.


    73/72 de Ingo, DK3RED - Don't forget: the fun is the power!

  • Zitat

    Original von DK2TA
    pardon. Mir "Alten" schien der Begriff geläufig.
    Ein "Quetscher" wurde ein Drehko mit FolienDielektrikum genannt.(Folie anstelle Luft, die alten Volksempfänger hatten's z.B.in der Rückkopplung)
    Durch die Folie (größeres Epsilon) wird der Drehko wesentlich kleiner.
    Ein Splitdrehko hat (meist) einen (geerdeten) Rotor und zwei symmetrisch angeordnete (isolierte) Statorpakete.
    Wäre m.E. ideal für eine handliche Messbrücke. Ich weiß aber nicht, ob und wo solch eine Kombination (Split und Quetscher) zu kriegen ist.


    Mit Verlaub ... Die Teile in den Volksempfängern (zumindest im VE301, VE301DYN und DKE die bei mir stehen) sind Luft-Drehkos bzw Drehkos mit festem Dielektrikum (Glimmer, Hartpapier, Trolitul), aber keine Quetscher! Diese sprachliche Unsitte hat sich wohl irgendwann mal eingestellt und wird hartnäckig bis in unsere Zeit weitergegeben.


    Lt. "Lexikon der Funktechnik" ist ein Quetscher:


    Zitat on: Aus einer biegsamen und einer festen Platte bestehender Kondensator veränderlicher Kapazität, bei dem die Kapazitätsänderung dadurch bewirkt wird, daß man die biegsame Platte durch eine Quetschvorrichtung mehr oder weniger stark gegen das Dielektrikum und die darunter liegende feste Platte presst. Zitat off.


    Klaus.


    Nachtrag: Wer noch nie einen echten Quetscher gesehen hat: hier zwei Beispiele

    2 Mal editiert, zuletzt von DK6AO ()

  • Da hat der Klaus nun mal recht... :D


    Ich habe noch einen sehr alten Luftdrehko mit seitlich angebrachten "Quetschern" für den Feinabgleich....
    Der Hartpapier-Folien-Drehko in meinem DKE wurde mal gequetscht, seitdem knatterts....


    Zur Ehrenrettung sei aber erwähnt, dass diese sprachliche Fehlbezeichnung sich offenbar schon vor sehr langer Zeit eingebürgert hat. Habe jede Menge Veröffentlichungen (Bauanleitungen, Kataloge), in denen von Quetschern die Rede ist und kleine Drehkos mit festem Dielektrikum gemeint sind.
    Der Sprachgebrauch wird sich wohl nicht mehr korrigieren lassen - aber wir wissen ja, was gemeint ist =)


    Ergänzung:
    Als Lösung für das angesprochene Problem ist natürlich Ingos Vorschlag bestens geeignet. Ein 2-fach-Foliendrehko mit in Serie geschalteten Rotoren tuts. Da gibts ja jede Menge aus alten Taschenempfängern.


    Frohes Basteln!

    72/73
    Con


    DM5AA - DOK V11 - JO64SC
    DL-QRP-AG#297 - G-QRP#7939 - AGCW#1957
    MosquitaTurm - Norcal + Sierra - RG ONE - viele Baustellen

    Lizenz seit 1964: DM3RMA - DM5AA - DT5AA - DM2CUA - Y23UA - DL3KUA - und seit 1998 wieder DM5AA

    Einmal editiert, zuletzt von DM5AA ()

  • hallo OM's,
    vielen Dank für die vielen sagenhaft schnellen Antworten. Da -wie ich gelernt habe- der umgangssprachliche Begriff "Quetscher" zwiespältig und damit irreführend sein kann, werde ich mich um Besserung bemühen (wenngleich ich beim "Schraubenzieher" durchaus ein Gewohnheitsrecht einräume ;) ).
    Andererseits: vielleicht könnte man für eine Spezialanwendung wirklich mal einen Quetscher (per exakter Definition) bauen? Die Bilder beschreibens ja recht anschaulich und dann hätte man sogar technischen Nutzen.
    Ich war auch gestern gleich auf "Einkaufstour", mal schauen, ob sich einer der "Folien-Drehko's" als Split gebrauchen oder umbauen lässt, da sie fertig wahrscheinlich nicht zu kriegen sind. Sollte das Ganze funktionieren, melde ich mich nochmal.
    73 Gert

  • Zitat

    Original von DM5AA
    Zur Ehrenrettung sei aber erwähnt, dass diese sprachliche Fehlbezeichnung sich offenbar schon vor sehr langer Zeit eingebürgert hat. Habe jede Menge Veröffentlichungen (Bauanleitungen, Kataloge), in denen von Quetschern die Rede ist und kleine Drehkos mit festem Dielektrikum gemeint sind.



    Ist so wie mit den "Röhrensockeln", da denken die meisten an das Teil, in welches eine Röhre hineingesteck wird.... ist es aber nicht ;(


    f.d.b Klaus

  • richtig!


    DK6AO:
    Ist so wie mit den "Röhrensockeln", da denken die meisten an das Teil, in welches eine Röhre hineingesteck wird.... ist es aber nicht


    DL7VHF:
    Ist nämlich 'ne Fassung.


    Ist so wie mit den "BETRIEBSARTEN", die seit Jahrzehnten "SENDEARTEN" heißen.....


    73 Olaf

  • Also was hier als Photo gezeigt wurde, sind nach meinem Vokabular keine Quetscher. Quetscher sind für mich seit vielen Jahren die üblichen Kleindrehkos mit Folienisolation.


    Die Photos sehen ähnlich aus wie die "US Mica Compression Trimmers", vor allem der rechte. Die können ganz schön hohe HF-Ströme vertragen und wurden auch für Testschaltungen von HF-Leistungstransistoren empfohlen. Von denen habe ich aber noch keinen mir passenden deutschen Ausdruck gehört.


    Und im Übrigen:
    Ich habe mir eine Antennenmessbrücke gebaut, die arbeitet mit normalen Foliendrehkos; wenn es also keinen Split-Drehko mehr gibt, geht es eben auch ohne.


    Drehkobeschaffung ist ja fast ohnehin ein Problem heutzutage.


    HW?

    Ha-Jo, DJ1ZB

  • Zitat

    Original von dj1zb
    Also was hier als Photo gezeigt wurde, sind nach meinem Vokabular keine Quetscher. Quetscher sind für mich seit vielen Jahren die üblichen Kleindrehkos mit Folienisolation.


    Die Photos sehen ähnlich aus wie die "US Mica Compression Trimmers", vor allem der rechte. .....
    HW?


    Tja, "Compression" hat ja nun mal was mit drücken oder quetschen zu tun und meint genau den "Quetscher". Beim Foliendrehko wird die Kapazitätsvariation nicht durch mehr oder weniger starkes Zusammenpressen von durch Dielektrikum getrennten Platten erzeugt sondern eben wie bei jedem "Luftdrehko", nur das hier das Dielektrikum körperlich ist. "Quetschen" macht den Drehko dann kaputt.


    Nun kann es ja sein, dass der Begriff "Quetscher" seinen deutschen Ursprung darin hat, dass man durch ein körperkiches Dielektrikum (Folie etc.) die Abmessungen der ursprünglichen "Luftdrehkos" zusammenquetschen konnte.
    Aber finden wir das heute noch raus??? :D


    HW?

    72/73
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  • Hallo
    Im herraus gedrehten zustand liegen die Dieelektriumfolien auf einander. Beim eindrehen der Platten werden diese auseinander gedrückt die platten also dazwischen geschoben. Als diese Drekos entstanden wurde sowas auch als zwischen quetschen bezeichnet und dieser Begriff hat sich gehalten.
    Qutscher die Platten dazwischen quetschen.
    Reinhard

    Einmal editiert, zuletzt von DL4DRG ()

  • hallo OM's, ich bedanke mich für die vielen Beiträge. Hätte ich nicht erwartet. Ich hoffe nur, keinen fundamentalen Glaubenskrieg losgetreten zu haben.
    Letztendlich sind oftmals umgangssprachliche Ausdrücke einfach kürzer und dem Nutzer "selbstverständlich". Wie man sieht, haben diese manchmal durchaus interessante technische Wurzeln.
    Wenn die Anwendung von "üblichen" Ausdrücken zu Missverständnissen führt, muss man halt zu den etwas sperrigeren exakten Begriffen greifen (oder zu Umschreibungen, wenn es gar keinen eindeutigen Begriff gibt).
    Ich versuche es: Das, was ich konkret suche, ist ein
    "Differential-Dreh-Kondensator mit Folien-Dielektrikum".
    Dieser stellt das Äquivalent zum (Widerstands-)Potentiometer dar und hat (mindestens) 3 Anschlüsse. Ein normaler Doppeldrehko erfüllt diese Funktion nicht. Man müsste ein Rotor- oder ein Stator-Paket mechanisch (um 180°) drehen, um gegenläufige Kapazitätsänderungen zu erreichen. Dieses will ich (mangels "fertigem") Drehko versuchen.
    Diese "Split-Drehko"-Lösung passt m.E. besser zu einer Brücke, als 2 getrennte Kondensatoren. Aber vielleicht muss ich auch diesen Weg gehen.
    P.S. Bitte entschldigt, wenn ich nicht auf einzelne Beiträge antworte. Weiß sie trotzdem zu schätzen, will nur das Forum nicht überlasten.
    73! Gert

  • Verweise noch einmal auf meinen Einschrieb von gestern...


    Lt. "Lexikon der Funktechnik" ist ein Quetscher:


    Zitat on: Aus einer biegsamen und einer festen Platte bestehender Kondensator veränderlicher Kapazität, bei dem die Kapazitätsänderung dadurch bewirkt wird, daß man die biegsame Platte durch eine Quetschvorrichtung mehr oder weniger stark gegen das Dielektrikum und die darunter liegende feste Platte presst. Zitat off.


    .... so wurde es also schon in den 30ger Jahren definiert. Als fachlich versierte Amateure sollten wir uns schon so gut wie möglich an einen entspr. Terminus halten. Andere lernen ja von den "Alten" ;)


    Klaus.


  • Hallo Gert,
    wie ein Splittdrehko aussieht, habe ich angehängt. Ich vermute, Du suchst einen Differential Drehko. Das wäre dann ein Splittdrehko, bei dem das eine Rotorpacket um 180° gedreht ist.


    Nachtrag: es gibt einen Bausatz für Foliendrehkos. Wenn man jetzt die doppelte Anzahl Stator Bleche mit Distanzscheiben anfordert, könnte man das auf der gegenüberliegenden Seite montieren.
    Siehe: http://home.arcor.de/winklerantennenbau/folie.htm

  • Hallo,
    ich kenne den Begriff Quetscher ebenso wie er im Wiki definiert ist und die Fotos die auch zeigen. Da muss ich HaJo leider (das 1. Mal) widersprechen. Mein Lehrmeister und gleichzeitig auch Funkamateur hat mir das damals schon richtig beigebracht. ;)


    Woher mag diese Abwandlung zu den Polyvericons herkommen? Vielleicht deshalb, weil es damals nur luftisolierte Drehkondensatoren gab und dank der Einführung der Kunststoffisolation die Pakete zusammengequetscht worden sind.

    73 Michael, DF2OK.

    ~ AFU seit 1975 ~ DARC ~ G-QRP-Club ~ DL-QRP-AG ~ AGCW ~ FISTS ~ QRPARCI ~ SKCC ~

    "Der Gesunde weiß nicht, wie reich er ist."

  • danke Gerhard, das ist's, was ich suche. Ist zwar für meinen Zweck bissel groß (hat auch elektrische Nachteile), werde trotzdem gleich was bestellen.
    73! Gert